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RE: Sozialleistungen -zuviel oder zuwenig

#31 von Kehrwoche , 17.02.2011 20:12

Wir haben in Deutschland derzeit ca. 3,3 Mill Arbeitslose und ca. 4,75 Mill ALG II Empfänger. Macht zusammen schlappe 8 Mill (!), die keiner geregelten Arbeit nachgehen können. Dem gegenüber gibt es 1 Mill offene Stellen. Das ist nicht sonderlich viel bedenkt man, daß jeder Arbeitsmarkt offene Stellen braucht, um allein schon die natürliche Fluktuation abdecken zu können.

Kann mir mal einer der Verfechter einer härteren Regelung erklären, warum Unwillige das Problem sein sollen, solange es nicht mal genügend Arbeitsplätze für die gibt, die arbeiten wollen???
Viele, die arbeiten gehen, sind ja nicht mal in der Lage mit ihrem Verdienst ihre Familien zu ernähren und auf Hilfen angewiesen.


Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir.
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RE: Sozialleistungen -zuviel oder zuwenig

#32 von peppe , 17.02.2011 21:07

Was vermutet ihr wie dies in 20 Jahren weitergehen soll ich darf gar nicht daran denken da wird es einen Angst und Bange



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RE: Sozialleistungen -zuviel oder zuwenig

#33 von Schlawine , 17.02.2011 21:08

In 20 Jahren bin ich in Rente und nehme Arbeitswilligen einen Arbeitsplatz weg weil ich von meiner Rente nicht leben kann


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RE: Sozialleistungen -zuviel oder zuwenig

#34 von peppe , 17.02.2011 21:11

na Schlawine, wenn man da mal noch Rente bekommt geht es ja aber wer weiss das Und im Falle du brauchst Pflege musst du auch selbst aufkommendas glaub mal bis dahin nix da Krankenkasse ect........



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RE: Sozialleistungen -zuviel oder zuwenig

#35 von michaka13 , 17.02.2011 21:49

@ kehrwoche, danke für Deine beindruckenden Zahlen. Doch eine Statistik hast Du vergessen. Die Schwarzarbeit.

http://www.provif.de/schwarzarbeit-in-deutschland-boomt/

Besonders der letzt Absatz, Zitat: "Arbeitslosigkeit lässt Schattenwirtschaft wachsen

Am verbreitetsten ist Schwarzarbeit im Bauhaupt und -nebengewerbe. Der Linzer Ökonom geht davon aus, dass acht Millionen Beschäftigte in Vollzeit hätten arbeiten können, wenn die Aufträge nicht illegal erledigt würden. Für das Jahr 2010 prognostizieren die Experten eine weitere Steigerung der Schwarzarbeit mit bis zu neun Milliarden Euro Wirtschaftsleistung aufgrund einer weiterer Zunahme von Arbeitslosen."

Ich bin Handwerker. Weißt Du wieviele Handwerker sämtlicher Gewerke die ich kenne schwarzarbeiten? Ich sags Dir. ALLE ! Egal ob festangestellt, Zeitarbeiter, geringfügig Beschäftigter, Arbeitslosengeld 1- oder ALG 2- Empfänger. Jeder verdient sich was nebenbei. Was könnten die Gründe sein? Gier ? Man will schnell reich werden? Ich glaube kaum. Stell heut mal nen Handwerker in Deiner Firma ein, mit sagen wir 14,00 € Stundenlohn und dann rechne mal noch säntliche Steuern und Sozialabgaben obendrauf. Da kommt ein stolzes Sümmchen zusammen. Hätten wir eine umfassende Steuer- und Sozialreform, bei der diese ausufernde Abgabenlast deutlich sinken würde, könnten meiner Meinung nach deutlich mehr Arbeitsplätze entstehen als eine Million. Würde der Staat nicht den Export von Arbeitsplätzen nach Asien, Osteuropa und sonstwohin subventionieren, könnten vielleicht hunderttausende Arbeitsplätze im Jahr in Deutschland gehalten werden. Würde man bürokratische Hürden für selbstständige abbauen, könnten auch hier viele Menschen wieder Geld verdienen.

Und was meinst Du wieviele Handwerksfirmen gerade bei Privatkunden cash abrechnen. Viele sag ich Dir. Fast überall wo ich gearbeitet habe wurde hier von den Chefs gern mal schwarz kassiert.

