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RE: Was kann man eigentlich heutzutage den Medien noch glauben?

#106 von joesachse , 02.01.2014 20:45

altberlin, ich stimme Dir prinzipiell zu, habe allerdings doch einige Anmerkungen dazu.

Ein Problem der Medien ist prinzipiell die Informationsauswahl, es passiert zu viel, um über alles zu berichten. Wenn man sich die Seite der DPA ansieht, dann bieten die einen Basisservice, der täglich im Durchschnitt 800 Meldungen aus aller Welt beinhaltet. Dazu kommen noch 12 deutsche Regionaldienste, die jeweils zwischen 80 und 200 Meldungen aus jeder der 12 Regionen bringen.
Ein Zeitungsmacher muss sich also entscheiden, welche der täglich rund 1000 Meldungen er bringt. Dabei spielt natürlich eine Rolle, worüber die Konkurrenz berichtet. Aber auch das aktuelle Medienklima ist entscheidend. Ob eine Meldung es auf Seite 1 oder nur auf Seite 5 schafft hängt aus davon ab, was gerade noch so an Meldungen kommt. Dabei müssen logischerweise Meldungen untergehen.
Gleichzeitig ist es aber durchaus so, dass in unserer Medienlandschaft JW und ND sicherlich andere Meldungen auswählen als FAZ oder TAZ.

Und eine zweite Anmerkung zum Konsumverhalten bzgl. der Medien. Wir haben bei uns in Deutschland meiner Meinung nach auch das Thema, dass nicht nur die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird, sondern dass die Zunahme der Armut auf mit einer Abnahme der Bildung verbunden ist. Dabei will ich jetzt hier nicht diskutieren, was Ursache und was Wirkung ist. Aber Artikel mit mehr als 5 Sätzen überfordern manche in verstehendem Lesen schon, dass hat sich dann auch die Bildzeitung ganz konsequent verinnerlicht.
Gleichzeitig spielt die Rolle der Medien im Internet eine immer wichtigere Rolle. Man es kann sich heute leisten, am Frühstückstisch auf seinem Tablett durch die Onlineausgaben der großen deutschen Zeitungen zu klicken und ganz selektiv das zu lesen, was einem interessiert. Ich lese z.B. am Frühstückstisch den Regionalteil unsere regionalen Tageszeitungen und dann noch Meldungen aus der regionalen Wirtschaft und dem Ländle. Über Internationale und Deutschlandpolitik informiere ich mich im TV und im Internet. Dabei fällt dann schnell auf, das viele Zeitungen den selben DPA- AP oder Reuters-Text bringen, aber immer wieder auch interessante eigene Texte auftauchen.


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RE: Was kann man eigentlich heutzutage den Medien noch glauben?

#107 von mutterheimat , 02.01.2014 22:25

Ich gebe @altberlin vollständig Recht und widerspreche dir erneut bezüglich deiner Antwort auf meinen Beitrag, @josachse. Das, was vor 15 bis 20 Jahren einen erheblichen Aufwand bedeutet hätte, läßt sich auch ohne weiters auch noch heutzutage finden. Der entsprechende Geldbeutel muß nur dick genug sein, oder die Information ist so brandgefährlich, das sie involvierten Personen in exponierten Stellungen, den Hals brechen könnte. Und schon werden die Medien den Schwanz einziehen, weil eventuell der Geldhahn, welcher von diesen Personen offengehalten wird, zugedreht wird. So war es bei unserem DDR Laden (aber da war es nicht der Geldhahn), so ist es heute. Ganz egal ob JW, oder Süddeutsche Zeitung, ARD, oder VIVA. Ich hatte bereits die Gelegenheit 3 Sendungen (gleiche Thematik, 3 unterschiedliche Sprachen) im Fernsehen zu einem Thema zu sehen, 3 verschiedene Interpretationen und Sichtweisen. Was stimmt davon? Und damit sind wir bei der Überschrift! Nichts wird überprüft, was da berichtet wird. Schon gar nicht der Verbraucher. Überprüfe doch mal die Arbeitsplatzangebote des Amtes für "Arbeit und Erholung", welche im Internet stehen! Das Grauen kommt einem bei dem Blödsinn, welche da zu finden ist. Das nur als winzig kleines Beispiel. Selbst du in deinem Arbeits-Laden wirst keinen Einfluß darauf nehmen können auf die inneren Tatsachen, welche/weil sie/ dir überhaupt nicht zu Ohren kommen, aber existieren. Du kannst nur das glauben, was du "anfassen" kannst.

