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RE: DDR 2.0 ... ?

#76 von Buhli , 21.03.2012 11:46

Wieso geht es hier nur um die beigetretenen Rentenempfaenger? Die Einzahler, die den die Rente erst ermoeglicht haben, werden wohl ignoriert? Sind wirklich nur Handaufhalter beigetreten? Durch das Umlageverfahren gab es bereits seit Ende der70er schon keine sogenannte Rentenkasse mehr. Nur Rechte werden erworben. Gerade in "Leute" das Thema. Soll sogar Verfassungsgeschuetzt sein. Hm. Diese erworbenen Rechte wurden im EV auf die bundesdeutschen Rechte angepasst. Warum hat man dann den Einigungsvertrag zum Rententhema rueckwirkend fuer nichtig erklaert? Auch das Verf.G. Hat dies geruegt. Bisher hielt sich keine Regierung dran.
Ueber den ganzen Beamtenhaufen, der der Staatskasse auf der Tasche liegt, muessen wir uns nicht unterhalten. Unnuetzer Vorkriegsballast. Da war die DDR schon weiter. Jeder Staatsdiener musste auch damals die eigene Rente erwirtschaften. War doch ne recht gute Sache um den Staatshaushalt von vornherein und auch Nachhaltig, gar nicht erst zu belasten. Warum hat man diese fortschrittliche Idee nicht uebernommen? Ach ja, war ja Unrecht.
Bei der Inelligenzrente soll wohl die Studienzeit selbst "entschaedigt" werden. Die Ingenieure hatten naemlich kaum einen Einkommensunterschied zu den anderen Werktaetigen. Bei uns im WBK DD, der Gardine und Mikromat war es jedenfalls so. Insofern war diese Loesung doch ok. Erst mit Renteneintritt entlohnen. Damit wurde auch dem Einkommensunterschied vorgebeugt. Was soll auch zwischen Agrar-, Bau-,Maschienbauingenieur usw. unterschieden werden? Studiert haben sie doch alle. Die Unterschiedr sind doch nur durch die Vielzahl der Gewerkschaften entstanden. Toller Wettbewerb.



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RE: DDR 2.0 ... ?

#77 von reporter , 21.03.2012 12:49

Zitat von altberlin
Nun gut, du schmückst dich mit dem Wortschatz des Herrn Tannhoff.

Wenn ich das so lese, war meine Dienstzeit bei der NVA/Grenztruppe von 11/68 bis 04/70 ein wahres Schlaraffenland.



Bei der Gelegenheit, man hört da ja Unterschiedliches. Beruhte der "Dienst" bei den Wächtern auf der Entscheidung des Wehrpflichtigen, ob er zur SED-Armee oder zu den Wächtern wollte, oder hat das der bei der Musterung des Wehrpflichtigen der zwar anwesende, aber dem Wehrpflichtigen nicht vorgestellte Stasi-Spitzel festgelegt?


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RE: DDR 2.0 ... ?

#78 von reporter , 21.03.2012 13:13

Zitat von Atze
Mauselinchen, ich war 16 Jahre in der NVA und habe in die Rentenkasse eingezahlt so wie es jeder Soldat gemacht hat, der länger als drei Jahre seinen Ehrendienst in der NVA absolviert hat.




Ätzchen, erzähl doch mal, wieviel Ostmark du aus deinem Verdienst monatlich in die Rentenkasse eingezahlt hast.

Das mit dem "Ehrendienst" laß mal stecken, du bist hier nicht bei deinen Sprutzen, denen du mit derartigen Schwindelbezeichnungen die Ohren volldröhnen konntest. Denn der 'Dienst' wurde weitestgehend als unehrenhaft empfunden und es sind viele in den 'Ehrendienst' gepreßt worden, weil sie sonst nicht studieren hätten dürfen.
Bei der Rekrutierung von Offiziersnachwuchs arbeitete die Stasi mit der NVA Hand in Hand, die "Positiven Überprüfungen" unter den 13 bis 14 jährigen führten zur Weitergabe der Informationen an die NVA. In der Anfangszeit der Diktatur hat man bereits 11 Jährige zur Gewinnung von Boiler-Personal kaserniert.

http://www.helios-verlag.com/uploads/med...ch_und_Guck.pdf

Wie ich überhaupt keinen nennenswerten Unterschied feststellen kann zwischen hauptamtlichem Stasi- und NVA-Personal. Genau so wie die Stasi vernichtete auch die NVA wesentliche Teile ihres Nachlasses, so sind sämtliche Unterlagen über den Spezial-NVA Knast Schwedt verschwunden.

Selbst in den normalen Schulen sah man sich genötigt, Reklame für die SED-Armee zu machen:

"Eine Kanone der NVA wird von 5 Soldaten bedient. Bei einem Übungsschießen sind 6 Kanonen eingesetzt. Wieviel Soldaten nehmen an der Schießübung teil?" - Aufgabe in einem 1989(!!) herausgegebenen DDR-Rechenbuch für die 2. Klasse.


