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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#376 von igorsubotnik , 23.08.2014 09:01

23. August 1939 in Moskau Unterzeichung des Hitler-Stalin-Pakts

Die beiden Banditen teilten sich Osteuropa auf, Hitler bekam die baltischen Staaten und Polen bis zur Weichsel. Hitler bekam den westlichen Teil von Polen.

Putin scheint sich als mit der Einverleibung der Krim als würdiger Nachfolger zu erweisen. Stalins Außenminister Molotow erklärte später, er war nach dem Krieg an den Verhandlungen mit Kanzler Adenauer zur Freilassungen der deutschen kreigsgefangenen beteiligt, die Einverleibung von Ostpolen durch Sowjetrusslnd mit dem Erfordernis, "den von Deutschland bedrohten Ukrainern und Weißrussen zu Hilfe zu kommen".

Im SED-Staat wurde der Hitler-Stalin-Pakt geleugnet. Als in der sowjet-russischen Zeitschrift "Sputnik" 1988 ein Artikel über den Hitler-Stalin-Pakt erscheint, wird der weitere Vertrieb der Zeitschrift in der Zone untersagt, das aktuelle Heft wird eingezogen und eingestampft. Zur offiziellen Begründung heißt es, dass die Zeitschrift „keinen Beitrag bringt, der der Festigung der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft dient, stattdessen verzerrende Beiträge zur Geschichte“.


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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#377 von altberlin ( gelöscht ) , 23.08.2014 10:55

Zitat
Hitler bekam den westlichen Teil von Polen.


Da befanden sich doch bereits Pommern, Schlesien, Ostpreußen als deutsches Gebiet.
Hätte noch etwas oben drauf gegeben. Gut, daß diese Vision gescheitert ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-sow...-18.09.1939.jpg
oder gar das hier
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-sow...Soviet_1941.png


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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#378 von michaka13 , 23.08.2014 14:42

igorsubotnik schrieb:

Zitat
Im SED-Staat wurde der Hitler-Stalin-Pakt geleugnet.



Das kann ich so nicht bestätigen. Wir haben sehr wohl in der Schule (POS) diesen Pakt behandelt. Allerdings wurde dieser Vertrag ein klein wenig anders interprediert. Uns wurde gelehrt, das der Vertrag notwendig war, um den friedlichen Aufbau der Sowjetunion fortzusetzen. Die Besetzung Ostpolens wurde als Schutzmaßnahme für die polnische Bevölkerung bezeichnet und ebenso wurde gelehrt, das sich die baltischen Staaten freiwillig und mit großer Begeisterung der UdSSR angeschlossen hätten. So wurde es mir und meinen Schulkameraden gelehrt.

Niemals erwähnt wurde das geheime Zusatzprotokoll, in welchem festgehalten war, wie sich Hitler und Stalin Osteuropa aufteilten. Davon habe ich erst nach der Wende zum ersten Mal erfahren.


Schönen Gruß,

micha


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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#379 von igorsubotnik , 23.08.2014 17:55

Zitat von michaka13 im Beitrag #378
igorsubotnik schrieb:

Zitat
Im SED-Staat wurde der Hitler-Stalin-Pakt geleugnet.


Das kann ich so nicht bestätigen. Wir haben sehr wohl in der Schule (POS) diesen Pakt behandelt.



Tatsächlich war das Lügengespinst, was der SED-Staat in Sachen Hitler-Stalin-Pakt verbreitet "kompliziert", wie man immer sagte, wenn die Sache eigentlich etwas anders sich darstellte.

Im SED-Staat gab es nur einen Verlag, aus welchem alle Schulbücher hervorgingen. Einige Exemplare waren sogar simple Übersetzungen sowjetrussischer Schulbücher. Daraus lässt sich folgern, dass Sowjetrussland einen großen Einfluss auf das Bildungssystem seines Satellitenstaates hatte. Dass in vielen Schulbüchern der Pakt zwar erwähnt und dass in keinem der Schulbücher das Zusatzprotokoll erwähnt wird, ergibt sich daraus, dass im SED-Staat Sowjetrussland stets der edle antifaschistischer Retter Deutschlands sein mußte.

Da hätten die tatsächlichen Fakten eines Sowjetrussland als imperialistischer Staat mit territorialen Ansprüchen die Grundfesten der SED-Schwindelgeschichte erschüttert. Deshalb dann auch die Lügen um den 'freiwilligen' Beitritt der baltischen Staaten zu Sowjetrussland.

Das Digest "Sputnik" wurde im SED-Staat verboten, weil u.A. auch zu Hitler-Stalin endlich mal die Wahrheit verbreitet wurde.

Das Zusatzprotokoll lautet:

Zitat
1. Für den Fall einer territorial-politischen Umgestaltung in den zu den baltischen Staaten (Finnland, Estland, Lettland und Litauen) gehörenden Gebieten bildet die nördliche Grenze Litauens zugleich die Grenze der Interessensphäre Deutschlands und der UdSSR. Hierbei wird das Interesse Litauens am Wilnaer Gebiet beiderseits anerkannt.

