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RE: Was ist eigentlich der Unterschied?

#31 von Crazy ( gelöscht ) , 29.08.2006 11:26

Der Unterschied...
Ich erzähl euch mal meine Geschichte.
Mit 19 lernte ich meinen Ex-Freund kennen. Er war 20 und kam aus Bayern. Seine Firma hat ihn in den Osten geschickt um eine Niederlassung aufzubauen. Er kam in den Osten, für ihn wie ein fremdes Land. Ohne Familie ohne Freunde. Dies war im Oktober 91. Er wohnte bei einer Familie zur untermiete. Im März 92 lernten wir uns kennen.
Meine Familie nahm ihn sofort wie einen eigenen Sohn auf. Meine Freunde sahen ihn auch sehr schnell als Freund.
Unsere Beziehung hat fast 15 Jahre gehalten.

Meiner Familie war es egal wo er her kam.
Nur seine Mutter hatte ein Problem mit der Ossi-Schwiegertochter.
Ich hätte nen schlimmen Ossi-Dialekt, wir Ossis wären doch alle zu faul zum arbeiten.
(ach dann war ich mit meinen 1,82m zu groß für ihren nur 1,76 großen Sohn )
Wobei ich ja nicht wirklich glaube das es allein meine Herkunft war. Ich hab ihr ja den einzigen Sohn weggenommen.
Sie hat mich nie als Schwiegertochter akzeptiert... Nach nur 7 Jahren durfte ich dann mal zu ihr "Du" sagen. Aber wohl auch nur weil ich ihre Enkeltochter in mir trug.
Ich muss aber zu ihr sagen, sie wäre wohl gern ein "Wessi" geworden... sie war aus Griechenland.
Sie wollte wohl dass ihr Sohn ne Frau mit ner Höckernase bekommt und keine mit nem Ossi-Dialekt, die nackt baden geht im Baggersee... und die nicht mal getauft war
In diesem Fall lag es nicht am Ost-West-Unterschied. Eher am deutsch-griechisch-Unterschied.

Es gab einen Punkt in unserer Beziehung, deshalb kam es immer wieder zu Streit.
Mein Job. Er war der Meinung ich sollte doch zuhause bleiben. Er würde lieber ein Heimchen am Herd haben wollen.
Als ich mich vor 6 Jahren auf die Schulbank setzte (ich war noch im Erziehungsurlaub) ging unsere Beziehung langsam Berg ab. Dann hab ich mich vor 4 Jahren noch selbständig gemacht... Das war wohl das Todesurteil für unsere Beziehung...Seit April sind wir getrennt. Jetzt steht wohl die Frage im Raum ob es am Ost-West-Unterschied liegt. Ich glaube nicht wirklich...

Und wenn doch... dann lerne ich wohl nicht aus dem Schaden. Bin ja jetzt wieder mit nem Wessi zusammen. Für ihn hab ich im Osten alles stehen und liegen gelassen und bin jetzt im wilden Westen. *lach*
Die Zeit wird zeigen wie es mir hier ergehen wird.

Lg Kerstin




Crazy

RE: Was ist eigentlich der Unterschied?

#32 von Sunnyhal ( gelöscht ) , 30.08.2006 13:46

Das ist eine gute Frage, die wohl Keiner so richtig beantworten kann. In den letzten Wochen bin ich hier immer wieder angeeckt, weil es doch tatsächlich noch Menschen gibt, die fest der Meinung und Überzeugung sind: "Der Osten hätte nach dem Mauerfall zugeschüttet werden sollen, die alten Leute dort in Dunkeldeutschland bekommen die Rente, die unsere Omas und Opas erarbeitet haben! Ossi´s sind faul und können nicht arbeiten!"u.s.w. Diese Texte darf ich mir mindestens 1x pro Woche anhören

Anfangs hab ich diese Worte belächelt, heute machen sie mich wütend und traurig, weil sie von Leuten kommen, die nicht einmal bei uns drüben waren, von Vorurteilen geprägt durch die Medien und Politiker. Was soll man dazu sagen? Die Meinungen hängen fest in den Köpfen dieser Leute und die Vorurteile werden wohl weiter Bestand der Zukunft sein.

Ich weiß wer ich bin, was ich bin und was ich leisten kann, ich habe mein Herz am rechten Fleck und muß mich nicht verbiegen um Anerkennung zu bekommen, ein A...kriecher war ich nie und werde ich auch nie werden, auch nicht im oh so goldenen Westen, denn schaut man hinter die Fasade sind die wichtigsten Dinge im Leben nicht Menschlichkeit, Freundschaft und Hilfsbereitschaft, nein was zählt sind die Materiellen Dinge, was fahre ich für ein Auto, was verdiene ich, wie wohne ich.....
Soll das alles sein???
Fürchte dich nicht vor der Veränderung, fürchte dich vor dem Stillstand!


