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Öffentlicher Dienst, alles klar?

#1 von Broto.S. ( gelöscht ) , 12.03.2011 16:58

Kommen viele sich vom Öffentliche Dienst nicht selber blöde vor? Wissen die überhaupt was auf dem freien Arbeitsmarkt und in ihrer Umgebung los ist?
Das es Menschen gibt, die mehr als 8 Stunden am Tag arbeiten und dann immer noch aufs Amt rennen müssen um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Das viele Leute jeden Monat schuften und hoffen müssen, ob sie überhaupt ihren Lohn bekommen und wenn Ja, in wie viel Wochen.
Das Kommunen und Gemeinden nicht wissen, wie sie wichtige Reparatur bzw. Baumaßnahmen durchführen sollen, weil das Geld hinten und vorn nicht mehr reicht.
Das Jugendeinrichtungen und Einrichtungen für behinderte Menschen, geschlossen werden, weil keine finanziellen Mittel mehr zur Verfügungen stehen. (Bei uns im Ort wird ab dem 1.4.2011 eine Behindertenwerkstadt mit angeschlossenem Betreuungszentrum aus Finanziellen Gründen, ersatzlos geschlossen!)
Das in Städten, Tafeln geschlossen werden, weil sie keinerlei Unterstützungen mehr bekommen.
Das in Schulen kein Geld da ist um für AGs Fachpersonal zu bezahlen, zB. für Tanzunterricht, Musikausbildung usw.
Das Schüler Geld mitbringe müssen, so das Schulen erst mal Mittel kaufen können um überhaupt den Unterricht durchführen können.
UND UND UND

Ich selber arbeite schon mehrere Jahre nach Feierabend bzw. am Wochenende, Ehrenamtlich in dem oben genannten Behindertenzentrum was jetzt geschlossen werden soll. Mir blutet jedesmal das Herz, wenn ich diesen Menschen sagen muss, dass es kein zurrück mehr gibt und ihre zweite Heimat wirklich geschlossen wird. Im selben Augenblick werden ich aber von denen gefragt, warum so viele Leute mit Transparenten und Trillerpfeifen auf der Straße sind, warum die Schüler heute nicht zur Schule dürfen, warum die Busse nicht fahren usw. Wenn ich Ihnen die Gründe sage, warum das so ist, versehen sie die Welt überhaupt nicht mehr. Einfach nur Traurig!

Was aber der absolute Hit ist, dass hochbezahlte Halbtagskräfte, die auch noch ein viertel Jahr Urlaub haben, immer noch auf die Straße rennen und noch mehr Lohn haben wollen, stadt mal zu überlegen was sie an ihrem Unterricht ändern können, damit wir in der Pisastudie nicht so miserabel da stehen.

Ich selber arbeite auch im Öffentlichen Dienst und schäme mich für die Leute, die schon das Glück haben, dort angesellt zu sein und dann immer noch auf die Straße rennen.
Wenn manche Kollegen kommen und mir die Taschen volljammern, wie "wehnig" Geld sie verdienen sag ich denen immer nur "Gehe in die freie Marktwirtschaft, dann bist du in einem viertel Jahr wieder hier und mit deiner Arbeit und deinem Geld voll zu frieden"

@ Mit diesen Zeilen die ich hier geschrieben habe, vertrete ich nicht nur meine Meinung, sondern auch die von Freunden, Bekannten und Kollegen.


Deutsches Volk wann stehst du auf, es ist soweit!

Broto.S.

RE: Öffentlicher Dienst, alles klar?

#2 von michaka13 , 12.03.2011 18:09

Zitat
Das Kommunen und Gemeinden nicht wissen, wie sie wichtige Reparatur bzw. Baumaßnahmen durchführen sollen, weil das Geld hinten und vorn nicht mehr reicht.
Das Jugendeinrichtungen und Einrichtungen für behinderte Menschen, geschlossen werden, weil keine finanziellen Mittel mehr zur Verfügungen stehen. (Bei uns im Ort wird ab dem 1.4.2011 eine Behindertenwerkstadt mit angeschlossenem Betreuungszentrum aus Finanziellen Gründen, ersatzlos geschlossen!)
Das in Städten, Tafeln geschlossen werden, weil sie keinerlei Unterstützungen mehr bekommen.
Das in Schulen kein Geld da ist um für AGs Fachpersonal zu bezahlen, zB. für Tanzunterricht, Musikausbildung usw.
Das Schüler Geld mitbringe müssen, so das Schulen erst mal Mittel kaufen können um überhaupt den Unterricht durchführen können.
UND UND UND


Und das viele Geld, was da fehlt bekommen Deiner Meinung nach dann die hochbezahlten Angestellten und Beamten des öffentlichen Dienstes?

