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RE: Schweres Erdbeben in Japan

#61 von delta , 18.03.2011 09:45

Zitat von Weinböhlaer
Was mich irritiert ist die Ratlosigkeit der vielen, sicher hochbezahlten,
Mitglieder der Atomenergie-Behörde.
Von da müsste doch eine Strategie kommen über Maßnahmen bei derartigen Reaktorunfällen.
Derartige Pläne müssten doch für Notfälle auf dem Tisch liegen.
Sollte das auch nur eine Palaver-Truppe von selbst ernannten Experten sein, das wäre
dann aber mehr als verantwortungslos.





Wetten das es bei uns nicht anders ablaufen würde.
Gott bewahre uns vor gleichem Schiksal,den wir haben bei uns die gleichen Hampelmänner die
zwar große Töne spucken aber ansonsten nichts drauf haben. Man betrachte nur das gewäsch der
Politiker und sogenannter Experten.


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Schweres Erdbeben in Japan

#62 von Smithie23 , 18.03.2011 09:53

Nur das es bei uns noch schlimmer wäre, weil wir nicht die Ruhe und Disziplin der Japaner haben. Bei uns trampeln sich die Leute doch schon fast zu Tode, wenn es irgendwo was im Sonderangebot gibt. Ich empfehle mal bei youtube nach dem Video von der Eröffnung eines MediaMarktes in Berlin zu suchen. Wenn solche szenen zum Deutschen Alltag gehören, dann will ich mir nicht ausmalen, was bei einem Super-GAU passiert.

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RE: Schweres Erdbeben in Japan

#63 von Weilheimer , 18.03.2011 17:43

Auf diesem Bild sind die gewaltigen Zerstörungen des AKW Fukushima I zu sehen. Über diesen Link kann man sich einen Überflug ansehen. Ich habe es eigentlich nicht geglaubt, aber heute weiß ich das der Mensch die friedliche Nutzung der Atomkraft nicht im Griff hat. Tschernobyl und Fukushima stehen als Denkmale für diese These. Was ist das für eine, mit Verlaub, SCHEISS Technologie, wo Menschen nun mit Wasserschläuchen in der Hand 2000° heiße Brennstäbe kühlen müssen und dafür auch noch ihre Gesundheit und ihr Leben opfern. Die so nah am Reaktor arbeiten, sind dem Tode geweiht, das müsste eigentlich jedem klar sein.
Warum baut der Mensch in einem erdbebengefährdeten Gebiet Atomkraftwerke direkt an Küste, damit ein Tsunami dann auch richtig trifft? Jedes normale Verkehrflugzeug hat ein oder mehrere Systeme, die im Notfall füreinander einspringen obwohl es dort "nur" um ein paar Hundert Menschenleben geht, bei einem AKW soll das nicht gehen, das Eventualitäten vorausgedacht werden? Die Antwort kann man vermutlich im philosophischen Bereich suchen, mit Verstand ist das nicht zu erklären.


....ich fühl mich so leer, ich fühl mich so BRANDENBURG

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RE: Schweres Erdbeben in Japan

#64 von joesachse , 18.03.2011 18:50

Die Antwort ist doch ganz einfach: Die grenzenlose Profitgier in einem Wirtschaftssystem, das auf der Erzielung von Maximalprofit beruht ist die entscheidende Ursache für diese Katastrophe.
Mal als Lektüre: http://www.spiegel.de/wissenschaft/techn...,750572,00.html
Wenn verantwortungslose Spediteure rollende Schrottkisten über die Autobahnen rollen lassen, diese dann Unfälle bauen und auch den einen oder anderen umbringen, dann hat das die selbe Ursache wie jetzt das Unglück von Fukushima. Nur sind die Folgen bei einer Technologie wie Kernkraft ungleich dramatischer. Wie schon geschrieben kann ich mir momentan auch nicht vorstellen, unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen Kernkraft sicher betrieben werden kann. Die Ursachen liegen aber trotzen primär am verantwortungslosen Umgang mit dieser Technologie und nicht an der Technologie selbst.