Sunnyhal

RE: Was ist eigentlich der Unterschied?

#33 von Fulc , 01.09.2006 19:15

ich hoffe, dass das hier richtig ist

den einen Satz mußte ich aber weg lassen ;) würde nicht passen, wenn ich hier jetzt gerade Böhmi recht geb - würde der Zusammenhang fehlen.

Auch wenn einigen meine Meinung nicht passen wird - aber ich sterbe lieber stehend als dass ich knieend lebe und äussere auch meine Meinung.
Ich muß mit Sicherheit niemandem der "Westbürger" für irgendwas Rechenschaft ablegen oder dankbar sein. Oder soll ich mich dafür bedanken, dass ich über 800km umziehen mußte, damit ich arbeiten kann, weil sich in den 90-er Jahren die konzerne an der Wende gesund gestoßen haben und vieles systematisch platt gemacht wurde, damnit die Herrschaften die gleichen Fehler nochmal machen dürfen und alles den Bach runter geht?
Das erstmal zum Thema "typisch Ossi". Auch wenn in meiner Heimat nicht alles so rund läuft - bihn ich trotzdem stolz auf Mecklenburg und werd es immer sein genauso wie ich immer Mecklenburger bleiben werde. Ich will mich nicht ein eine heuchlerische Pseudo-Gesellschaft einordnen, wo mehr wert auf Schein als sein gelegt wird und irgendwelche Leute, die von nix nen Plan haben - aber meinen sie hätten von irgenwas Ahnung, nur weil Mami und Papi für nen vernünftigen Job gesorgt haben.
Der ganze Stolz - das Wirtschaftswunder wäre niemal gewesen, wenn der Marschalplan nicht gewesen wär, während auf der anderen Seite die Gleise zerlegt wurden. Mir braucht hier keiner was von den Märchen zu erzählen - meine Hosentaschen hab ich mir schon zugenäht. Keiner von denen, die jetzt noch damit rumposen, hatte jemals was mit dem sogenannten "Wirtschaftswunder" zu tun - klopft sich aber dafür auf die Schulter - ja das haben Oma und Opa damals soooooooo toll gemacht. Sorry aber ich finde das lächerlich, dass einige Leute solche Meinungen, die man im übrigen auch in Geschichtsbüchern nachlesen kann, nicht vertragen.
Und glaubt mir, ich könntre noch so viel schreiben, aber dann wäre das Theater noch größer als bei ives Beitrag. Und um gleich einigen Vorurteilen vorzubeugen - das heißt nicht, dass ich damit sage, dass es vorher besser gewesen wär (Info für bestimmte Kollegen, die sich darüber wieder tierisch aufgeilen werden)

Meinetwegen könnt ihr mir den Acc jetzt auch sperren, dafür dass ich meine Meinung gesagt hab, aber ich kann es nicht ab, wenn irgendjemand meint er müßte kriechen und sich zum Mastdarmakrobaten machen. Mir ist es inzwischen nach 5 Jahren sowas von egal was hier irgenjemand von mir denkt, aber ich weiß wer und was ich bin!!!!! und wen das stört, der braucht sich mit mir auch nicht zu unterhalten bzw muß sich das ja nicht durchlesen.




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RE: Was ist eigentlich der Unterschied?

#34 von Toralf , 01.09.2006 22:21

Fulc, Du sprichst mir aus dem Herzen. Auch ich will und werde mich bei niemandem anbiedern. Für das, was ich bin und habe (oder nicht habe) bin ich selbst verantwortlich und nicht irgendein Wessi. Braucht also wirklich niemand anzukommen und sagen, er hätte sich hier krumm gemacht, damit wir im Osten auch nochmal goldene Zeiten erleben. Die Leute die sowas sagen, haben in der Regel nicht auf ihren Benz verzichten müssen.

Aber ist das wirklich der Unterschied zwischen Ossis und Wessis? Sagen wir mal so, ich hab schon solche Wessis getroffen und meist die erste Gelegenheit genutzt, um sie wieder links liegen zu lassen, weil ich keinen Bock auf solches Gejammere habe. Ich hab übrigens auch schon Ossis getroffen, die ständig über alle Wessis herziehen, und mit denen geb ich mich genausowenig ab. Ich such mir dann lieber Leute, die die ganze Sache ein bisschen differenzierter und toleranter betrachten und vielleicht mal am anderen Menschen und seinen Erfahrungen interessiert sind, anstatt nur über ihr imaginäres Leid zu klagen.

