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RE: Dialekte und die kleinen Missverständnisse

#76 von Rotkäppchen , 27.03.2008 18:06

Zitat von Fulc
ich kenn die aber auch unter Berliner und so heißen die auch in ganz MV
ie jetzt Bratwurst? Bratwurst ist Bratwurst und Metwurst ist doch was anderes - da gibt es abver trotzdem zwei verschiedene Mettwurst (wie Salami) und Mettwurst(wie Hackmasse - aber keine Bratwurst) icvhb glaube in NRW heißt die dann nur Mett



Also Mettwurst war bei uns immer Teewurst...und sonst gabs nur noch Leberwurst


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RE: Dialekte und die kleinen Missverständnisse

#77 von mathias , 27.03.2008 22:42

Also bei mir jibt es nur einen Met, und der et lecker, aver nur zum drinken
und macht irjendwann bei zu veel jenuß

Ansonsten heißt das doch mettwurst, leberwurst, oder? Oo


Spürst du es in dir? Wie uns das Leben erfüllt mit Glück? Wir alle sind hier zu leben unser Geschick. Sing ein Lied! Vergiss die Sorgen, wenn ein Tag zu Ende ist! Komm vertrau auf morgen, weil das Leben es uns verspricht!

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RE: Dialekte und die kleinen Missverständnisse

#78 von Der ABV ( gelöscht ) , 02.04.2008 20:16

ich wohne ja schon ziemlich lange im "westen" aber letztens hab ich so lachen müssen...
ich hab natürlich auch eine schwäbische freundin und wir haben einmal meine mutter besucht die in hessen wohnt.

ich hab mir meinen dialekt eigentlich beibehalten bis auf ein paar wörter die man hier absolut nicht versteht. aber zu dem zeitpunkt wo ich mit meiner freundin zusammen meine mutter besucht hab war auch meine großmutter da die natürlich breitestes oberlausitzisch redet.

daß da meine holde fast nichts verstanden hat und ich den doletscher machen durfte war vorprogrammiert. sie hat mich teilweise auch angeschaut wie ein auto weil man ja automatisch in den dialekt verfällt und sei´s nur zum antworten. nach ein paar tagen hatte sie´s dann aber auch halbwegs drauf und konnte sich mit uns unterhalten. nur einmal hat sie dann pech gehabt. nämlich dann als meine oma folgenden satz an sie gerichtet hatte:

"würdste emol bitte oa die stube gihn und guggn wu d´r kleene ´s huttl higeschmiss´n hoat? dar hoat s´ch naml´ch oan nisch´l oagehaun und flennt nu."
meine freundi hat geschaut wie ein eichhörnchen wenn´s donnert.

ich stand daneben und meinte zu meiner oma: "luß ock, ´ch gih´ schun!"
auf dem weg hab ich dann schreiend vor lachen übersetzt daß sie eigentlich den schnuller von meinem kleinen bruder im wonzimmer suchen sollte weil er sich den kopf angehauen hatte und nun weint. antwort von ihr: " ha des hatse g´meint, i hab nix verschdande!"

ein baar tage später hab ich sie dann erwischt wie sie mit meinem bruder spielte und meinte: "hanet,du hausch dir wieder enn nischel na!"
wie herzig von ihr.

Der ABV

RE: Dialekte und die kleinen Missverständnisse

#79 von Weilheimer , 12.04.2008 19:46

In den ersten Monaten im Schwäbischen hatte ich sprachtechnisch etwas zu kämpfen. Es hatte mich nach Oberlenningen verschlagen, ein Ort weiter beginnt schon das was man Schwäbische Alb nennt, wovon ich am Anfang auch nicht wusste, was das so richtig ist. Die Leute pflegen in diesen kleinen Orten mehr die schwäbische Mundart als in Ludwigsburg, Böblingen oder Stuttgart. Ich kann mich noch erinnern der erste Besuch beim Bäcker war ein "Erlebnis" die Brötchen oder Schrippen heißen Weckle. Also den Zeigefinger genommen, draufgezeigt und gesagt, davon 5 Stück. Das war eigentlich nicht anders als im fremdsprachlichen Ausland. Die Einkäufe beim Metzger (nicht Fleischer, wie in Brandenburg) liefen ähnlich, bestimmte Wurstsorten heißen hier anders. Hier gibt es Gelbwurst und Schwarzwurst, Bockwurst kennt man hier fast nicht, dafür gibt es die Rote. Anstatt einer gescheiten Currywurst als Snack wird hier ein LKW mit ABS gegessen (für die Preussen Leberkäsweckle mit a´bissl Senf) Die Bratwurst ist hier auch was ganz anderes als ne Bratwurst in Berlin. Na ja, verhungert ist man hier im Schwäbischen trotzdem nicht, eher im Gegenteil, man sollte nicht über die Waage stolpern.
An der schwäbischen Küche mag ich besonders die Linsen mit Spätzle und Saitenwurst (nichts weiter als ne stino Wiener) und die Maultaschen.

