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RE: 1. Mai

#16 von delta , 02.05.2010 12:10

Also gut Schlawine, nochmals für dich
Die Kirchensteuer wurde auch von den Nazis iniziert, wurde sie deswegen abgeschafft.
Mir geht es um die bedeutung der Gewerkschaften von einst und heute. Heute mießbraucht
die Gewerkschaft in vielen Dingen die Menschen für Ihre Zwecke.
Menschenrechte sind nicht gleich Menschenrechte . Heute kümmert sich die Gewerkschaft um
Dinge die mit der Arbeitswelt der Menschen in Deutschland nur wenig gemein hat.
Wenn ich gegen Poltische Außenseiter bin, muß ich mir als Gewerkschaft fragen lassen, warum
daß so ist. Dies aber geschieht nicht. Stattdessen hetzen Gewerkschafterbewegungen die Menschen
gegeneinander auf, weil dies einfacher in der heutigen Zeit ist, als Arbeit für alle zu schaffen.
Man muß den Menschen eine Lebenperspektive geben, denn sonst gleiten sie in Gesellschaften die
sonst nicht Ihre nicht, oder sie bilden sich erst garnicht die Außenseiter Gesellschaften.
Hier wird immerToleranz gefordert, aber selber Toleranz beziehungsweise verstehen lernen ist nicht drin.
Ist ja auch so einfach von Brauner Farbe zu reden man muß sich sonst keine weitere Gedanken darüber
machen warum, weshalb, wieso. So hat es schon mal angefangen.


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RE: 1. Mai

#17 von Schlawine , 02.05.2010 12:14

Danke @delta, geht doch
Jetzt weiß ich wenigstens was du uns sagen wolltest.

Deine Meinung über die Gewerkschaften kann ich sogar teilen


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"Es ist eine andere Welt, in der man zwischen »Freiheit« und »Freizeit« nicht unterscheiden kann, »Gesellschaft« sagt und »Zielgruppe« meint, von einem »Konzept« spricht und nicht einmal eine »Idee« besitzt, von einer »Idee« spricht und nicht einmal einen Einfall hat."
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RE: 1. Mai

#18 von Weilheimer , 02.05.2010 12:30

Das Problem ist nicht, das die Gewerkschaften in vielen Bereichen der Gesellschaft mitreden, sondern das die Arbeiter und Angestellten mittlerweile so satt sind, dass sie kein Mitglied in einer Gewerkschaft sein wollen. Das was heute Standard in der Arbeitswelt ist, haben unsere Vorfahren organisiert in Verbänden und Gewerkschaften erkämpft. Die Mitgliedszahlen der Gewerkschaften schwinden oder sind auf niedrigen Niveau stabil und die Gewerkschaften werden schwächer und das auch finanziell. Momentan geht es vielen noch zu gut. Sie sehen deswegen keinen Sinn sich für ihre eigenen Interessen zu organisieren. Ist sind aber schon Tendenzen sicht- und spürbar ehemalige Rechte der Arbeiter und Angestellten einzuschränken und die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung verschlechtern sich in Zeiten der Globalisierung spürbar.
Nur Deppen und solche die keine Ahnung haben, können behaupten die Gewerkschaften würden Menschen gegeneinander aufhetzen. Gewerkschaften können auch keine Arbeit schaffen, das tun die Unternehmer. Die Gewerkschaften sorgen dafür, das der Einzelne im Arbeitsprozess nicht unter die Räder kommt.


