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RE: Fachleute gesucht

#16 von michaka13 , 03.08.2010 08:00

In den Antworten von Weilheimer und joesachse offenbart sich doch schon ein Problem der Arbeitgeber. Weilheimer schrieb:

Zitat
Ich habe so ein Schriftstück, wo mir die Gleichwertigkeit eines Bildungsabschlusses bescheinigt wird. Das nützt nichts, wenn man keine Firma findet, welche das genau so sieht

Aha, er findet keine Firma die das genauso sieht. Kein Arbeitgeber war offenbar bereit ihm zu helfen. Mit einem überschaubaren Aufwand hätte ein AG aus Herrn Weilheimer seine Fachkraft machen können, denn ich unterstelle einfach mal, das unser Mod aufgrund dieses Studienabschlusse einen gewisssen Wissensstand auf diesem Gebiet hat. Vielleicht 6-12 Monate intensive Einarbeitung und es gut wäre gewesen. Die Firma hätte ihre Fachkraft gehabt, Weilheimer einen Job in seinem Beruf und alle wären zufrieden. Doch es gab keine Unterstützung, die AG krähen lieber nach ausländischen Fachkräften.

Bei Joesachses Beispiel das selbe.

Zitat
Meine Frau sucht verzweifelt Fach- und Hilfskräfte für die Altenpflege, es wird Tarif bezahlt, der Arbeitsumfang ist zwischen 50% und 100% Beschäftigung verhandelbar.

Inwiefern ist der AG Deiner Frau bereit zukünftige Angestellte zu unterstützen? Wenn jemand von Sachsen ins Ländle umziehen soll, wo sind da Hilfen für Ehepartner oder Kinder? Nix! Es gibt Tarif, sei zufrieden und arbeite. Mit Tarif lockste doch in einer Branche, in der Leute gesucht werden, keinen hinterm Ofen vor. Das grenzt fast an Naivität, wenn man glaubt das sich da jemand meldet. Der Sohn einer Bekannte ist "Hilfspfleger" (weiß nicht wie man das richtig nennt) in einem Krankenhaus in Kölle. 3-Schicht-System inklusive WE-und Feiertagsarbeit, regelmäßige Überstunden und dazu eine üppige Bezahlung von gut 1300 €. Recht mickrige Aussichten für jemanden der gesucht ist.

Deutsche Unternehmen sind dynamisch, innovativ, zukunftsfähig. Sagen die Firmen von sich selbst. Diesselben Firmen die nicht in der Lage sind für Nachwuchs an ausgebildeten Fachleuten zu sorgen? Wie innovativ ist das denn? Keine Ideen der AG wie man das Problem mit dem Fachkräftemangel selbst lösen könnte. Denn das erfordert Nachdenken, und dazu ist man nicht bereit. Es erfordert auch ein Umdenken der Cefs, wie sie mit ihren Arbeitnehmern umgehen. In vielen Firmen ist es doch so, das Angestellte als Eigentum betrachtet werden. Immer verfügbar, bereit jederzeit Überstunden zu machen, Urlaube abzusagen oder zu verschieben und und und. Lest Euch mal einige Beiträge von Smithie23 durch. Dann seht Ihr was ich meine. Das alles gibts zu einer überschaubaren Bezahlung, bei gleichzeitiger Streichung von Zusatzleistungen wie Urlaubs/Weihnachtsgeld. Ja, da reißt sich doch jeder um solche Jobs.

Als ich ins Rheinland gezogen bin hab ich mit nem Kollegen aus Weißenfels und einem FH-Studenten gut 2 Jahre in einer WG gewohnt. Er studierte Maschinenbau. Einige Monate mußte da ein Praktikum absolviert werden. Ganze 2 Leute machten ihr Praktikum in Deutschland. Den Rest zogs nach Kanada, USA, GB, Schweiz, einen sogar nach Japan. Mein Mitbewohner machte sein Praktikum aus Bequemlichkeit bei einer Kölner Firma. Zu seinen überaus wichtigen Aufgaben zählte Kaffeekochen, Besorgungen für Vorgesetzte erledigen u.ä.Fachlich hat esihn nach eigener Aussage überhaupt nicht vorangebracht. Die Firma zeigte keinerlei Interesse an ihm als späteren Arbeitnehmer. Eine Bezahlung gab es nicht. Seine Mitstudenten dagegen waren von ihren ausländischen Praktika regelrecht begeistert. Sie wurden zum größten Teil voll in die anfallenden Arbeitsaufgaben integriert, sie wurden bezahlt für ihre Tätigkeit. Viele kamen mit Vorverträgen zurück, die ihnen eine Arbeitsplatz in diesen Unternehmen garantierten nach ihrem Abschluß. Einige erhielten sogar finanzielle Unterstützung für den Rest ihres Studiums. Bedingung: Sie unterschrieben bereits das sie nach Sudienende für einen gewissen Zeitraum für dieses Unternehmen tätig sein würden. Deutsche AG bemühen sich oft nicht im geringsten, sie jammern lieber und wundern sich, warum niemand bei ihnen anfängt.

