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RE: Von den USA lernen heißt siegen lernen

#541 von ossi1 ( gelöscht ) , 18.09.2014 11:41

Zitat von joesachse im Beitrag #540
Ich verstehe Deine Fixierung auf Gysi nicht


Gysi ist der Fraktionschef einer im Bundestag vertretenen Partei. Da ist es schon interessant zu wissen, was die Genossen so wollen, wenn es um die Bekämpfung des Islamistischen Terrors geht. Oder muß es so weit kommen wie in Australien, wo die Terroristen einfach auf offener Straße einem zufällig dahergehenden Passanten fernsehgerecht und vor laufender Kamera den Schädel abschlagen wollten?

Denn mit deiner These, die im Grunde nach dem Motto "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass" handelt, wird man meines Erachtens nicht sehr weit kommen. Denn "deutliche" Erfolge, wie du sie sehen möchtest, sehe ich im Konkreten bei den Islamistischen Banden nun überhaupt nicht.

ossi1

RE: Von den USA lernen heißt siegen lernen

#542 von Buhli , 18.09.2014 13:25

Solange sich die drei Länder die es betrifft, nicht einig sind, brauchen wir uns da nicht sehen lassen. Die Türkei hat doch den Schwanz eingezogen. Jegliche Unterstützung der Internationale abgelehnt. Irak, dank Big Brother im Chaos und Syrien konzentriert sich auf sich selbst, weil es da genug zu tun gibt. Auch Dank der Internationale der wir auch angehören.


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Von den USA lernen heißt siegen lernen

#543 von joesachse , 18.09.2014 21:27

Zitat von ossi1 im Beitrag #541
Denn "deutliche" Erfolge, wie du sie sehen möchtest, sehe ich im Konkreten bei den Islamistischen Banden nun überhaupt nicht.

Erstmals bildet sich im Nahen Osten eine Allianz gegen diese Terroristen, in der Religionsführer, Politiker und breite Massen vor Ort in der Region gegen die Terroristen des IS sind.
In den letzten 13 Jahren gab es nie eine so breite Übereinstimmung, die USA als "Antiterrorkrieger" hatten immer auch viele Menschen gegen sich und die Religionsführer sowieso. Da galt durchaus Al Qaida als das kleiner Übel.
Allerdings liegt darin auch eine große Gefahr für das Weltmachtstreben der USA, denn solch eine starke Allianz könnte irgendwann auch gegen die USA bestehen und deren Einfluss im Nahen Osten massiv zurückdrängen.

Interessant ist, dass mir ISIS das erste Mal Mitte letzten Jahres im Syrienkonflikt aufgefallen war und damals schon die Menschen mehr Angst vor ISIS als vor Assad hatten und es Meldungen gab, dass eine Mehrheit der Syrier wieder zu Assad stehe. Irgendwo wurden damals auch unbewiesene Behauptungen laut, dass zumindest ein Teil der Giftgaseinsätze auch von ISIS kamen.


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RE: Von den USA lernen heißt siegen lernen

#544 von ossi1 ( gelöscht ) , 19.09.2014 08:29

Zitat von joesachse im Beitrag #543

Erstmals bildet sich im Nahen Osten eine Allianz gegen diese Terroristen, in der Religionsführer, Politiker und breite Massen vor Ort in der Region gegen die Terroristen des IS sind.



Es bleibt abzuwarten, wie wirksam diese 'Allianz' tatsächlich ist. Gerade wenn eine Vielzahl von arabischen Staaten dabei ist, besteht das Ergebnis traditionell dann mehr aus Gerede als aus Taten. Wenn sie dann nicht hinter dem Rücken auch die Terroristen unterstützen, kann man schon froh sein.
Nach Auffassung des Internationalen Instituts für Strategische Studien (IISS) gibt es ein geopolitisches Dilemma. IISS-Chef Chipman meint, die Allianz reicht nicht aus, um die IS wirksam zu bekämpfen. Bei ihm stellt sich die Frage "Wer übernimmt den Bodenkampf und wie wird er gemanagt? Diese Frage ist immer noch unbeantwortet."