 
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RE: 1. Mai

#19 von Schlawine , 02.05.2010 12:37

Ja @Weili, im Idealfall ist das so.
Ich habe es anders erlebt. Realitätsfremde Gewerkschaftsfunktionäre haben die Arbeiter so verschreckt dass sie alle aus der Gewerkschaft ausgetreten sind.
An unserem Lager haben damals für einen sehr niedrigen Lohn die Lagerarbeiter jede Menge Überstunden machen müssen.Die Kollegen von der Gewerkschaft setzten sich dann mit aller Kraft dafür ein, dass die Überstunden bis auf ein Mindestmaß verboten werden sollten damit mehr Arbeiter eingestellt werden würden.
Schöner Plan !
Allerdings war der Aufschrei der Lagerarbeiter verdammt groß denn bei dem niedrigen Lohn waren sie auf jede Überstunde angewiesen.
Sicher waren die Absichten der damaligen ÖTV edel und löblich aber in Endeffekt gingen sie an den Wünschen der Arbeiter vorbei.
Man hätte vielleicht erstmal mit den Menschen um die es geht sprechen sollen bevor man einen Riesenaufriss veranstaltete.
So läuft es eben häufig.


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RE: 1. Mai

#20 von Weilheimer , 02.05.2010 13:02

Ich habe eher erlebt, das von einigen jeder Vorwand und jede Gelegenheit benutzt wird, um eine Begründung zu konstruieren den Gewerkschaftsbeitrag zu sparen, ein häufiges Argument "Ich habe Arbeitsrechtsschutz". Solange der Kühlschrank voll ist der Arbeiter und Angestellte 2010 zufrieden und nutzen die Unternehmer zur Wahrung ihrer eigenen Interessen aus.


 
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RE: 1. Mai

#21 von michaka13 , 02.05.2010 13:08

@Weilheimer,

ich denke nicht das die Arbeitnehmer "zu satt" sind. Die Leute werden auch nicht aus der Gewrkschaft austreten, weil sie nicht mehr Mitglied sein wollen. Sie treten häufig aus, weil sie von ihren Arbeitgebern unter Druck gesetzt werden. Das sollte man nicht vergessen. Ich bin selber schon mein ganzes Berufsleben ig-Bau-Mitglied und spüre ständig den Druck des Chefs. Da ich nicht bereit bin aus der Gewrkschaft auszutreten, werde ich regelrecht schikaniert und gemobbt von unserer Obrigkeit. Ich könnte es mir einfach machen, auf ein paar Euro verzichten und aus der Gewerkschaft austreten, aber dazu bin ich nicht bereit. Denn Du schreibst ja selbst, unsere Vorfahren haben dafür gekämpft. Und ich werde nicht auf das verzichten was mir zusteht. Denn ich habe schließlich auch jahrelang dafür gearbeitet. Und übrigens, meine Gewerkschaft unterstützt mich hervorragend. Ohne ihre Hilfe hätte ich vielleicht schon längst hingeschmissen.

@schlawine,

an Deinem Beispiel sieht man wieder das Theorie und Praxis doch 2 paar verschiedene Schuhe sind. Sicher haben die Damen und Herren der ÖTV das nur gut gemeint, da diesen Leuten aber heutzutage oft der Bezug zur Praxis, bzw. zu uns einfachen Leuten fehlt, war die Umsetzung in die Praxis mal wieder hundsmiserabel.


Gruß,micha


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RE: 1. Mai

#22 von Björn , 02.05.2010 13:28

Micha, da gebe ich dir Recht: bei fast allen Vorstellungsgesprächen von mir in den letzten 15 Jahren (Baubereich) wurde ich nach der Gewerkschaftsmitgliedschaft gefragt
Je nach Firma und meinem Eindruck beim Gespräch, habe ich es wahrheitsgemäß bestätigt oder auch mal verneint! Bei den Firmen, wo ich schon ein komisches Gefühl gekriegt habe und darum auch die Mitgliedschaft zugab, kam paar Tage später auch die Ablehnung. Bei einer habe ich hinterher erfahren, daß es massive Lohnzahlungsprobleme gab und mehrere Beschäftigte deshalb von sich aus Urlaub genommen haben


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RE: 1. Mai

#23 von michaka13 , 02.05.2010 14:11

So ist es Björn. Gerade im Baubereich und im Handwerk reagieren viele Chefs ganz schön allergisch auf Gewerkschaftsmitglieder. Ich war ja im letzten Jahr auch bei einigen Vorstellungsgesprächen und ein oder zwei mal hab ich auf die Frage nach der Gewerkschaftszugehörigkeit auch mit ja geantwortet. Junge, Junge die Reaktion war so ähnlich als wenn ich die Mitgliedschaft bei Al Qaida gestanden hätte.

