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Wie stark ist die heutige Jugend im Vergleich zur ehemaligen, getrennten, Zeit belastbar?

#1 von mutterheimat , 30.05.2010 13:55

Nach dem Anstoß von Joe Sachse will ich mal ein solches Thema anwerfen. Da ich der Meinung bin, daß es bei weitem nicht mehr so ist, daß unsere Jugendlichen den "Tanz und Zauber" durchhalten, wie wir, etwas älteren, ihn noch mitgemacht haben, (Ost und West), so ist es doch schon interessant mal nachzufragen, wieviel halten sie aus, ohne umzufallen, ohne nach Mama und Papa zu schreien, wenn es härter wird, ohne in die Kriminalität und ihre Begleiterscheinungen abzurutschen, etc. Kurz, was haben sie drauf, was haben wir draufhaben müssen? Wann beginnt bei der heutigen Jugend das Gehäule und Gejammere? Wie belastbar sind sie?

 
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RE: Wie stark ist die heutige Jugend im Vergleich zur ehemaligen, getrennten, Zeit belastbar?

#2 von delta , 30.05.2010 14:18

So einfach ist dies nicht zu beantworten, weil die Gesellschaft sehr gespalten ist.
das fängt schon bei den banalsten Dingen an.

Fangen wir an mit Ost und West - keine gemeinsame Geschichte und entwicklung.
Alt gegen Jung
Dick gegen Dünn
Krank gegen Gesund
Arm gegen Reich
Deutsche gegen Multi-Kulti
Grundschüler gegen Genies aller Art
Elternhaus ist nicht gleich Elternhaus
Tausende Dinge die heute möglich sind, die es aber früher nicht gab.
Die Krönung ist unsere Politik die keine wirkliche Leitlinien kennt und bietet.


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RE: Wie stark ist die heutige Jugend im Vergleich zur ehemaligen, getrennten, Zeit belastbar?

#3 von altberlin ( gelöscht ) , 30.05.2010 15:17

Ich werde provokant verallgemeinern: Die Jugend verweichlicht immer mehr!
Es liegt am Elternhaus, am Bildungssystem, an der Gesellschaft schlechthin.

Warum können viele Kinder nicht mehr spielen, mit dem Roller, mit dem Fahrrad fahren ?
Warum sitzen sie oft unkontrolliert vor TV oder PC?
Warum haben Eltern, auch wenn ein Elternteil zu Hause ist, zu wenig Zeit für ihr(e) Kind(er)?
Warum gigs im TV am WE schon um 6 Uhr früh Kinderfernsehen von bester Qualität?
Warum sind Grundnahrungsmittel vieler Kids und Jugendlicher Cola,später mit Bier oder Wodka, Döner, Burger und ähnliche Köstlichkeiten?
Warum sind Obst, Gemüse, Bewegung für Viele ein Fremdwort?
Wer all diese Fragen richtig beantwortet, kann sich ein erstes Bild machen, wohin sich die Jugend entwickelt hat.
Ergebnis ist mangelnde Bildung, fehlende physische Leistungsfähigkeit, fehlendes Durchhaltevermögen.
Jetzt vergleichen mit einer Kindheit vor 30 oder 40 Jahren =


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RE: Wie stark ist die heutige Jugend im Vergleich zur ehemaligen, getrennten, Zeit belastbar?

#4 von delta , 30.05.2010 15:52

warum ???
An jeder Ecke Döner, McKotz, Spielhalle, Kneipen und Bordelle
oder eine Bank.
Natürlich gibt es auch Finess-Buden wo man sich das runtertraniert
was man sich Abens oder Tagsüber draufgefuttert hat.

Ja, Ja die 68 sechziger Rot - Grüne erziehung hat es in sich gehabt.


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RE: Wie stark ist die heutige Jugend im Vergleich zur ehemaligen, getrennten, Zeit belastbar?

#5 von Schlawine , 30.05.2010 16:45

Ich denke dass Delta recht hat wenn er schreibt, dass man diese Frage so nicht beantworten kann weil die Entwicklung eines Jugendlichen von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängt.

Die Jugendlichen die in meinem Haus ein und aus gehen und die, mit denen ich durch meine Arbeit zu tun hatte sind völlig in Ordnung. Ich bewundere manchmal wie engagiert sie sind. Gesellschaftlich, politisch, sportlich usw. !
Viel Zeit vor der Glotze oder am PC zu sitzen haben die alle nicht.

