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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#151 von Buhli , 10.06.2011 21:17

Bücherwurm, ich bin auch selbständig. Deshalb kann ich mir auch erlauben solche Lektüre zu lesen.
wenn es da nicht die etwas verkappten gäbe die immer gleich Veränderungsvorschläge mit Sozialismus oder gar Komumismus in einen Topf werfen, wären wir in diesem Lande sicher schon weiter. Zentrale Regelungen gibt es in allen uns umgebenden Ländern. Keines von denen ist meines Wissens nach Sozialistisch. Hier wird dann auch gleich mal der Begriff "Zentralistisch" ins Feld geführt. Völlig daneben. Das ist das Ergebnis von nun 16 kleinen Fürsten die alle an ihrer Macht festhalten. Das erinnert mich an die SED Betonköpfe. Da ging auch nichts mehr in Sachen Veränderung in Richtung Fortschritt.



Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#152 von Monarde , 10.06.2011 21:18

@ Bücherwurm,
Da haben wir ja schon am dritten Tag mein Lieblingsthema. Der Wohlstand der Deutschen ist ihre Pein. Kaum noch jemand ist auf den anderen angewiesen - und das ist das Übel. Wenn auf einer Hallig (also das sind diese Hof-großen Inseln in der Nordsee) Landunter droht, rücken sie zusammen, helfen sich und finden das angenehm. Als in den Siebziger Jahren die Winter solche Schneemassen brachten, dass Menschen sich helfen MUSSTEN, taten sie es und empfanden das als angenehm und gut - in west noch stärker als in ost-D, denn hier wars sowieso noch angesagt, sich zu helfen. Es liegt also offensichtlich am Wohlstand, dass der Deutsche so steif geworden ist.


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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#153 von Bücherwurm , 10.06.2011 21:22

Zitat von Buhli
Das ist das Ergebnis von nun 16 kleinen Fürsten die alle an ihrer Macht festhalten. Das erinnert mich an die SED Betonköpfe. Da ging auch nichts mehr in Sachen Veränderung in Richtung Fortschritt.

Richtig Buhli, Leute, die am meisten haben (besitzen), können am wenigsten loslassen. Und wenn es dabei dann auch noch um Macht geht ... dann droht für solche Leute wohl das Ende der Welt (z.B. K-T Gutenberg)


 
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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#154 von Weilheimer , 10.06.2011 21:25

Das wir Deutschen nicht hilfsbereit sind, wenn jemand sichtbar in Not ist, das glaube ich. Es gab doch diese Betrugsmasche, wo ein gut gekleideter Herr ein einer Autobahnraststätte, die Reisenden um Geld anschnorrte, unter dem Vorwand, er sei bestohlen worden und er braucht nun Geld zum Tanken. Er hat soviel bekommen, das er gut davon leben konnte und sogar einen Mercedes Mittelklassewagen fuhr. Man muss sich nur überwinden diese Masche durchzuziehen.

 
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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#155 von Bücherwurm , 10.06.2011 21:28

Zitat von Monarde
@ Bücherwurm,
Da haben wir ja schon am dritten Tag mein Lieblingsthema. Der Wohlstand der Deutschen ist ihre Pein. Kaum noch jemand ist auf den anderen angewiesen - und das ist das Übel. Wenn auf einer Hallig (also das sind diese Hof-großen Inseln in der Nordsee) Landunter droht, rücken sie zusammen, helfen sich und finden das angenehm. Als in den Siebziger Jahren die Winter solche Schneemassen brachten, dass Menschen sich helfen MUSSTEN, taten sie es und empfanden das als angenehm und gut - in west noch stärker als in ost-D, denn hier wars sowieso noch angesagt, sich zu helfen. Es liegt also offensichtlich am Wohlstand, dass der Deutsche so steif geworden ist.

Man muss eben erst im tiefsten Elend sitzen, bevor man merkt, dass Einigkeit stark macht. In der Ex-DDR war es doch auch so - uns ging es einerseits auch gut, haben andererseits aber auch alle Verzicht üben müssen. Wir saßen quasi alle in einem Boot und dabei verändert sich die Sicht der Dinge. Wenn am ende alle durchkommen wollen, dann ist einer auf die Hilfe des anderen angewiesen - das widerum eint und macht stark.