Ich glaube in vielen anderen Branchen oder bei größeren Unternehmen sieht man das nicht so eng.


gruß,micha

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RE: 1. Mai

#24 von kirschli ( gelöscht ) , 02.05.2010 16:55

Welchen Arbeitgeber geht es was an ob ich in der Gewerkschaft bin Auf diese Frage muss man nicht antworten oder man Lügt halt!!!! Es ist auch Tatsache das nicht Mitglieder von den Errungenschaften profitieren.
Geht es aber mal Abwärts schimpfen alle. Ohne sie gäbe es viele positive Sachen nicht.




"Gib jedem Tag die Chance,
der schönste deines Lebens zu werden"
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http://www.youtube.com/watch?v=bD6d-4HxPQU

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RE: 1. Mai

#25 von Björn , 02.05.2010 17:47

Stimmt Kirschli, du hast das Recht, die Gewerkschaftsfrage nicht oder auch unwahr zu beantworten!
Aber wenn ich sowieso schon keinen so guten ersten Eindruck von der Firma habe, ist es auch ein Kriteriumspunkt, wie die "Leitungsperson" auf eine Mitgliedsbestätigung in der Gewerkschaft reagiert


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RE: 1. Mai

#26 von Minimal , 02.05.2010 19:49

Die Zeit der großen Gewerkschaften ist wohl vorbei. Kleine Gewerkschaften (Piloten etc.) wird es wohl immer geben. Aber den großen wie IG Metall haben wir die arbeitnehmerfreundlichen Arbeitsbedingungen von heute erst mit zu verdanken. Nun, da eigentlich paradiesische Zustände herrschen (sollten) haben sich die Großen ihres Motivs beraubt. Ein Mehr an Forderung wird immer öfter als dekadent bezeichnet.

Aber der zweite Grund für den Rückgang der Bedeutung der Gewerkschaften ist schlicht das Verschwinden des Industrieproletariats. Die meisten Mitglieder kamen eben aus den Reihen der Arbeiter. In dem gleichen Maß, wie man die Industrieproduktion aus Deutschland verbannt hat, fehlt es heute dieses Bindemittels. Die "Arbeiterklasse" findet sich in Auflösung zu Ein-Euro-Jobbern, geringfügig Beschäftigten, Zeitarbeitern, Leuten ohne Job, Leuten im Dienstleistungsgewerbe, Selbständigen etc. etc. Das Individuum hat die Klasse ersetzt und etwas besseres kann denen, die die Politik bestimmen, gar nicht passieren.


Verloren in: Musik (Minimal Wave, 80s Wave & EBM), Literatur (von Kafka bis Houellebecq), Filme (Coen Brothers, Lynch & Co), Computerspiele

 
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RE: 1. Mai

#27 von kalteschnauze , 02.05.2010 22:05

ich verstehe auch nicht, wieso die leute nicht mehr in der gewerkschaft mitglied sind, oder viele nicht. hast für deine paar mark äh euro rechtsschutz arbeitsrecht bzw. sozialrecht - da fragt erstmal keiner nach den erfolgsaussichten, wenn du ne klage einreichst, hast ne art kleine gehalts aufstockung falls du mal krankengeld bekommen solltest, hast ne freizeitunfallversicherung inkl. und falls du mal dein sterbchen machen solltest, gibts auch für deine angehörigen nen kleinen obulus..... wenn du arbeitslos bist und in der ig metall kannst du dir den beitrag von 3 euro/monat sicher auch als hartz iver leisten...