Gruß
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RE: Schweres Erdbeben in Japan

#65 von mutterheimat , 18.03.2011 19:13

Ich habe doch nicht umsonst geschrieben, daß es nur eine Frage der Zeit ist, bis es eine "drauf" gibt. Der Mensch beeinflußt nur ganz entschieden das wann und die Stärke, oder auch die Folgeerscheinung. Er hat definitiv keine Möglichkeit das DAS zu beeinflussen. Verstanden hat er es bis heute kaum. Es wird also immer eine auf die "Hörner" geben. Aber so ist es auch richtig. DIE WELT IST NUR GELIEHEN. Aber vom zurück geben hat niemand etwas gesagt. Die Mutter Natur macht es schon in irgendeiner Weise begreiflich. Zum Teil sehr schmerzhaft.

 
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RE: Schweres Erdbeben in Japan

#66 von Björn , 18.03.2011 19:17

Die Credit Suisse befürchtet allein durch das Erdbeben und den Tsunami einen volkswirtschaftlichen Schaden von bis zu gut 130 Milliarden Euro, die Reaktorkatastrophe noch gar nicht berücksichtigt.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/at...ahlen-1.1072821
1992 wurden laut einer Studie für das Bundeswirtschaftsministerium, im Fall eines AKW-GAU´s in Deutschland die Kosten auf 2500 bis 5500 Milliarden Euro beziffert, heutzutage würden sie inflationsbereinigt noch 25% mehr betragen (also ca. 3100-6900 Milliarden Euro)


Time To Say Goodbye
http://www.youtube.com/watch?v=aR9Nit-3VDg&feature=related

 
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RE: Schweres Erdbeben in Japan

#67 von delta , 18.03.2011 20:12

Die Rück-Versicherer wittern laut Wirtschaftsmeldung aber ein tolles Geschäft.



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RE: Schweres Erdbeben in Japan

#68 von BesserWessi0815 , 18.03.2011 20:57


 
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RE: Schweres Erdbeben in Japan

#69 von Kehrwoche , 18.03.2011 21:01

Zitat von joesachse
Die Antwort ist doch ganz einfach: Die grenzenlose Profitgier in einem Wirtschaftssystem, das auf der Erzielung von Maximalprofit beruht ist die entscheidende Ursache für diese Katastrophe.

Profitgier mag eine der Ursachen sein, doch das ist nur die halbe Wahrheit. Tschernobyl ereignete sich 1986 in der Sowjetunion und da kann Profitgier nicht die Ursache gewesen sein. Es gibt also noch mehr Ursachen, ich erspare mir die Aufzählung.

Zitat von joesachse
...ich mir momentan auch nicht vorstellen, unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen Kernkraft sicher betrieben werden kann. Die Ursachen liegen aber trotzen primär am verantwortungslosen Umgang mit dieser Technologie und nicht an der Technologie selbst.

Siehst du, genau so geht es mir in allen Umweltfragen, einschließlich denen des Klimas. Bei der von dir im Klimathread propagierten Umgestaltung der Umwelt durch den Menschen nach seinen Bedürfnissen verhält es sich nicht anders. Sie erscheinen geradezu lächerlich im Vergleich zu dem, was der Mensch aus niederen Beweggründen gleichzeitig zerstört. An anderer Stelle hattest du es schon mal geschrieben, daß mit fortschreitendem Wissen die Risiken immer größer werden. Allein dein Glaube an deren Bewältigung unterscheidet uns oder hat er sich inzwischen gewandelt? Ich gebe (wiederholt) zu bedenken, daß immer zuerst die Risiken da sind, die oftmals vorher nicht abschätzbar sind, dann folgen erste zaghafte, theoretische Versuche der Lösung und erst wenn es zu einer Katastrophe gekommen ist, wird der Mensch wach -- nie umgekehrt! Man stelle sich vor, man hätte sich zuerst effektiv(!) mit der Beseitigung der Folgen eines GAU's befaßt und dann erst Kernkraftwerke gebaut. Wer hätte sie dann noch gebaut? Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko Anfang 2010 wäre so nach wenigen Tagen beseitigt gewesen. Meiner Meinung nach werden uns die Probleme über kurz oder lang über den Kopf wachsen, weil wir immer klüger und gleichzeitig immer ohnmächtiger werden.


