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Diskriminierung, oder was?

#1 von michaka13 , 09.02.2010 16:33

In der aktuellen Mieterzeitung vom Mieterbund Köln hab ich unten stehendes Urteil gefunden,siehe Link

http://www.kostenlose-urteile.de/Urteil9079

Da wird einem Paar Schadensersatz und Schmerzensgeld zugesprochen, weil ihnen eine Wohnungsbesichtigung wegen ihrer Herkunft verweigert wurde. Die Summe betrug laut Mieterzeitung 5056 Euro, das Paar stammte aus Afrika.

Mich würde mal interessieren, ist das Eurer Meinung nach Diskriminierung? Stellt dies wirklich eine Verletzung der Menschenwürde und des allgemeinen Persönlichkeitsrechts dar? Wie hätte das Urteil wohl ausgesehen wenn man "Neger und Türke" durch "Raucher" , "Arbeitsloser" oder vielleicht "Ossi" ersetzen würde? Ist die Summe von rund 5000 Euro angemessen?

Hoffe das sich etliche zu dem Thema äussern werden.


Gruß,micha

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RE: Diskriminierung, oder was?

#2 von DeutschLehrer , 09.02.2010 17:19

Ich akzeptiere, wenn ein privater Hauswirt bestimmte Vorstellungen von seinem Mieter hat und daher nicht an jedermann vermieten will. Besonders, wenn man hautnah zusammenwohnt. Aber dann muss er das auch schon selber in die Hand nehmen und ein Vorwand findet sich immer, wenn einem der Interessent nicht sympathisch ist. Wenn man das aber jemand anders machen lässt und derjenige sich dann so unglücklich äußert, wie im vorliegendem Fall, dann ist das Urteil gerechtfertigt.

Gruß DL


Das Leben ist ein Jammertal, aber Jeder muss da durch.

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RE: Diskriminierung, oder was?

#3 von BautznerSenf , 09.02.2010 17:20

Moin!

Diskriminierung ist vielschichtig - und meist sehr schwer zu beweisen.

Nun ist es schwierig, ohne genaue Kenntnisse von den Umstaenden zu urteilen, doch wenn man liest, dass "...ihnen eine Wohnungsbesichtigung wegen ihrer Herkunft verweigert wurde...". dann bedeutet es ja, dass man ihnen gar keine Chance gegeben hat - und das waere tatsaechlich unfair.

Die Hoehe der Strafe haengt ebenfalls von den Umstaenden ab: Es muss dem Vermieter ja auch etwas "weh tun", damit die Strafe wirkt... Gleichzeitig muss man die Kosten kennen, die z. B. fuer einen Makler anfallen, der nun im Auftrag sucht.

Bleibt festzustellen: Es ist dem Vermieter unbenommen, sich den Mieter auszusuchen - aber er muss ihm erstens eine Chance geben und zweitens bei der Begruendung aufpassen.

EDIT: Ich habe immer viel mit Auslaendern zu tun gehabt - und mir ist eine solche Unterscheidung sch...ss egal! Es gibt UEBERALL solche und solche. Von daher freue ich mich, wenn hier dem Rassismus entgegengetreten wird.
/EDIT

Mit bestem Gruss

B. S.


Besten Gruss

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RE: Diskriminierung, oder was?

#4 von Weilheimer , 09.02.2010 18:54

Ich finde es im Prinzip nicht schlimm, wenn ein Hauswirt ein wenig selektiert. Die Erfahrung hat gezeigt, das es mit Menschen aus verschiedensten Kulturkreisen unter einem Dach recht erhebliche Probleme gibt. Das fängt bei solch simplen Sachen, wie die Hausreinigung und dem Wäsche trocknen an und endet mit den unterschiedlichen Vorstellungen beim Feiern. Der Hauswirt hatte nur das Pech einen recht dumpfen Hausmeister zu beschäftigen. Die 5000 Euro sind schon recht heftig.


 
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RE: Diskriminierung, oder was?

#5 von Flotte_Lotte , 09.02.2010 19:03

Dem Weili zustimme.


(Ähmm Deine Sig ist echt Gewöhnungsbedürftig)

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RE: Diskriminierung, oder was?