mich hat das noch nie wer gefragt, ob ich in der gewerkschaft bin .... gut vor jahren wollte da mal wer geschickt rhetorisch "auf den busch kopfen" , aber sowas durchschauste doch

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RE: 1. Mai

#28 von delta , 03.05.2010 20:15

Als sogenanntes ehemaliges aktives Mitglied der Gewerkschaft hab ich so meine Liebe Not die letzten Jahre
meines Berufsleben gehabt und kann die Gewerkschaft nur noch bedingt empfehlen.
Zu viele Negative Erfahrung gemacht.
Hier wurde ein Beispiel genannt was ich nie verstehen konnte und wollte.
Es ging darum, das Nicht- Mitglieder den selben Nutzen einer Gewerkschaftlich ausgehandelte Lohnerhöhung
genossen wie zahlende Mitglieder.
Allerdings muß man den Gewerkschaften zu gute halten das sie nicht Schuld an dieser
Sache sind, sondern der Gesetzgeber, der dies damit begründet, das keine Zwangsmitgliedschaft entstehen dürft,
nur um ebenfalls mehr Lohn zu bekommen.
Diese Haarspalterei machten sich natürlich die Unternehmer zu nutzen. Bei jeder Verhandlung wussten sie das eben
nicht alle zum Streik antreten durften.

Meine persönliche Arbeitgeber / Arbeitnehmer Probleme hab ich jedenfalls immer Ohne Gewerkschaft durchgezogen
und bin dabei wesentlich besser gefahren.
Wie es um die Abfindung ging, war viel Geld im Spiel. Nach Gewerkschafts vorstellung hätte ich blos ein Fünftel von dem
bekommen, was ich ohne deren Hilfe bekommen habe.
Auch als ein Arbeitgeber mich einst um meine Sonderzahlungen betrog, ging das alles ohne Gewerkschaft ab.
Der wafrr am ende froh, das er nicht im Knast landete.
Auch wenn sich der eine oder andere sich hier hin und wieder über meine Ausdruckweise brüskiert, so hat alles seinen grund.
Zu oft sind mir G auner unter den Füssen gekommen und mehr das Ansehen war dieser Biedermänner um so schlimmer waren
Sie.
Ich mag nun mal nicht betrogen werden und wenn man dies tut, reagiere ich halt.
Richtig ist, man muß niemanden auf die Nase binden, ob man nun Gewerkschaftsmitglied ist oder nicht.
Ich nenne sowas Notwehr, wenn man auf diese Art kalt gestellt wird.


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RE: 1. Mai

#29 von kirschli ( gelöscht ) , 04.05.2010 08:52

Das sind deine Erfahrungen ,so ähnliche habe ich auch gemacht aber nicht immer. Ich wurde bei allen Prozessen von der GW vertreten und habe alle gewonnen. Es kommt auch auf den Anwalt an. Meiner Tochter ging es auch so ,ohne GW hat sie fast das doppelte an Abfindung bekommen. Und EDKA ist ganz klein laut geworden.

Und bald habe ich es nicht mehr so weit zu ihnen




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RE: 1. Mai

#30 von Buhli , 07.05.2010 19:08

Seit wann gibt es den Maifeiertag? Seit mehr als 100 Jahren. Ursprungsland USA. 1896 oder 1898 gab es einen blutig zu Ende gegangenen Arbeiteraufstand. Darauf hin haben die damaligen GWs diesen Gedenk-Ehrentag erkämpft. Lieg ich da richtig? Von den Nazis wurde nur der Begriff "Tag der nationalsozialistischen Arbeit" eingeführt. Da es während des kalten Krieges im Westen einen Unterschied zum Osten geben mußte, hat man den Tag ohne "nationalsozialistischen" beibehalten. Toll was? Ein Lightbegriff aus der Nazizeit. Soviel zur Annerkennung dieses Feiertages im eigentlichen Sinn.



Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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