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RE: Von den USA lernen heißt siegen lernen

#545 von joesachse , 19.09.2014 23:26

Zitat von ossi1 im Beitrag #544
Bei ihm stellt sich die Frage "Wer übernimmt den Bodenkampf und wie wird er gemanagt? Diese Frage ist immer noch unbeantwortet."

Da hat Chipman durchaus recht. Der Westen kann und darf diese Rolle nicht übernehmen, zu groß ist die Gefahr, den Terroristen dann mehr Zulauf zu verschaffen oder gar einen Schulterschluss zwischen IS und Al Qaida zu erzeugen.


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RE: Von den USA lernen heißt siegen lernen

#546 von ossi1 ( gelöscht ) , 22.09.2014 09:52

Zitat von joesachse im Beitrag #545

Da hat Chipman durchaus recht. Der Westen kann und darf diese Rolle nicht übernehmen


Aha, und wer dann?

Vielleicht Putin? Er könnte sein Tschetschenien-Knowhow einbringen, wie er die "autonome Republik in Russland" stabilisierte.

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RE: Von den USA lernen heißt siegen lernen

#547 von ossi1 ( gelöscht ) , 24.09.2014 15:48

Obama will jetzt eine UNO Resolution gegen Terror-Reisende in einer UN-Sitzung höchstpersönlich einbringen.

Jede Nation solle die Rekrutierung, den Transport oder die Ausrüstung von Einzelpersonen verhindern, die "mit dem Ziel in ein anderes Land reisen, terroristische Akte zu begehen oder terroristisches Training anzubieten oder zu absolvieren".

Ob die Chinesen und Putin diesmal mitmachen?

Auch Deutschland könnte in Verlegenheit kommen, ich höre mindestens schon die Linkspartei und die Grünen als Bedenkenträger, denn den ISIS Halsabschneidern droht mit der entworfenen US Resolution der partielle Entzug staatsbürgerlicher Rechte. Es wird sozusagen ein internationaler Notstand ausgerufen.


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zuletzt bearbeitet 24.09.2014 15:49 | Top

RE: Von den USA lernen heißt siegen lernen

#548 von Ilrak , 24.09.2014 16:11

Eigentlich fällt potenziell schon jeder Ägypten - Tourist darunter, weil
man kaum individuell bei jedem den Zweck der Reise ergründen kann.
Und dann die vielen Gutmenschen, die fremde Kulturen kennen lernen wollen und dafür z.B.
durch den Jemen trampen.


Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen.

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RE: Von den USA lernen heißt siegen lernen

#549 von ossi1 ( gelöscht ) , 30.09.2014 14:02

Vielleicht doch ein Lichtblick beim Kampf gegen die Terrororganisation IS?

Am Mittwoch hatten die Kurden erstmals Unterstützung aus der Luft erhalten. Die US-geführte Koalition bombardierte Ziele in der Umgebung von Ain al-Arab, um den Vormarsch des IS zu stoppen. Und die Kurden melden erste Erfolge, sie hätten wenige Kilometer vor Ain al-Arab die Terroristen gestoppt.
Frankreich schließt Luftangriffe dort auch nicht mehr aus.

Die deutschen Bedenkenträger halten sich zurück. Wo bleiben eigentlich die anderen militärisch hoch gerüsteten Staaten der Welt, um gegen diese 'Bedrohung für die Welt' (UN-Auffassung) anzugehen? Braucht Putin sein Militär lieber doch in der Ukraine gegen die dortigen 'Faschisten'?


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zuletzt bearbeitet 30.09.2014 14:06 | Top

RE: Von den USA lernen heißt siegen lernen

#550 von Paule , 30.09.2014 21:58

Ain al-Arab liegt doch in Syrien? Kein Aufschrei vom Forumbedenkenträger mit den vielen Identitäten? Gibt es eine völkerrechtliche Legitimation für US-Luftschläge auf syrischem Territorium?

