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RE: War in der DDR wirklich alles schlechter

#91 von reporter , 20.10.2010 11:55

Ich habe kürzlich eine Donau-Schiffstour gemacht, auch nach Rumänien und Bulgarien.

Bekanntlich alles sozialistische Brudervölker die sich auch umstellen mußten. Ganz ohne Treuhand. In Bulgarien, erzählte uns der Reiseführer, ist überhaupt keine Industrie übriggeblieben.

Man muß einfach ehrlich sein, die Betriebe im Sozialismus waren in der überwiegenden Mehrheit nicht konkurrenzfähig im Westen. Das funktionierte nur in den zugeteilten Comecon Märkten, und der ist mit der Wende bekanntlich auch verschwunden.

Und- nicht zu vergessen- die vergammelten Straßen, Häuser und die heruntergewirtschaftete Infrastruktur war vorher entstanden, ganz ohne Treuhand.

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RE: War in der DDR wirklich alles schlechter

#92 von Weilheimer , 20.10.2010 12:32

@Weinböhlaer/Jürgen am Ende war die DDR nicht. Die Verschuldung pro Einwohner war in Dollar um einiges geringer als heute in der seligen Bundesrepublik. Sicher gab es einen Riesen-Investitionsstau in die Unternehmen der DDR. Es gibt eine nette Broschüre von der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung, wo das Thema "DDR-Pleite oder nicht" erläutert wird. Die Polen hatten zum Beispiel keinen Bruder, der sie übernehmen konnte, trotzdem hatte Polen vor der Krise eine höhere Wirtschaftsdynamik als die neuen Bundesländer und das ohne Billionen von Transferzahlungen. Man kann heute trefflich spekulieren, was wäre wenn nicht. Es ist zumindest so, das es keine bessere, bekannte Gesellschaftsform gibt, als die, welche uns 1989 drübergestülpt wurde. Dafür gab es auch noch keinen Präzedenzfall in der Welt und Fehler vorprogrammiert. Hinterher ist man immer schlauer. Sicher hätte man 1989 eine neue Gesellschaftsordnung, wie eine sozialistischen Marktwirtschaft probieren können, aber die Masse der DDR Bürger hat die D-Mark, die schönen Geschäfte in den alten Bundesländern gesehen und wollte schon deswegen keine Experimente.

 
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RE: War in der DDR wirklich alles schlechter

#93 von Minimal , 20.10.2010 14:52

Zitat von Weilheimer
Sicher hätte man 1989 eine neue Gesellschaftsordnung, wie eine sozialistischen Marktwirtschaft probieren können, aber die Masse der DDR Bürger hat die D-Mark, die schönen Geschäfte in den alten Bundesländern gesehen und wollte schon deswegen keine Experimente.



Ob es denn gleich eine Marktwirtschaft hätte werden müssen? Vielleicht hätte man damit anfangen können, die grundlegendsten Fehler der DDR, wie die Unehrlichkeit z. Bsp., auszumerzen. Dieser vertanen Chance werde ich wohl den Rest meines Lebens nachtrauern und sehe seitdem meine ehemaligen Mitbürger in einem anderen Licht.


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#94 von altberlin ( gelöscht ) , 20.10.2010 18:58

Zitat von Minimal

Ob es denn gleich eine Marktwirtschaft hätte werden müssen? Vielleicht hätte man damit anfangen können, die grundlegendsten Fehler der DDR, wie die Unehrlichkeit z. Bsp., auszumerzen. Dieser vertanen Chance werde ich wohl den Rest meines Lebens nachtrauern und sehe seitdem meine ehemaligen Mitbürger in einem anderen Licht.



