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RE: Apple

#31 von Weilheimer , 09.10.2011 19:04

Zitat von Buhli
Bis zur Wendezeit gebe ich Dir Recht. Für die Zeit nach der Revolution und vor der Vereinigung, gibt es von mir ein Veto. Da wurden nämlich die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen, um es wenigstens so frei gestalten zu können wie in der BRD. Kann sein, daß er da trotzdem in die USA gegangen wäre, denn wenn die Voraussetzungen in der jetzigen BRD richtig gut wären, würden sicher nicht so viele Deutsche aus allen Branchen in den USA forschen.



Die paar Monate friedliche Revolution und Zeit bis zur Wiedervereinigung habe ich nicht gemeint und berücksichtigt. Es ging nur um 40 Jahre real existierenden Sozialismus auf deutschem Boden.

 
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RE: Apple

#32 von delta , 09.10.2011 19:08

Die Frage wäre gewesen, was wäre passiert, wenn wir jeden Ehemaligen DDR Bürger 1,5 Millionen in die hand gedrückt hätten
mit diversen Auflagen....Schon mal drüber nachgedacht........den rein rechnerisch hat uns jeder DDR -Bürger bis jetzt
so viel gekostst und die förderung läuft noch sehr lange, wie es aussieht, wenn auch nicht mehr im vollen umfang der Ökosteuer.


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Apple

#33 von Weilheimer , 09.10.2011 19:08

Zitat von Smithie23
Mehr Geld und beruflichen Aufstieg, aber fehlende Familie und soziale Kontakte.


Wirst du vielleicht nicht glauben, aber das kann ich sogar nachvollziehen. Wenn man sich so entschieden hat, kann man allerdings dann nicht bei jeder passenden Gelegenheit eine Neiddebatte beginnen nur weil in bestimmten Regionen Deutschlands bessere Löhne gezahlt werden oder andere Arbeitsbedingungen vorherrschen. Wenn ich von Mutti nicht weg will, dann muss ich die Kröte schlucken und unter den Bedingungen leben und arbeiten, wie sie zu Hause vorherrschen.

 
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RE: Apple

#34 von joesachse , 09.10.2011 21:10

Nachdem hauch hier Buhli und reporter ihre DDR->Diskussionen durchgezogen haben, von mir was zum Thema Steve Jobs:
Der Mann war ein Kämpfer, der auch als Unternehmer viele Niederlagen hat einstecken müssen, der innerhalb von ein paar Monaten hunderte Millionen Dollar verlor und aus seinem Unternehmen rausgeflogen ist und immer wieder Visionen gehabt hat und diese mit aller Kraft verwirklicht hat. Das, was wir heute bei Apple sehen, ist ja nur die letzte Stufe seiner Visionen, dieses "Internet und Kommunikation überall" mit Lifestyle zu verbinden und über geschlossene Systeme die Benutzer für alles Mögliche abzukassieren. Dabei sind dies pro Benutzer immer nur Centbeträge, aber das summiert sich eben.
Er hat mit dem Apple II bereits einen Computer erschaffen, der anders war als alle anderen IBM-Clone damals, nachdem er dort rausgeflogen ist, hat bei Pixar angefangen mit der Vision, dass es in Zukunft auch digitale Filme geben wird. So gibt es viele Dinge, bei denen er tatsächsich ein Visionär war. Gleichzeitig war er aber auch immer ein knallharter Unternehmer.
Mir stellt sich die Frage, ob solch ein visionärer Unternehmer, der mehrere grandiose Niederlagen einstecken musste, in Deutschland ebenflls solche Chancen gehabt hätte?
PS: Ich finde die Macbooks und auch das iPad technisch spannend bis visionär, ich habe diese Geräte nicht und finde Apples Firmenpolitik extrem kritikwürdig.

Gruß
JoeSachse


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RE: Apple

#35 von reporter , 09.10.2011 21:28

Soviel man bisher liest, hatte sich Jobs, im Gegensatz zu manchem anderen Milliardär in den USA, der es dort zu riesigem Reichtum brachte, nicht von der großzügigen Seite gezeigt und sich bei gemeinnützigen Stiftungen engagiert.

Unterdessen verzeichnet ATT einen Ansturm auf das iPhone 4S. Binnen zwölf Stunden gingen mehr als 200000 Vorbestellungen ein, soviel wie nie zuvor bei einem iPhone.

Das Visonäre scheint mir posthum etwas überhöht zu sein, Produkten mit vergleichbaren Leistungsmerkmalen sind auch von anderen Herstellern vorhanden. Allerdings scheint mir die Kult-Marketing-Maschine bei Apple gut geölt zu sein, was natürlich auch einen Wert darstellt, wenn damit gleichzeitig ein überhöhter Preis akzeptiert wird.