2. Für den Fall einer territorial-politischen Umgestaltung der zum polnischen Staat gehörenden Gebiete werden die Interessensphären Deutschlands und der UdSSR ungefähr durch die Linie der Flüsse Pissa, Narew, Weichsel und San abgegrenzt. Die Frage, ob die beiderseitigen Interessen die Erhaltung eines unabhängigen polnischen Staates erwünscht erscheinen lassen und wie dieser Staat abzugrenzen wäre, kann endgültig erst im Laufe der weiteren politischen Entwicklung geklärt werden. In jedem Falle werden beide Regierungen diese Frage im Wege einer freundschaftlichen Verständigung lösen.

3. Hinsichtlich des Südostens Europas wird von sowjetischer Seite das Interesse an Bessarabien betont. Von deutscher Seite wird das völlige politische Desinteressement an diesen Gebieten erklärt.



http://www.ns-archiv.de/krieg/sowjetunio...ngriffspakt.php

In Bessarabien sitzt das russiche Militär noch heute, obwohl es seit dem Ende der Sowjetunion keine Grenzen zu Russland hat.


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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#380 von altberlin ( gelöscht ) , 23.08.2014 18:02

Zitat
Im SED-Staat gab es nur einen Verlag, aus welchem alle Schulbücher hervorgingen. Einige Exemplare waren sogar simple Übersetzungen sowjetrussischer Schulbücher.



Ich bin in der DDR zur Schule gegabgen, zwei meiner Kinder bis zum Ende auch, aber trotz angeblicher Übersetzungen fand ich nichts Anstößiges.
Hast du da vielleicht irgendwelches schlechtes Gedankengut als Beispiel ?


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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#381 von igorsubotnik , 23.08.2014 18:13

Zitat von altberlin im Beitrag #380

Zitat
Im SED-Staat gab es nur einen Verlag, aus welchem alle Schulbücher hervorgingen. Einige Exemplare waren sogar simple Übersetzungen sowjetrussischer Schulbücher.


Ich bin in der DDR zur Schule gegabgen, zwei meiner Kinder bis zum Ende auch, aber trotz angeblicher Übersetzungen fand ich nichts Anstößiges.



Das glaube ich dir sofort.

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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#382 von altberlin ( gelöscht ) , 23.08.2014 19:23

Schön, igorsubotnik, daß du mir mal etwas glaubst.
Den Unterton kannst du dir aber trotzdem sparen.


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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#383 von Buhli , 24.08.2014 20:28

Nach der "Schulreform" im gesamten Osten, wollte MV das Bildungssytem von NRW übernehmen. Dadurch musste NRW die Bücher neu überarbeiten. Die waren den Büchern mit DDR Vergangenheit zu nah. Gibt zu denken.


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#384 von igorsubotnik , 24.08.2014 22:54

Das Ost-Schulsystem war so gut, daß zu Wendezeiten etliche Schulen in West-Berlin schlagartig massenhaft Ost-Schüler-Anmeldungen verkraften mußten, weil viele Eltern aus dem Umland von Berlin ihre Kinder in Westberlin zur Schule schicken wollten, eine Grund könnte die Anzucht von Arbeitsbienen gewesen sein:

Zitat
"Es konnte in der Schule nicht anders zugehen als in der Gesellschaft insgesamt", sagt der Wirtschaftsprofessor Dieter Klein (PDS), derzeit einer der stellvertretenden Rektoren der Ost-Berliner Humboldt-Universität. Und wie es in der Ost-Gesellschaft zuging, hat der Ost-Berliner Opern-Regisseur Harry Kupfer so auf den Punkt gebracht:

" Dieses System ist für mich das perfideste und perfekteste Ausbeutungs- und Unterdrückungssystem, was die Welt hatte. Weil man es ja sogar geschafft hat, daß viele Leute nicht nur aus Angst, sondern aus Überzeugung die Knute geküßt haben, die sie geschlagen hat. Dieses hinterhältige psychologische Unterdrückungssystem, das ist es eben, woran wir noch jahrelang zu knabbern haben werden."

Speziell dem Bildungssystem fiel dabei die Aufgabe zu, "aus dem nachwachsenden Menschenmaterial stets gut ausgebildete, aber völlig systemhörige Arbeitsbienen zu züchten", wie das der Ost-Berliner Soziologieprofessor Artur Meier beschreibt.



In einem wird der Regisseur Harry Kupfer vielleicht übertreiben, mit dem Knabbern, das wird sich in Grenzen halten.

