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RE: NVA

#496 von Buhli , 22.12.2011 22:51

Ich konnte da nicht rauslesen ob die NVA mit den Schlagstöcken zum Auseinandertreiben der Demonstranten, oder zum Räumen der Gleise eingesetzt wurde. Differenziert sollte das schon aufgearbeitet werden. Schlagstöcke gehörten zum damaligen Zeitpunkt nicht zur typischen Armeeausrüstung. Das wird sicher auch Herr Eppelmann bestätigen. Da hat sicher MdA AG Dickel den NVA AG Keßler um Hilfe gebeten. Schon weil sie "nur" mit Schlagstöcken ausgerüstet wurden, fällt ein militärischer Einsatz im Sinne der Armee, schon mal flach. Schlimm genug ist es trotzdem. Nur gut, daß es damals nicht um materielle Pfründe ging. Somit haben die regierenden schnell erkannt, worum es dem Volk damals ging. Diese Art von Demos sind ja in unserer jetzigen Republik verboten.



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RE: NVA

#497 von reporter , 23.12.2011 02:02

Der Einsatz der NVA - Prügeltruppen am Dresdener Hauptbahnhof war natürlich von der "DDR Verfassung" nicht gedeckt. Aber das ist schon fast unwichtig, wenn man konstatiert, dass das ganze Totschläger-Regime an der Zonengrenze nach dieser "Verfassung" nicht gedeckt war.

Was erst zur Wendezeit den NVA-SED-Boilern aufgefallen ist. Der Grund dafür war auch nicht späte Einsicht, sondern die Sprutzen weigerten sich mit dem Hinweis auf die DDR-Verfassung, auf Flüchtende zu schießen. Schließlich ist in der Verfassung geregelt, dass NVA einschl. Wächtertruppen nur den äußeren Feind bekämpfen sollten.


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RE: NVA

#498 von Atze , 23.12.2011 09:01

Mäuselchen, Du drehst Dir das so hin, wie Du aus Deiner Froschperspektive haben willst.

Ich wäre der Letzte, der leugnen würde (habe ich auch nicht), dass die NVA bei bestimmten Anlässen bereit stand und ja, sogar mit dem Schlagstock.
Zwei Hundertschaften des LStR waren in Leipzig auch mit dem Knüppel, den sie von der Polizei erhalten haben, ausgerüstet gewesen.
In Dresden war dies aber nicht der Fall. Meines Wissens nach, waren dazu nur die NVA-Soldaten des LStR, des KSK und der zwei SAK ausgebildet, weil der Kampf mit dem Stock (z.B. Tonfa) zu ihrer ganz normalen Nahkampfausbildung gehört hat, um Gegner im Hinterland lautlos zu beseitigen oder sich auch dem entsprechend verteidigen zu können.

Da wir hier aber von der speziellen Durchfahrt durch Dresden schreiben liebes Mäuselchen, sind Deine Aussagen so falsch und von Nichtwissen über die wahren Vorgänge geprägt, wie man das von Dir so oft lesen kann. Glaub doch mal ganz einfach Menschen, die damit zu tun hatten und nicht solchen Typen, die von der Materie null Ahnung haben aber so tun als ob sie dazu was sagen können.

Extra für Dich, Mäuselchen: "Murus aheneus sonscientia sana" .


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RE: NVA

#499 von reporter , 23.12.2011 10:59

Zitat von Atze
Mäuselchen, Du drehst Dir das so hin, wie Du aus Deiner Froschperspektive haben willst.
...
Da wir hier aber von der speziellen Durchfahrt durch Dresden schreiben liebes Mäuselchen, sind Deine Aussagen so falsch und von Nichtwissen über die wahren Vorgänge geprägt, wie man das von Dir so oft lesen kann. Glaub doch mal ganz einfach Menschen, die damit zu tun hatten und nicht solchen Typen, die von der Materie null Ahnung haben aber so tun als ob sie dazu was sagen können.

Extra für Dich, Mäuselchen: "Murus aheneus sonscientia sana" .




Mit Verlaub, nun zum dritten mal. Bist du ein bißchen 'deppert? Es sind doch nicht meine Aussagen, die du wie ein kleiner trotziger Junge nicht zur Kenntnis nehmen willst. Haben sie dir in den Boiler-Schulungen das so beigebracht, wenn die Fakten klar auf der Hand liegen?

Du solltest davon ausgehen, dass dein Boiler-Wissen, das ich dir ja durchaus zugestehe, für die Vorgänge um die Wendezeit, wie sollte es im SED-Staat sein, nur eine streng selektierte und gefilterte Angelegenheit gewesen ist.