Da bin ich mal deiner Meinung. Nach OBEN wurden alle Meldungen schöngeredet, und die Ansprachen an das Volk wurden dann nochmal frisiert.
Dazu kam ein permanentes Mißtrauen der Führung gegenüber allem, was nur annähernd das Volk betraf. Warum sonst Überwachung und Bespitzelung des einen oder anderen ?
Wer unbedingt raus wollte, den hätte man gehen lassen sollen, nach Prüfung. Aber nicht erst nach Schikanen und Knast. mit Argumenten und Taten überzeugen, das hat die DDR nicht zu 100 % geschafft, es klaffte eine größer werdende Lücke.
Aber was wird heute oder in Zukunft werden ? So ganz ohne ist das Leben in der BRD doch auch nicht mehr.
Kontrolle und Überwachung nehmen immer mehr zu, und mit der Ehrlichkeit gegenüber dem Wähler ist es auch nicht weit her. Hauptziel der Wahlkandidaten ist doch das Mandat (Kreis, Landtag oder Bundestag), damit die (eigene)
Kohle fließt, nicht mehr und nicht weniger. Die Idalisten früherer jahre sind längst ausgestorben.


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RE: War in der DDR wirklich alles schlechter

#95 von MJagger63 ( gelöscht ) , 21.10.2010 09:04

Ja, das stimmt, Politiker müssten eigentlich dem Volk dienen, vom dem sie gewählt sind, so sollte eine Demokratie funktionieren. Aber sie dient mehr der Lobby, und wie groß die Entfremdung zwischen Politik und Volk ist, sieht man an Stuttgart 21. Wie da Ende September mit den Demonstranten umgegangen wurde, das weckte schon sehr Erinnerungen an den 17. Juni...


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RE: War in der DDR wirklich alles schlechter

#96 von BesserWessi0815 , 22.10.2010 01:53

Zitat von Weilheimer
... Es gibt eine nette Broschüre von der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung, wo das Thema "DDR-Pleite oder nicht" erläutert wird.

Danke! ist ja etwas aufschlussreich, trotz der Quelle.
Habe da mal ein bisschen gestöbert, aber eine mögliche Ungereimtheit entdeckt.
Im Text wird behauptet, dass man auf ein Telefon 10 Jahre habe warten müssen. <ich kann mir das ehrlich gesagt nicht vorstellen>
...auf eine Wohnung aber deutlich weniger, obwohl der Aufwand eine Wohnung zu errichten, doch eindeutig höher ist (und war! - und sei es nur "Platte") als ein "popeliges" Telefon herzustellen?

Habe ich hier einen Denkfehler oder ist/sind auch andere Behauptungen dort falsch?

Wer hat denn tatsächlich 10 Jahre auf ein Telefon gewartet?

In der alten BRD war es ja auch nicht erlaubt, ein Telefon zu besitzen, man mußte diese Teile bei der Bundespest mieten - ein mausgraues Wählscheibentelefon kostete ca. 1 bis 3 DM/monatlich Miete! (weiß nicht genau, wir hatten da noch keins)
...mein erstes eigenes Telefon habe ich in Paris auf einem Flohmarkt für 30Franc~10DM~5€ gekauft - das war illegal!
Aber 'ne Hütte ist -und war- doch deutlich teurer als ein "Telefon"!
(ich meine die ganz gewöhnlichen Festnetztelefone, die es damals halt so gab, keinen I-Pod oder so'n Kram)


Jahre später habe ich bei der örtlichen HERTIE-Pleite ein dutzend graue Wählscheibentelefone im Container entdeckt und mitgenommen...

...wer eines haben möchte... möge sich melden
...die funzen aber nur an analogen Anschlüssen, direkt an ISDN geht nicht...
...hätt ich die Dinger doch damals in die DDR exportiert, wär ich sicher reich geworden...

..."Der tut nix!"......"Der will nur spielen"... - Peng! -

 
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RE: War in der DDR wirklich alles schlechter

#97 von Weilheimer , 22.10.2010 03:39

Zitat von BesserWessi0815

Wer hat denn tatsächlich 10 Jahre auf ein Telefon gewartet?



