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Suche Testleser

#1 von Mauergewinner ( gelöscht ) , 18.04.2009 15:53

Liebe Ossi-Leser,

ich habe einen Roman-Erzählband mit dem Arbeitstitel "Mauerfall 20" geschrieben und suche auf diesem Weg freiwillige Testleser meiner Leseprobe.
Bisher habe ich nur eine, wenn auch sehr wohl gesonnene, Einschätzung bekommen und freue mich deshalb über neutrale, ehrliche Meinungen (die eben nicht aus meinem Bekanntenkreis kommen). Vielleicht wird ja - falls das Thema nicht schon allen aus den Ohren heraus kommt - bis zum Herbst 2009 ein Buch daraus...?

Bei Interesse senden Sie bitte eine E-mail direkt an: mauerfall20@yahoo.de

Die folgenden Zeilen sollen Ihnen einen Gesamteindruck des Projekts vermitteln und außerdem ein wenig zum Hintergrund und zu meiner Motivation erzählen:

Als ich diese Geschichten 2008 zu schreiben begann, hatte ich mir vorgenommen, stellvertretend für meine Generation etwas Neues und Einzigartiges über die DDR zu schreiben. Denn seltsam: In keinem der angeblich so typischen literarischen Denkmäler für dieses verschwundene Land fand ich mich wieder. Weder gehörte ich zu der Generation von "Zonenkindern", ich wohnte in keiner "Sonnenallee" und keinem "Turm". Meine Jugend, meine Auseinandersetzung mit diesem seltsamen Ort namens DDR, meine Erfahrungen und meine Kämpfe kamen nirgendwo vor. Und erst recht nicht das Gefühl, das ich mit dieser Zeit verband. Komisch. War ich so ein Sonderfall?
Das konnte kaum sein. Wieder hatte ich dieses beunruhigende Gefühl, dass wir Ossis eigentlich bis heute keine eigene Stimme gefunden hatten, um mit Würde und Selbstbewusstsein, humorvoll und gerade deshalb auch ernsthaft von unserer Vergangenheit zu erzählen. Jenseits von Verklärung, Verkitschung, Verniedlichung, Ostalgie und - natürlich - politischer Aufarbeitung. Ich fand, dass im neuen Deutschland langsam ein Bild der DDR heranreifte, das mit meiner DDR erstaunlich wenig gemein hatte.

War ein Teil von mir also wirklich mit der DDR verschwunden? Meine Erlebnisse und Erinnerungen lebten in mir fort - doch um sie aufzubewahren, musste ich sie zu Papier bringen. Ich ahnte dabei natürlich nicht, wie schwierig es sein würde, so wie ich es mir vorgenommen hatte - mit sprachlichem Witz, behutsam und ehrlich - diese Zeit zu reflektieren und dabei von gängigen Mustern abzuweichen. Ich gab mir Mühe, mich nicht nur zu erinnern, sondern auch Verbindungen zur heutigen Zeit herzustellen, zu verfolgen, wie das Erbe der DDR im neuen Deutschland weiterlebt. So wie auch ich es tue.

Ich wusste, was ich suchte: das Kleine, das Genaue, das Detail, in dem vielleicht gerade, weil es so nebensächlich schien, das große Ganze sichtbar wurde. Dazu gehörte meine Familie mit all ihren Ritualen, meine Freunde mit all ihren verrückten Ideen, die Schule, die Sportwettkämpfe - meine persönliche Umgebung. Und das schon in meiner Jugend immer deutlicher werdende Gefühl, den gnadenlosen Mechanismen eines totalitären Staates unterworfen zu sein.

Die richtige Form für mein Unterfangen waren kurze, temporeiche Geschichten. Ich wollte gerade keine literarischen Denkmäler errichten. Nichts Monumentales wollte ich schreiben, sondern etwas Leichtes, nichts Sprödes, sondern etwas, das auf die Leser einen gewissen Sogeffekt ausübt.

Entstanden sind 30 Geschichten. In jeder davon steht ein prägnantes Erlebnis im Mittelpunkt. Doch sie sind auch untereinander verwoben. So tauchen manche Motive wie das berüchtigte "Schubert-Eck" immer wieder auf, werden hier nur beiläufig erwähnt, dort aber vertieft. Nebenfiguren aus einer Geschichte lernt man in einer anderen plötzlich besser kennen. So ergibt sich aus all den Einzelteilen letztendlich doch ein zusammengehöriges Ganzes, das aber assoziativ im Kopf des Lesers entsteht, das Freiräume lässt und lose verwoben ist.

Mein Wunsch wäre, dass sich aus den einzelnen Elementen ein "Gesamtgefühl", eine "Gesamterfahrung" einstellt, die mein "DDR-Gefühl" nachvollziehbar macht. Weil ich davon überzeugt bin, dass ich nicht der Einzige bin, dem hier etwas fehlt.

Ich möchte Erinnerungen und Ereignisse, die ich für persönlich bedeutsam, aber darüber hinaus auch für allgemeingültig halte, aufbewahren und teilen. Ich glaube, die Chancen stehen gut, dass sich dadurch auch viele andere Ossis in meinen Geschichten wieder finden.
Was das Interesse von "Wessis" betrifft, so bieten ihnen meine Geschichten einen Einblick in den Alltag einer Welt, die sie so nie kennen gelernt haben.
Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, hier allen Lesern auf unterhaltsame Weise etwas nahe zu bringen, das auch 20 Jahre nach Mauerfall immer noch bedroht ist (und sich wahrscheinlich auch immer mehr dem Vergessen nähern wird).
Ich öffnete also staubige Kartons, betrachtete Urkunden und Zeugnisse ausmeiner Jugend, hielt alte Fotos in den Händen. Irgendwann entdeckte ich die Rubrik "Zeitzeugen" bei "Spiegel Online" und sandte der Redaktion im August 2008 unverlangt einen sehr geradlinigen, schnörkellosen Text. Meine Geschichte "Endlich angekommen" steht noch heute als eine der am besten bewerteten Artikel im Ressort "Einestages" und wurde von vielen Lesern als Empfehlung weitergesandt. Das machte mir Mut, weitere Geschichten zu schreiben.

Wie gesagt, bei Interesse E-mail an: mauerfall20@yahoo.de

Vielen Dank
Mark

Mauergewinner

RE: Suche Testleser

#2 von Banaus , 26.04.2009 00:19

Mir gefällt das Vorwort. Eine ruhige doch nicht verträumte, bildhafte doch nicht überladene Sprache.
Der Erzählstil erinnert mich an eine Vorortwohnstraße an einem Werktagvormittag im Sonnenschein.
Ich würde gern mehr davon lesen.


Gefährliches Geräusch: Lautes Denken



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RE: Suche Testleser

#3 von kirschli ( gelöscht ) , 26.04.2009 10:01

Ich habe den Link einer Bekannten in Ludwigsburg geschickt,ich denke es wird ihr auch gefallen


" wie dus machts ist egal-falsch ists alle mal"

Name: knuddel

kirschli
zuletzt bearbeitet 26.04.2009 10:01 | Top

   

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