Eine umfassendere Analyse war erst mit Abstand und ohne Täterverschleierung nach der Wende möglich, so auch der vom Foristen Kehrwoche zitierte Beitrag von Hans Ehlert, "Armee ohne Zukunft", wo Ehlert im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes das Ende der NVA mit einer großen Zahl von Zeitzeugenberichten und Dokumenten beleuchtet, und aus denen ich den dort genannten Knüppel-Einsatz der NVA am Dresdener Hauptbahnhof zitiert habe.


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RE: NVA

#500 von Buhli , 23.12.2011 11:50

Um sich auf die Verfassung berufen zu können, war damals für die "Sprutze" richtig gut, denn durch die Aufbruch- und Wechselstimmung war es nicht mehr möglich die Sicherheitsorgane auf sie los zu jagen. Die hatten da mit sich selbst zu tun. Weiniger gut geht es den BRD Bürgern. Auch heute noch. Da hat sich Hans Roth, Oberleutnant der Reserve, mit Verweis auf das GG dem Befehl widersetzt, 1968 Studentenunruhen mit Hilfe der Armee, gewaltsam aufzulösen. Seit dem wird er vom hessischen Verfassungsschutz observiert. Er hat ein Lehrerstudium gemacht um den Beruf dann auch auszuführen. Die Ausübung wurde ihm verweigert, mit der Begründung "Er sei Verfassungsfeindlich". Egal wo er sich bisher bewarb, seine Akten waren schon da. Der damalige hessische Innenminister (1977) weigerte sich die Akten zu vernichten, trotz der Anordnung des Verwaltungsgerichtes Kassel. Herr Roth ist nur Opfer des Radikalenerlasses. Er hat Berufsverbot bis heute. Unlängst mußte doch Herr Bosbach auch seine Verfassungstreue rechtfertigen. Hat sich wirklich so viel zu damals geändert?



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RE: NVA

#501 von Daneel , 23.12.2011 13:24

Infos zu Hans Roth:

Zitat von http://www.heise.de/tp/artikel/29/29709/1.html
Als Deutschland 1969 hitzig über die verabschiedeten Notstandsgesetze debattierte, machte sich auch ein junger Reserveoffizier Gedanken über das Grundgesetz und die Rolle von Staat und Bürger in der Gesellschaft. Dieser junge Reserveoffizier war Hans Roth, Sohn eines Gründungsmitgliedes der CDU, gläubiger Christ, Oberleutnant der Reserve und Jura-Student. Roth wurde 1969 zu einer Reserveübung einberufen, in der er einen von ihm kommandierten Zug der Bundeswehr gegen Demonstranten einsetzen sollte. Roth verweigerte den Befehl, da er zweifelsohne nicht mit dem Grundgesetz zu vereinbaren war. Ein Staatsbürger in Uniform, wie ihn sich das Leitbild der Inneren Führung der Bundeswehr eigentlich wünscht. Leitbild und Realität passen jedoch nicht immer zusammen. Roth gab sein Soldbuch zurück und stellte einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung.


Weiter Infos dann hier, wo wir dann aber schon wieder beim Verfassungsschutz wären, der Hans Roth zum Kommunisten erklärte, obwohl der keiner ist und war:
http://aljas.wordpress.com/2008/12/02/der-fall-hans-roth/


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RE: NVA

#502 von Atze , 25.12.2011 10:19

Mäuselchen, ein frohes Fest wünsche ich Dir und Deinen Lieben.

Trennung

Wie ich schon mehrfach schrieb Mäuselchen, war ich über den Stand der bereit gestellten Hundertschaften der NVA doch recht gut informiert. Mich hat aber z.B. keiner befragt.
Und da ich es aus eigenem erleben / führen weiß, sage ich es Dir eben nochmal. In Dresden befanden sich keine Soldaten der NVA an der Strecke. Deshalb bin ich doch nicht bedeppert. Wieviel Lug und Trug heute mache Möchtegerne von sich geben, nur damit sie in das heutige Mainstream passen, sieht man ja bestens an Dir. Wahrheit muss Wahrheit bleiben. Da helfen auch nicht Deine unübertroffene Wortwahl, wie Boiler oder was Du da noch von Dir gibst.
Siehe unten, kann ich da nur schreiben, mein großer Googler.

Ich kann mir so richtig vorstellen, wie Du in der damaligen Deutschen Demokratischen Republik zu allem und jedem "Ja" gesagt hast, in Ermangelung einer eigenen Meinung.