Oder verschwendet man die Kohle nicht für für neue immer größere Prachtbauten?
Verschwendet man das Geld nicht für zwei Regierungssitze, Bonn und Berlin?
Wieviel Geld haben die Städte und Kommunen denn mit ihren Zinswetten verzockt?
Wieviel Geld fließt in Form von Subventionen an Firmen, selbst wenn diese Millionen-oder Milliardengewinne erwirtschaften?
Oder kennst Du vielleicht die Geschichte von den 200.000 Regenwürmern, welche die Stadt Bergen gekauft hat? Hier der Link:

http://www.focus.de/finanzen/steuern/tid...aid_566373.html

Einfach mal durchklicken, steht noch mehr interessantes in dem Bericht!

Auch hier kann man nachlesen wo unser Steuergeld hingeht:

http://schwarzbuch10.steuerzahler.de/start.php

Viele Politiker und sogenannte Spitzenbeamte verdienen sehr gut. Doch der Großteil der Angestellten und Beamten hat nun wirklich keine Spitzenlöhne. Du bist doch selbst im öffentlichen Dienst, schau doch mal in Eure Tarifverträge!

Zitat
Was aber der absolute Hit ist, dass hochbezahlte Halbtagskräfte, die auch noch ein viertel Jahr Urlaub haben, immer noch auf die Straße rennen und noch mehr Lohn haben wollen,...



Sicherlich kannst Du uns verraten wo Du Deine Information über die hochbezahlten Halbtagskräfte her hast?

Hier zitiere ich mich mal selbst, es geht um mein Frauchen:

"Sie hat eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten im BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) in Bonn gemacht. Nach der Ausbildung gabs direkt die Versetzung nach Berlin. Sie wurde dafür 3 Tarifgruppen runtergestuft mit der Begründung, Sie müsse sich in Ihrem neuen Arbeitsplatz erst einarbeiten. Dazu natürlich Bezahlung nach Osttarif. Das waren dann im Monat gleich mal 250 € weniger als Sie in Bonn gehabt hätte. Ihr monatlicher Verdienst war 1056 € netto, inkl. Ministerialzulage. Soviel zur guten Bezahlung. Von diesem Geld mußte Sie die Fahrtkosten zwischen Köln (Wohnsitz) und Berlin bezahlen. Dazu natürlich die Miete für ein Kleines Appartment in Berlin. Sie hat dann gleich gekündigt, 3 Monate war Sie in Berlin, und hat sich dann was bei einer kleinen Gesellschaft des Bundes in Bonn gesucht. Dort ist Sie immer noch beschäftigt. In den 3 Monaten in Berlin hat sie übrigens 84 Überstunden gemacht, die bei ihrer Kündigung verfallen sind. Festgehalt eben. Hier hat sie jetzt 300 € mehr im Monat und eine geregelte Arbeitszeit. Könnte bissel mehr sein aber der Job ist verhältnismäßig sicher und anderen in diesem Land gehts viel, viel schlechter. Wir haben jedenfalls keinen Grund zu Jammern. Sie ist übrigens Angestellte und nicht Beamtin."

Nachzulesen hier:

Tarife im öffentlichen Dienst

Du babbelst hier den Schwachsinn der Politiker nach, ohne nachzudenken. Die behaupten nämlich auch das Schulen, Kindergärten, Bibliotheken usw geschlossen werden müssen, weil die bösen Angestellten, vor allem in den unteren Entgeldgruppen, eine angemessene Bezahlung für ihre Arbeit verlangen.