Ich will auch hier nicht gross weiter über Unterschiede pauschalisieren, das liegt mir nicht. Nette Leute gibt's auf beiden Seiten, genauso wie Idioten.

Warum ich mich trotzdem instinktiv wohlfühle, wann immer ich mich auf sächsischem Boden befinde, kann ich nur schwer sagen, schreibe es immer der Mentalität der Menschen zu. Irgendwie kommt mir die Gesellschaft hier im Westen - vielleicht durch den größeren Wohlstand - oberflächlicher vor als in meiner Heimat Chemnitz, wo ich alles bodenständiger finde. Klar, man hat einfach andere Probleme, wenn man finanziell sicher ist, als wenn der Lebensunterhalt manchmal in Frage steht. Mir liegt das Einfache und Arme eben näher.

Das mag jetzt am Thema vorbeigehen, aber der ganze Konsumzwang, der einem von überall her eingeredet wird, und den jeder freudig mitmacht, so gut er kann (leider mittlerweile zunehmend auch im Osten), läuft mir einfach zuwider. Irgendwie identifiziere ich mich über andere Werte als das Auto vor der Haustür und den Betrag auf dem Konto und kann mir Schöneres vorstellen, als ein ganzes Leben auf ein Haus zu sparen. Und ich erkläre mir das unter anderem mit meiner Herkunft als Ossi.





 
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RE: Was ist eigentlich der Unterschied?

#35 von Ines 64 , 02.09.2006 12:04

Hallo Toralf!

Dein Text könnte von mir stammen. Besser hätte ich es auch nicht sagen können.

Danke das Du mir meine Worte aus dem Mund genommen und auf Papier gebracht hast.

Das mit dem instinktiv wohlfühlen auf sächsischem Boden merke ich immer wenn ich die bayrisch/sächsische Grenze bei Hof überfahre.
Irgendwie fällt alles belastende ab und ich fühle mich so als ob mir jetzt nichts mehr passieren kann einfach nur sauwohl.

Dabei fühle ich mich hier auch wohl, aber es ist anders als in Sachsen.




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RE: Was ist eigentlich der Unterschied?

#36 von Karli ( Gast ) , 05.09.2006 09:31

Hallo, Ines,
auch mir geht es so , wenn ich in Richtung Heimat fahre. Allerdings stelle ich in letzter Zeit fest, daß viel vertrautes einfach nicht mehr da ist und die Gesamtstimmung ziemlich vergiftet ist. Oft wird nur genörgelt, beherrschendes Gesprächsthema sind Krankheiten ( kein Wunder , bei dem Altersdurchschnitt ). So richtig dazugehörig fühle ich mich dann nicht mehr. Das ist vielleicht ein Vorgeschmack auf das ,was im Moment die meisten Türken hier durchmachen - nicht richtig deutsch , aber auch in der Türkei Fremde . Da steht uns noch was bevor !
Karli


Karli

RE: Was ist eigentlich der Unterschied?

#37 von Mona , 05.09.2006 10:23

In Antwort auf:
was im Moment die meisten Türken hier durchmachen - nicht richtig deutsch , aber auch in der Türkei Fremde . Da steht uns noch was bevor !


Also da zitiere ich mich doch glatt noch mal selbst aus einem Beitrag, den ich vor einiger Zeit mal an anderer Stelle verfasst hatte und der da ein bißchen untergangen ist. Vielleicht passt er hier besser. Ich denke ja!

Zu diesem Thema gibt es einen super Artikel von der "Zeit" aus dem Jahre 2003 unter dem Titel "Ossis sind Türken" unter dem folgenden Link:
http://www.zeit.de/2003/41/Einwanderer
den ich wirklich einmal empfehlen würde zu lesen.
Er beschert einige Aha-Effekte und hinterher die Frage: Warum wird diese Problematik in unserem Land eigentlich nicht einmal ausführlich diskutiert? Warum gibt es Ausländer- und Frauenbeauftragte (ob die nun etwas nützen, ist natürlich die zweite Frage) aber keine wirkliche Arbeit zum Thema Ost-West-Annäherung, wo noch auf beiden Seiten so viel Aufklärungsarbeit zu leisten ist.


Viele Grüße sendet
Mona
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Weil die Erde eine Kugel ist, was man leicht beweisen kann, kommt jeder, der straff nach Westen marschiert, im Osten wieder an. (City, "Weil die Erde eine Kugel ist")


 
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zuletzt bearbeitet 05.09.2006 | Top

RE: Was ist eigentlich der Unterschied?

