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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#106 von joesachse , 08.06.2011 23:17

Besserwessi, ich denke, solche Geschichten sind in Künstlerkreisen bei Literaten, Musikern, Komponisten nicht so selten, aber in der Masse der Sozialhilfeempfänger trotzdem eher die Ausnahme. Ich zitiere mal aus der Wikipedia:
Als alleinerziehende Mutter eines Kleinkindes lebte sie damals von Sozialhilfe, während sie weiter an ihrem ersten Buch arbeitete.
D.h., sie arbeitete, aber während ein "normaler" Arbeiter für die Bereitstellung seiner Arbeitskraft zeitnah entlohnt wird, ist es bei Künstlern oft so, dass erst ein Produkt fertiggestellt und dann auch noch verkauft werden muss, bevor die Entlohnung der Arbeit erfolgt. Und während ein Handwerker mit einer tollen Produktidee und einem Businessplan das Geld von der Bank als Kredit bekommt, ist ein Künstler auf andere Art der Unterstützung angewiesen. Wir könnten jetzt wieder zur Diskussion um das bedingungslose Grundeinkommen schwenken, aber das weicht dann noch mehr vom Thema ab.

Gruß
JoeSachse


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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#107 von Weilheimer , 09.06.2011 05:06

Zitat von joesachse

Dies ist doch in keiner Weise zynisch.



Das denkst du von dir selbst, auf andere Menschen wirkt das anders. Dieses Beispiel stammt übrigens aus der Realität, ist also nicht an den Haaren herbeigezogen. Was ich mit diesem sagen wollte, der Ritt auf der Erfolgswelle kann jäh unterbrochen werden und jeder, auch ein Joesachse kann in eine Notsituation geraten, wo er seinem Land keine Impulse mehr geben kann, bei Hartz 4 landet. Du bist nun auch schon über 50, lasse deine Firma nur mal insolvent werden. Auch wenn du es nicht glaubst, aus Altergründen wird es mega schwer einen neuen Job zu finden und das trotz Qualifikationen. Ein Argument ältere Bewerber abzulehnen ist Überqualifizierung für die Stelle, auf gut deutsch zu teuer für den Job. Ich hatte erst vor kurzen ein Gespräch mit einem 45-jährigen Technischen Ingenieur, der hat mir von den "Anstrengungen" seiner Firmenleitung berichtet ältere und teure Mitarbeiter loszuwerden. Joesachse, wenn es in deiner Firma nicht so ist, dann sei froh.

 
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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#108 von Smithie23 , 09.06.2011 06:56

Leider ist das so. Es gibt auch den umgekehrten Fall. Das man ältere Mitarbeiter auf manchen Posten belässt und somit Jüngeren die Chance nimmt, sich zu beweisen. Ich weiss, dass klingt ziemlich hart, aber ein älterer Mensch konnte Jahrzehnte vorsorgen fürs Alter. Ein Jüngerer hat es da schwerer, zumal die meisten Stellenangebote eine gewisse Berufserfahrung fordern. Aber wie soll man Berufserfahrung sammeln, wenn man nicht die Chance erhält, irgendwo einzusteigen ? irgendwann wird es ne Menge ausgelernter junger Leute geben, die alle auf der Straße sitzen und zig Stellenangebote, die nicht besetzt werden, weil die geforderte Berufserfahrung fehlt.
Es wäre doch sozial verträglicher, wenn ältere Leute mit Mitte 50 in Altersteilzeit gehen und Jüngere quasi deren Platz nach und nach einnehmen.

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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#109 von Weinböhlaer , 09.06.2011 09:39

Zitat von Smithie23
...wenn ältere Leute mit Mitte 50 in Altersteilzeit gehen und Jüngere quasi deren Platz nach und nach einnehmen.



Ich habe das Gefühl, wenn es nach Smithie geht wäre es besser die Älteren einzuäschern.
Da hat er einen Arbeitsplatz den er sich aussuchen kann und die Sozialabgaben wären geringer da die Ältern
dann nichts mehr kosten.

Mach das Angebot doch mal Deinen Eltern.


Jene, die ihre Schwerter zu Pflugschare schmiedeten,
pflügen nun für die, die ihre Schwerter behielten.

 
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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#110 von peppe , 09.06.2011 10:40

Moin Moin

@Joe Sachse für da was Du damit sagen willst langt mir ein Verein mit dem ich dies tun kann(neues erfahren in der Umgebung und Wein/Bier trinken)!! Hat aber rein gar nichts mit in die tiefe gehen wie man es unter Freunden macht zu tun und vorallem man verlässt sich nicht auf Sie in der Not. Bin mal gespannt wenn Du pensioniert bist ob Du dies auch noch so schreiben würdest wie jetzt.Mit knapp 50sieht die Welt noch anders ausVorallem wenn man sein Auskommen hat.

@Smithie du bist aufpassen das Du hier keins auf den Deckel bekommstDu greifst efktiv ältere Menschen an. Vorsicht!! Auch Du wirst mal Alt

Allgemein finde ich es absolut ein Muss im Leben das man freundlich und Hilfsbereit ist. Auf andre Menschen zugehen ist noch wichtig und alles andre kommt so wie es kommen muss im Leben!!