Ich selbst wollte vor rund 4 Jahren in Kanada als Maler anfangen. Stelle im Internet gesucht, Firma kontaktiert, alles organisatorische geklärt. Doch Frauchen wollte nicht ins Ausland. Da ich Frauchen sehr mag, bin ich halt hiergeblieben. Die Stelle hab ich an einen alten Kumpel (gelernter Maler) vermittelt. Er ist mit Frau und Kind nach Kanada, und ist heut noch da. Sein dortiger Chef hat ihm auch jede erdenkliche Unterstützung zukommen lassen. Er hat ihm bei den Einreisemodalitäten geholfen, hat sich um die Arbeitsgenehmigung bemüht, die Frau des Chefs hat den ganzen Versicherungskram erledigt, und da mein Kumpel hier H4 bezogen hat, gabs als Starthilfe einen zinslosen Kredit vom Chef. So, kann sich das jemand von einem Chef hierzulande vorstellen? Ich nicht.

Desweiteren kommt dazu, das die Anforderungen an die Leute recht hoch sind. Heut sollte am besten jede Sekretärin oder Verkäuferin Abitur haben. Besser wäre noch ein Studienabschluß. Mein Bruder hat sich vor Jahren bei BMW beworben, als die ihr Werk in Leipzig gebaut haben. Er ist gelernter Kommunikationselektroniker und arbeitete als Elektriker. Hat sich dort als Betriebselektriker beworben. Wurde abgelehnt mit der Begründung, man suche für diese Stelle jemanden mit einem Studienabschluß in einem elektrotechnischen Fach. Heute leitet er die Berliner Niederlassung eines Konzerns für Brandschutztechnik. Hat sich dort vom Monteur hochgearbeitet. Hat immer noch kein Abi oder Studienabschluß. Ist sogar aus einer anderen Branche. Der Mutterkonzern ist französisch. Die Franzosen haben ihre Führungsleute nach ihrem fachlichen Wissen, ihrem Engagement fürs Unternehmen, nach ihrem Können ausgewählt. Bei der Übernahme vor 2 Jahren wurden etliche studierte Führungskräfte entlassen und durch fähigere Mitarbeiter ersetzt, die zwar nicht so einen hohen Bildungsabschluß hatten, aber dafür fachliches Wissen. In einem deutschen Unternehmen werden die Stellen meißt nach dem erworbenen Bildungungsabschluß vergeben, die wirkliche Fachwissen scheint eher eine untergeordnete Rolle zu spielen.

Soviel wollt ich jetzt eigentlich nicht schreiben, aber da ich sowieso noch krank bin und nur zu Hause rum sitze hab ich genügend Zeit. Da wirds eben ein bissel ausführlicher.


Schöne Grüße, micha

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RE: Fachleute gesucht

#17 von delta , 03.08.2010 08:17

Du beschreibst genau das, worüber ich mich immer wieder wundere.
Die Spaßgesellschaft will erst ihr Vergnügen, bevor sie ans Arbeiten
und ihrer Zukunft denkt.
Wie abgebrand muß ich denn sein, das ich merke ich brauche Arbeit um
mein Leben zu finanzieren.
Urlaubsplanung
Zu heißes Wetter
Fußball-Weltmeisterschaft und so weiter..............
ja, wenn ich so in meinen Leben gedacht und gehandelt hätte, wäre ich
nicht weit gekommen.
Mir scheint, einige haben noch immer nicht den Zahn der Zeit erkannt.
Will man etwas erreichen, muß man auch bereit sein, Opfer zu bringen.
Ich kenne das nicht anders.
Wenn man Bereitschaft zeigt, sind auch Arbeitgeber bereit zu helfen
im rahmen der möglichkeit.
Sicher ist es heute etwas schwieriger als früher, aber um so mehr
muß man sich anstrengen. Von nichts, kommt nichts heißt es zum beispiel
hier in Bayern.
Jedenfalls ist bei uns das Geld noch nie für den normal Bürger auf der
Straße gelegen.
Meine Tochter hat ihr studium beendet und erst mal sich um Arbeit bemüht,
auf Anhieb hat sie zwei Angebote bekommen und für eins hat sie sich entschieden.
Erst wie das unter Dach und Fach war hat sie Ihren Urlaub angetreten, den
sie sich neben Ihrem Studium verdient hat. Hier hatte der Zukünftige Arbeitgeber
verständnis dafür, das man nach Jahrelangen büffeln auch mal Urlaub braucht.
Wenn man etwas zu bieten hat, kann man auch forderungen stellen. So ist es
und so wird es bleiben.