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RE: Apple

#36 von Weilheimer , 09.10.2011 21:37

Es muss jeden hier lesenden klar sein, ein Unternehmen kann nur überleben, wenn es einen Gewinn erwirtschaftet, dazu bedarf es Produkte oder Dienstleistungen, welche ein Verbraucher auch haben will. Steve Jobs und sein Team haben es hinbekommen Technik als Lifestyle mit den entsprechenden Preisen zu vermarkten. In Deutschland hat man irgendwie den Eindruck, das es unanständig ist, wenn eine Firma Profit macht. Das ist aber der Schmierstoff für den Wirtschaftsmotor und dem gesellschaftlichen und technischen Fortschritt. Es wird nur das getan, was sich wirtschaftlich rechnet. Na gut manchmal fließen Subventionen aus politischen Gründen und tote Wirtschaft, wie der Steinkohlebergbau werden am Leben erhalten.

 
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RE: Apple

#37 von joesachse , 09.10.2011 22:05

Zitat von Weilheimer
In Deutschland hat man irgendwie den Eindruck, das es unanständig ist, wenn eine Firma Profit macht.


Vielen Dank, genau diesen Eindruck habe ich auch. Dazu kommt, dass nirgendwo die Neiddebatten so heftig geführt werden wie in Deutschland. In anderen Ländern sind die meisten Menschen zuerst einmal stolz auf erfolgreiche Unternehmen aus ihrer Region, da kommen Neiddebatten viel seltener auf. Und da ist es auch kein Diskussionspunkt, dass sich ein erfolgreicher Unternehmer etwas leisten kann.
delta ist hier im Forum ein extremes Beispiel dafür.


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RE: Apple

#38 von Paule , 09.10.2011 22:36

Zitat von Weilheimer
In Deutschland hat man irgendwie den Eindruck, das es unanständig ist, wenn eine Firma Profit macht.

Warum kaufst Du dann kein Nokia und gehst nicht zu Schlecker oder kik?

Das IPhone wird zusamengenagelt für: 197,01 Dollar

"Die 16Gbyte Version des iPhone4 hat eine BOM von USD 187,51 (die Komponenten haben seit Juni jedoch einen Preisverfall erlebt). Wenn man die geschätzten Produktionskosten von USD 9,50 einrechnet..." - siehe Link bei Diskussion über Mobiltelefone.

Der Verkaufspreis ist bekannt. Da bleibt also nichts, um den chinesichen Arbeitern ein entspannteres Leben zu gönnen? Wie sozial ist das denn?

In Summe hat JoeSachse die richtigen Worte gefunden: SJ war Visionär und Kämpfer und Apples Firmenpolitik ist extrem kritikwürdig.

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RE: Apple

#39 von Buhli , 10.10.2011 00:07

@Reporter. Das die juristischen Voraussetzungen der Demokratie dienen sollten, ist Dir wohl entgangen? Da waren die "Forschungsvorraussetzungen" wie alle anderen Bereiche nur nebenbei behandelt worden. Durch die kurze Restlaufzeit der DDR hatte sich das ja dann auch erledigt.
Zu Herrn Jobs kann man sich ja auch nur eine "Meinung" bilden, die nicht durch Insider sondern die Presse geformt wird. Also lass ich mal das "Kämpfer" und andere Gutmenschgelaber. Richtig erfolgreiche Geschäftsleute hab ich während meiner Vertriebstätigkeit schon reichlich kennengelrnt. Nur waren das eben keine guten Geschäftsleute. Es waren fast alles arme Leute mit sehr viel Geld.
Profit machen ist nicht das Problem. Ist ja notwendig um wenigstens die Firma am laufen zu halten. Das sollte es aber auch schon gewesen sein. Der exorbitande Gewinn wird aber leider von so einigen großen Unternehmen verwendet um Mitbewerber zu zerstören oder wenigstens zu erniedrigen. Muß das sein? Mit "So ist Marktwirtschaft" lässt sich das nicht begründen. Es sind Menschen dahinter.


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Apple

#40 von Smithie23 , 10.10.2011 00:18

Zitat von Weilheimer
In Deutschland hat man irgendwie den Eindruck, das es unanständig ist, wenn eine Firma Profit macht. Das ist aber der Schmierstoff für den Wirtschaftsmotor und dem gesellschaftlichen und technischen Fortschritt. Es wird nur das getan, was sich wirtschaftlich rechnet.



Astrein ! Genau so sehe ich das auch. Wie sind denn die meisten Deutschen drauf ? - man erwartet als langjähriger Kunde größtmöglichen Service (wobei, warum sollte Jemand, der 10 Jahre Kunde ist anders behandelt werden, als Jemand, der seit 3 Tagen Kunde ist ??), der kostenlos sein soll und zu Hause vorm Fernseher zeigt man sich entsetzt über die Menschen, die zu Hungerlöhnen arbeiten müssen.

Der verbreitete Niedriglohn in Deutschland ist auch zum Teil auf die Mentalität der Leute zurückzuführen !!

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