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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#16 von elena52 ( Gast ) , 02.03.2008 18:34

Ich denke, JoeSachse, beim Lamentieren nehmen sich Ost und West ebenfalls nichts, ist wohl eine der Deutschen Lieblingseigenschaften. Vorsicht ist beim Prahlen geboten.

Aber man muss schon zugeben, dass die Wertigkeit des Geldes (sogar beim Gesundheitswesen, und da geht es meines Erachtens nach schon an die Substanz einer Gesellschaft) in einem absolut nicht mehr vertretbaren Maß zugenommen hat. Vieles, ich sage nicht, alles, wird dem untergeordnet. Und da hat man im westlichen Teil unseres Landes schon noch die Nase vorne. Liegt sicher auch mit daran, dass man mit der Ostmark so gar nichts anfangen konnte.
Aber wenn es ums Lernen geht, sind wir schnell, auch bei Negativem.

Vieles, was Queeny schrieb, ist nicht von der Hand zu weisen....jedenfalls aus meiner Sicht, und die Sicht auf die Dinge liegt immer im Auge des Betrachters, das ist nun mal so.


MfG
elena

elena52
zuletzt bearbeitet 02.03.2008 18:59 | Top

RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#17 von mutterheimat , 02.03.2008 19:17

Zitat von joesachse
In Antwort auf:
Man muss bedenken, wo sie jeweils wohnen.
In einem kleinen Kaff bestehen nicht die MÖglichkeit wie in einer Stadt..

Dann müssen Sie dorthin gehen, wo die Möglichkeiten bestehen (wenn nicht wirklich schwerwiegende Gründe wie z.B. die Pflegebedürftigkeit naher Verwandter u.ä.) dagegen sprechen. Sei hunderttausenden von Jahren ziehen die Menschen dorthin, wo sie Nahrung und Sicherheit finden, daran hat sich bis heute nichts geändert, viele hier im Forum kennen das. Und gerade junge Leute sollten dies als Chance auffassen. Ich habe einige Neffen in der Verwandtschaft, die anfangs auch eher ängstlich und skeptisch waren und jetzt die Freiheit und Weltoffenheit nicht mehr gegen das Gejammer ihrer Altersgenossen im Osten tauschen möchten.
Anders sieht es sicherlich mit der älteren Generation aus, da ist das nicht so einfach, aber trotzdem nicht unmöglich.

JoeSachse

Dazu habe ich allerdings eine etwas andere Meinung. Es bestehen durchaus nicht immer und in jedem Fall, diese Möglichkeiten. Das muß nicht zwangsläufig ein schwerwiegender Grund sein. Da reicht es schon aus, wenn man als junger Mensch im Ausland, oder in den Altbundesgebieten schlechte Erfahrungen gemacht hat. Das färbt ab. Und mancher ist daraus resultierend, wieder in die alte Heimat zurückgegangen. Des weiteren muß man beachten, daß auch die Industrie großmäulig, Versprechungen gemacht hat und noch macht, an welche sehr viele, heute noch glauben. Das betrifft auch das Thema Politik. Die Freiheit und Weltoffenheit ist gut und schön, wenn es denn so wäre und sich nicht reichlich viel, als Luftnummer herausstellen würde. Davon kann ich ein Lied singen. Mit der großen Klappe voranrennen, daß kann jeder. Einhalten der Versprechungen ist die nächste Frage. Und wie sieht es da aus? Das betrifft dann ganz besonders die ältere Generation, welche so etwas, nicht so leicht wegstecken können. Manch ein Selbstmord, in Ostdeutschland, hat diese Ursache. Natürlich gibt es reichlich Leute, welche sich von früh bis abends die Kante geben. Aber die gab es schon zu alten DDR Zeiten. Und noch etwas ist besonders stark zu beachten. Ein Abrutschen an den Rand der Gesellschaft geht extrem schnell. Ein Herausstrampeln sehr langsam. Meistens funktioniert es gar nicht. Da ich ja nun vor, während und nach der Wende reichlich im Ausland war, (insbesondere Osteuropa), habe ich das Problem des Herausstrampelns, direkt gesehen. Es wird über den Menschen hinweggegangen, wie über einen Dreckhaufen. Und wenn ein junger Ex DDR Mensch das erlebt, im goldenen Westen, wie wird dann wohl seine Argumentation sein?