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RE: Fachleute gesucht

#18 von Schlawine , 03.08.2010 08:43

@delta, hier kann ich dir mal wieder vollständig recht geben. Bewerbungen schreiben sollte wichtiger sein als alles andere wenn man Arbeit sucht. So lange dauert das ja auch nicht, dass man nicht hinterher auch noch Spaß haben könnte

Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, dass Pflegekräfte es nötig haben den Wohnort zu wechseln um Arbeit zu bekommen. Als Altenpflegerin z.B. hast du im Fall einer Kündigung noch am selben Tag wieder einen neuen Job. Wenn man das dann auch will und natürlich wenn man entsprechenden Einsatz zeigt.
Wenn ich als Altenpflegerin wegen der Arbeit den Wohnort wechseln würde dann nur um in die Schweiz zu gehen.Dort werden deutsche Altenpflegekräfte dringend gesucht und entsprechend honoriert.


Schlawine
--------------------------

"Es ist eine andere Welt, in der man zwischen »Freiheit« und »Freizeit« nicht unterscheiden kann, »Gesellschaft« sagt und »Zielgruppe« meint, von einem »Konzept« spricht und nicht einmal eine »Idee« besitzt, von einer »Idee« spricht und nicht einmal einen Einfall hat."
Roger Willemsen

 
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RE: Fachleute gesucht

#19 von Ilrak , 03.08.2010 11:15

micha hat da ein heißes Thema angesprochen : Braucht man für jeden Job Abitur ?
Ist es nicht eigentlich verschenktes Potential , wenn man Studienreife erlangt und dann
"nur" einen Facharbeiterjob lernt ? Oder studiert , um dann als Monteur o.ä. zu jobben ?
Gut , viele Arbeitgeber bzw. Ausbildungsbetriebe bevorzugen Abiturienten , weil bei ihnen
die Wahrscheinlichkeit , daß sie ihren Namen schreiben können , um einiges höher ist als bei
einem Haupt/Realschul-Abgänger .
Ich vermute , mit solchen Sachen wie Anzahl der Abiturienten und Hochschulabsolventen
will man nur die Statistik puschen .
Ein gut ausbebildeter Facharbeiter hat heute ohnehin das Wissensniveau eines Ingenieurs vor
etwa 30 Jahren , wenn er selbst und sein Arbeitgeber an regelmäßiger Fortbildung interessiert sind.
Wichtig sind u.a Fremdsprachen , um in der globalisierten Arbeitswelt bestehen zu können .

Die ausländischen "Fachkräfte" ( an welche Berufsgruppen denkt ´s Brüderle da eigentlich ? )
haben einen anderen großen Vorteil :
Die Familie bleibt ( Hoffentlich ) im Ursprungsland , also keine Sorgen mit Frau und Kindern ( Kindergartenplätze )
und damit natürlich erhöhte Bereitschaft zu Überstunden und arbeitszeitmäßig die absolute Flexibilität .
Und da er ohnehin nur in einem Wohncontainer haust , kann man ihn auch schnell mal von München nach Hamburg umsiedeln .
Seine Familie beglückt er mit einem regelmäßigen Scheck . Und als Rentner , oder wenn er krank wird , geht er zurück
und belastet im Herkunftsland die ( nicht vorhandenen ) Sozialkassen .
Früher nannte man sowas Sklaverei .