Deiner ehrenamtlichen Arbeit zolle ich großen Respekt. Das die von Dir angesprochenen Einrichtungen geschlossen werden, kein Geld für Aktivitäten der Schulen usw. da ist, das kotzt mich genauso an wie Dich. Vor allem wenn man sieht für welche teils unsinnigen Projekte das Geld verschwendet wird. Aber hierfür den kleinen Angestellten, der auch seine stets steigenden Lebenshaltungskosten bezahlen muß, verantwortlich zu machen- das ist einfach nur Schwachsinn. BILD-Zeitungsniveau und mehr nicht!


Schönes Wochenende noch,

micha

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RE: Öffentlicher Dienst, alles klar?

#3 von Harzer Sprotte , 12.03.2011 19:50

Ich muss mich hier mal michaka anschließen! Weil auch ich bin der Meinung, dass diese Aussagen etwas sehr schlecht recherchiert sind! Wenn Leute mit meiner Ausbildung in der freien Wirtschaft arbeiten würden, dann würden sie dort (nach Tarif!!) fast das doppelte mehr verdienen! Und ich denke, dass geht vielen anderen auch so! Die Kommunen und Landkreise sollten endlich mal anfangen, die verfügbaren Gelder vernünftig anzusetzen und nicht für irgendwelchen Mist zu verschwenden! Dann würde es an den Schulen, Kitas u.a. wesentlich besser aussehen! Aber.. es ist ja wie immer, im sozialen Bereichen und bei den sozial schwachen kann man am schnellsten den Rotstift ansetzen! Und ... in ein paar Jahren kommt dann der große Aufschrei, weil man für viiiieeeel Geld alles wieder neu einrichen muss! Ich denke, wenn man solche Äußerungen macht, sollte man erst einmal schauen, wie die Löhne und Gehälter in der "freien Wirtschaft" im Vergleich zum öffentlichen Dienst in den letzten 10 - 15 Jahren gestiegen sind! Und .. bitte auch nicht allles, was irgendwie "öffentlich" arbeitet über einen Kamm scheren! Dort gibt es auch Unterschiede in der Bezahlung! Z.B. ein Blick nach Nürnberg.... (als kleiner Wink mit dem Zaunpfahl!)
Ich verstehe den Frust, wenn man sich da ehrenamtlich arrangiert und dann wird das Ding einfach geschlossen, aber das geht auch in anderen Einrichtungen manchmal ganz schnell, wo dann nicht nur Ehrenamtliche, sondern auch Hauptamtliche auf der Straße stehen!


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RE: Öffentlicher Dienst, alles klar?

#4 von Smithie23 , 13.03.2011 13:46

@Broto S.: Man kann dem öffentlichen Dienst nicht vorwerfen, dass sie streiken, um ihre Situation zu verbessern. Wenn sich auch andere Leute in anderen Berufsgruppen endlich mal solidarisieren würden, dann könne es auch da zu Verbesserungen führen.
Viele Menschen scheinen ein wirres Bild von bestimmten Berufsgruppen zu haben, weshalb es sehr leicht fällt mit dem Finger zu zeigen und zu sagen "euch gehts doch super, was wollt ihr denn!"

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RE: Öffentlicher Dienst, alles klar?