Deshalb schrieb ich ja: Eine Änderung des Sozialrechts kann nur einhergehen mit einer kompletten, und echten Reform des Steuerrechts, Arbeitsrechts und was sonst noch so damit zusammenhängt.

Zitat
In 20 Jahren bin ich in Rente und nehme Arbeitswilligen einen Arbeitsplatz weg weil ich von meiner Rente nicht leben kann



Böse Schlawine! Wie kannst Du nur?


Gruß, micha


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RE: Sozialleistungen -zuviel oder zuwenig

#36 von Bücherwurm , 17.02.2011 22:09

Zitat von peppe
.... wieso sollen Sie sich nicht outen; gerade dies ist ja das was zieht schlussentlich das Sie ihren Hintern auf den Arbeitsmarkt bewegen!!

Weil die Kinder, die es betriftt rein gar nichts mit der Faulheit der Eltern zu tun haben. Und in diesem Fall werden die Kinder bestraft!

Zitat
Ich bin Handwerker. Weißt Du wieviele Handwerker sämtlicher Gewerke die ich kenne schwarzarbeiten? Ich sags Dir. ALLE !

Ich bin jetzt im 8. Jahr selbständig und habe keinen Euro schwarz verdient! Vielleicht halten das viele hier für dumm, aber manch einer hat auch Prinzipien! Was stimmt, sind die Sozialabgaben auf die Löhne: auf 1,- Euro Lohn kommen 0,60 Euro Nebenkosten. Das haut richtig rein. Ich bin der Meinung, dass auch ohne (vom Staat gewollte) Schwarzarbeit sehr viele Arbeitsplätze geschaffen würden. Es nehmen ja nicht die armen Leute die Schwarzarbeiter. In der Regel sind es genau die, die sich Firmen ganz locker leisten können. Aber man wird eben nur vom Behalten reich und nicht vom Geld ausgeben!

 
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RE: Sozialleistungen -zuviel oder zuwenig

#37 von michaka13 , 17.02.2011 22:14

Zitat
Ich bin jetzt im 8. Jahr selbständig und habe keinen Euro schwarz verdient!


Würde ich Dir auch nie unterstellen. Deshalb schrieb ich: "... die ich kenne..." !


Gruß, micha

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RE: Sozialleistungen -zuviel oder zuwenig

#38 von Weilheimer , 18.02.2011 03:52

Zitat von Bücherwurm

Ich bin jetzt im 8. Jahr selbständig und habe keinen Euro schwarz verdient! Vielleicht halten das viele hier für dumm, aber manch einer hat auch Prinzipien! Was stimmt, sind die Sozialabgaben auf die Löhne: auf 1,- Euro Lohn kommen 0,60 Euro Nebenkosten. Das haut richtig rein. Ich bin der Meinung, dass auch ohne (vom Staat gewollte) Schwarzarbeit sehr viele Arbeitsplätze geschaffen würden. Es nehmen ja nicht die armen Leute die Schwarzarbeiter. In der Regel sind es genau die, die sich Firmen ganz locker leisten können. Aber man wird eben nur vom Behalten reich und nicht vom Geld ausgeben!



Bücherwurm, dann hast du zu viel Geld oder zu viele Aufträge, wenn du auf so etwas verzichten kannst. Gerade im privaten Bereich wird die Rechnung gern gesplittet. So viel offiziell und soviel unter der Hand. Die 19% Umsatzsteuer auf die Arbeit hauen bei der Rechnung schon rein und genau an dieser Stelle wird dann "gespart". Das kann man nun verwerflich finden aber unser Staat könnte dort steuernd eingreifen und das nicht nur mit dem Zoll. Ein wenig wurde ja nun schon getan. Handwerkerrechnungen kann man nun von der Steuer absetzen. Das nützt aber nur denen, die genug verdienen, damit es was zum Absetzen gibt.


....ich fühl mich so leer, ich fühl mich so BRANDENBURG

Rainald Grebe

 
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RE: Sozialleistungen -zuviel oder zuwenig

#39 von Smithie23 , 18.02.2011 15:52

Gewagte These:

Wie wär es, wenn wir gucken wieviele Leute Arbeiten, obwohl sie längst in Rente gehen könnten und davon auch leben könnten und Jüngeren die Arbeit wegnehmen ?!