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RE: Schweres Erdbeben in Japan

#70 von joesachse , 18.03.2011 21:46

Natürlich gibt es noch mehr Ursachen, da stimme ich dir zu. Wenn der Staat die Kraftwerke betreiben würde, wären politische Gründe wie damals in Tschernobyl auch heute noch aktuell (so sind sie es nur indirekt) Aber in Fukushima war bekannt, dass dieses Kraftwerke mit ihren Problemen nicht den möglichen und wahrscheinlich sogar nicht den vorgeschriebenen Sicherheitsvorschriften entsprachen und technische Möglichkeiten nicht genutzt wurden. Vielleicht hätte sogar schon eine 20 m hohe starke Betonmauer gegen den Tsunami die Katastrophe verhindert.
Im Bauwesen, bei Flugzeugen u.a. kritischen Systemen werden diese mit mehreren 100% Sicherheit geplant und realisiert, bei Kernkraftwerken sind wir weit davon entfernt. Vielleicht auch, weil diese Katastrophen nicht so fassbar und vorstellbar erschienen. Je mehr zu Fukushima zu lesen ist, um so klarer wird, dass nicht einmal Bruchteile der technisch möglichen Vorkehrungen getroffen wurden. Als Beispiel nenne ich nur die Abklingbecken, die nahezu ungeschützt waren und sind. Nur Wasser und ein leichtes Gebäude trennt diese von der Umwelt. Wenn dort ähnliche Ummantelungen wie bei den Reaktoren vorgeschrieben wären, wäre es es deutlich leichter gewesen, ohne Strahlenrisiko eine Kühlung bin Gang zu setzen. Oder der bekannte Fakt, dass beim Erhitzen der Reaktoren Wasserstoff entstehen kann und es hier keine für mich erkennbaren Systeme gab, die dieses Risiko drastisch reduziert hätten. Oder einfach Akkus mit 5 x so hoher Ladung, die dann mehr Zeit ergeben hätten, die Maßnahmen, die jetzt unter Einsatz des Lebens der Retter gemacht werden, zu realisieren.
Bei den greifbaren Gefahren eines Flugzeuges wird das Risiko durch viele Redundanzen und unabhängige Systeme minimiert, bei den Kernkraftwerken scheint das nicht mal ansatzweise zu geschehen. gegen das Risiko einer Kettenreaktion, die aus dem Reaktor eine Atombombe machen würde, hat man sich zuverlässig abgesichert, um dann solche einfachen Techniken wie die Abklingbecken nahezu ungesichert zu betreiben.
Es hätte völlig ausgereicht, das Maximale zur Verhinderung eines GAUs zu tun, dann muss man sich nicht oder nur bedingt mit den Folgen eines GAUs beschäftigen. Von diesem Maximum sind wir weit entfernt, auch in Deutschland. Das Ausschließen aller Risiken ist unmöglich.

Gruß
JoeSachse


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RE: Schweres Erdbeben in Japan

#71 von BesserWessi0815 , 18.03.2011 22:25


"...mit mehreren 100% Sicherheit..."

...ist Sicherheit über 100% steigerbar, JoeSachse?

 
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RE: Schweres Erdbeben in Japan

#72 von joesachse , 18.03.2011 22:44

...ist Sicherheit über 100% steigerbar, JoeSachse?

