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RE: Schnauze voll vom Soli - Ist Ostdeutschland verloren ?

#46 von altberlin ( gelöscht ) , 07.03.2010 10:04

Ich habe das "anders" in Erinnerung. Mit 14 ging es in die Disco und mit Cola Wodka wurde "vorgeglüht".

1.wurde nicht schon gegen 18 Uhr in der Öffentlichkeit getrunken,
2.in der Disco um 22 Uhr wars auch ok(heute gehts erst nach 23 Uhr los!)
3.haben die Eltern auf ihre Kinder mehr geachtet
und 4.war etwas "Überwachung"der Gesundheit sehr dienlich.Wie viele Kids sind denn heute schon von Nikotin und Alkohol abhängig?Überwachung habe ich übrigens nicht bemerkt.Man wußte sich als Jugendlicher halbwegs zu benehmen.
Ganz im Gegensatz zu heute,siehe Kriminalität bei Kindern und Jugendlichen.Woher kommt das wohl???

altberlin

RE: Schnauze voll vom Soli - Ist Ostdeutschland verloren ?

#47 von Schlawine , 07.03.2010 11:08

Zitat von altberlin
Ich habe das "anders" in Erinnerung. Mit 14 ging es in die Disco und mit Cola Wodka wurde "vorgeglüht".
1.wurde nicht schon gegen 18 Uhr in der Öffentlichkeit getrunken,
2.in der Disco um 22 Uhr wars auch ok(heute gehts erst nach 23 Uhr los!)
3.haben die Eltern auf ihre Kinder mehr geachtet
und 4.war etwas "Überwachung"der Gesundheit sehr dienlich.Wie viele Kids sind denn heute schon von Nikotin und Alkohol abhängig?Überwachung habe ich übrigens nicht bemerkt.Man wußte sich als Jugendlicher halbwegs zu benehmen.
Ganz im Gegensatz zu heute,siehe Kriminalität bei Kindern und Jugendlichen.Woher kommt das wohl???


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Ich habe das auch wieder anders in Erinnerung und so werden wir hier wohl noch viele verschiedene "Erinnerungen" zu lesen bekommen
Ich war in den Siebzigern (im besten Teenageralter) so oft wie möglich in der DDR. Wenn ich mich an die Disco damals erinnere, dann wurde mehr als genug grüner Pfeffi verkonsumiert. Auch von unter Achtzehnjährigen wozu ich ja auch gehörte
Ich war darüber damals sehr erfreut denn in Hannover bekam ich zu der Zeit bei öffentlichen Veranstaltungen noch keinen Alkohol ausgeschenkt
Um 22.00 Uhr nach Hause geschickt hat mich auch keiner und meine Freunde auch nicht.
Eltern haben schon zu allen Zeiten mehr oder weniger gut auf ihre Kinder geachtet. Zu der damaligen Zeit standen die Kinder im Westen noch mehr unter Kontrolle der Eltern als im Osten weil damals viele Frauen wegen der Kinder zu Hause blieben. Das ist heute natürlich (zum Glück) größtenteils auch vorbei. Wer kann schon noch von einem Gehalt leben ?
Ich denke schon dass früher auch bei Familienfeiern mehr Alkohol verkonsumiert wurde als heute. Allerdings würde ich das nicht an DDR oder BRD festmachen. Die Zeiten waren ganz einfach so, dass man sich zum Feiern einen "hinter die Binde" kippte. Ich denke dass es daran liegt, dass heute fast jeder ein Auto besitzt und noch nach Hause fahren muss.
In der DDR hatte damals nicht jeder über 18 eine Fahrerlaubnis und ein Auto und in der BRD war das bis zum Ende der Siebziger auch nicht so. Man fuhr Bus, Bahn, Fahrrad oder ging zu Fuß also konnte man auch trinken.


Schlawine
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"Es ist eine andere Welt, in der man zwischen »Freiheit« und »Freizeit« nicht unterscheiden kann, »Gesellschaft« sagt und »Zielgruppe« meint, von einem »Konzept« spricht und nicht einmal eine »Idee« besitzt, von einer »Idee« spricht und nicht einmal einen Einfall hat."
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RE: Schnauze voll vom Soli - Ist Ostdeutschland verloren ?

#48 von Weilheimer , 07.03.2010 12:01

Ja altberlin FRÜHER(TM) war alles besser.
"Meine" Disco war der Kohlenpott in Doberlug Kirchhein. 10km von meiner Heimatstadt entfernt. Heimgefahren bin ich mit dem Rad oder auch zu Fuß heimgegangen. Der Alkohol war bis dahin verflogen und Probleme mit der Figur hatte man weniger, als die Jugend heute mit ihrer "Diäterfahrung".
altberlin, du bist 20 Jahre älter als ich und hast deswegen auch andere Erfahrungen und Erlebnisse. Eine Agitation, wie der Idealfall zu sein hatte, um das eine ohne andere Erlebnis umzuschreiben, kannst du dir deswegen sparen.