 
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#18 von queeny , 02.03.2008 19:29

Hallo joesachse und caramba! Nun habt ihr mich aber gewatscht - gell! Und ich lass ja nie gern was auf mir sitzen. Natürlich sind nicht alle Altwessis Dumpfbacken! Ja!! Auch im Osten gibt es Leute, die mit ziemlich viel Vorurteilen gegen die Altwessis behaftet sind. Trotzdem Vorsicht, denn Altwessis tragen ihr Herz oft nur auf der Zunge was heisst: Es ist oft nur anpasserisches Blabla was da rauskommt. Und die Meinung, dass man dahin gehen sollte wo man Arbeit und Brot finden kann, ist zwar richtig, aber es sind besonders in den neuen Ländern zu viele ohne Arbeit!!! Dazu kommt noch die neue Bewegung von Süd nach Nord. Beispiele gibt es deren viele und hier stellvertretend nur mal Afrika und Asien genannt. Die Politik würde doch am liebsten eine Mauer um Europa bauen; in USA ist die Grenze zu Mexiko schon lange dicht. Naja, das ist ein anderes Thema. Und wie gesagt: Das ist ein weites Feld Luise. (Fontane)

 
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#19 von joesachse , 02.03.2008 19:45

In Antwort auf:
Vieles, was Queeny schrieb, ist nicht von der Hand zu weisen....jedenfalls aus meiner Sicht, und die Sicht auf die Dinge liegt immer im Auge des Betrachters, das ist nun mal so.

Volle Zustimmung, auch ich bringe hier meine Sicht der Dinge, resultierend aus meinem Wissen und meinen Erfahrungen. Und queeny, ich wollte dich nicht abwatschen, falls dies so ankam, dann entschuldige. Und noch etwas: Ich suche hier durchaus gelegentlich Streit, damit meine ich Streit in positivem Sinne um Ansichten, Aussagen, Erkenntnisse, dieser produktive Streit ist etwas, was mir leider im Forum etwas fehlt.
Es stört mich immer wieder, das Themen zu Ost-West-Themen gemacht werden, die dies eigentlich gar nicht sind, sondern gesamtgesellschaftliche Fragen betreffen. Da greift das Ossi-Wessi-Thema meist viel zu kurz.

Gruß
JoeSachse
der weiter auf Widerspruch und positiven Streit hofft...

 
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#20 von queeny , 02.03.2008 20:08

Hallo Joesachse! Ich muss da doch noch mal gleich antworten. Ich bin immer für Dikussionen, die schon mal sehr heftig sein können. Mir macht auch Kritik nichts aus. Und auch das mit dem Abwatschen war "nur" humorvoll gemeint. Würde ich jedes Wort auf die Goldwaage legen, mich schmollend in irgeneine Ecke verziehen usw., also dann kann ich mir gleich einen Strick kaufen. Dikutieren, streiten und natürlich auch ordentlich mal ablästern sind doch das Salz in der Suppe des Lebens. Natürlich rege ich mich insbesondere über die Politik, Politiker, politische Geschehnisse und dergleichen oft wahnsinnig auf. Das hat mit diesem Forum und denen, die hier ihre Beiträge schreiben, überhaupt nichts zu tun. Es gibt Massenmedien wie Zeitungen und vor allem das Fernsehen, die ich dabei auf dem Kieker habe. Dort wird oft so viel dummes Zeug verbreitet, dass mir übel wird. Leider wird so die "Volksmeinung" beeinflusst, und das nicht zu knapp, und dann meist nur negativ. In meinem Arbeitsumfeld da glauben die einfach aaaaaaalles....Das wars.....Es ist ein weites Feld Luise. (Fontane).LG. rebekka

 
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#21 von joesachse , 02.03.2008 20:15

In Antwort auf:
Da reicht es schon aus, wenn man als junger Mensch im Ausland, oder in den Altbundesgebieten schlechte Erfahrungen gemacht hat. Das färbt ab. Und mancher ist daraus resultierend, wieder in die alte Heimat zurückgegangen.