#6 von Weilheimer , 09.02.2010 19:07

Zitat von Flotte_Lotte

(Ähmm Deine Sig ist echt Gewöhnungsbedürftig)



Ich bin eben gut zu Vögel und lass sie fliegen. Ich habe die Signatur wieder rausgenommen, die geht mir selber auf den S....


 
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RE: Diskriminierung, oder was?

#7 von Flotte_Lotte , 09.02.2010 19:14

Danke!

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RE: Diskriminierung, oder was?

#8 von Schramme , 09.02.2010 21:13

Wir wohnen in einer Wohnanlage mit 100 Familien,ca. 25% Ausländeranteil.Bis auf wenige Ausnahmen gibt es mit fast allen Probleme.Sicherlich kann man von Ordnung und Sauberkeit unterschiedlicher Auffassung sein,aber an allgemeingültige Regeln sollte sich jeder halten.Das erleichtert doch sehr das Miteinander.
Auch Kindererziehung ist ein weites Feld.Wenn 3 jährige Kinder von 22 Uhr bis 24 Uhr brüllend durch die Wohnung rennen und das ständig,dann kommt schon Unverständnis und ein Anflug von Unmut in einem hoch.
Unser Sohn war mit 3 Jahren nach dem Sandmann im Bett !!! Da gab es keinerlei Diskussion !
All diese Problemchen gibt es natürlich auch unter uns Deutschen,aber meine persönliche Erfahrung ist einfach,dass diese doch vermehrt bei unseren ausländischen Mitbürgern zu finden sind.
Wenn ich Vermieter wäre,ich würde auch sehr genau hinsehen,wem ich mein Eigentum vermiete.


Mittleres Alter ist,wenn schmale Taille und breites Wissen die Plätze tauschen

 
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RE: Diskriminierung, oder was?

#9 von michaka13 , 09.02.2010 21:13

Meine Meinung dazu ist, ich find es nicht unbedingt diskriminierend. Wie ja hier schon angesprochen wurde, man hätte es in der heutigen Zeit vielleicht etwas "eleganter" ausdrücken können. Wenn der Eigentümer oder die Verwaltung eine bestimmte Klientel bevorzugt, warum denn nicht? Niemand kann beurteilen welche Erfahrund diese Hausverwaltung schon gemacht hat. Wenn ich Besitzer einer Wohnung bin, entscheide ich, an wen ich vermiete. Niemand könnte mir da rein reden und ich würde auch niemanden fragen ob meine Entscheidung für einen bestimmten Mieter politisch korrekt wäre.
Und 5ooo € Schmerzensgeld find ich für deutsche Verhältnisse einfach zuviel. Ein Kumpel von mir hat für ein gebrochenes Bein (ein Auto hat ihn auf dem Zebrastreifen über den Haufen gefahren), 3600 € Schmerzensgeld erhalten. Er war insgesamt 8 Monate krank. Da ist für mich das Verhältnis nicht mehr gewahrt.
Ich kann mir schwer vorstellen das ein ähnliches Urteil gefällt wurden wäre, hätte die Hausmeisterin gesagt, sie vermieten nicht an Ostdeutsche. Auch wenn das nur eine Vermutung ist.
Übrigens, mein Kollege Kenny, 1987 aus Ghana nach Deutschland gekommen, macht sich immer über uns Deutsche lustig. Er findet wir Deutschen übertreiben es völlig mit unserer political correctnes. Er findet die Bezeichnung Neger nicht diskriminierend und regt sich immer fürchterlich auf über Begriffe wie schwarzafrikanischer Bürger oder Mensch mit Migrationshintergrund.
Aber man muß ja in der Beziehung aufpassen was man sagt in diesem Land, sonst wird man ganz schnell in die rechte Ecke gestellt. Manchmal treibt das schon seltsame Blüten. Als Kind hab ich noch Negerküsse, bzw. Mohrenköpfe gegessen, heut sinds eben Schaum-oder Schokoküsse. Einfach albern sowas. Irgendwann dürfen wir kein Zigeunerschnitzel mehr bestellen, sondern ein Sinti-und Romaschnitzel.
Deutschland im Jahre 2010 eben.


Gruß,
micha

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RE: Diskriminierung, oder was?