Wünsche noch einen schönen Tag



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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#111 von Monarde , 09.06.2011 13:37

Kinners, es komm schon wieder andere Zeiten. Werden sogar schon wieder Frauen und Lehrlinge gesucht ... Alte und Junge sowieso. Gut, dass ich mich gegen solche Schwankungen vor 16 Jahren mit Schuss in die Selbständigkeit bewahrt habe, auch wenn das (auch) nicht immer Zuckerschlecken is´.

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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#112 von Smithie23 , 09.06.2011 14:16

Zitat von Weinböhlaer

Ich habe das Gefühl, wenn es nach Smithie geht wäre es besser die Älteren einzuäschern.
Da hat er einen Arbeitsplatz den er sich aussuchen kann und die Sozialabgaben wären geringer da die Ältern
dann nichts mehr kosten.

Mach das Angebot doch mal Deinen Eltern.




Stopp !! Sowas habe ich nie behauptet !! Es geht nur darum, dass Jüngere irgendwann die Jobs der Älteren machen sollten, damit deren Rente gesichert ist und die Jüngerne anfangen können, fürs Alter vorzusorgen. Mann muss immernoch bedenken, dass es der jetzigen Rentnergeneration relativ gut geht.

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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#113 von Schlawine , 09.06.2011 16:22

@Smithie ich könnte jetzt schon darum wetten dass du dich mit Mitte 50 nicht zu "den Älteren" zählen wirst. Diese Sichtweise ändert sich von Jahr zu Jahr, das kannst du mir glauben
Ich bin gerade 50 geworden und starte gerade nochmal neu durch. Kein Mensch könnte mich dazu bringen in Altersteilzeit zu gehen. Ersten liebe ich meine Arbeit und würde sie nicht freiwillig aufgeben so lange ich sie noch leisten kann und 2. könnte von dem Geld das ich bekäme kein Mensch leben.
Älter werden heißt nicht dass man keine Wünsche mehr hat. Zu Hause sitzen mit Bild-Zeitung und Fernseher und ab und zu ein Blick aus dem Fenster wäre für mich kein lebenswertes Leben. Alles andere kostet aber Geld und will finanziert werden:Konzerte, Oper, Kino, Urlaub usw.
Außerdem freuen sich "ältere Menschen" auch wenn sie ihre Kinder bei Studium o.ä. finanziell unter die Arme greifen können


Schlawine
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„Nichts spornt mich mehr an als die drei Worte: Das geht nicht. Wenn ich das höre, tue ich alles, um das Unmögliche möglich zu machen.“
Harald Zindler, dt. Umweltaktivist, 1981 Mitbegründer Greenpeace Deutschland

 
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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#114 von altberlin ( gelöscht ) , 09.06.2011 16:45

Zitat von joesachse

Zitat von altberlin

Sicher, es gab viele Mängel, aber an denen konnte keiner sterben.


Auf meinem Kurzurlaub in Leipzig und den Erkundungstouren durch die Braunkohlereviere Leipzig-Bitterfeld am letzten Wochenende habe ich mich mit Menschen von dort unterhalten, die dies anders sehen...
Dass es dies auch in anderen Regionen der Welt gab ist in meinen Augen kein Grund, diesen gnadenlosen Raubbau an Natur und menschlicher Gesundheit zu entschuldigen.

Viele Grüße
JoeSachse




Was hat die von einigen hochgejubelte BRD in den vergangenen Jahrzehnten in Sachen Atomkraft (Zwischenlager, Endlager ) getan ?? Alles zum Wohle der Volksgesundheit .
Was ist Emissionshandel ? Legalisiertes Freikaufen der Umweltsünder. Zum Wohle des Profits sind doch heute auch fast alle Mittel recht.
Also komm bitte nicht immer nur mit einseitigen Beispielen, wobei ich die Umweltsünden im Osten sicher nicht
befürwortet habe.
Im Osten war es die Umwelt, die den Menschen zugesetzt hat, im Westen ist es Streß und ungezügelter Leistungsdruck, der die Menschen kaputt macht. Und das ist belegbar.


.


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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#115 von altberlin ( gelöscht ) , 09.06.2011 17:00

Noch eine Bemerkung, Joe, zun Stichwort Netzwerk.
Ein Netzwerk mag in gewissen Branchen von Vorteil sein, aber es gibt genug Berufe und Branchen, wo du ohne Weinprobe und ähnlichen Anfütterungsaktionen zu deinen Aufträgen kommen mußt. Wie hier schon erwähnt, die alte Mund zu Mund - Propaganda. Wenn ein Handwerksmeister seine Aufträge vorzugsweise mit geselligen Aktionen beschaffen müßte, wäre er entweder bald Alki oder pleite, oder beides. Und Netzwerke im Sinne von PC nutzen ebenfalls nichts. Deine "Geschäftstreffen" funktionieren vorwiegend in den Krawattenberufen.

.