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RE: DDR 2.0 ... ?

#79 von Atze , 21.03.2012 14:27

Ob einer der Mods so nett ist, und Mauselinchens letzten Erguss, ins Thema "NVA" verschieben könnte?

Das wäre nett. Danke.

Gruß


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RE: DDR 2.0 ... ?

#80 von altberlin ( gelöscht ) , 21.03.2012 16:11

Zitat von reporter

Bei der Gelegenheit, man hört da ja Unterschiedliches. Beruhte der "Dienst" bei den Wächtern auf der Entscheidung des Wehrpflichtigen, ob er zur SED-Armee oder zu den Wächtern wollte, oder hat das der bei der Musterung des Wehrpflichtigen der zwar anwesende, aber dem Wehrpflichtigen nicht vorgestellte Stasi-Spitzel festgelegt?


Aussuchen war natürlich nicht, es sei denn, man hätte länger gedient, aber das war und ist mir sowas von sch...egal, ich hab eine relativ ruhige Dienstzeit verbracht, das war wichtig.
Lies mal im Kindheit-Thread, ich bzw wir hatten sogar Westverwandschaft, mit aktivem Kontakt !
Nur während meiner Dienstzeit war mir dieser Kontakt untersagt, aber Vorschriften kann man umgehen.

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RE: DDR 2.0 ... ?

#81 von Atze , 21.03.2012 16:31

Mauselinchen, wer hat Dir denn eigentlich erzählt, dass ein Vertreter des Ministeriums für Staatssicherheit in der Musterungskommision gesessen haben soll?

Auf Nachfrage wurde mir das nicht bestätigt. Vermutlich mal wieder son Ei, welches Du mit deiner Schachbrettbrille, durch das schwarze Feld gesehen hast.

Diese Herren haben bereits im Vorfeld diejenigen ausgesucht, mit denen sie sprechen wollten oder mit denen sie etwas vorgehabt haben. Die jungen Burschen, die zum MfS gezogen wurden, wurden übrigens auch einen Monat vor den Jungs der NVA, einberufen.


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RE: DDR 2.0 ... ?

#82 von Buhli , 21.03.2012 17:38

Jetzt wo Du das mit dem Monat frueher ansprichst, klingelt es bei mir auch. Ein Handballer von Dynamo Halle hat das damals von sich gegeben. Den hab ich wegen seiner grauen Paradeuniform angesprochen. Die war in der BePo Schule nur ganz wenig praesent. In der Sporthalle beim Handball war das im roten Trainingsanzug nicht so erkennbar, dass dieser Typ der Stasi diente. Am Tage haben wir uns dann immer mal wieder angegrinnst. Er auf Tour durch Fuchsbau, Sturmwand usw., und ich ohne Schulterstuecke auf der Uniform, mit Joghurtbecher in der Hand, im Gespraech mit seinem Ausbilder. Gehoert das nicht auch zur NVA?


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RE: DDR 2.0 ... ?

#83 von reporter , 21.03.2012 19:19

Zitat von Atze

Auf Nachfrage wurde mir das nicht bestätigt. Vermutlich mal wieder son Ei, welches Du mit deiner Schachbrettbrille, durch das schwarze Feld gesehen hast.



Da hast du wohl nicht den Richtigen gefragt. Es gab sogar ein Gesetz, welches die diskrete Anwesenheit eines Stasi-Spitzels bei der Musterung regelte. Allerdings, wie in Unserer Republik üblich, wurde es geheim gehalten. So wie die Bedingungen, wann eine Stimme zu den Scheinwahlen als 'ungültig' bewertet wurde.


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RE: DDR 2.0 ... ?

#84 von altberlin ( gelöscht ) , 21.03.2012 19:45

Ich habs gewußt....

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RE: DDR 2.0 ... ?

#85 von andersdenker , 22.03.2012 07:59

Nochmal zum Mitmeisseln:

Ich habe es auch schon mal irgendwo in den Tiefen und Weiten dieses Forums verlinkt .....

Zur Musterungskommission gehörte unter anderem ein Vertreter des MfS - bei den Musterungsgesprächen war er aber in der Regel NICHT (persönlich ) anwesend. Nachzulesen im Gesetzblat xxxxxx .....

Es war also auch NICHT geheimgehalten - es war damals geltendes Recht.

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RE: DDR 2.0 ... ?

#86 von Buhli , 22.03.2012 08:35

Ja Andersdenkender, mit dem damals geltenden Recht hat unser Rep. noch heute so seine Problemchen. Wunderts Dich? War ja eh ein Unrecht.



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RE: DDR 2.0 ... ?

#87 von andersdenker , 22.03.2012 09:04

Wenn zwei das gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe ......