Hallo mutterheimat, Du hast das Thema hier ja angefangen, dafür Dank. Trotzdem kann ich dem zitierten Satz nicht zustimmen.
Ich will kurz die Geschichte eine jungen Mannes aus meiner Verwandtschaft erzählen:
Dieser junge Mann machte die Ausbildung im Handwerksbetrieb seines Opas, den dann sein Onkel übernahm. Er fühlte sich wohl, hatte wenige Probleme, manchmal störte in nur das Gejammere der Freunde und Verwandten.Dann kam er zur Armee. Dort meldete er sich zum Einsatz in der KFOR auf dem Balkan, er wollte helfen, mal was anderes erleben, und außerdem gab es da gutes Geld. Was er dort sah, lies ihn viele Dinge in seiner Heimat auf einmal in völlig anderen Relationen sehen. Dort hungerten und froren die Menschen und schlugen sich wegen Essen die Köpfe ein, dagegen hatten die Arbeitslosen in der Heimat geradezu ein fürstliches Leben. Irgenwie hatte er dann keine Lust, in diese beschränkte Heimat zurückzukehren. Deshalb ging er ein Jahr ins Outback nach Australien. Die formte ihn ganz wesentlich: Es gab keine Sicherheit, wovon er in den kommenden Wochen Leben würde, aber es gab immer wieder Chancen und Möglichkeiten. Er verlor in diesem Jahr die Angst vor der Ungewißheit der Zukunft und lernte, das er durch seine eigenen Fähigkeiten und wie er damit umgeht, seine Zukunft gestalten kann. Zurückgekehrt in die Heimat suchte er neue Arbeit und fand diese jetzt in der Schweiz. Er lebt dort, fährt alle zwei Wochen in die Heimat, um alte Freunde zu treffen, fährt quer durch Europa, um neue Freunde zu treffen und hat eine erfrischend positive Lebenseinstellung. Er schimpft auch auf Industrie und Politiker, aber er hat gelernt, sich darauf nicht zu verlassen, sondern sich auf seine Fähigkeiten zu besinnen und daraus das Beste zu machen. Er hat in vielen Dingen die Beschränktheit des Durchschnittsdeutschen hinter sich gelassen.

Dies ist sicherlich das extremste Beispiel, aber ich habe in meiner Verwandschaft doch viele weitere Beispiele dafür, dass, wenn die Leute erst mal über ihren eigenen Schatten springen, vieles möglich ist. Das sind meine Erfahrungen.

In Antwort auf:
Das betrifft dann ganz besonders die ältere Generation, welche so etwas, nicht so leicht wegstecken können.

Da stimme ich Dir völlig zu, für die ältere Generation ist das nicht nur schwierig, sondern oftmals wirklich unmöglich.

JoeSachse
der sich auf weitere angeregte Diskussion freut...

 
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#22 von mutterheimat , 02.03.2008 20:59

Nun, daß habe ich mehr als einmal erlebt. Das Leute zurückgehen, weil es ihnen nicht im Westen gefällt. Des weiteren muß ich sagen, daß das Beispiel des jungen Mannes zumindestens etwas an sich hat, welchem ich nur bedingt, zustimmen kann, (KFOR-Geld). Ich glaube nicht, daß heißt ich bin mir absolut sicher, daß dieser Mann nach Geld geschriehen hätte, wenn er die direkte Bekanntschaft mit Minen gemacht hätte, oder mit einem hervorragend geworfenem Messer. Das heißt, wenn er dort unten sein Grab gefunden hätte. Ich kenne persönlich einen Leutnant der Sowjetarmee, dessen Panzer den Kampf gegen eine Mine verloren hat, in Afghanistan. Er kam als einziger heraus, hat mächtig viele Orden und keine Beine mehr. Es gehört Mut dazu und auch etwas Härte, um ins Ungewisse zu gehen. Das haben längst nicht alle. Zu Hause kennt man alles. Des weiteren darf man so gut wie keine Wurzeln haben (Heimatverbundenheit, Eltern, Oma, Opa, Freunde). Wer solch starke Wurzeln hat, wird es schwer haben, in einer fremden Gegend.

 
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#23 von joesachse , 02.03.2008 21:27

In Antwort auf:
Es gehört Mut dazu und auch etwas Härte, um ins Ungewisse zu gehen. Das haben längst nicht alle. Zu Hause kennt man alles.

Ohne diesen Mut hätten unsere Vorfahren nicht überlebt. Und auch heute ist dieser Mut etwas ganz Selbstverständliches, zu dem wir allerdings in unserer früheren sozialistischen Geborgenheit nie erzogen wurden.
In Antwort auf:
Wer solch starke Wurzeln hat, wird es schwer haben, in einer fremden Gegend.