#5 von delta , 13.03.2011 15:35

Auch ich denke ( Meine Frau Arbeitet schon 34 Jahre im öffentlichen Dienst als Kreisangestellte )das
man schon zwischen Spitzenbeamte / Politiker und das Fußvolk der Bediensteten unterscheiden muß.
Gemessen an des Politiker Leistung sind sie sicherlich überbezahlt und sind auch noch die größten
Verschwender von Volksvermögen. Man muß auch Unterscheiden zwischen Kommunal-Politiker und Angestellte
und einfache Beamte. Auch hier schafft der Bürgermeister oder der Landrat an und nicht seine Mitarbeiter.
Was gewisse Gesetzmäßigkeiten betrifft... wie zum Beispiel die Hartz geschichte, so müssen ausschlisslich
den Anordnungen aus dem Mafia Centrum Berlin Folgen.
Jedenfalls hat meine Frau keinen eigenen Handlungsspielraum um in besonders scheinenden harten Fällen
anders zu handeln als das Gesetz es vorschreibt.
Ihr glaubt garnicht welche Mist die in Berlin verzapfen und vor Ort fragt sich jeder Öffentlicher Mitarbeiter
wer das bezahlen soll.
Alleine die portogebühren überschreiten in manchen Fällen die tatsächlichen Zuwendungen die ein Hartzler mehr
bekommt.
Schuld sind aber viele Bürge selber, weil sie immer die selben Wählen die ihnen im gleichen Atemzug das Grab
schaufeln.
Hört auf immer die Etablierten Parteien zu wählen und es bewegt sich endlich wieder was in Deutschland.
Schlimmer kann es mit Neuen Parteien auch nicht mehr werden, aber mit den alten Parteien geht es auf jedenfall
den Bach runter. Wer das nicht sehen will, dem ist einfach nicht mehr zu helfen.
Ich würde zum Beispiel anfangen bei der Bildung.
Bei mir gebe es nur ein Bildungssystem für alle Bundesländer und das gleiche für alle anderen Aufgaben.
Jeder Lokalfürst würde von mir in die Wüste geschickt, sie sind sowieso nur Befehlsempfänger und dafür sind sie
zu teuer. Hier müsste angesetzt werden und nicht bei den Zuarbeiter die Brav Ihren Dienst tun und sei er noch so
Hirnriesig aus Berlin komment.
Straft die, die den blödsinn verzapfen.
Ich bin immer wieder überrascht welche Gelder vorhanden sind wenn in der Welt wieder mal was passiert ist, aber
hier im Land bewegen sie nichts. denkt das näschste mal bei den Wahlen bevor ihr euer kreuzchen macht.


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Öffentlicher Dienst, alles klar?

#6 von Smithie23 , 13.03.2011 16:53

Sehe ich genau so. Hatte vor Kurzem auch mit einer Bediensteten der Stadt eine interessante Unterhaltung (eigentlich ging es nur um Beantragung eines neuen Personalausweises + Ummeldung). Was die teilweise so erleben im Beruf ist auch echt die Härte, aber sie können nix machen, weil ihnen die Hände gebunden sind. Also wer diese Leute für willenlose Befehlsempfänger ohne eigene Meinung hält, der irrt sich. Nur müssen sie dem Bürger gegenüber immer neutral auftreten und ihre eigene Meinung besser für sich behalten.

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RE: Öffentlicher Dienst, alles klar?

#7 von joesachse , 13.03.2011 19:25

Ich habe viele engagierte Angestellte des öffentlichen Dienstes erlebt, die mit viel Engagement und Verantwortungsbewußtsein ihren Job tun. Aber ich habe auch Leute erlebt, die sich eingerichtet hatten, ein bequemes Leben führten, ohne übermäßig zu arbeiten (oft auf Kosten ihrer Kollegen) und trotzdem quasi unkündbar waren.
Insofern kann ich dass Ausgangsposting verstehen, auch wenn ich es eher so wie Micha sehe.
Übrigens hatten diese Erfahrungen wenig damit zu tun, in welcher Hierarchiestufe die Leute waren. Kann also deltas Äußerungen wieder mal nicht nachvollziehen.

Gruß
JoeSachse


Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)

 
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RE: Öffentlicher Dienst, alles klar?

#8 von delta , 13.03.2011 19:42

Joesachse du bist ein hoffungsloser Fall


Übrigens:
die Typen gibt es auch in der Freien Wirtschaft... nicht gerad in einen kleinen Berieb, aber sie gibt es
und es waren durhaus viele der gehobene Gehaltsklasse grin]


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Öffentlicher Dienst, alles klar?

#9 von Elbflorenz , 21.06.2017 18:34

Da muss ich vorbehaltlos zustimmen! Ich denke wir können ziemlich sicher sein, dass der Großteil der Angestellten und Beamten keine Spitzenlöhne bekommt. Denn sonst würde es doch Plattformen wie https://beamtenkredit24.net/ oder https://www.beamtendarlehen.de/ gar nicht geben. Möchte mal wissen was ein Beamter für so einen Beamtenkredit an Zinsen abstottern muss?

Es ist doch ein Irrglaube, dass manche Leute denken, Beamten geht es doch so gut und die bekommen alle fette Löhne. Das trifft vielleicht auf Spitzenbeamte zu, aber doch nicht auf die Masse der Staatsdiener.

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