Daher sehr lesenswert, diese geballte Zusammenstellung der Bemühungen Unserer Arbeiter- und Bauernmacht, den allseits gebildeten sozialistischen Menschen mit seinem Bildungssystem zu erzeugen:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13497847.html


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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#385 von Gogelmosch , 25.08.2014 11:43

Zitat von igorsubotnik im Beitrag #384
Das Ost-Schulsystem war so gut, daß zu Wendezeiten etliche Schulen in West-Berlin schlagartig massenhaft Ost-Schüler-Anmeldungen verkraften mußten, weil viele Eltern aus dem Umland von Berlin ihre Kinder in Westberlin zur Schule schicken wollten, eine Grund könnte die Anzucht von Arbeitsbienen gewesen sein:

Das Bildungssystem in Ost und West, würde ich meinen, war annähernd gleich gut oder schlecht.
Wer lernen wollte, lernte und büffelte bis die Schwarte knackte, andere wollten lieber doof bleiben und gaben sich absolut keine Mühe. Der eine schaffte es in höchste Kreise mit nem
Superjob, der andere begnügte sich mit dem Job als Betriebslandschaftspfleger - also Hof-
und Hauspumpel. Der eine hat nen Lambo, der andere fährt noch mit seinem Holzdreirad. Jeder
hat oder hatte seine Chance, es lag nur an jedem selber. Die eine Frau ging zur Abendschule,
die andere machte machte auch Abendschule, aber in einem Puff. (Entschuldigung, liebe hier
anwesenden Frauen)!
Ich kann doch nicht ein System für meine Blödheit verantwortlich machen! Waren die, die ihre Kinder in Westschulen schickten, nicht auch ein wenig vom Westen verblendet worden? Nach der
Wende war ja alles scheiße, was die die DDR in 40Jahren zuwege brachte. Ja die schöne bunte
Glitzerwelt - vieles nur Lug und Trug!


Wer sagt: „Hier herrscht Freiheit“, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht!

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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#386 von Buhli , 25.08.2014 12:14

Gogelmosch, bis etwa fünf Jahre nach der Wende hielt die Euphorie an.Danach kam das böse erwachen. Da hat man etwas spät feststellen müssen, wie blind man den Heilsbringern aus der BRD hinterher hechelte. Man durfte eben feststellen, dass man Westartikel, incl.Bildungssystem konsumierte, nur weil es aus dem Westen kam. Das es nicht besser war, wissen in der Zwischenzeit die meisten Menschen. Auch die etwas intelligenteren Wessis. Im Forum gibt es schon noch den einen oder anderen zurück gebliebenen Neuwessi.


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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#387 von Gogelmosch , 25.08.2014 17:04

Unsere Elektrogeräte war so konstruiert, daß sie mindestens ein halbes Leben halten mussten.
Guck Dir den heutigen Schrott mal an. Da werden Fehler eingebaut, so daß der Mist nur noch
knapp über die Garantiezeit wackelt. Warum? Geld, Geld und nochmals Geld. Du darfst so ein
Teil nicht lange haben, sonst muß der Hersteller am Hungertuch nagen. Das geht doch nicht!
Dann liest man "Die Made in Germany". Wenn man aber genauer hinschaut, was liest man da?
"Die Made kommt aus Fernost". Ich würde dies als glatten Betrug am Kunden werten. Was ist
da noch Deutsch? Die Konstruktion und/oder der Transport? Wenn man bedenkt, das heute fast
80% der Lebensmittel, die wir uns zu Gemüte führen, von den Gelbhäuten kommt.
Mahlzeit oder Guten Appetit!


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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#388 von Smithie23 , 25.08.2014 17:48

Es muss nicht alles schlecht sein, was nicht automatisch Made in Germany trägt. In vielen Dingen sind uns andere Länder einfach technisch voraus.

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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#389 von Buhli , 25.08.2014 21:14

Smithie, das erlebe ich schon über einen längeren Zeitraum. Die Staubbeutel "Made in Germany" machen die meisten Probleme. "Made in China" weist da wesentlich weniger Mängel auf. Mittlerweile "färbt" das auch auf andere Zubehörteile ab. Was meinst Du wie die Leute staunen, wenn sie das in Zusammenhang mit der renommierten deutschen Firma, um die Ohren bekommen.
Heute kam in Brisant ein interessanter Beitrag zu den "Erziehungsheimen" in der alten BRD. Als Beispiel wurde Korntal bei Stuttgart gezeigt. Im Sachsenspiegel kam noch was zu Torgau. In einem kleinen aber feinen Büchlein zu diesem Thema, lieferte Robert Allertz eine recht einfache Erklärung. "In beiden Ländern waren die Pädagogen zu jenem Zeitpunkt überfordert, weil die pädagogischen Erfahrungen fehlten. Der Umgang mit den damaligen Schutzbefohlenen, lässt sich dadurch nur schwer mit den jeweiligen politischen Systemen in Verbindung bringen." Leuchtet irgendwie ein. Kommt jetzt nicht mit Schönreden.


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RE: Diskussionsthread zur 'deutschen Geschichte'...

#390 von altberlin ( gelöscht ) , 25.08.2014 21:21


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