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RE: Sozialleistungen -zuviel oder zuwenig

#40 von Weinböhlaer , 18.02.2011 16:01

Zitat von Smithie23
Gewagte These:

Jüngeren die Arbeit wegnehmen ?!



Spaßvogel, wenn sie die Arbeit denn machen könnten, wenn die Kenntnisse reichen würden.


Jene, die ihre Schwerter zu Pflugschare schmiedeten,
pflügen nun für die, die ihre Schwerter behielten.

 
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RE: Sozialleistungen -zuviel oder zuwenig

#41 von michaka13 , 18.02.2011 16:22

Wieviele Menschen in Deutschland gehen denn mit 65 in Rente? Jeder Zehnte!


http://www.schwaebische.de/wirtschaft_ar...id,4042536.html



Und wieviele werden dann wohl mit 66, 67 usw. noch arbeiten. Ich denke die Zahl dürfte kaum erwähnenswert sein. Und eine Menschen, der geistig oder körperlich in der Lage ist sich auf dem heutigen Arbeitsmarkt zu behaupten, dem sollte man Respekt vor dieser Leistung entgegenbringen und ihn nicht aufs Abstellgleis abschieben. Und wie solls dann weitergehen. Mit 70 Zwangseinweisung ins Altenheim? Schafft schließlich Arbeitsplätze in der Pflegebranche. Und mit 80 einschläfern, damit der "Alte" nicht so lange Rente bezieht. Nee, nee Smithie, das war grad mehr als unüberlegt von Dir!

Aber vielleicht sollte man dann auch gleich Zweitjobs verbieten. Denn damit nimmt ja jemand einem anderen die Arbeit weg, obwohl er vielleicht von seinem Ersteinkommen auch gut leben könnte, gell Herr Pizzabote???


Gruß, micha


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RE: Sozialleistungen -zuviel oder zuwenig

#42 von peppe , 18.02.2011 16:47

@Weinböhlaer...Haste auch wieder voll ins Schwarze getroffen! Hier hört man es auch immer wieder das jemand aus sein "Ruhesessel"geholt werden muss weil die Jungen nicht mehr weiter wissen Und dies wird es mit Sicherheit in Zukunft immer mehr geben bei speziellen Berufen!!



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RE: Sozialleistungen -zuviel oder zuwenig

#43 von Masseur , 18.02.2011 18:32

In Meck/Pom ist eine Sonderregelung erlassen worden, dass Ärzte über das eigentliche maximale Alter hinaus weiter praktizieren dürfen.
Sonst wäre in Kürze ein Ärztenotstand zu beklagen...
Als Arbeitgeber würde ich mir auch Überlegen, ob ich nicht von einem reichen Erfahrungsschatz eines Mitarbeiters provitieren sollte, oder doch lieber die schicke 30 jährige mit Kinderwunsch einstelle?


Lieber von Christo verpackt, als vom Leben gezeichnet

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RE: Sozialleistungen -zuviel oder zuwenig

#44 von Bücherwurm , 18.02.2011 18:42

Zitat von Weilheimer
Bücherwurm, dann hast du zu viel Geld oder zu viele Aufträge, wenn du auf so etwas verzichten kannst. Gerade im privaten Bereich wird die Rechnung gern gesplittet.

Du irrst! Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Mit der Zeit hat es sich rumgesprochen, dass ich nicht an der Steuer vorbei arbeite, deshalb werde ich auch nur noch in den seltensten Fällen gefragt, ob ich eine Rechnung brauche. In dem Fall sage ich einfach, dass ich sie brauche und fertig. Natürlich dauert es dadurch etwas länger, bis eine Firma auf den Beinen steht, aber ich habe Geduld. Das es funktioniert beweisen die vollen Auftragsbücher und das ich jedes Jahr früher Leute einstellen kann. Was will ich mehr!

 
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RE: Sozialleistungen -zuviel oder zuwenig

#45 von Bücherwurm , 18.02.2011 18:44

Zitat von Masseur
Als Arbeitgeber würde ich mir auch Überlegen, ob ich nicht von einem reichen Erfahrungsschatz eines Mitarbeiters provitieren sollte, oder doch lieber die schicke 30 jährige mit Kinderwunsch einstelle?

Die Mischung machts! Jung kann doch ruhig von den älteren Mitarbeitern lernen. Der eine hat die Erfahrung und der andere noch die volle Leistungskraft - naja, sofern er leisten will.

 
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