Zu allen Zeiten haben Teile der älteren Generation herablassend und überkritisch auf die Jugend geschaut.
Umsonst gab es nicht schon immer die Sprüche:"Als ich so alt war wie du ........"
Das mochte ich schon nicht hören und versuche es meinen Mädchen zu ersparen.

Ich kann mich noch erinnern dass ein Sportlehrer mal zu uns sagte:"Ich seid alles Flaschen. Guckt mal im Fernsehen wie die armen Kinder in Vietnam laufen müssen. Das würdet ihr nie schaffen !"
Ich habe damals nur gedacht:"Mit so einem Adrenalinschub laufen wir alle schneller du A...... !"

Oder lest mal das Buch:"Jugend ohne Gott" - Das ist aus dem 19. Jahrhundert und schon damals wird der Verfall der Jugendlichen beklagt.

Natürlich gibt es auch die von Altberlin beschriebenen Jugendlichen. Aber Jugendliche die nur rumhängen gab es auch schon immer. Heute vor dem PC oder bei Mac Donald und früher mit der Bierflasche am Bushäuschen.

Und zum Thema Ernährung: Ich mochte als Kind auch kein Gemüse und nur wenige Obstsorten. Meine Kinder dagegen kann ich heute glücklich machen mit einem schönes knackigen Salat. Trotzdem gehen sie auch gerne mal zu Mac Donald.


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--------------------------

"Es ist eine andere Welt, in der man zwischen »Freiheit« und »Freizeit« nicht unterscheiden kann, »Gesellschaft« sagt und »Zielgruppe« meint, von einem »Konzept« spricht und nicht einmal eine »Idee« besitzt, von einer »Idee« spricht und nicht einmal einen Einfall hat."
Roger Willemsen

 
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RE: Wie stark ist die heutige Jugend im Vergleich zur ehemaligen, getrennten, Zeit belastbar?

#6 von kalteschnauze , 30.05.2010 17:12

ich glaube der existenzdruck und leistungsdruck ist heute um einiges höher als früher zu "wirtschaftswunderzeiten" bzw. wir im osten miterlebt haben. wer heute kein "genie" ist, schwächen hat, sich nicht darstellen kann etc. der hat doch schonmal verloren. früher zu "unserer zeit" brauchte man nen normalen schulabschluss um sein leben auf die reihe zu kriegen, hast ohne 300 bewerbungen schreiben zu müssen, "schnupperpraktika" etc. ne lehrstelle bekommen und gut ist. ganz zu schweigen vom osten, wo wirklich jeder dödel nach der schulzeit "untergebracht" war.

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RE: Wie stark ist die heutige Jugend im Vergleich zur ehemaligen, getrennten, Zeit belastbar?

#7 von altberlin ( gelöscht ) , 30.05.2010 17:43

Ich schaue nicht auf die Jugend herab, sie tut mir leid. Sie wird sträflichst vernachlässigt, und wer wird es mal ausbaden?
Jugend muß lernen, das sie lernen muß für die Zukunft, aber das Elternhaus vermittelt oft zu wenig in dieser Hinsicht. Doch von allein klappt es nur bei den Wenigsten.

Zitat
Schlawine


Wir waren froh, über die Schule Obst bekommen zu haben, noch Anfang der 60er Jahre in Berlin(Ost), deshalb meine Bemerkung zu Obst u. Gemüse. Auch habe ich nichts gegen Fast Food im Maßen, bei zahlreichen Kids ist das aber genau wie das Angebot des Discountbäckers zum täglichen Grundnahrungsmittel geworden.

Dazu kommen dann bei den etwas Älteren die Getränke, meist ab Freitag Nachmittag Die überall angebotenen und gern gekauften Six-Packs und dazu ein Fläschchen Wein, Wodka und was sonst noch so alles dreht.Aber nicht in Maßen, wäre noch ok, sondern in Massen mit den daraus resultierenden Konsequenzen. Schön zur Anschauung in der Klettpassage, Stuttgart Hbf. Dafür dann speziell an WE vollgek... und vermüllte Züge, Bahnsteige und Straßen.
Und das ist NICHT übertrieben, ich wohne leider noch in dieser Stadt.
Soviel von mir zur Stärke der Jugend.