Ohne diese starken Wurzeln hätte ich vor 17 Jahren den Neuanfang hier im Westen nicht geschafft. Diese Wurzeln bildeten das Rückgrat, gaben mir die Sicherheit, mich in dieser fremden, ungewohnten Welt voller Gefahren zurechtzufinden und zu eigenen Stärke zu finden.

Gruß
JoeSachse

 
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#24 von caramba ( Gast ) , 03.03.2008 14:31

@ Joesachse...
ein Bestseller-Autor biste aber nicht, gelle??

Mach doch mal ein bischen Dampf bei deinen Themen.
Die sind gut, aber der Odem müsste bei dir etwas mehr brodeln...



so echt....caramba

caramba

RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#25 von mutterheimat , 03.03.2008 18:40

Nun, daß Thema mit den Wurzeln sehe ich auch etwas anders. Aber die Menschen sind verschieden. Der eine geht in die Fremdenlegion, der nächste zurück an den heimischen Herd (da schmeckt das Essen besser), dem nächsten ist es völlig egal, wo sich sein Grab befindet, etc.
Doch nun zu einem anderen Thema in dieser Rubrik. Was sagt man zum Begriff, Recht und Gesetz, einstmals, so finde ich, gab es das. Heutzutage gibt es mehr als reichlich, Gummiparagraphen. Und noch bessere Anwälte. Bester Fall, brandaktuell. Ein Deutschkasache wurde wegen versuchten Mordes an einem Deutschen (den kenne ich persönlich, hat nur durch Zufall und Not-OP überlebt), zu einer Haftstrafe von 4 Jahren + Schmerzensgeld verurteilt (Passau). Zu DDR Zeiten, wäre das mindestens 15 Jahre gewesen. Und hätte ihn die GAI in die Hände bekommen, so wäre eine Salve fällig gewesen. Für alle, welche nicht wissen, was GAI bedeutet, hier die deutsche Übersetzung, zu DDR Zeiten, russische Militärpolizei.

 
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#26 von lion3870 , 03.03.2008 19:00

@JoeSachse,

was du in deiner Argumentation nicht ansprichst, ist, dass das Ökonomische System hier in Deutschland nach wie vor nach dem alten Kapitalgesetz, dem kapitalistischen Mehrwertgesetz, nach Profitgier, einfacher gesagt - den überwiegenden Unternehmern und Managern börsen notierter Unternehmen geht es nur um die Maximierung ihres Gewinnes - aufgebaut ist.

Die Menschen sind ihnen scheiss egal!

Das ist das Wesentliche, was die Menschen nicht sehen o. wahrhaben wollen - die reinste Ausbeutung des Menschen!

Aber was macht den Volkskapitalismus so attraktiv? Den Menschen wird Konsum und Wohlstand vorgegaukelt, den sich höchstens gerade mal 25% der Bevölkerung leisten können.In Fernsehfilmen wird eine heile Welt den Fernsehzuschauern geboten, die überwiegend realitätasfremd ist.

JoeSachse, die Realität sieht eben ganz anders aus. Verschliesse nicht die Augen davor!


Es gibt ca. 2 Mio. Kinder in Armut lebend, hunderttausende HartzIV-Empfänger, 20 Mio Rentner, bei einen Grossteil der Rentner reichen die monatlichen Renten gerade mal für die Wohnungsmiete, die Heizung zu bezahlen und ein Stück Brot am Tag zu kaufen. Ist das der Dank des Staates, dass die Rentner auf diese Art und Weise mit Verachtung behandelt werden? Und es wird weiter alles teurer!Ich glaube, JoeSachse, du weisst noch nicht, wo du eigentlich lebst.