In diesem Sinne, glaube weiter an den Weihnachtsmann. Einen Spruch den Du nicht verstehen kannst, erspare ich mir an dieser Stelle, einverstanden?


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RE: NVA

#503 von Buhli , 25.12.2011 22:01

Daneel, besten Dank für den Link.
Atze, ich kann mir bisher noch nicht so richtig erklären, warum es ausgerechnet zu allen möglichen Unrechtstaten außer den NVA Einsätzen, noch immer keine Filmdokus gibt. Leider nur "zuverlässige Zeitzeugen-berichte". Vielleicht sind die es, die unseren Reporter verarschen? Von den Dresdner Ereignissen gibt es jede Menge Filmdokus. Nur eben die NVA Einsätze sind bisher nicht gezeigt worden.



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RE: NVA

#504 von Atze , 26.12.2011 10:03

Tja Buhli, das frage ich mich auch, wo es doch soviele "Zeitzeugen" gibt.

Gruß


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RE: NVA

#505 von reporter , 26.12.2011 18:51

Zitat von Buhli
Von den Dresdner Ereignissen gibt es jede Menge Filmdokus. Nur eben die NVA Einsätze sind bisher nicht gezeigt worden.



Ja, welche denn?

Ich kenne nur die Aufnahmen von den besagten zwei mutigen Menschen, die heimlich unter Androhung von etlichen Jahren Bautzen Aufnahmen gemacht haben.

Bei den "offiziellen" Aufnahmen von NVA/Stasi wird es so sein wie mit den Unterlagen zum Frauenknast Hohenheim oder zum NVA Soldatenknast Schwedt, alles wurde von NVA/Stasi auf die Seite gebracht und vernichtet.


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RE: NVA

#506 von Kehrwoche , 26.12.2011 20:07

Eigentlich ist es doch egal, welche Einheiten zum Einsatz gekommen sind oder kommen sollten. Mein Schulfreund wurde ein halbes Jahr nach mir im Frühjahr '88 eingezogen, der durfte die letzten Monate seine "Gefechtsausrüstung" gar nicht mehr ablegen. Schon zu meiner Zeit (Frühjahr '89) kamen Grüchte auf, daß unsere Entlassung aufgrund der Ereignisse verschoben werden könnte. Keiner der Sodaten meiner Batterie hätte sich an Übergriffen auf die Bevölkerung beteiligt, da waren wir uns einig. Wir hätten immer auf der Seite der Bevölkerung gestanden, egal, welche Befehle es gegeben hätte.
Das schmutzige Geschäft hätten nur linientreue Verbände (Knüppelpolizei/BePo, Atzes Fallschirmjäger und dgl.) erledigen können.


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RE: NVA

#507 von reporter , 26.12.2011 21:37

Zitat von Kehrwoche

Das schmutzige Geschäft hätten nur linientreue Verbände (Knüppelpolizei/BePo, Atzes Fallschirmjäger und dgl.) erledigen können.



Daneben haben wohl auch die paramilitärischen Kampfgruppen in der Wendezeit eine gewisse Bedeutung gehabt, die für die Eingliederung in die NVA als reguläre Gefechtseinheiten vorgesehen waren.

Zitat
Mit dem bestellten »Leserbrief« des Kampfgruppenkommandeurs Günter Lutz drohte die Partei- und Staatsführung am Vorabend des 40. Jahrestages der DDR, mit Waffengewalt gegen das eigene Volk vorzugehen:

»Die Angehörigen der Kampfgruppenhundertschaft «Hans Geiffert» verurteilen, was gewissenlose Elemente seit einiger Zeit in der Stadt Leipzig veranstalten. [...] Wir sind bereit und Willens, das von uns mit unserer Hände Arbeit Geschaffene wirksam zu schützen, um diese konterrevolutionären Aktionen endgültig und wirksam zu unterbinden. [/] Wenn es sein muß, mit der Waffe in der Hand! [...]«

Im Nachbarbezirk Dresden spitzte sich die innenpolitische Situation in diesen Tagen bedenklich zu. Am 3. Oktober waren die Grenzen zur CSSR geschlossen worden. Am 4. Oktober sollten die Botschaftsflüchtlinge aus Prag in die Bundesrepublik ausreisen dürfen. Erich Honecker bestand darauf, daß die Züge durch die DDR fuhren. Auf dem Dresdener Hauptbahnhof kam es dann »zu tumultartigen Ausschreitungen« und brutalen Einsätzen der Sicherheitskräfte. Erstmals flogen Steine und wurden Einsatzfahrzeuge demoliert.