Es gab genügend Leute, die haben in der DDR ein Leben lang auf ein Telefon gewartet. Ein Telefon zu erhalten, setzte eine gewisse Position in voraus, die es notwendig machte, erreichbar zu sein. Die Verkäuferin Liselotte Maier bekam kein Telefon, weil nicht wichtig genug. Zudem war die Telefoninfrastruktur in der DDR total veraltet. Die Vermittlungsstellen der Deutschen Post der DDR waren 1989 sogenannte Hubdrehwahlanlagen, diese Anlagen füllten ganze Gebäude bei begrenzter Teilnehmerzahl. Ich denke, das flächendeckendes Telefon für jeden auch aus (staats-)sicherheitlichen Bedenken nicht erstrebenswert war.


 
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RE: War in der DDR wirklich alles schlechter

#98 von kirschli ( gelöscht ) , 22.10.2010 10:16

Das mit dem Telefon stimmt und auf einen Trabbi hat man zum Schluss 13 Jahre gewartet. Es gab dann in den 80er Jahren das Wohnungsbauprogramm, da wurden die WBS 70 Blöcke aus der Erde gestampft. Es wurden Wohnungsbau Genossenschaften gegründet und jeder musste Arbeitsleistungen vollbringen. Die meisten wollten ja eine moderne Wohnung und keine in den Altstädten mit hohen Räumen und Außen Toiletten . Wir haben in eigen regie einen alten Stall umgebaut, mit 15 000 DDR Mark, den Rest alles erst zusammen gespart. So war es.




"Gib jedem Tag die Chance,
der schönste deines Lebens zu werden"
Mark Twain
http://www.youtube.com/watch?v=bD6d-4HxPQU

kirschli

RE: War in der DDR wirklich alles schlechter

#99 von Buhli , 22.10.2010 11:37

Wie lange die Wartezeit auf ein Telefon war weiß ich nicht. Es wurde schon nach "Wichtigkeit" verteilt. Bei uns im Haus war einer Ausbilder für Lybische Lehrlinge, die Dollars für ihre Ausbildung an die DDR zahlten. Also sollte er erreichbar sein. Von Radebeul bis DD-Seidnitz waren es nun mal etwa 20 km. IM hat er wohl nicht gespielt. Die Frau hat ihr Leben lang bei der Post nur Nachtschichten gemacht. Sie hat schon mal durchblicken lassen, daß sie öfter mal die Stasi im Nacken bei der Packetkontrolle hatte. Das andere Telefon im Haus war bei einem Taxiunternehmer installiert. Bei dem durften unsere Westverwanden auch mal anrufen wenn es was wichtiges oder dringendes gab. Zur Telefonstruktur in der DDR gab es mal auf dem MDR eine gute Dokumentation. Mich hat damals schon die Frage beschäftigt, warum man, wenn man aus verschiedenen Orten der DDR in DD anrufen wollte, auch immer eine andere Vorwahl nehmen mußte. Das galt für alle Orte die man telefonisch erreichen wollte. In der Doku gab es eine Antwort. Es wurde kein neues Telefonnetz wie in der BRD installiert, sondern auf das alte Vorkriegsnetz nur noch dazu gebastelt. Das war auch der Hauptgrund warum die Telekom nach 1990 die gesamte DDR "umgegraben" hat. Die Telefone dann in die Plattenbausiedlungen zu bringen war nicht das Problem. Die wurden bereits anfang der 60er mit der Erbauung verkabelt. Telefon und Fernsehen. Die Leitungen lagen also von Anfang an in den Häusern. Das war übrigens der Ursprung des Kabelfernsehens. Kein Quatsch. Nun kann man an der Telefonvorwahl genau erkennen wo die DDR war. Alles beginnt mit 03...... . Ja Besser Wessi, es werden sicher noch einige andere Widersprüche auftauchen mit denen Du nicht zurecht kommen wirst. Frag ruhig. Ich hab mir auch eine Wohnung ausgebaut. Etwa ein halbes Jahr lang. Es begann an einem Wahlsonntag. Den hab ich ignoriert. Es gab auch keine Nachwirkungen, von den immer mal wieder gesprochen wird. Ich wollte nicht in eine Einraum-Wohnung ziehen. Da hab ich es mit ner Zweiraum getan. Die Arbeitszeít hat mir die Komunale Wohnungsverwaltung mit 5,-Mark/h vergütet. Mit dem Stift sind alle Beteiligten dann auch auf 10,- gekommen. Das nötige Baumaterial zu besorgen war nicht so sehr das Problem wie es immer von Bauherren beschrieben wurde. Da wo es Zement gab (Im Baukombinat DD) durfte ich mir diesen auch per Bezugsschein abholen. Die Bäuerlichen Handelsgenossenschaften (Baumärkte) mußte ich da nicht anfahren. Die hatten ganz schön beim Thema Zement zu leiden. Kühlschrank, 80,-l Boiler und E-Herd, hab ich alles an einem Tag ohne die angeblich übliche Vorbestellung gekauft. Die Rechnung ging an die KWV. Klemptner und Elektriker wurden auch von der KWV beauftragt. Badewannen- Toilettenbecken- und Waschbeckenprobleme? Kein Spur. Das ganze fand 1986 statt. Schwieriger war es als ich 2003 nach Filderstadt gezogen bin. Die Wohnung war in einem Zustand den ich aus dem Osten so nicht mehr kannte. Auch meine Ausbauwohnung war in einem besseren Vorherzustand. Der Vermieter unserer damaligen Wohnung macht drei Kreuze als ich ihm sagte: "Mach ich selbst." Von wegen einen Fliesenleger oder einen Klemptner für eine Dreiraumwohnung und den dazugehörigen Sanitär- und Fliesenarbeiten zu bekommen. Nichts ging. Von wegen Dienstleistung. Klar ist es schön, wenn man aus dem Vollen schöpfen kann. Das hab ich dann auch gemacht. Als Arbeitsleistung hat mir der Vermieter dann die ersten zwei Monatsmieten erlassen. In der Zwischenzeit hab ich in L.-Echterdingen rumsitzende Bauarbeiter nach dem Grund der "Pause" gefragt. Die Antwort hat mich zum grinsen gebracht. "Kein Baumaterial."