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RE: Wie stark ist die heutige Jugend im Vergleich zur ehemaligen, getrennten, Zeit belastbar?

#8 von Weilheimer , 30.05.2010 18:22

Unter den Jugendlichen gibt es genau wie unter den Erwachsenen solche und solche. Ich habe auch schon unverschämte Ü50 Jährige gesehen und dann auch kennengelernt. Die spucken auf die Straße, furzen laut im Geschäft und kicken ihre Zigarettenkippen auf die Straße oder Gehsteig. Einige Exemplare, sehr viele MB-Besitzer fahren kilometerweit auf der linken Spur vor einen her, wenn man sie dann überholt, dann wird wild gestikuliert und die Lichthupe betätigt, Oberlehrer auf Ausflug. In der S-Bahn setzen sie sich ohne zu grüßen einfach neben einen, ohne zu fragen ob der Platz auch frei ist. In der Schlange an der Supermarktkasse, wird das Personal beschimpft, weil es den Herrschaften nicht schnell genug geht. Viele von den Personen, die ich gerade beschrieben habe, sind auch Eltern. Was soll da bitte als Produkt rauskommen?
Die heutige Jugend ist nicht verdorbener als die Erwachsenen, sie sind nur mehr im Focus. Sie sind der Spiegel unserer Gesellschaft und wer über die Jugendlichen schimpft, sollte sich erst mal vor der eigenen Haustür kehren.

 
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RE: Wie stark ist die heutige Jugend im Vergleich zur ehemaligen, getrennten, Zeit belastbar?

#9 von delta , 30.05.2010 18:45

Wie ich schon sagte, es ist nicht einfach zu beantworten.
Aber " altberlin " hat recht wenn er sagt, die vernachlässigung der
Kinder durch die Eltern ist eine Ursache bezeihungsweise mit Ihnen
fängt es an, und das es ein fortschreitender Prozess in unsere Gesellschaft
in dieser hinsicht.
Meine Tochter schreibt gerade darüber ihre Uniabschlußarbeit und wir
haben uns schon oft darüber unterhalten wie es einst war und jetzt
ist.
Zu meiner Zeit gab es auch noch Schulspeisung und wir armen Kinder waren
froh unsere Milch oder Kaba zu bekommen.
Es ist offensichtlich, das wir eine zunehmende verwarlosung von Kinder
erleben müssen und das betrifft nicht nur Arme Kinder.
" kalteschnauze " hat einige dinge aufgezählt die in unserer Zeit einfacher
waren. früher gab es einen spruch, wo einer satt wird, werden auch zwei satt
das gilt heute nicht mehr. Es liegt auch daran, das man heute andere
Ansprüche hat. Berechtigt oder unberechtigt sei erst mal dahin gestellt.
Zwei dinge laufen aus dem Ruder ???
Das Elternhaus wie schon bereits erwähnt,
das zweite ist der Staat der seine unfähigkeit täglich unter beweis stellt,
in dem er..................
1.)
In jeden Bundesland unterscheidliche vorgehensweise in der Bildung betreibt.
2.)
in jeden Bundesland die förderungen unterschiedlich sind.
3.)
die Schulreform ein Desaster sondersgleichen ist
und warum das alles. Genau, weil die Landesfürsten alle Ihr Dasein samt Ihren
Apperath bewiesen müssen. Er verschlingt Unsummen von kapital, was für die Födrerung
für Kinder jedweglichen Alter dringend benöchtig wird.
Eine zu große lieberale Einstellung zur Rechtsordnung beziehnungsweise der
grundordnung in der geselschaft ist eins der Probleme die wir haben.
Was ist so schlimm daran drei dinge in der schulordnung durchzusetzen
Pünktlichkeit, Kleiderordnung, und Fleiß.
Sind die Eltern die Ursache für das fehlverhalten der vorher aufgezählten Schulordnung,
so sind sie zu ermahnen bezeihungsweise mit geldstrafe zu verdonnern.
bei Schülern gibt es sicherlich andere Möglichkeiten.





erst mal


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RE: Wie stark ist die heutige Jugend im Vergleich zur ehemaligen, getrennten, Zeit belastbar?