In dieser Situation wurde die laut Verfassung nur für den Einsatz außerhalb der DDR vorgesehene Nationale Volksarmee vom SED-Bezirkschef Hans Modrow um Unterstützung ersucht. Verteidigungsminister Heinz Keßler löste daraufhin für den gesamten Militärbezirk III, der die südlichen Bezirke der DDR umfaßte und seine Führung in Leipzig hatte, die Alarmstufe »Erhöhte Gefechtsbereitschaft« aus. Erstmals wurden Truppen der NVA nach Dresden verlegt und dort, teilweise unter Waffen, zur Unterstützung der Polizei eingesetzt.



http://www.horch-und-guck.info/hug/archi...2303-hollitzer/

Eigentlich hätte NVA-Keßler wegen dieses Verfassungsbruchs vor ein Gericht gestellt werden müssen. Die gute alte Tante "BRD" war viel zu gutmütig.


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RE: NVA

#508 von Buhli , 30.12.2011 00:31

Atze, es soll sogar BILD-Zeitzeugen gegeben haben, die über Schlangen nach Bockwurst berichtet haben sollen. Zum Zeitpunkt des Interviews, etwa 2000 waren diese Zeitzeugen immerhin schon 22 Jahre alt.



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RE: NVA

#509 von Daneel , 31.12.2011 18:11

Zitat von Daneel
Infos zu Hans Roth:

Zitat von http://www.heise.de/tp/artikel/29/29709/1.html
Roth wurde 1969 zu einer Reserveübung einberufen, in der er einen von ihm kommandierten Zug der Bundeswehr gegen Demonstranten einsetzen sollte. Roth verweigerte den Befehl, da er zweifelsohne nicht mit dem Grundgesetz zu vereinbaren war. Ein Staatsbürger in Uniform, wie ihn sich das Leitbild der Inneren Führung der Bundeswehr eigentlich wünscht. Leitbild und Realität passen jedoch nicht immer zusammen.




Ich zitiere mich mal selber, da ich das Gefühl habe, unser reporter hat diesen beitrag überlesen, das er von NVA-Einsatz gegen demonstranten schwadroniert, aber nichts ehrenrühriges darin sieht, wenn es die Bundeswehr betrifft. Wahrscheinlich passen für ihn tasächlich Leitbild und Realität nicht zusammen, wie so oft.


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RE: NVA

#510 von reporter , 31.12.2011 18:46

Zitat von Daneel

Ich zitiere mich mal selber, da ich das Gefühl habe, unser reporter hat diesen beitrag überlesen, das er von NVA-Einsatz gegen demonstranten schwadroniert, aber nichts ehrenrühriges darin sieht, wenn es die Bundeswehr betrifft.



Ich würde bei einem Einsatz der Bundeswehr im Inneren über die jetzt definierten Ausnahmefälle wie Naturkatastrophen und schwere Unglücksfälle hinaus nicht nur was "ehrenrühriges", sondern dafür keine Rechtsgrundlage sehen. Der in deinem Link angegebene Beitrag suggiert zwar einen solchen Einsatz, nur, daß ein solcher stattgefunden hätte, habe ich nicht entnehmen können.
Natürlich ist das Parlament frei, mit verfassungsändernden Gesetzen den Katalog der Ausnahmefälle zu erweitern; soweit ich das verfolgt habe, besteht bei dem zuständigen Minister de Maizière hierzu keine Absicht.

Desweiteren habe ich über NVA Einsätze im Inneren während der Wendezeit nicht schwadroniert, sondern dazu einige Fundstellen angegeben.

Beim Einsatz des SED-Militärs gegen die Bevölkerung hatte NVA-Gehmert zur Verschleierung einen Trick angewendet. Es wurden, für das SED-Militär völlig untypische "Hundertschaften" aus den normalen NVA Verbänden herausgelöst und der "Volkspolizei"-Prügeltruppe unterstellt:

Zitat
Auf Weisung von General Gehmert wurden die ihm unterstellten Kräfte der NVA inzwischen zu Hundertschaften formiert…..
Die Kräfte der NVA waren operativ dem Chef der BdVP, bzw. jeweils den zuständigen Kommandeuren der VP unterstellt.



Wie das technisch ablief, ist dem "NVA Forum" http://www.nva-forum.de/nva-board/index....opic=4157&st=30
zu entnehmen.


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