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: War in der DDR wirklich alles schlechter

#100 von BesserWessi0815 , 22.10.2010 15:23

Hallo zusammen und Danke für die zahl- & lehrreichen Antworten.
Klar ... nicht das Telefongerät, sondern der Telefonanschluss waren mit der Wartezeit verbunden - hatte ich erst später begriffen.
Da fällt mir ein, meine Tante in Wien hatte in ihrem Block mit anderen Bewohnern einen "Viertelanschluß" geteilt.
Wie das technisch abgelaufen ist, weiß ich nicht, glaub' es war ein analoger Anschluss mit vier verschiedenen Nummern - für jede Wohnung also eine eigene. Im Prinzip reicht das ja auch, für Privathaushalte. Wenn eine Familie telefoniert, haben die anderen drei halt Sendepause und Ruhe... . Im Studentenwohnheim haben sich ja auch mehrere Leute einen Anschluss geteilt.

Viele andere "Widersprüche" sind mir in dem Text nicht aufgefallen, habe auch nicht alles gelesen, sondern überflogen. Es sind ja schon einige Seiten... 'werde aber im Zweifel wieder dumm fragen auf der HP kann man auch sein Wissen über die DDR testen. Von 10 Fragen wusste ich 9. (bis auf den Namen des ersten Staatsoberhauptes). Die anderen Fragen hätte man auch ohne Wissen beantworten können, wenn man sich über die Intention des Betreibers im Klaren ist.
Ich dachte, es käme mehr Kritik an den Darstellungen der "Konrad Adenauer Stiftung" - oder stimmt Ihr dem mehrheitlich zu

Übrigens hatte Wien in den 80'ern auch einen besonderen Charme. Die Mieten waren billig, an eine Wohnung zu kommen wohl aber schwer. Das Geld hat eigentlich nicht der Vermieter, sondern der Vormieter gemacht, da er den Nachmieter auswählen drufte: durch Abschlagszahlung.
Ein überlassener alter Hocker hat da schon mal ein oder mehr Jahresmieten der Wohnung gebracht.