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RE: Fachleute gesucht

#20 von joesachse , 03.08.2010 20:09

@micha: Heutzutage bereits in den Stellenanzeigen Leuten Zucker in den Hintern zu blasen, damit habe ich in der Vergangenheit eher schlechte Erfahrungen gemacht. Sowohl mein AG als auch der AG meiner Frau unterstützen neue Arbeitnehmer, aber erst, nachdem man sich unterhalten hat und die Ernsthaftigkeit der Beziehung auf beiden Seiten klar ist. Meine persönliche Erfahrung ist, dass Leute, die sich wegen diverser Zugaben in einer Anzeige bewerben, genau so schnell wieder weg sind, wenn ein anderer AG mehr Zugaben bietet. Extrem waren bei mir diese Erfahrungen zu Zeiten des Internet-Hype so um 1999-2000 herum. Und zwei Jahre später standen diese Leute dann auf der Straße, hatten nicht wirklich Berufserfahrung, aber traten mit einer Arroganz und Selbstüberschätzung und mit Gehaltsforderungen auf, dass es schon nicht mehr lustig war.

Gruß
JoeSachse


Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)

 
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RE: Fachleute gesucht

#21 von Björn , 04.08.2010 18:25

Zitat von Roxi
Hallo.....wer weiß wo noch Lehrstellen zu vergeben sind???
Suche für mein Sohn eine Lehrstelle im Handwerklichen....villeicht klappt es doch noch im diesem Jahr was toll würde sein!!!Ansonsten auch gerne im nächstem Jahr.
Wer kann helfen und weiß wo noch was gibt im Raum Ludwigsburg


Zumindest im Kreis Heilbronn und Nachbarkreise könnte er noch dieses Jahr Glück haben, da allein die Handwerkskammer Heilbronn noch knapp 300 freie Lehrstellen gemeldet hat (kam heute in einem Interview auf Radioton)!

Hier habe ich es gerade gefunden:
http://www.hwk-hn-db.de/modules/lbo/inde...=12809389349306


CITY > Live von der Spreeauen-Nacht
http://www.youtube.com/watch?v=AQDCX40oqHs&feature=related

 
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RE: Fachleute gesucht

#22 von mutterheimat , 29.10.2010 21:15

Hier ist mal etwas, was hervorragend reinpaßt und dennoch nicht so richtig stimmt, wenn man sich mal meinen Beitrag in diesem Strang ansieht, welcher auf der ersten Seite steht. Jeder kann sich da mal selbst seine Gedanken machen. Insbesondere in Hinsicht von Witzmeldungen, welche sich als Besonderheiten herausstellen. http://www.transportbranche.de/Nachrichten/na_389.html

 
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RE: Fachleute gesucht

#23 von Smithie23 , 30.10.2010 08:37

Es ist nicht so, dass es zu wenig Fachkräfte gibt, sondern die Bedingungen sind einfach nicht angemessen. Wenn man Berichte sieht, wie Deutsche mit guter Ausbildung und/oder Studium im Ausland aufgenommen und behandelt werden, dann fragt man sich, ob man nicht den großen Sprung wagen sollte. Kollegin erzählte mir, dass ein Bekannter als Lokführer in der Schweiz so um die 6.000 NETTO verdienen könnte !!
Außerdem hilft man dir bei der Wohnungssuche und zahlt sogar Fremdsprachenkurse. In Deutschland bekommt man Billiglohn und befristete Verträge. Neben der Generation Praktikum gibt es auch eine Generation "1.000 € p.m."

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RE: Fachleute gesucht

#24 von michaka13 , 31.10.2010 10:19

Smithie23 schrieb:

Zitat
Es ist nicht so, dass es zu wenig Fachkräfte gibt, sondern die Bedingungen sind einfach nicht angemessen.


Das sehe ich genauso. Das geht schon los beim Verdienst. Schaut mal was Ingenieure in Kanada, USA, Australien usw. verdienen. Warum sollte jemand nach Deutschland kommen, wo er doch anderswo weniger Bürokratie und deutlich bessere Verdienstmöglichkeiten hat.

Vor paar Tagen kam bei Frontal 21 ein Bericht über Türken, welche in der BRD geboren sind, hier aufgewachsen sind und hier ein Studium absolviert haben. Da gings um 2 türkische Frauen, welche hier trotz Studienabschluß keine Arbeit bekommen haben. Die sind in die Türkei gezogen, wo man sie mir Kußhand eingestellt hat. Meißt sind es deutsche Firmen in der Türkei, die diese "Deutsch-Türken" einstellen. Diese Leute haben den Vorteil, das sie meißt perfekt deutsch und türkisch sprechen, das sie die deutsche und türkische Mentalität kennen und eben eine sehr gute Ausbildung haben. In dem Bericht wurde gesagt, das rund ein Drittel der Türken, welche in der Bundesrepublik studiert haben, das Land nach Abschluß ihres Studiums verlassen, da sie hier keine Arbeit bekommen.