Ja, natürlich. Wenn Du zum Beispiel ein Brett über einen Bach legst, um darüber zu laufen und diesen Brett Dich mit Sicherheit trägt, dann hast Du 100% Sicherheit. Wenn Du wegen des Risikos fünf solcher Bretter übereinander legst, hast Du 500 % Sicherheit, Dabei verbirgt sich hinter dem Begriff Sicherheit in der Praxis immer eine physikalische Meßgröße. Dies könne Kräfte, elektrische Spannungen u.a. sein. Im Bauwesen verwendet man auch den Begriff Sicherheitsfaktor.
Der Sinn dieser Steigerungen besteht darin, dass Sicherheit sich ja immer auf eine Ausgangsgröße, in obigem Beispiel das Gewicht deines Körpers, bezieht. Wenn Du beispielsweise hüpfst, dann werden die Belastungen größer als das Gewicht Deines Körpers sein, deshalb ist eine 100%ige Sicherheit bei Laufen über das Brett nicht ausreichend, wenn Du springen willst.
Ich beziehe Sicherheit nicht auf Wahrscheinlichkeit.

Siehe auch in der Wikipedia:http://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheit#Definition

Gruß
JoeSachse


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RE: Schweres Erdbeben in Japan

#73 von BesserWessi0815 , 18.03.2011 22:56

Zitat von joesachse
... Wenn Du wegen des Risikos fünf solcher Bretter übereinander legst, hast Du 500 % Sicherheit...

...es sei denn, der Holzstapel kippt um, dann liegt BesserWessi0815 im Bach und hat nicht nur nasse Füße... aber gut gekühlt


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RE: Schweres Erdbeben in Japan

#74 von Björn , 19.03.2011 00:51

Zitat von joesachse
Je mehr zu Fukushima zu lesen ist, um so klarer wird, dass nicht einmal Bruchteile der technisch möglichen Vorkehrungen getroffen wurden. Als Beispiel nenne ich nur die Abklingbecken, die nahezu ungeschützt waren und sind. Nur Wasser und ein leichtes Gebäude trennt diese von der Umwelt. Wenn dort ähnliche Ummantelungen wie bei den Reaktoren vorgeschrieben wären, wäre es es deutlich leichter gewesen, ohne Strahlenrisiko eine Kühlung bin Gang zu setzen.


In 6 deutschen Atommeilern sieht es leider bei den Abklingbecken nicht anders aus wie in den betreffenden in Fukushima
http://www.sueddeutsche.de/wissen/abklin...mente-1.1074272


Time To Say Goodbye
http://www.youtube.com/watch?v=aR9Nit-3VDg&feature=related

 
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RE: Schweres Erdbeben in Japan

#75 von delta , 19.03.2011 06:43

Die Frage.... was, wäre, wenn... wird sich zu wenig gestellt.
Manche Diskusion hier im Forum hat doch änliche züge.
Es braucht sich keiner angesprochen fühlen oder beleidigt sein,
sondern es ist von mir eine festgestellte Meinung.
Es gibt zu viele Beispiele dafür, die mit den Satz enden, hätten
wir gewusst was daus entsteht, hätten wir das nicht gemacht.
Die Aussage....
Zitat:
Profitgier mag eine der Ursachen sein, doch das ist nur die halbe Wahrheit. Tschernobyl ereignete sich 1986 in der Sowjetunion und da kann Profitgier nicht die Ursache gewesen sein. Es gibt also noch mehr Ursachen, ich erspare mir die Aufzählung.

Ende


ist ebenfalls nicht richtig, Sie hatte sehr wahrscheinlich zwar keinen Profithintergrund, aber einen Politischen Hintergrund
die der ehemaligen UDSSR die möglichkeit gab, billig Strom herzustellen für das riesige Gebiet. Aus reiner Menschlichkeit
geschah das also nicht. Würde sich jeder etwas mehr gedanken über die entstehenden Abfallprodukte bei der produktion machen,
hätten wir weniger Umwelt probleme.
Da ich ca. 20 Jahre in der Chemischen Industrie Laborarbeiten geleistet habe, weiß ich durchaus wovon die Rede ist.


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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