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RE: War in der DDR wirklich alles schlechter

#101 von reporter , 22.10.2010 17:07

Für die geringe Dichte an privaten Telefonanschlüssen (ca 10 Anschlüsse pro 100 Haushalte – in der alten Bundesrepublik waren es mehr als 90 Telefonanschlüsse pro 100 Haushalte!) gibt es mehrere Erklärungen:

1.Die Telefontechnik (nicht die Telefone) sowie die Kabel waren total veraltet, weil die DDR viel zu wenig in diesen Bereich investierte und ihn über Jahrzehnte sträflichst vernachlässigte.

2.Die Fernmeldeindustrie der DDR produzierte viel zu wenig Technik. Der größte Teil der produzierten Technik ging in den Export (sozialistische Länder) bzw. in den Sicherheitsbereich. Für Importe z.B. aus der alten Bundesrepublik fehlte schlichtweg das Geld.
Das MfS war Ende der achtziger Jahre dem damaligen Stand der DDR- Fernmeldeindustrie entsprechend mit der modernsten Technik flächendeckend ausgerüstet. Es betrieb z.B. mit anderen Sicherheits- und SED- Parteibehörden ein eigenes Telefonnetz mit eigenen Vorwahlnummern und war somit von dem desolaten, öffentlichen Telefonnetz nahezu unabhängig.

http://www.mil-airfields.de/de-rpt/sonde...tabsnetz-s1.htm

3.Fernmeldetechnische Investitionen in den Sicherheitsbereich hatten grundsätzlich Vorrang vor allen anderen Bereichen.

Was Privatleute so mit dem Telefon in der DDR erlebten ist in diesem Bericht zu lesen:

http://www.uni-leipzig.de/fernstud/Zeitzeugen/zz153.htm

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RE: War in der DDR wirklich alles schlechter

#102 von altberlin ( gelöscht ) , 22.10.2010 19:37

Wir wußten uns aber zu helfen http://www.peppitext.de/WiCoIndianer/in271.gif


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#103 von BesserWessi0815 , 22.10.2010 21:36

Zitat von Buhli
... Ja Besser Wessi, es werden sicher noch einige andere Widersprüche auftauchen mit denen Du nicht zurecht kommen wirst. Frag ruhig.

... ist zwar kein Widerspruch, aber eine Frage hätte ich doch noch. Vielleicht kann ein Eisenbahner diese ja beantworten:
Warum hieß die Reichsbahn "Reichsbahn"?
Das Kaiserreich ist ja schon lange her, DDR stand ja auch nicht für "Deutsches Demokratisches Reich" und viele andere Betriebe wurden umbenannt und hatten ein "VEB irgendwas" im Namen.
Warum wurde dieses Teil also nicht auch in "VEB Bahn" umbenannt? Weiß das jemand?


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RE: War in der DDR wirklich alles schlechter

#104 von altberlin ( gelöscht ) , 22.10.2010 21:41


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#105 von reporter , 22.10.2010 22:46

Zitat von BesserWessi0815

[Das Kaiserreich ist ja schon lange her, DDR stand ja auch nicht für "Deutsches Demokratisches Reich" und viele andere Betriebe wurden umbenannt und hatten ein "VEB irgendwas" im Namen.
Warum wurde dieses Teil also nicht auch in "VEB Bahn" umbenannt? Weiß das jemand?



Bekanntlich hatten die vier Siegermächte Deutschland in vier Besatzungszonen und Berlin in vier Sektoren aufgeteilt. Was den Eisenbahnverkehr anging wurden die Betriebsrechte in der Sowjetischen Besatzungszone und in Berlin an die formal noch bestehende Reichsbahn aus der Vorkriegszeit übertragen.
Hierzu gehörte in Berlin auch der Betrieb der S-Bahn. Die Sowjetunion hatte kein Interesse daran, diese Konstruktion zu verändern, auch nicht nachdem sie die Sowjetische Besatzungszone in die DDR umwandelte.
So ist es bei diesem Kuriosum für das Gebiet der DDR und ganz Berlin geblieben, bis die vier Siegermächte in den Zwei plus Vier Gesprächen auf ihre Rechte verzichteten und die DDR Volkskammer den Beitritt zur Bundesrepublik erklärte.


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