#10 von Flotte_Lotte , 09.02.2010 21:58

Es gibt das Antidiskriminierungsgesetz. Und der Richter hat sich ausgelebt. Der Urteilstenor wäre mal interessant.

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RE: Diskriminierung, oder was?

#11 von Flotte_Lotte , 09.02.2010 22:01

Das war wohl vor 2004?


http://www.youtube.com/watch?v=cEAnDgJe7ug


Ich glaube kaum, das EAV Diskriminierung betreibt.


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RE: Diskriminierung, oder was?

#12 von michaka13 , 09.02.2010 22:12

Zitat
Das war wohl vor 2004




Sind das nicht Ösis? Die dürfen das. Oder haben die auch so ein "schönes" Antidiskriminierungsgesetz?
Upps, darf man Ösi sagen oder ist das vielleicht Diskriminierung?

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RE: Diskriminierung, oder was?

#13 von Kehrwoche , 09.02.2010 22:16

Eine gute Feundin von mir, alleinstehend, geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen in der DDR, Vater Kubaner, mit dunkler Hautfarbe und schwarzgelockt, ist eine liebevolle Mutter und von ihrer Mentalität her "deutscher" als die meisten Deutschen.
Sie wurde schön des Öfteren am helllichten Tag auf offener Straße angespuckt, als "schwarze Hure", Niggerin u.ä. beschimft und meistens hat sich niemand der unbeteiligten Passanten auch nur einen Dreck um sie geschert.
Das ist ihr Alltag hier in Deutschland!

Ich finde es teilweise beschämend, auf welchem niederen Niveau sich viel zu viele in diesem Land ungestraft bewegen dürfen. Kinder sind ja auch oft unerwünscht....

Die Strafe hätte ruhig höher ausfallen können.

Gruß Kehrwoche


Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir.
Konrad Lorenz

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RE: Diskriminierung, oder was?

#14 von Björn , 09.02.2010 22:53

Da pflichte ich Kehrwoche bei!!!
Es kann nicht sein, daß von einem Immo-Makler oder seinen beauftragten Personen eine Wohnungsbesichtigung mit solch einem diskriminierenden Spruch verwehrt wird! Was sind das alles nur für Vorurteile gegenüber Ausländern, Andersfarbigen usw., wenn man nicht mal die sozialen Verhältnisse kennt und sich einen ersten Eindruck macht
Was wäre, wenn ein Ausländer ein komplettes Mehrfamilienhaus/Wohnanlage kauft und selbst miteinzieht???? Ziehen alle anderen Mieter dann gleich aus???


>Ganz UNHEILIG: http://www.youtube.com/watch?v=0JPtPv-1-EQ

 
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RE: Diskriminierung, oder was?

#15 von Weinböhlaer , 09.02.2010 23:51

[ Wenn ich Besitzer einer Wohnung bin, entscheide ich, an wen ich vermiete. Niemand könnte mir da rein reden und ich würde auch niemanden fragen ob meine Entscheidung für einen bestimmten Mieter politisch korrekt wäre.

Gruß,
micha[/quote]

Dem ist nichts hinzu zufügen

Ich habe ein Einfam.-haus mit einer Einliegerwohnung.
Die jungen Leute, die hier 5 Jahre gewohnten haben, haben selber gebaut.
Auf mein Vermietangebot in der Zeitung meldeten sich u.a. ein Pärchen aus Rumänien.
Nach der Besichtigung und ihrer Interesse an der Wohnung habe ich sie gebeten mir
die Adresse ihrer vorherigen Wohnung zu nennen. Das haben sie abgelehnt, damit war für mich
die Sache erledigt. Ich habe ihnen gesagt daß sie die Wohnung nicht bekommen.
.......was darauf folgte könnt ihr sicher vermuten.
Ich bekam Post von einem Anwalt,.......mir wurde Diskriminierung unterstellt, so einfach geht das
in unserem Rechtsstaat.
Ich habe meinen Anwalt eingeschalten, meine Vorahnung hat sich bestädigt.
Zwei Wohnungen als Schweinestall verlassen, eine in Mannheim, eine Germersheim - Miete nie bezahlt.
Dazu noch rotzfrech und versuchen auf Diskriminierung zu machen, man wundert sich daß es Anwälte
gibt die sich dafür hergeben.

Jürgen

 
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