Wer die ehemaligen NVA-Berufskader für Versager im zivilen Leben hält , wird irgendwann mal an den Richtigen kommen .
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Revolution ist das Morgen schon im Heute,
ist kein Bett und kein Thron für den Arsch zufriedener Leute.
(Renft - Zwischen Liebe und Zorn )
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Zitat Ilrak:"Wer die ehemaligen NVA-Berufskader für Versager im zivilen Leben hält"
Ich durfte damals gleich auf zwei "Majore der Reserve" stoßen. Der eine wurde in der KFZ Werkstatt in Bannewitz als Meister im Materialeinkauf eingestellt, damit er nicht an die Autos mußte. Laut der damaligen Schlosser soll es besser so gewesen sein. Er kam ja nicht mal mit den Materialengpässen klar. Verständlich. Der andere wurde Schuldirektor, mit den Fächern Deutsch und Geschichte. An unserer Schule. In seinem ersten Jahr sind gleich mal drei Schüler der selben Klasse, in seinen Fächern durchgerauscht.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
Buhli
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Ja! Da muss ich Dir selbst als "gelernter Wessi" (und heute WOssi) zustimmen:
Ich kenne mehrere Ex-NVA "Leitungskader", die's mit Disziplin, Fleiss und Biss auch im Westen (mit lauteren Mitteln!) zu etwas gebracht haben und denen (zu Recht!) Respekt gezollt wird.
Manches von dem, was sie damals gelernt haben, kommt ihnen heute zugute (Personalfuehrung, etwa das Delegieren, "Ketten-Aufgaben", etc.) - das Leben ist nun mal kein Ponyhof und wer Argumentieren gelernt hat, der macht jeden Duennbrettbohrer platt.
Komisch nur: Recht wenige Wessis wissen, wen sie vor sich haben... ;-)
Gruss vom
B. S.
Besten Gruss
BautznerSenf
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Der 'Zivilversager' stammt aus dem Wörterbuch der Sprutze. Es ist ja in jeder Armee so, dass es dann Spitznamen für alles mögliche gibt. Bei den 'Sprutzen' gibt es nach den geschilderen Vorfällen auch Anlaß, nicht zimperlich zu sein. Würde heute in der Bundeswehr gleichartiges passieren, gäbe es mindestens soviele Beschwerde-Foren wie bei Hartz IV.
Es gibt auch genügend Beispiele, wo Soldaten mit Führungsfunktionen bei der Armee dann später im Zivilleben auch Karriere gemacht haben. Der Kontakt und die Führung von Menschen ist auch in zivilen Berufen hilfreich.
Und was den Trachtenverein der ehemaligen NVA Angehörigen angeht, der soll ruhig seine Sitzungen abhalten. Der Berliner Verfassungsschutz sieht da auch keinen Grund zur Sorge.
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Berufskader der NVA sind auch Menschen mit all Ihren positiven aber auch negativen Seiten.
Bis vor etwa 10 Jahren, hat meine letzte Truppe noch järlich ein Treffen gemacht. Ist leider etwas eingeschlafen aber auch dem geschuldet, dass die Männer eben nicht mehr alle so dicht beieinander wohnen oder eben in ihren Jobs zu tun haben.
Ich hatte 32 unterstellte Offiziere. Von allen von denen ich es weiß (leider nicht von allen) ist nur einer "abgestürzt". Ich muss aber sagen, dass jener auch schon zu Zeiten der NVA nicht der war, dem ich die kompliziertesten Aufgaben erteilt hätte.
Ansonsten sind alle irgendwie fest im Sattel. Da gibt es zwei Rechtsanwälte drunter, einen Autohausbesitzer, einen Rettungsassistenten, einen Kreisbrandmeister und die Masse ist natürlich ins Sicherheitsgeschäft eingestiegen. Einer ist der Boss (im Land Brandenburg / Berlin) der Firma Wiking (heißen die glaube ich) drei andere sind in solchen Firmen im gehobenen Manegement.
Also alle haben ihren Platz in dieser gesellschaft gefunden. Ich selber habe mich ja vorgestellt.
Keiner wird behaupten, dass die ehemaligen Offiziere der NVA "Alleskönner" sind. Da gibt es ganz sicher auch Heinis drunter (achso - einer ist Leiter eines Grundbuchamtes, föllt mir da gerade noch ein). Aber eines ist fakt. Schnelles begreifen der Lage, fassen eines Entschlusses und umsetzen des Entschlusses sind den meisten ehemaligen Offizieren in Fleisch und Blut übergegangen. Nicht jeder ist ein guter Menschenführer aber viele können gut Menschen führen.
Gruß
Sir W. Churchill
"Eine der fröhlichsten Erfahrungen im Leben ist es, als Zielscheibe zu dienen, ohne getroffen zu werden."
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Habe ich gefunden beim heutigen Zeitung lesen:
Zitat
NVA-Soldaten kämpfen im letzten Gefecht.....