 
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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#156 von Ilrak , 10.06.2011 21:33

Das Schlimme ist , daß die Mehrheit auch in einem Boot sitzt und dort speziell auf den Plätzen in der Scheiße .
Nur , es merkt niemand - oder es will niemand merken .


Revolution ist das Morgen schon im Heute,
ist kein Bett und kein Thron für den Arsch zufriedener Leute.
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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#157 von peppe , 10.06.2011 21:45

Joe Sachse ; Wie soll ich den Satz verstehen; Manchmal denke ich, dass die zunehmende Religionslosigkeit und damit das Verlernen von Demut und Bescheidenheit auch ein Grund für diesen Wandel in unsere Gesellschaft ist (das schreibe ich als überzeugter Atheist)
Bis so gut und lasse jeden persönlich seine eigene Gedanken und verdonnere nicht jemand in die Kirche zu rennen Sorry musst ich enfach los werden



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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#158 von joesachse , 10.06.2011 21:47

@Weili: dein Beitrag ist widersprüchlich:Erst bezweifelst Du die Hiolfsbereitschaft der Deutschen, um dann ein Beispiel zu bringen, wie diese Hilfsbereitschaft missbraucht wurde (und solche Beispiele gibt es viele).

Ich denke schon, dass wir hilfsbereit sind. Ich hatte auf meinem Wochenendurlaub auf der Straßenbahnfahrt zum Stadtfest in Leipzig ein Erlebnis:
In der Bahn befanden sich ein paar angetrunkene Jugendlich, die ziemlich laut ihre Späße machten und mrt auf den Geist gingen, ich hatte sie schon kategorisiert in das Bild vom trinkenden und pöbelnden (und vielleicht auch schlagenden) Jugendlichen. An einer Haltestelle stieg ein älterer Rentner in die gut besetzte Tram, und sofort sprang einer der Jungen auf und bot dem Herrn seinen Platz an. Und ich tat innerlich Abbitte und ärgerte mich über die Vorurteile, die offensichtlich auch tief in mir saßen.

Gruß
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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#159 von altberlin ( gelöscht ) , 10.06.2011 21:51

Demut, Bescheidenheit, Hilfsbereitschaft, alles schöne Tugenden, die auch unabhängig von irgend einem Glauben zu den Grundwerten des menschlichen Lebens gehörten. Aber höher, weiter, schneller ist wichtiger, da bleibt viel auf der Strecke. Auch bei Christen.


.


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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#160 von Bücherwurm , 10.06.2011 21:59

Zitat von altberlin
Auch bei Christen.

Leider ist das so, altberlin. Einer der wenigen ehrlichen Aussagen, die mir hier mal begegnet sind war: "Hier lügen die Leute schon beim Beten" und das von einem Alteingesessenem. Im Laufe der Jahre habe ich dann auf die eine oder andere Art erfahren müssen, dass das die Wahrheit war. Ich denke, unsere Gesellschaft sollte öfter mal "nach unten", statt immer nur "nach oben" zu schauen. Dann erkennen viele Menschen, dass es eben nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen gibt.

 
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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#161 von joesachse , 10.06.2011 22:09

Aber wer lehrt den Menschen diese Grundwerte menschlichen Lebens? Wer lehrt diese den Kindern und Jugendlichen? Sind nicht einige Eltern damit überfordert? Ist nicht dei Schule sowieso damit überfordert oder sieht dies gar nicht als ihre Aufgabe? Sind nicht die meisten der 10 Gebote nichts anders als Grundregeln des menschlichen Zusammenlebens, frei von jeder Religiösität:
Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.
Du sollst nicht morden.
Du sollst nicht die Ehe brechen.
Du sollst nicht stehlen.
Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.
Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.

Ich habe meine Kinder frei von jeder Religion erzogen und habe Ihnen humanistische Werte vermittelt, indem ich diese vorgelebt habe. Aber ich habe den Eindruck, dass dies nicht mehr der Standard in unserer Gesellschaft ist. Und ich vermisse, dass diese Gesellschaft den jungen Menschen klare Leitlinien vorgibt.