 
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RE: Was kann man eigentlich heutzutage den Medien noch glauben?

#108 von joesachse , 02.01.2014 23:03

Zitat von mutterheimat im Beitrag #107
Überprüfe doch mal die Arbeitsplatzangebote des Amtes für "Arbeit und Erholung",...

Was hat eine schlampig und nachlässig geführte Datenbank mit der Glaubwürdigkeit der Medien zu tun???
Auch in unserem Besenkalender ist manchmal ein Fehler, weil dieser von der Realität überholt wurde....

Zitat von mutterheimat im Beitrag #107
Nichts wird überprüft, was da berichtet wird. Schon gar nicht der Verbraucher.

Wer soll da etwas überprüfen?? Rufst Du hier nach Zensur?? Bei uns kann jeder schreiben und veröffentlichen, was ihm passt, solange er dabei nicht mit Gesetzen in Konflikt gerät. Eine unwahre Tatsachenbehauptung ist nun mal so ein Fall.

Dass natürlich permanent Auseinandersetzungen zwischen Medien und Behörden/Unternehmen laufen, halte ich für normal und finde ich auch in Ordnung.
Welche Macht die Medien inzwischen haben, sieht man gerade am Fall Wulff. Ein Staatsoberhaupt wird zum Rücktritt gezwungen, eigentlich wegen einer Lappalie (in Wirklichkeit wegen politischem Unvermögen und seinem Umgang mit dieser Affäre sowie moralisch verwerflichen Dingen und deshalb zu Recht). Auch die Medien haben die Macht, ein Unternehmen oder eine Existenz zu vernichten.


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RE: Was kann man eigentlich heutzutage den Medien noch glauben?

#109 von Buhli , 03.01.2014 09:58

Joe, in welcher Welt träumst Du denn dahin? "Bei uns kann jeder schreiben und veröffentlichen, was ihm passt," Nach Zensur braucht niemand zu schreien. Die findet längst in den Redaktionsstuben statt. Veröffentlicht wird nur das was die Öffentlichkeit wahr nehmen soll. Politiker werden nur beschossen, wenn jemand daran interessiert ist die zu beseitigen. Bei den unbequemen ist es ja zu beobachten. Biedenkopf,Schmidt, Bosbach, Gisy sind da nur ein paar Beispiele. Bei Wulff war doch deutlich erkennbar wie die Presse Instrumentalisiert wurde. Die Medienmacher können sich nur mit solchen Themen befassen, wenn sie mit entsprechenden Informationen gefüttert werden. Der Umgang mit diesen Veröffentlichungen durch die Betroffenen, ist ein anderes Thema. Bei Wulff ging es doch nur darum, eine schwierige Marionette zu entfernen. Mit allen schmutzigen Mitteln. Sind nicht gerade wieder Gesetze beim BVG zur Prüfung? Die kommen erst dahin, wenn der BP seinen schriftlichen Segen gegeben hat.


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RE: Was kann man eigentlich heutzutage den Medien noch glauben?

#110 von nüscht , 03.01.2014 10:12

Ja, wat denn nun?
Soll ich nun Links einbauen, wenn ich eine Behauptung aufstelle?
Hat das Sinn, wenn alle Links nicht mehr die Wahrheit sprechen,
sondern von den Medien gesteuerte Wahrheit ist?


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RE: Was kann man eigentlich heutzutage den Medien noch glauben?

#111 von mutterheimat , 03.01.2014 10:37

Zitat von nüscht im Beitrag #110
Ja, wat denn nun?
Soll ich nun Links einbauen, wenn ich eine Behauptung aufstelle?
Hat das Sinn, wenn alle Links nicht mehr die Wahrheit sprechen,
sondern von den Medien gesteuerte Wahrheit ist?