Ehemalige Uniformträger kämpfen um eine gerechte Behandlung
Bautzen, Löbau, Zittau, Kamenz, Dauban oder auch Haide - in der Oberlausitz war die NVA stark vertreten. Tausende Ex-Soldaten leben immer noch hier - fühlen sich aber seit über 20 Jahren zurückgesetzt.......
Ändern möchte dies der "Traditionsverband Nationale Volksarmee e. V.", der seit Juli in der Oberlausitz aktiv ist. H. Gr.,(Namen gekürzt) Hauptmann a.D. der NVA, initiierte die Gründung und erklärt, was der Traditionsverband erreichen möchte: "wir wollen über die Traditionen der NVA aufklären. Zum Beispiel über den Auftrag, den Frieden zu sichern. Auch von Politikern der BRD wurde anerkannt, dass die NVA mit dafür sorgte, dass der kalte Krieg nicht zum Heißen ausartete. Oder darüber, dass die NVA entsprechend ihres Auftrages und Namens im Herbst 1989 nicht die Waffen gegen das Volk einsetzte". Weiterhin fordert der Verband eine moralische Anerkennung des Soldatentums der DDR. Laut derzeit gültiger Gesetzgebung hätten die NVA-Soldaten "in fremden Streitkräften gedient".
Für viele Soldaten, die von der Bundeswehr übernommen wurden, gibt es deshalb Versorgungslücken im Alter. "Wir fordern die Anerkennung der geschichtlichen Wahrheit, dass wir als Deutsche in einer deutschen Armee eines deutschen Staates gedient haben. Und das den Versprechen der Politiker und MIlitärs, u. a. zu einer gleichberechtigten Reservistenordnung, endlich Taten folgen".
In diesem Zusammenhang verweist der ehemalige Offizier auf den 1951 geänderten Artikel 131 des Grundgesetzes, mit dem Beamte des Dritten Reiches mit denen der BRD gleichgestellt wurden. "Drei Millionen NVA-Reservisten sind auch Wähler.....".
.......... Auszug aus dem Wochenkurier, 46. Woche, Mittwoch den 16.11.2011, Seite 7 (has)
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D.P., dieses Thema ist im www.ostrenten.de vieldetaillierter beschrieben. Dabei ist das nur ein Teil der zur Altersarmut Ost beiträgt. Diese Armut bezahlen dann aber die Wessis noch höher als sie es heute wahr haben wollen.
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Buhli
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Buhli, leider ist dieser Link nicht zu öffnen, aber mir ging es dabei nicht unbedingt um die "Altersarmut", sondern darum, dass die NVA und deren ehemalige Angehörige gerecht behandelt und nicht zum Verlierer degradiert werden.
Klar wird die Altersarmut im Westen noch schärfer, als angenommen.
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Alles klar, gerecht ist wenn die Ex-Offiziere der NVA, die mit ihrer Arbeit dafür gesorgt haben, das sich die Diktatur der SED so lange an der Macht halten konnte und die Bundeswehr als Feindarmee ansahen, mehr Rente erhalten, welche die Menschen, also auch ich und die anderen Ossis in den alten Bundesländern erarbeiten. Ja, in Ostdeutschland wird auch gearbeitet, aber der überwiegende Teil der Wertschöpfung findet in den alten Bundesländern statt. Das nur falls wieder ein Einwand kommt. Die ganzen zu DDR Zeiten überbezahlten Bottiche mit den Wahnsinnsdienstgraden an den Offizierhochschulen sollen froh sein, wenn sie nicht nur die Mindestrente bekommen und zum Sozialamt zum Aufstocken gehen müssen. Wäre ich heute Politiker, würde ich das Anspruchsdenken dieser ehemaligen Staatsträger im Keim ersticken.
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Zitat von weilheimer
Ja, in Ostdeutschland wird auch gearbeitet, aber der überwiegende Teil der Wertschöpfung findet in den alten Bundesländern statt.
und warum? weil bei uns alles platt gemacht wurde und wir kaum noch produktive Industriebetriebe mehr haben, und jetzt den großen Macher markieren.
Das mit der Rente ist Schwachsinn, was Du schreibst, jeder Rentner hat das Recht ob Ost oder West eine gleiche Rente zu bekommen. Die NVA-Offiziere haben genau so ihren Auftrag erfüllt wie die Herren von der Bundeswehr. Also was soll das? Umgekehrt ist es doch genau so, die NVA galt ja bei der Bundeswehr auch als potentieller Feind.
Ihr habt auch Offiziersschulen und die Bezahlung ist dort auch nicht von gestern.
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Zitat Weili:"würde ich das Anspruchsdenken dieser ehemaligen Staatsträger im Keim ersticken."