#10 von mutterheimat , 30.05.2010 20:31

Bis jetzt ist es wohl so, daß es extreme Unterschiede gibt. Jugendliche welche etwas taugen, weil sie härter angefaßt worden sind, zu Kinderzeiten und solche, welche noch nicht einmal selbst die Schuhe zubinden können. Leider gibt es von letzteren reichlich, bis entschieden zu viele. Das sind dann für gewöhnlich die ganz besonders "guten" Studenten, welche dereinst den "Laden" führen werden. Joschka läßt grüßen. Delta, Altberlin, Kalteschnauze, Weilheimer und Schlawine haben Recht. Es spielen viele Faktoren eine Rolle. Eine ganz entscheidente ist wohl die Schule und das Elternhaus. Da liegt der "Hase" im "Pfeffer". Wenn diese Kombination nicht stimmt, was mehr als oft der Fall ist, können noch so viele anderen Faktoren Einfluß nehmen und diesen Jugendlichen "hinbiegen" wollen, es wird nicht ziehen. Es muß ja nun wirklich nicht so sein, wie ich es erlebt habe, zur Anfangs-Schulzeit. Wehrmachtsoffiziere + BDM Frau, (sollten wohl alle entnazifiziert sein, keine/r lebt mehr). Aber wenn es wenigstens mal etwas in dieser "Preisklasse" gäbe, so wäre es bestimmt nicht schlecht. Begriffe wie Disziplin, Ordnung, Respekt vor anderen Schülern und älteren Bürgern, etc, würden wohl auftauchen. Interessant wäre es schon mal, von Leuten etwas konkreteres zu hören, welche zur 68er Straßenkämpfer-Klasse und zur Rote Armee Fraktion-Zeit gehörte. Wie war es zu der Zeit, mit den Jugendlichen, im Vergleich zu heute?

 
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RE: Wie stark ist die heutige Jugend im Vergleich zur ehemaligen, getrennten, Zeit belastbar?

#11 von joesachse , 30.05.2010 21:12

Der Alkoholkonsum der Jugendlichen ist ein tolles Beispiel, wie wir gerade manipuliert werden.
Die Medien und Politiker suggerieren, dass die Jugendlichen immer mehr und öfter Alkohol trinken. Dass dies falsch ist, zeigen die Langzeiterhebungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Stattdessen sind folgende Aussagen richtig:
- Die Jugendlichen trinken immer seltener Alkohol, genaue gesagt, die Zahl der Jugendlichen, die mindestens einmal pro Woche Alkohol trinkt, geht drastisch zurück.
- Die Zahl der jugendlichen Komasäufer hat deutlich zugenommen.

Hier das Zitat und der Link zur Studie:
http://www.bzga.de/forschung/studien-unt...n/?sid=-1&sub=1

Anbei ein Ausschnitt.
Gruß
JoeSachse


Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)

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RE: Wie stark ist die heutige Jugend im Vergleich zur ehemaligen, getrennten, Zeit belastbar?

#12 von kalteschnauze , 30.05.2010 21:18

früher wurde doch auch "gesoffen", sorry, aber in der ddr war doch alkohol spez. harte sachen an der tagesordnung, es gab in betrieben regulär bier zu kaufen, heute undenkbar, ich kenne noch wahnsinnsbürofeten wo der sprit floss, disco heute wird strenger kontrolliert wer noch keine 18 ist - darf nur zur kinderdisco - jedenfalls in bayern... glaube nicht, das es früher weniger "schnapsleichen" gab als heutzutage, vielleicht war es früher "normaler" das man sich die birne zukippte, ich denkie da nur an die jugendweihefeiern da gabs bei uns auch "komasäufer".

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RE: Wie stark ist die heutige Jugend im Vergleich zur ehemaligen, getrennten, Zeit belastbar?