Gruss Lion

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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#27 von queeny , 03.03.2008 19:08

Ja, das mit der russischen Militärpolizei ist wahr. Ein russischer Soldat hatte (ca.1972) in der Garnisonsstadt Parchim (ehemals Bezirk Schwerin) ein kleines Mädchen vergewaltigt, umgebracht und im Wald verbuddelt. Irgendwie haben die rausgekriegt wer das war und haben den so weit gekriegt (wahrscheinlich Prügel oder so), dass der die dann dahin geführt hat, wo er das Kind verbuddelt hatte. Musste es auch selber ausgraben. Und dann ist er dort an Ort und Stelle erschossen worden. Ich weiss das von meinem Vater, der als Kolchosboss viele Beziehungen zur Obrigkeit hatte. Und ich kann keinerlei Mitleid für solche Kinderschänder - egal welcher Nation sie auch angehören - aufbringen. Zwar bin ich nicht für die Todesstrafe, aber solche dürften nie mehr aus dem Knast rauskommen. Heutzutage werden diese perversen Mörder noch gehätschelt: Sie hatten ja so ein schlechtes Leben bla...bla..usw.usf.! Das ist noch lange kein Freibrief für Vergewaltigung von Kindern, Frauen und das ermorden der armen Opfer.

 
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#28 von mutterheimat , 03.03.2008 20:13

Und damit haben wir genau das erreicht, mit diesen Strafen, wogegen einstmals massiv gekämpft worden war. Ein zwei Klassen Recht. Wer wird wohl der stärkere sein, jemand der 10 Spitzenanwälte, (welche in Dimensionen verdienen, von denen man nur träumen kann) hat und auch bezahlen kann, oder jemand, der gerade einmal Prozesskostenhilfe beantragen kann. Das DDR Recht war vielleicht nicht zum hurra schreien ausgelegt, aber es war eindeutiger und in vielen begründeten Straf-und Zivilrechtssachverhalten klarer eindeutiger und härter.

 
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#29 von Buhli , 03.03.2008 23:38

Mutterheimat, es soll mal bundesdeutsche Gesetzesforscher gegeben haben, die das BGB der BRD und der DDR verglichen haben. Die Paragraphenanzahl stand ca.3000 zu ca.500. Was meinst Du was die für ein Urteil gefällt haben? Sinngemäß: "Man sollte sich an dem der DDR orientieren." Warum? Es ging ums wesentliche. Klar und unkompliziert ausgedrückt. Ohne viel Gummi.
Joe, ich kann das Verhalten Deines Verwanden nachvollziehen. Ich hab ne Verwande, die sehnsüchtig auf ihre Kündigung bei den "Plauener Spitzen" in DD gewartet hat. Sie wollte endlich was neues beginnen. Mit 52. Sie wußte, daß die Kündigung kommt. Nur haben sie sie bis zum Schluß behalten, weil sie flexibel einsetzbar war. Sie hat dann ihren Führerschein und anschließend eine Umschulung zur Altenpflegerin gemacht. Altenpflegerin macht sie heute noch. Nur eben zur Rente dazu. Sie wird jetzt 67 und ist meine Mutti. Hut ab. Wenn ich allerdings ein Beispiel nennen müßte, bei dem man unflexibles Denken und Handeln erlebt. Kann ich meinen alten Herrn aufführen. Es ist zwar nicht schön so zu "reden", aber es ist Realität.


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#30 von mutterheimat , 04.03.2008 21:31

Ich kann allerdings diese Unflexibilität in guten Teilen nachvollziehen. Es kommt auf die Mentalität an. Manch einer, der glaubte, einer von den ganz Starken zu sein, ist durch die Wende bis ins Fundament erschüttert worden. Er gibt es nicht zu. Er will es nicht wahrhaben. Es gibt heute noch Leute, welche an einen ganz berühmten Mann aus Braunau glauben. Diesen Glauben nehmen sie mit ins Grab. Ich kann es diesen Leuten nicht verdenken, sie sind so aufgewachsen und geschliffen worden. Wie viele, von uns DDR Leuten, haben sich auf den Ar.... gesetzt, als sie ihre Vermutung, mehr als bestätigt bekamen, wie man uns beschi.... hat. Ich erinnere an Sendungen wie 1199 und Dokumentationen unmittelbar nach der Wende. Was für ein Schlag, für solche Leute, welche es mit dem Herzen geglaubt haben, was man ihnen erzählt hat. Ganz besonders die, welche die Zeit davor, an der Front, den Tanz mitgemacht haben, oder in der Zeit groß geworden sind. Deswegen sagte ich auch das mit den Wurzeln. Nicht jeder hat das drauf und kann alles hinter sich lassen. Manche scheitern daran. Und es sind nicht wenige.

 
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RE:Juden in der DDR
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