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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#116 von Smithie23 , 09.06.2011 17:33

Zitat

Auf meinem Kurzurlaub in Leipzig und den Erkundungstouren durch die Braunkohlereviere Leipzig-Bitterfeld am letzten Wochenende habe ich mich mit Menschen von dort unterhalten, die dies anders sehen...
Dass es dies auch in anderen Regionen der Welt gab ist in meinen Augen kein Grund, diesen gnadenlosen Raubbau an Natur und menschlicher Gesundheit zu entschuldigen.



Das Ruhrgebiet stand doch in Sachen Umweltverschmutzung der Region Leipzig - Bitterfeld - Halle in Nichts nach, oder ?! Ich möchte nicht wissen, wieviele Wessis uns insgeheim beneiden, dass wir keine Atomkraftwerke haben und fast führend auf dem Gebiet der alternativen Energien sind.

Und das mit diesen "Netzwerken" ist wahrscheinlich auch so ein typisches "West" Phänomen, wo man sich gegenseitig hofieren muss. Wo es nicht unbedingt auf Qualität und Leistung ankommt, sondern wer am dicksten auftragen kann. Im Westen sind "Connections" oder "Seilschaften" anscheinend unabdingbar. Leider ist das eine (Un)tugend die wir übernommen haben. Was hab ich innerlich gekotzt, als schon während meiner Ausbildung in der Bank zu irgendwelchen Anlässen irgendwelche Wichtigtuer aus dem Landkreis eingeladen wurden - natürlich kostenlos und sich dort bis morgens halb 3 durchgefüttert haben lassen, aber die dicke Kohle haben. Irgendwelche Leute aus Kultur, Landrat und Wirtschaft, die sich sehr sehr wichtig vorgekommen sind.

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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#117 von joesachse , 09.06.2011 18:05

Zitat von altberlin
Deine "Geschäftstreffen" funktionieren vorwiegend in den Krawattenberufen.


Wenn Du es anders ausdrückst und schreibst, dass die Netzwerke bei Leuten, die Entscheidungen treffen, bei Kreativen, bei Leuten, die mit ihrem Wissen Geld verdienen und bestrebt sind, sich permanent weiter zu entwickeln, dann würde ich Dir Recht geben.
Dabei sind die Landwirte der Region, die Weinbauern, die Künstler genauso in solchen Netzwerken aktiv wie die Forscher und Entwickler, dir IT-Spezialisten, die Ärzte und die Verantwortlichen in der Pflege, die Verkäufer und Einkäufer der Unternehmen, die Personalverantwortlichen, die Unternehmer. Leute, die Dinge bewegen und vorantreiben.

Aber ich merke schon, dass mich hier keiner versteht und auch nicht verstehen will

Außerdem sind wir schon weit vom Thema abgeschwiffen....

Viele Grüße
JoeSachse


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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#118 von peppe , 09.06.2011 18:20

Joesachse was ist für Dich er Unterschied zwischen Dienstleistung und Netzwerk?! Das was Du aufzählst sind Dienstleistungsberufe und hat nichts damit zu tun das DIESES Netzerwerk persönlich ein vorwärtz bringt, das ist letztentlich jeder sich selbst der sich voranbringt!!!
Ps: Das Thema finde ich sehr spannend, und manchen hier sollte es auch zum nachdenken bringen



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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#119 von Monarde , 09.06.2011 18:24

Ich verstehe diese Diskussion schon lange nicht mehr. Netzwerken ist ist Ordnung und Seilschaften wird es immer geben. Im Großen und Ganzen verhalten sich die Menschen in gleichen und ähnlichen Situationen gleich. Deshalb lohnt es kaum, sich ernsthaft über andere aufzuregen. Man kann davon ausgehen, genauso zu handeln, wäre man in ihrer Situation. Ausnahmen ...
Viele Grüße,
M.

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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#120 von altberlin ( gelöscht ) , 09.06.2011 18:26

dass die Netzwerke bei Leuten, die Entscheidungen treffen, bei Kreativen, bei Leuten, die mit ihrem Wissen Geld verdienen und bestrebt sind, sich permanent weiter zu entwickeln, dann würde ich Dir Recht geben.
Dabei sind die Landwirte der Region, die Weinbauern, die Künstler genauso in solchen Netzwerken aktiv wie die Forscher und Entwickler, dir IT-Spezialisten, die Ärzte und die Verantwortlichen in der Pflege, die Verkäufer und Einkäufer der Unternehmen, die Personalverantwortlichen, die Unternehmer. Leute, die Dinge bewegen und vorantreiben.


D.h., das Leute, die mit Wissen ihr Geld verdienen, die besseren Menschen sind.

Wer mit Können und handwerklichem Geschick seine Brötchen verdient, entwickelt sich wohl nicht weiter ? Die sind wohl auch nicht kreativ ?

Irgendwie spricht aus diesem Zitat eine etwas abgehobene Einstellung. ich hatte nur bemerkt, das nicht jeder ein Netzwerk braucht, und ich füge hinzu, bei vielen ist es nur Show.

Aber du hast Recht, langsam vom Thema entfernt.


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