 
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RE: Schnauze voll vom Soli - Ist Ostdeutschland verloren ?

#49 von Björn , 07.03.2010 14:06

Wir waren vor allem von ´88- Dezember´89 öfters unterwegs (die Zeit im Lehrlingswohnheim) und es waren ab und zu auch mal welche arg betrunken Bei den meisten hielt es sich aber in Grenzen, auch ohne ständige staatliche Kontrolle oder Überwachung vor Ort (die habe ich nie gesehen )
Aber diese Ausmaße wie heute bei den unter 18-jährigen bei Disko´s oder öffentlichen Festen (bis hin zum Kampf-und Koma-Saufen) habe ich damals nicht erlebt und auch noch nicht von anderen gehört

Heutzutage erlebt man hier bei Festen doch oft Jugendliche "kräftig vorgeglüht", teils auch mit ihren selbst gemixten Flaschen in der Tasche und sie bekommen sogar bei vielen Ständen Alkohol, obwohl es eigentlich verboten ist (eigener Umsatz ist vielen Standmitarbeitern wichtiger als Alters-Diskussionen mit den Jugendlichen ) Viele Läden und Tankstellen kontrollieren ja auch nicht die Ausweise, solange es nicht gen 40%-igen geht (oft genug schon erlebt)!!!


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RE: Schnauze voll vom Soli - Ist Ostdeutschland verloren ?

#50 von altberlin ( gelöscht ) , 07.03.2010 14:59

Zitat von Weilheimer
Ja altberlin FRÜHER(TM) war alles besser.

altberlin, du bist 20 Jahre älter als ich und hast deswegen auch andere Erfahrungen und Erlebnisse. Eine Agitation, wie der Idealfall zu sein hatte, um das eine ohne andere Erlebnis umzuschreiben, kannst du dir deswegen sparen.




Richtig,ich bin wohl älter.Habe meine Lebenserfahrungen gemacht,habe auch meine Meinung zu diesen und jenen Dingen.Und die vertrete ich auch.Das hat nichts mit Agitation zu tun!Übrigens haben wir doch nun alle die Freiheit,die wir schon früher herbeisehnten.Also auch die Freiheit der Meinung in Wort und Schrift.Das die Generationen andere Erfahrungen machen,ist normal und gut.Es war nicht alles besser,aber wir waren mit dem zufrieden,was wir hatten.Ich habe 1966 meine Lehre begonnen,und zu dieser Zeit herrschte noch "Zucht und Ordnung",selbst nachts um 2 konnte man ohne Angst vor Überfällen durch die Stadt laufen.Dieser Zustand änderte sich erst mit der Wende,plötzlich waren selbst die Fahrgäste in der S-Bahn in Berlin nicht mehr sicher und spätestens ab 20 Uhr drängten sich besonders auf den Vorortstrecken alle im ersten Wagen beim Fahrer.Wenn das der positive Teil der gewonnenen Freiheit ist,schönen Dank.
Übrigens,ich bin zwar im ach so privilegierten Berlin(Ost)aufgewachsen,aber mein Vater mußte trotzdem arbeiten,um einmal im Jahr Bananen oder Kuba-Orangen kaufen zu können.Wohnungen gabs auch nicht unter 6-8 jahren Wartezeit.Auto nach 12-16 Jahren.Also kein Schlaraffenland,wie viele immer glauben.Bekannte,die ich in der Nähe von Wolgast,in Bautzen,Leipzig und im Erzgebirge hatte,waren in ihren Meinungen nicht so weit von mir entfernt So viel zum Thema Agitation,es ist eher erlaubte Meinungsfreiheit,die es zu akzeptieren gilt.


altberlin
zuletzt bearbeitet 07.03.2010 16:46 | Top

RE: Schnauze voll vom Soli - Ist Ostdeutschland verloren ?

#51 von Ilrak , 08.03.2010 12:39

Vieles , was unter dem Begriff " Kulturelle Maßnahme " in so manchen Brigadetagebuch auftauchte , endete meist
in einer kollektiven Druckbetankung .
( die damit verbundenen Nebenwirkungen sind u.a. ein Grund dafür , daß für für
mich die Weihnachtsfeier 1984 die letzte derartige Veranstaltung war , bis heute meide ich
solche Termine ).
Alkohol war greifbar und günstig .
Auch als Geschenk und Mitbringsel waren 0,7er Glasmantelgeschosse sehr beliebt.
Ins Koma sind wohl aber die wenigsten gefallen , wenn´s hochkommt etwas " Asphaltflechte " vom Heimweg .

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