Und genau das sollst du dir selbst beantworten! Kannst du das? Ich konnte es einstmals bei der Sächsischen Zeitung Dresden nachweisen. Und das war oft ein heißes Eisen. Inzwischen ist mir unklar, ob es überhaupt noch etwas gibt, was wenigstens halbwegs stimmt. Darum auch die Überschrift. Die Inserate des Arbeitsamtes werter @joesachse sind Bestandteil des Internetes ((das ist ein Medium). Und somit ist auch dafür die Überschrift zutreffend.

 
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RE: Was kann man eigentlich heutzutage den Medien noch glauben?

#112 von nüscht , 03.01.2014 10:56

Ich weiß nicht, ob ich Lust hätte, irgendwem irgendwas zu beweisen.

Stelle nur immer wieder fest, daß negativ behaftete Meldungen, wie z.B. die
explodierenden Kosten von Bauvorhaben anstandslos geglaubt werden,
aber positive Meldungen, wie z.B. zurückgehende Arbeitslosigkeit, bis
ins kleinste zerlegt wird und grundsätzlich erstmal nicht geglaubt werden.

Das lässt mich oft an der Objektivität der Bevölkerung zweifeln
und diskutieren kann ich leider nicht mit subjektiven Menschen.


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RE: Was kann man eigentlich heutzutage den Medien noch glauben?

#113 von joesachse , 03.01.2014 13:13

Dann will ich mal versuchen, zu Antworten, auch wenn ich wenig Hoffnung habe, dass Buhli mich versteht....

Zitat von Buhli im Beitrag #109
Joe, in welcher Welt träumst Du denn dahin? "Bei uns kann jeder schreiben und veröffentlichen, was ihm passt," Nach Zensur braucht niemand zu schreien. Die findet längst in den Redaktionsstuben statt.

Mein Satz ist uneingeschränkt richtig. Solange man sich an Gesetze hält, kann man seine Meinungen im Internet veröffentlichen, auf Flugblättern drucken, sich irgendeine Zeitung suchen, die das veröffentlicht, und dies kann JEDER. Und wenn das gut gemacht ist und jemand weiss, wie man so etwas publik macht, dann wird man auch gelesen.
Wenn ein Redakteur in einer Zeitung arbeitet, dann ist er natürlich in die Strukturen dieses Unternehmens eingebunden und muss sich diesen fügen. Die JW beispielsweise ist bisher nicht durch intensive Recherchen zur Stasi-Vergangenheit von Linken aufgefallen.
Ich bleibe dabei: Bei uns kann JEDER seine Meinung veröffentlichen. Natürlich nicht bei jeder Beliebigen Zeitung oder dem Medium seiner Wahl, sondern er muss vielleicht auch suchen oder selbst aktiv werden. Sind nicht die unendlich vielen Verschwörungslinks, die Du hier immer wieder anführst, ein gutes Beispiel dafür?
Zitat von Buhli im Beitrag #109
Veröffentlicht wird nur das was die Öffentlichkeit wahr nehmen soll.

Wie erklärst Du dann, dass tausende Unterlagen von Regierung und Bundestag veröffentlicht werden und die Öffentlichkeit, also JEDER diese Unterlagen ansehen und dazu kommentieren kann, aber nur ein Teil davon in die Massenmedien kommt?? Ich habe eine Erklärung mit der Überzahl an weltweit existierenden Meldungen täglich gegeben, denke da mal drüber nach.
Zitat von Buhli im Beitrag #109
Bei Wulff war doch deutlich erkennbar wie die Presse Instrumentalisiert wurde.

Ähnlich wie bei Kachelmann und anderen Prominenten gibt es bei uns ein Problem, dass die Staatsanwaltschaft immer wieder versucht, die Medien zu instrumentalisieren. Hier besteht Handlungsbedarf, da stimme ich zu.
Zitat von Buhli im Beitrag #109
Die Medienmacher können sich nur mit solchen Themen befassen, wenn sie mit entsprechenden Informationen gefüttert werden.

Dieser Satz wird durch das Beispiel Dokumente des Bundestages widerlegt. Es gibt jeden Tag unendlich viele Meldungen und Informationen, und die Kunst der Journalisten ist es, die wichtigen zu erkennen und zu recherchieren.
Für die von mir weiter oben genannten vielleicht 5% geheimen Informationen ist Dein Satz teilweise richtig, da wird ein Tippgeber, Informant oder Whistleblower benötigt, um überhaupt darauf zu stoßen. Allerdings gibt es durchaus investigative Journalisten, die Widersprüche, Probleme und Lügen in Wirtschaft und Politik allein erkennen und dann recherchieren.