#38 von Karli ( Gast ) , 05.09.2006 12:31

Hallo, Mona,
habe natürlich sofort besagten Artikel gelesen und fühle mich nun wissenschaftlich bestätigt.
Die Antwort auf Deine Frage, warum sich niemand damit beschäftigt und nach Lösungen sucht, ist ganz einfach : Niemand will das wirklich, das Prinzip ist von Julius Cäsar - Teile und Herrsche. Solange sich die Leute mit ihren eigenen Unterschieden beschäftigen und die Schuld an ihrer Misere immer beim jeweils anderen finden, sind sie ausreichend davon abgelenkt, wer sie wirklich verarscht. Solange sie sich immer besser und anders fühlen als der andere, wird man sich kaum zusammenschließen, um irgendwas erreichen zu können. Entschuldige bitte diese Marx´sche Art der Argumentation, aber so nach und nach wird mir klar, wie recht der Mann doch hatte. Von den jetzigen Machthabern wird er schnell zum Verbrecher degradiert, weil sie den Kampf der Arbeiterklasse um ihre Rechte einfach zum Terror erklären, wie ich unlängst in einer Tageszeitung nachlesen konnte. So macht man das eben mit unliebsamen Wahrheiten. Wohlgemerkt, ich bin alles andere als ein glühender Kommunist, aber lasse mir nicht das Nachdenken verbieten. Und dabei kommt eben mitunter Erstaunliches raus.
Karli


Karli

RE: Was ist eigentlich der Unterschied?

#39 von Stangbo ( gelöscht ) , 22.08.2007 14:00

Diese Vorurteile gab es ja schon immer von beiden Seiten. Im Osten war es der goldene Westen und der Westen hat sich immer über den Osten gehoben. Als ich nach unserer Flucht im Westen in der Schule war sagte die Lehrerin im Erdkundeunterricht dass die Menschen in der DDR alle arm waren. Ich habe dann gesagt dass es so nicht war. Eine Schulkammeradin hat mir erklärt dass die Landschaft genauso schlecht ist wie die Politik worauf ich ihr erst mal erklärt habe dass der Spreewald viel schöner ist als der Schwarzwald. Punktum kann man sagen dass die Wessis sich nicht informiert haben und es auch nicht wollten aber gerne eine Meinung hatten.
Als ich 1990 wieder in Görlitz zu Besuch war habe ich bemerkt wie der Westen mit dampfwalzen in die DDR eingerollt ist und alles was Ost war war schlecht und umgekehrt. Leider gab es damals sehr viele Westverehrer. Ich wurde zum Beispiel zu einem Schulanfang eingeladen. Das war genau so wie es zur DDR zeit war. Hinterher sagte aber der Vater des Mädchens zu mir dass ich eine westdeutsche Einschulung erlebt habe. Das habe ich nicht, sagte ich, der einzige Unterschied war dass die älteren Kinder keine Pionierkleidung trugen. Der Vater war ziehmlich sauer auf mich.
In einem Spielzeuggeschäft habe ich der Verkäuferin erklärt dass sie eine bestimmte Ware nur gut verkaufte weil sie westdeutsch war und nicht weil es Qualitet war. Ihr könnt euch schon denken dass ich nicht so populär war. Das hat mir aber nichts ausgemacht.
Heute arbeite ich als Fremdenführer hier auf meiner Insel. Meine Kollegen haben auch schon gesagt dass es einen Unterschied gibt zwischen Nord und Süd. Das stimmt. Und das haben Bekannte (deutsche) auch bemerkt als sie von Stuttgart nach Flensburg kamen. Im Grunde ist der nordische deutsche freundlicher. Und was den Ossi anbelangt so bin ich froh dass ich ihn kennen gelernt habe.
Viele Ossis die in den 60 ziger Jahren in den Westen sind, sind später nach Schweden gezogen weil sie das menschliche Klima im Westen nicht vertragen haben. Und ich selbst bin auch froh im Osten die Mentalitet mit bekommen zu haben. Meine Mutter hatte übrigens mehr Freunde im Osten als im Westen.
Der Hauptpunkt aber ist doch dass man die Unterschiede akzeptiert und es lernt damit zu leben. Und das gilt Allen, egal wo man her kommt.

Stangbo
zuletzt bearbeitet 22.08.2007 14:01 | Top

RE: Was ist eigentlich der Unterschied?