Die andere Frau um die es noch ging, kam, glaube ich, aus dem Baltikum. Sie war Atomphysikerin. Ihr Studienabschluß wurde in Deutschland nicht anerkannt. Sie arbeitete als Zimmermädchen.


Wenn ich sowas höre oder sehe, geht mir echt die Hutschnur hoch. Da wird gefaselt von den fehlenden Fachkräften. Die Damen und Herren Politiker lügen uns die Taschen voll, bis sich die Balken biegen. Wo fehlen sie denn angeblich, diese Fachkräfte? Nirgends fehlen sie, sage ich! Man treibt topp ausgebildete Menschen aus Deutschland weg, egal ob Deutsche oder hier lebende Ausländer/ Migranten. Das geht los von guten Handwerkern, über Büro-und Verwaltungsleute, bis zu den Akademikern. Gleichzeitig möchte man dann "ausländische Fachkräfte" ins Land holen. Und warum? Weil man "Fachkräfte" aus Entwicklungs-oder Schwellenländern mit einem relativ bescheiden Gehalt abspeisen kann. Nur darum gehts doch. Nicht Fachkräfte fehlen, sondern billige Fachkräfte fehlen. So und nicht anders ist es!



Schönen Sonntag,

micha

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RE: Fachleute gesucht

#25 von Weilheimer , 31.10.2010 10:36

Ja, @michaka13 genau so ist es. So oder so ähnlich lauten auch die Kommentare von Usern auf meta.tagesschau.de Unsere gewählten Politiker sind nichts weiter als Knechte der Wirtschaft und machen genau das was die Chefs und Manager wollen, billige Arbeitskräfte ins Land holen, weil es den Herren über Jahre zu teuer war selbst auszubilden oder die Fachkräfte, welche sie mal hatten, aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen im Ausland ihr Glück gesucht haben und meist es auch finden. Die Zeiten, das es dir gut geht, wenn du eine Arbeit hast, sind in Deutschland leider schon lange vorbei. Es geht den meisten aber noch nicht schlecht genug, damit sie ihre Interessen auf der Straße einfordern. Deswegen wird die Politik noch einige Steuererhöhungsrunden durchführen ohne das der Deutsche aktiv Widerstand leistet.

 
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RE: Fachleute gesucht

#26 von delta , 31.10.2010 11:30

Frage:
wie stellst du dir hier in Deutschland den Wiederstand vor.
Ich denke da nur an die aktuelle situation Stuttgart 21 wie
da der Wiederstand von der Politik behandelt wird.



wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Fachleute gesucht

#27 von Weilheimer , 31.10.2010 11:38

Delta schau nach Frankreich, so sieht Widerstand aus. Ein Generalstreik bringt alles zum Erliegen und trifft die Herren Chefs dort wo es empfindlich ist, an ihrem Geldbeutel.

 
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RE: Fachleute gesucht

#28 von delta , 31.10.2010 16:58

Nun
du meinst also Frankreich wäre das Vorbild, dann willkommen in der realität,
die auch Bürgerkrieg bedeuten kannoder schlisst du das aus.



wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Fachleute gesucht

#29 von michaka13 , 31.10.2010 20:00

@Weilheimer,

ein Generalstreik setzt aber Einigkeit voraus. So wie 1989 in der DDR. Da hat man friedlich und gemeinsam ein ganzes Land von der Karte gelöscht. Und diese Einigkeit ist heute nicht gegeben. Alt gegen Jung, Arbeiter gegen Arbeitslosen, Deutscher gegen Ausländer und auch Ossi gegen Wessi. Und dieser Streit zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen wird von Medien, Politik und Wirtschaft immer schön am köcheln gehalten und geschürt, denn Einigkeit, und dann folgende Proteste , fürchten unsere Oberen doch mehr als der Teufel das Weihwasser.

Gruß, micha

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RE: Fachleute gesucht

#30 von Smithie23 , 01.11.2010 07:41

Genau so siehts aus in dem Land. Wenn ich sehe, mit welcher Hochnäsigkeit und Arroganz manche Menschen auf die Bahnstreiks reagieren, dann fehlt mir echt das Verständnis. Die Leute kämpfen und ein Turnverein von Frauen mittleren Alters meckern rum, dass sie zu spät zu ihrer Veranstaltung kommen und ihre Männer sie abholen müssen. Als ob es keine anderen Probleme gibt. Die Leute, die sich da beschweren sind Menschen, die so gut verdienen und so nen hohen Lebensstandard haben, dass sie nie auf die Straße gehen würden.

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