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RE: Was kann man eigentlich heutzutage den Medien noch glauben?

#114 von joesachse , 03.01.2014 13:47

@nüscht
Wenn Du hier Fakten präsentierst, ist eine Quelle wichtig. Nur so kann der geneigte Leser sich einen Eindruck verschaffen, wie gut die Fakten sind.
Wenn Du hier andere Meinungen zitierst oder Dir irgendwie zu eigen machst, dass halte ich es für fair, die Quelle anzugeben.
Wenn Du deine eigene Meinung hier wiedergibst (was Du ja meistens machst), dann kannst Du natürlich dafür keine Quelle angeben.

Zu Deinem anderen Beitrag: "Bad news are good news", dieser Satz gilt für die Medien schon seit langer Zeit. Und die Mehrzahl der Deutschen sind Pessimisten und Angsthasen, dies liegt tief in unserem Inneren drin.
Interessant scheint mir, dass der Pessimismus und die negative Grundeinstellung viel mit dem persönlichen Erfolg zu tun hat. Erfolgreiche Menschen (und dabei ist Erfolg immer subjektiv) sind optimistischer als erfolglose.
Und noch mehr hat diese Einstellung damit zu tun, mit wem sich jemand vergleicht. Menschen, die sich immer mit denen vergleichen, denen es besser geht als Ihnen, werden nie glückliche Menschen sein können. Und natürlich ist es einfacher, die Gesellschaft oder die Menschheit als Ganzes für seine schlechte Situation verantwortlich zu machen, als über eigenen Versagen und eigene Fehler zu reflektieren. Je pauschaler und unkonkreter diese Verantwortlichkeit für eigenes Versagen festgelegt wird, um so besser fühlt sich der Einzelne.
Als ich eine Bekannten mal auf das Forum hier hinwies, erwiderte er mir eine Woche später: "Dieses jammernde Präkariat in diesem Ossiforum ist nicht zum aushalten".


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RE: Was kann man eigentlich heutzutage den Medien noch glauben?

#115 von Hansrudi , 03.01.2014 15:23

Der Deutsche ist doch leider viel zu gerne Obrigkeitshörig , anstatt er mal sein eigenes Hirn benutzt !

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RE: Was kann man eigentlich heutzutage den Medien noch glauben?

#116 von Buhli , 03.01.2014 22:01

"Wie erklärst Du dann, dass tausende Unterlagen von Regierung und Bundestag veröffentlicht werden und die Öffentlichkeit, also JEDER diese Unterlagen ansehen und dazu kommentieren kann, aber nur ein Teil davon in die Massenmedien kommt?? Ich habe eine Erklärung mit der Überzahl an weltweit existierenden Meldungen täglich gegeben, denke da mal drüber nach."
So wie ich es geschrieben habe. Die sind für die Öffentlichkeit bestimmt.Das was nicht dafür bestimmt ist, bekommt niemand zu lesen. Oder glaubst Du, daß nur ein Fetzen aus dem Sicherheitsgremium an die Öffentlichkeit geht?
"Die JW beispielsweise ist bisher nicht durch intensive Recherchen zur Stasi-Vergangenheit von Linken aufgefallen." Warum sollten die da mehr auffallen als andere?
Zitat von einem SPON Komentar "In einem Leserbrief im Spiegel vom 5. Mai 1965 schrieb Paul Sethe, einer der fünf Gründungsherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Pressefreiheit ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten… Da die Herstellung von Zeitungen und Zeitschriften immer größeres Kapital erfordert, wird der Kreis der Personen, die Presseorgane herausgeben, immer kleiner. Damit wird unsere Abhängigkeit immer größer und immer gefährlicher…" Wohlgemerkt das Zitat stammt von einem Konservativen..."
Mir ist dieses Zitat schon länger bekannt. Joe, Dir wahrscheinlich nicht. Mutterheimat wird es sicher auch kennen.