Womit denn? Willst Du altes, noch nicht ein mal nachgewiesenes Unrecht, mit neuem beseitigen? Das muß ein Rechtsstaat nun mal aushalten. Übrigens sollte Dein Frust in Sachen höherer Rente, allen Militärs gelten. Diese "Spielregel" gilt nun mal in allen Ländern der Welt. Du lässt es Dir wohl gefallen, wenn die eine bessere Rente bekommen, die Dich als Feind betrachtet haben? Meinst Du im Ernst, daß ausgerechnet die NVA für den festen Sattelhalt gesorgt hat? Oder willst Du auf einer niedrigeren Rentenstufe als ein Altnazi stehen? Ein Teil dieser Sorte hat doch den Grundstein für diese Diskusion gelegt.
D.P. geh zu www.ostrentner.de
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Buhli
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Zitat
Übrigens sollte Dein Frust in Sachen höherer Rente, allen Militärs gelten. Diese "Spielregel" gilt nun mal in allen Ländern der Welt. Du lässt es Dir wohl gefallen, wenn die eine bessere Rente bekommen, die Dich als Feind betrachtet haben?
Wie ist das zu verstehen???
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Ich habe keinen Frust, wenn Militärs eine höhere Rente erhalten. Ich möchte diese Renten für Ex-NVA-Kader aus meiner Einkommenssteuer nicht bezahlen. Sie haben die Vorteile aus der einen Gesellschaftsordnung "abgefasst" und wollen nun noch mit einer höheren Rente belohnt werden. Ich denke, bevor so etwas passiert, friert die Hölle zu. Das lassen sich die zahlenden Menschen in den alten Bundesländern nicht gefallen und deswegen ist so etwas politisch nicht durchsetzbar. Die NVA Kader haben dem falschen Herrn gedient und damit werden sie sich abfinden müssen. Wenn diese Leute mehr Geld wollen, dann sollen sie doch Spargel stechen gehen. Der überwiegende Teil von denen hat produktiv noch nie was geleistet und recht gut im Staat DDR gelebt.
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Zitat von Weilheimer
................. Ich möchte diese Renten für Ex-NVA-Kader aus meiner Einkommenssteuer nicht bezahlen. ........................
Der überwiegende Teil von denen hat produktiv noch nie was geleistet und recht gut im Staat DDR gelebt.
Ich hatte bisher eine andere Vorstellung über die Finanzierung der Rentenzahlungen, sei´s drum - ich muss nicht immer recht haben.....
Ironiemodus ein: Eine außergewöhnlich gute Sache war, dass Einheiten der NVA zur Hilfe in Bereiche der Volkswirtschaft abkommandiert wurden. Auch die Berufssoldaten durften dann tätig werden, Nur vom "Berichteschreiben" ist keine Aufgabe erfüllt worden. Ironiemodus aus
In diesem Thread spürt man ganz deutlich, dass es auch über 20 Jahre nach der sogenannten Wende mit anschliessender "Zwangsvereinnahmung" keine Ruhe bezüglich der geschichtlichen Aufarbeitung geben wird.
Das sinngemässe Zitat "Man dürfe nicht die gleichen Fehler bei der Aufarbeitung machen, wie bei der zu schnellen Entnazifizierung" verfehlt seine Wirkung nicht.
Ich habe früher arbeiten müssen, um mir etwas leisten zu können - und ich muss es auch heute.. Leistungsgesellschaft eben. Wer mich persönlich an meiner Biografie bis 1989/1990 festmachen will, ist eben in seiner Denkweise verhaftet, die sich über Klischees nicht hinausbewegt.
Gruß
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Zitat von Weilheimer
Ich habe keinen Frust, wenn Militärs eine höhere Rente erhalten. Ich möchte diese Renten für Ex-NVA-Kader aus meiner Einkommenssteuer nicht bezahlen. Sie haben die Vorteile aus der einen Gesellschaftsordnung "abgefasst" und wollen nun noch mit einer höheren Rente belohnt werden. Ich denke, bevor so etwas passiert, friert die Hölle zu. Das lassen sich die zahlenden Menschen in den alten Bundesländern nicht gefallen und deswegen ist so etwas politisch nicht durchsetzbar. Die NVA Kader haben dem falschen Herrn gedient und damit werden sie sich abfinden müssen. Wenn diese Leute mehr Geld wollen, dann sollen sie doch Spargel stechen gehen. Der überwiegende Teil von denen hat produktiv noch nie was geleistet und recht gut im Staat DDR gelebt.
Die Hölle ist schon zugefroren. Bis auf eine geringe Herunterstufung ihres ohnehin inflationär aufgepusteten Dienstgrads bekommen sie für die Rentenversicherung ihre NVA Zeit angerechnet. Abschläge muß lediglich das ehemalige hauptamtliche Stasi-Personal hinnehmen. Jedenfalls die STASI-Figuren, die nicht schnell noch bei der NVA, Post oder als Lehrer unterkommen konnten.
Margots Kampftruppen, die die Kinder aushorchten, wie die Uhr im Fernsehen aussieht, sind überhaupt nicht von Reduzierung betroffen. Da Lehrer im Westen recht gut bezahlt werden erfuhren sie eine beispiellose Erhöhung ihres Einkommens und ihrer Rentenanwartschaft.
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