#40 von waterdragon , 24.08.2007 12:23

ich hab mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber meine meinung will ich dennoch loswerden ;-)

Die unterschiede, die ich feststellen konnte bei ossis/wessis, war eigentlich meistens nur inweit wert auf materielle dinge gelegt wird ;-)

ich habe viele freunde die aus dem osten in den westen gekommen sind, viele freunde die noch im osten leben und auch ne menge wessifreunde.. und was auffällt ist: wessis legen mehr wert darauf wie groß/neu/teuer ein gegenstand ist, als ossis...
häufige fragen zur vergangenheit beziehen sich auch immer nur auf materielle dinge, wie hattet ihr diesen oder jenen gegenstand.
dadurch fällt mir auch häufig auf, dass sich die "wessis" über ihre "statussymbole" definieren so nach dem motto "du bist was wenn du was hast" und die ossis eher nach dem motto "du bekommst was/hast was, wenn du was erreicht hast"

Ist nicht abwertend oder so gemeint nur eine beobachtung von mir... ich finds immer ziemlich putzig, wenn die wessis mal wieder "jagen" waren und ihre neuen spielzeuge präsentieren....


was ich hingegen sehr schlimm finde sind fragen wie: wie war es damals als ihr alle im heim wart, weil eure mütte gearbeitet haben? oder die generelle ablehnung gegen ostprodukte.. alles schon erlebt...

ansonsten hab ich weder mit wessis noch ossis ein problem... nur in beziehungen hats mit wessis bislang nicht gefunzt

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RE: Was ist eigentlich der Unterschied?

#41 von mathias , 24.08.2007 14:02

@waterdragon:

Das mit dem Unterschied ist nicht nur dir aufgefallen ;)
Ein kumpel von mir aus Wismar ist jetzt mit ner Niedersächsin (tiefste Niedersächsische Provinz) zusammen, und hat das mit dem Status gebähren schon derbe mitbekommen, und findet das einfach nur albern. Aber anderseits kann damit auch seine Freundin nichts anfangen, und ist froh, wenn sie da endlich wegkommt. Auch scheint sie von der grundphilosophie ehr Ostdeutsch, da sie bienenfleißig ist, und sich selbst was aufbauen will, und ihr Status völlig abgeht. Das schöne für die beiden ist, dass sie, wenn sie mit ihrer Ausbildung fertig ist, schon eine Job zusage in Wismar bekommen hat, und das sie wohl noch mehr motiviert!
Also scheint das zwar einerseits ein Ost/West unterschied zu sein, aber bei genauerem hinsehn, wohl ehr ein generationsunterschied ;)


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RE: Was ist eigentlich der Unterschied?

#42 von waterdragon , 24.08.2007 14:04

nunja.. ich spreche nur von gleichaltrigen ;-) also ich habe den meisten kontakt zu wessis in meinem alter (25-30) und bei den ossis ebenso und da ist es mir eben aufgefallen..

ich finds halt einfach lustig, anfangen zu nerven tuts nur, wenn man dann zu hören bekommt, dass man ja doof ist, wenn einem besitz nicht wichtig ist *rofl*

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RE: Was ist eigentlich der Unterschied?

#43 von mathias , 24.08.2007 14:11

@waterdragon:

Kann bei uns auch daran liegen, dass wir ja nicht auf den Wohlstand unserer Eltern aufbauen können, wie viele gleichaltrige in den Gebrauchten Ländern, so das wir quasi zwangsläufig ehr die Gründergeneration sind, und daher auch nur davon zerren können! Mich interessiert ja auch nicht was andere haben, sondern nur was sie aus sich machen. Zbsp, habe ich einen bekannten, der es mi mitte 30 schon geschafft hat 3 Firmen aufzubauen, und nebenbei noch in der Forschung arbeitet, was mich wiederum motivitiert ihm nach zu eifern, den was er kann, könnte ich doch auch schaffen, wenn ich nur Hart genug arbeite! ;)


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RE: Was ist eigentlich der Unterschied?

#44 von Buhli , 28.08.2007 21:13

Wenn an meinem Stand, Leute mit ner Seltersflasche im Hals oder unterm Arm, vorbeispazieren, kommt bei mir immer wieder mal der Kommentar: "Voll auf Drogen, oder was?" Da das von anderen Passanten auch zu hören ist, kann ich mittlerweile an Hand der jeweiligen Reaktion, rauslesen, wer aus dem Osten oder Westen kommt. Das kurze innere Zucken vor dem grinsen, verrät den Wessi. Die jüngeren Ossis zucken allerdings auch. Warum wohl?


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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