#13 von Minimal , 30.05.2010 21:26

MHs Frage kann ich nicht beantworten, mir fehlt der Kontakt zur Jugend und meine eigenen Kinder fallen noch lange nicht in die Kategorie. Ich kann mich nur zu meiner Kindererziehung äußern, die mir von der DDR angedieen wurde: dem Pionierleben. Ich glaube, die frühe Erziehung nach den Pioniergeboten und dem ganzen Drumherum war gar nicht so schädlich für das spätere Heranwachsen. Zur Erinnerung mal die Pioniergebote:

http://www.ddr-geschichte.de/Bildung/Sch...ier-gebote.html

In der Bundesrepublik propagandiert man Freiheit, auch Freiheit bei der Kindererziehung. Die JP wurden als Bevormundung, Drill, Vorbereitung auf den Parteisoldaten angesehen. Die Eltern sollen die Erziehung übernehmen, der Staat habe sich zurückzuhalten. Bei halbwegs intakten Elternhäusern klappt das sicher auch ganz gut, aber gibt es nicht ganz viele Elternhäusern, wo die Erziehung auf der Strecke bleibt, sei es aufgrund von zeitlichen, finanziellen, kulturellen Defiziten?

Jeder vergleiche mal die Zustände an seiner Schule, aus seiner Kindheit mit dem, was man heute hört. Könnten die Unterschiede nicht auch in der Vermittlung von gewissen Werten durch den Staat zu tun haben? Und sind jemandem Schäden zu Ohren gekommen, die jemandem durch sein Pionierleben zugestoßen sind?

Sicher haben auch die Nazis ihre HJ gehabt, aber nur weil ein faschistisches Regime so etwas tat, muß der Schluß ja nicht lauten, daß der Staat auf alle Zeiten die Hände von der Kindererziehung zu lassen hat.

Bin auf eure Meinungen gespannt.


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zuletzt bearbeitet 30.05.2010 | Top

RE: Wie stark ist die heutige Jugend im Vergleich zur ehemaligen, getrennten, Zeit belastbar?

#14 von kalteschnauze , 30.05.2010 21:39

Zitat
Und sind jemandem Schäden zu Ohren gekommen, die jemandem durch sein Pionierleben zugestoßen sind?



ja, sinnlos vertane zeit... pionierversammlungen z.b. da wurdest du sicher schon geschult, später mal versammlungen durchzustehen, wo endlos "gelabert" wurde. sorry, aber dieses zwangsweise zusammenkommen, irgendwelche blöden veranstaltungen gingen mir echt als kind auf den geist.

ich denke unsere erziehung war auch anders wie heute, kann auch nur von mir und meinen freunden sprechen, wir wurden nicht als der nabel der welt angesehen um dessen wohlergehen sich alles dreht, mussten auch mal zurückstecken können, wurden bedingt duch die meist beidseitige vollberufstätigkeit der eltern quasi so nebenbei mit groß. der alltag lief auch "automatischer", du musstet nicht wegen jeden "popelfurz" anträge stellen, heute wird vieles mehr nur auf die schultern der eltern gepackt... das fängt schon damit an, das du als mutter (ich jedenfalls) jeden tag am herd stehst und essen kochst, weil es null schulspeisung gibt. dann gabs früher in den schulen lernpatenschaften, stärkerer schüler halfen schwächeren - heute undenkbar, naja oder besser gesagt unüblich.

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RE: Wie stark ist die heutige Jugend im Vergleich zur ehemaligen, getrennten, Zeit belastbar?

#15 von joesachse , 30.05.2010 22:37

Zitat von Minimal
Könnten die Unterschiede nicht auch in der Vermittlung von gewissen Werten durch den Staat zu tun haben?


Genau darin sehe ich ein großes Problem. Die Schule heute hat keinen Erziehungs- sondern nur einen Bildungsauftrag, dies wurde mir in meiner Zeit als Elternvertreter immer wieder von den Pädagogen gesagt. Sicherlich gab und gibt es Pädagogen, die mehr tun. Aber prinzipiell ist heute Erziehung Aufgabe der Eltern. Und die sind damit durchaus gelegentlich (vielleicht sogar oft) überfordert.
Früher war der Erziehungsauftrag der Schule die "Ausbildung und Erziehung allseitig gebildeter sozialistischer Persönlichkeiten", es wurden gesellschaftliche Werte vermittelt und erzogen. Ich finde, dass solch ein klarer Erziehungsauftrag fehlt. Sicherlich sollten die Ziele allgemeiner an humanistischen Idealen ausgerichtet werden, aber die Schulen sollten einen klaren Erziehungsauftrag bekommen.
Gruß
JoeSachse


Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)

 
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