Die DDR hat den antiimperialistischen Schutzwall (oh Gott - das hat früher auch in "Militärkreisen" einfach Mauer oder Grenze geheissen) trotz gegenläufiger Vorankündigung des "Spitzbartes" errichtet, um das Land vor dem Ausbluten durch Abwerben oder "Wegtragen" zu schützen...... Es war jedenfalls mal der offizielle Zweck des "Gesamtkunstwerkes" - ich merke schon, dass ich abschweife.......

Wenn man berücksichtigt, dass Grenzsperranlagen - zum Beispiel Fahrzeugsperren (Gräben) - so angelegt waren, dass sie westwärts wirkten, wird auch klar, dass dem Land nichts "gestohlen" werden sollte...... weder Menschen - insbesondere Fachkräfte - noch Material.

Wenn man sich die Grenzbefestigungen zwischen einzelnen US-Bundesstaaten und Mexiko oder aber von Israel zu den Palästinenser-Gebieten anschaut ..... aber es ist ja nicht dasselbe, weil die anderen beiden genannten Staaaten existieren - da wird man(n) sich zurückhalten mit Verurteilungen - seitens der DDR ist nichts mehr zu befürchten .. diese auch und insbesondere absolut schei ..... e zu finden und zu verunglimpfen ist scheinbar staatlich gewollt .. da kann man so schön von anderen Themen ablenken....

PS: An den Kajen des neu entstandenden Jade-Weser-Port sind Risse an den Spundwänden festgestellt worden .. es war natürlich die SCHDAAAASIE

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RE: DDR 2.0 ... ?

#88 von reporter , 22.03.2012 10:09

Zitat von andersdenker


Es war also auch NICHT geheimgehalten - es war damals geltendes Recht.



Niemand hat von deinem "geltenden Recht" etwas gewußt. Wie auch jahrelang "geltendes Recht" verschwiegen wurde, wie man wenigstens "Spatensoldat" werden konnte. Und wenn es dann in den christlichen Widerstandskreisen doch mal durchgesickert ist, wie das mit dem "Spatensoldat" im SED-Staat funktioniert, dann wurde er, trotz "geltendem Recht" ein Fall für die Stasi als „feindlich-negative Kraft“.

Es war auch "geltendes Recht" welches regelte, wann bei den Scheinwahlen im SED-Staat eine Stimme als ungültig gezählt wurde. Das "geltende Recht" wurde erst nach dem Ableben der SED-Diktatur bekannt.

Ein Forist hier, der zur Musterung im SED-Staat sich einfinden mußte, erzählte, dein "geltendes Recht" war unbekannt, daß selbst bei der Musterung die Stasi da irgendwie in den Farben unserer Republik mitmischte.

Schließlich hat sich dein Mitboiler Ätzchen sachkundig bei seinen Mitboilern gemacht und keiner hatte Ahnung von deinem "geltenden Recht".

Ich glaube, du machst dich mit deiner Argumentation lächerlich.

Denn was war schon "geltendes Recht" im SED-Staat, wenn die Prozesse in bestimmten Bereichen wie in einem Theaterspiel von der Stasi inszeniert wurden, und Honecker, der Prozeß hatte noch nicht begonnen, "einverstanden" querschrieb?

http://www.tagesspiegel.de/politik/gesch...ddr/991722.html


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RE: DDR 2.0 ... ?

#89 von andersdenker , 22.03.2012 12:15

Reporter, ich bin ein ruhiger, höflicher und zurückhaltender, besonnener Mensch.

Gesetze wurden in der DDR in einem Gesetzblatt sowie in der größten Tageszeitung, dem "Neues Deutschland" veröffentlicht.

VERÖFFENTLICHT bedeutet in meinem Verständnis, dass man die Möglichkeit hat, vom Gesetz Kenntnis zu erlangen - bedeutet aber in keinem Falle die Verpflichtung, diese Optionen nutzen zu müssen.


Den Passus mit der Lächerlichkeit will ich gern ungenutzt zurückreichen - ich denke die Mehrheit der Foristen wird diesbezüglich keine Begründung von mir einfordern .....

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RE: DDR 2.0 ... ?

#90 von Atze , 22.03.2012 12:37

Gesetzesblätter in der damaligen Deutschen Demokratischen Republik, wurden als Anhang an bestimmte Tageszeitungen, jedem der diese Tageszeitung abonniert hatte oder an einem Kiosk kaufte, mit gereicht.

Klar, wer die bestimmte Zeitung nicht las (ich persönlich erinnere mich, dass zum "ND" manches Gesetzblatt beigefügt war) erfuhr auch nichts darüber. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich die Gesetzblätter auch nicht las. Aber wer daran Interesse hatte, konnte dies tun.

Wenn Mauselinchen das jetzt leugnet oder die Adenauer Stiftung anderer Meinung ist, dann lach ich mich schlapp.

Gruß


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