"Dein Satz teilweise richtig, da wird ein Tippgeber, Informant oder Whistleblower benötigt, um überhaupt darauf zu stoßen." Und auch Redakteure die diese heißen eisen auch anpacken oder lieber ruhen lassen. Was eher zutrifft. Heiße Eisen erscheinen eher in Büchern als in den Tagesprintmedien. Auch hier geht es um öffentliche Wahrnehmumg. Zuviel Öffentlichkeit ist ja auch nicht gut für die Medienmacher.


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RE: Was kann man eigentlich heutzutage den Medien noch glauben?

#117 von joesachse , 03.01.2014 22:53

Buhli, Du solltest mal die Medienlandschaft aus der Zeit, aus der dein Zitat stammt, mit der heutigen Medienlandschaft vergleichen. Obwohl, bei deiner scharfsinnigen Analyse wirst Du sicherlich darauf kommen, dass sich da überhaupt nichts geändert hat
Bis vor 15 Jahren hatte meiner Meinung nach dein Zitat durchaus seine Berechtigung. Allerdings beinhaltet es auch eine andere Aussage. Wenn 200 reiche Leute jeweils ihre Meinung vertreten, dann sind das unter Umständen 200 Meinungen. Und die Wahrscheinlichkeit, dass es zwischen diesen 200 Leuten nicht beliebig viele Rivalitäten oder gar Feindschaften gibt, ist doch sehr hoch.

Aber ich sehe schon, wir schaffen es nicht, uns zu verstehen. Du hast auf die Frage, wieso die für die Öffentlichkeit bestimmten und öffentlich verfügbaren Informationen in den Medien nicht auftauchen, keine Antwort.


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RE: Was kann man eigentlich heutzutage den Medien noch glauben?

#118 von Kehrwoche , 04.01.2014 06:19

Wer die Medien kontolliert, kontrolliert die Politik und damit die Wirtschaft, das Geld und letztlich uns alle.

Ex Bundespräsident Wulff hatte lautstark die Regulierung der Finanzmäkte gefordert und seine Bedenken über den ESM (Europäische Stabilitätsmechanismus) öffentlich geäußert, da dieser unser Grundgesetz aushebelt. Das alles stand im Gegensatz zur damaligen Politik von CDU/CSU und FDP. Kurtz danach begann die Hetzjagd der Medien gegen ihn und wir alle sind auf den Zug aufgesprungen. Warum: Weil wir uns von den Medien steuern lassen. Und was machen wir? Nichts. Es liegt in der Natur des Menschen, daß er zuerst nach Gründen sucht, die seine vorgefertigte Meinung rechtfertigt und erst dann über sich nachdenkt. Ist einfacher und die Medien machen sich das zunutze. Mal ehrlich, die an den Haaren herbeigezogenen Anschuldigungen gegen Wulff haben sich doch alle in Luft aufgelöst. Einzig sein ungeschicktes Verhalten ist geblieben. Wie Wulff erging es Eva Hermann, Martin Hohmann, Möllemann. Sie alle waren unbequem und wurden von den Medien kollektiv durch Rufmord zerstört. Die Piraten sind auch Opfer gleichgeschalteter Medien geworden, bei den Linken hat man es lange versucht und die AfD erfährt es gerade auch.
Fazit: Man kann nicht von freier Presse reden, solange sich eine Handvoll Verlagshäuser den Löwenanteil am Medienmarkt teilt. Welcher Journalist kann sich "frei und unbefangen" nennen, wenn er das schreiben muß, was in den Chefetagen gern gelesen wird? Auch bei Journalisten gehört Jobangst zum Alltag. Dagegen hilft nur freiwillige Selbstzensur -- die gefährlichste Form der Zensur.


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RE: Was kann man eigentlich heutzutage den Medien noch glauben?

#119 von Buhli , 04.01.2014 08:15

Besten Dank Kehrwoche. Jetzt muß es Joe nur noch verstehen.


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RE: Was kann man eigentlich heutzutage den Medien noch glauben?

#120 von Buhli , 04.01.2014 13:15

Hier mal etwas mehr zu den "unabhängigen freien Medien". http://www.nachdenkseiten.de/?p=19807 Da wird Kehrwoches erster Satz recht ordentlich bestätigt.


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