 
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RE: Dialekte und die kleinen Missverständnisse

#80 von caramba ( Gast ) , 13.04.2008 10:54

Wollte nur sagen, Mettwurst ist bei uns die Schlackwurst...mit der man nicht schlägt...
Und zur toten Oma sagen wir Topfwurst...oder auch Blutwurst.

caramba

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RE: Dialekte und die kleinen Missverständnisse

#81 von Angel40 , 13.04.2008 10:57

Man kann zu "Tote Oma" auch Grützwurst sagen. So heißt es bei uns in der Lausitz. Ist aber das gleiche wie Blutwurst.

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zuletzt bearbeitet 13.04.2008 | Top

RE: Dialekte und die kleinen Missverständnisse

#82 von Renarde ( Gast ) , 13.04.2008 11:00

Blutwurst heißt bei uns Rotwurst, ist aber nicht dasselbe, wie Grützwurst oder "Tote Oma"...


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Gruß, Retarde

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RE: Dialekte und die kleinen Missverständnisse

#83 von Angel40 , 13.04.2008 11:03

Klar habe ich verwechselt. Hast ja Recht.

LG Kerstin

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RE: Dialekte und die kleinen Missverständnisse

#84 von Hartmut , 13.04.2008 16:24

Also als hiergebliebner habe ich mich eben balt umgeschmissen danke ABV Klasse.


Es gibt soviel schlechtes auf der Welt.
Versuchen wir gutes daraus zu machen.

 
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RE: Dialekte und die kleinen Missverständnisse

#85 von Renarde ( Gast ) , 13.04.2008 17:32

Zitat von Angel40
Klar habe ich verwechselt. Hast ja Recht.
LG Kerstin


Recht haben wollte ich aber gar nicht. Die Teile heißen doch in jeder Ecke anders und bei uns eben so.


_______________________________________
Gruß, Retarde

Renarde

RE: Dialekte und die kleinen Missverständnisse

#86 von mutterheimat , 13.04.2008 18:40

Wie nennt man eigentlich bei Euch den Broiler, einst war er der Gummiadler (sächsisch), in den Betriebsküchen. Hier heißt er Händl (Passau).


Es ist immer besser, etwas aus originalen Quellen zu erfahren, als aus ganz besonders "klugen Köpfen".

 
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RE: Dialekte und die kleinen Missverständnisse

#87 von Sweety ( Gast ) , 13.04.2008 18:44

Bei uns heißt es Kickerle. Hat mein Sohn vor Jahren gefragt was das auf deutsch heißt.


Sweety

RE: Dialekte und die kleinen Missverständnisse

#88 von Weilheimer , 13.04.2008 19:22

Zitat von mutterheimat
Wie nennt man eigentlich bei Euch den Broiler, einst war er der Gummiadler (sächsisch), in den Betriebsküchen. Hier heißt er Händl (Passau).


Im Schwäbischen sind das Göckele. Der bekannteste Verkäufer für Göckele im Grossraum Stuttgart ist der hier.

 
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RE: Dialekte und die kleinen Missverständnisse

#89 von Buhli , 13.04.2008 19:35

Die wenigsten wissen, daß Broiler gar keine DDR-Erfindung ist. Genau so wie der grüne Pfeil. Es soll doch für gebratenes Fleisch stehen. Wie beim gekochten Wasser. Das wird (ge)boiled. Wasserboiler ist doch etwas bekannter. Ausgerechnet die, die darüber gaggern, daß in der DDR kein Englisch gelernt wurde, "wissen" das wieder besser.


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Dialekte und die kleinen Missverständnisse

#90 von WELLO , 14.04.2008 11:14

Zitat von Der ABV


ich stand daneben und meinte zu meiner oma: "luß ock,´ch gih´ schun!"



...das hört sich ja schon schwer nach schlesisch an! Kenn' ich aber auch nur vom Hörensagen... :-))

Gruß Wello

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