@peppe: Solange du dich an zitierte Regeln hältst, musst Du nicht in die Kirche

Gruß
Joesachse


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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#162 von altberlin ( gelöscht ) , 11.06.2011 09:02

Joesachse, Teile aus den Zehn Geboten sind sehr frei formuliert, aber der Sinn ist erkennbar. Ich stimme dir voll zu, diese Zehn Gebote sollten sinngemäß jedem Menschen verinnerlicht werden, Neid, Mißgunst und Kriminalität würde die Menschheit weit weniger belasten. Aber leider halten sich nicht einmal Gläubige verschiedenster Richtungen an ihre Regeln.

.


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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#163 von joesachse , 11.06.2011 12:57

Zitat von altberlin
Joesachse, Teile aus den Zehn Geboten sind sehr frei formuliert, aber der Sinn ist erkennbar.


Ich habe wörtlich aus dem 2.Buch Mose zitiert, als nicht frei übertragen, sondern den Wortlaut der heiligen Schrift wiedergegeben.
Deinen letzten Satz kann man auch noch mehr verallgemeinern: Leider gibt es auf dieser Welt eine menge Menschen, die an keine wie auch immer gearteten Regeln halten wollen oder können. Aber das ist kein Argument gegen Regeln für das menschliche Zusammenleben, ich denke, die Menschen müssen solche Regeln vereinbaren, denn die Freiheit des Einzelnen kollidiert oft mit der Freiheit der Mitmenschen....

Gruß
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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#164 von Buhli , 11.06.2011 18:20

Peppe, es wird sicher nicht an der zunehmenden Religionslosigkeit liegen. Schau Dir doch mal die Großkotze und Gewaltbereiten etwas näher an. Da findest Du jede Menge die von sich behaupten in irgend einer Richtung gläubig zu sein. Frag sie doch einfach mal, wenn Du Gelegenheit bekommst. Wenn mir hier im Schwabenlande solche Leute begegnen, und das sind nicht wenige, hau ich den die Frage an den Kopf: "Muß ich denn alles übernehmen, nur weil es aus dem Westen ist und die Wessies es nicht anders gelernt haben?" Da fängt so mancher an mich belehren zu wollen. Es gibt dann jedoch auch einen Teil der mir Recht gibt. Es hält sich etwa die Waage. Die Belehrer (Besserwessies genannt) kaufen aber trotzdem bei mir ein. Manche Situation ist schon eigenartig. Politik gehört eigentlich nicht in geschäftliche Gespräche. Es scheint trotzdem zu funktionieren.
Bücherwurm, wenn Du die genannten Bücher nicht lesen willst kann ich Dir und allen die FZR in der DDR gezahlt haben, mal an www.rentenrecht.de und www.ostrentner.de empfehlen.



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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#165 von Weilheimer , 11.06.2011 19:00

Zitat von joesachse
@Weili: dein Beitrag ist widersprüchlich:Erst bezweifelst Du die Hiolfsbereitschaft der Deutschen, um dann ein Beispiel zu bringen, wie diese Hilfsbereitschaft missbraucht wurde (und solche Beispiele gibt es viele).
Ich denke schon, dass wir hilfsbereit sind. Ich hatte auf meinem Wochenendurlaub auf der Straßenbahnfahrt zum Stadtfest in Leipzig ein Erlebnis:
In der Bahn befanden sich ein paar angetrunkene Jugendlich, die ziemlich laut ihre Späße machten und mrt auf den Geist gingen, ich hatte sie schon kategorisiert in das Bild vom trinkenden und pöbelnden (und vielleicht auch schlagenden) Jugendlichen. An einer Haltestelle stieg ein älterer Rentner in die gut besetzte Tram, und sofort sprang einer der Jungen auf und bot dem Herrn seinen Platz an. Und ich tat innerlich Abbitte und ärgerte mich über die Vorurteile, die offensichtlich auch tief in mir saßen.
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Joesachse das war Schreibfehler. Sorry! Richtig sollte es heißen "Das wir Deutschen nicht hilfsbereit sind, wenn jemand sichtbar in Not ist, das glaube ich NICHT

 
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