Eine interessante Analyse dazu habe ich hier gefunden: Tagesspiegel


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RE: Von den USA lernen heißt siegen lernen

#551 von ossi1 ( gelöscht ) , 30.09.2014 23:43

Zitat von Paule im Beitrag #550
Ain al-Arab liegt doch in Syrien? .. Gibt es eine völkerrechtliche Legitimation für US-Luftschläge auf syrischem Territorium?



Wir haben es hier mit den IS Terroristen mit einem Phänomen zu tun, was bisher im Völkerrecht nicht vorkommt, nämlich dem der Verbrechen einer nicht staatlichen Terror-Organisation, die sich Teile des Wirtsstaates zueigen macht. Das geltende Völkerecht ist daher nur bedingt tauglich, die notwendigen Schutzmaßnahmen, die von den USA und anderen Ländern ergriffen werden, zu verurteilen.

Würde man die IS tatsächlich als 'Staat' betrachten, wie sich die Terrororganisation IS selbst sieht, gibt es auf dem betreffenden Gebiet keinen syrischen Staat mehr, der dort seine Souveränität ausübt, und mithin dessen Rechte man dann auch nicht verletzen könnte. Dann ist der Hilferuf der irakischen Regierung auch gleichzeitig eine Kriegserklärung gegen den IS Nachbarstaat, denn die IS betreibt 2/3 ihres Militärpotentials von ehemals syrischem Gebiete aus. Und es ist das Recht der irakischen Regierung, auch andere mit der Verteidigung ihrer souveränen Rechte zu beauftragen.


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zuletzt bearbeitet 30.09.2014 23:55 | Top

RE: Von den USA lernen heißt siegen lernen

#552 von Paule , 01.10.2014 05:27

Na das ist ja eine wirklich lustige Erklärung. Du scheinst immer noch auszublenden, die " 2/3 " auf syrischen Gebiet, das sind die " Rebellen " die noch vor kurzer Zeit von uns massiv hochgerüstet wurden. Aber egal. Machen halt nicht das, was ursprünglich vorgesehen war, dann bauen wir uns die Welt, wie sie uns gefällt und fliegen Luftangriffe auf einen souveränen Staat.

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RE: Von den USA lernen heißt siegen lernen

#553 von michaka13 , 01.10.2014 05:35

Zitat von Paule im Beitrag #550
Ain al-Arab liegt doch in Syrien? Kein Aufschrei vom Forumbedenkenträger mit den vielen Identitäten? Gibt es eine völkerrechtliche Legitimation für US-Luftschläge auf syrischem Territorium?

Eine interessante Analyse dazu habe ich hier gefunden: Tagesspiegel





Ich weiß nicht ob Dir die Bilder im Netz von enthaupteten, gefolterten und getöteten Zivilisten, u.a. Frauen und Kinder, entgangen sind. Das ist die Legitimation für das Vorgehen gegen diese Terroristenbrut.

Aber es ist ja so einfach im sicheren, warmen Wohnzimmer zu sitzen und mit dem Finger auf die böse USA zu zeigen.


Kopfschüttelnde Grüße,

Micha


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RE: Von den USA lernen heißt siegen lernen

#554 von Paule , 01.10.2014 07:24

@Micha: Ich habe den Einsatz der "bösen USA" weder veruteilt, noch für gut befunden. Meine Frage ging an unseren Forentroll, der bei jeglichen Beiträgen zur Ukraine mit der Völkerrechtskeule kommt, hier aber alles gutheißt, was von der USA gesteuert wird. Eine persönliche Wertung kannst Du gern hineininterpretieren, die gibt es aber nur im Bezug dazu, daß die IS, die jetzt Zivilisten foltert, tötet, enthauptet, noch vor wenigen Monaten die gloreichen Rebellen waren, die von uns unterstützt wurden. Würde mich freuen, wenn Du mich vom Gegenteil überzeugst.

Kopfschüttelnde Grüße,

Paule

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RE: Von den USA lernen heißt siegen lernen

#555 von ossi1 ( gelöscht ) , 01.10.2014 08:23

Zitat von Paule im Beitrag #552
Na das ist ja eine wirklich lustige Erklärung.


Dass du dich mit dem Argument auseinandersetzt, daß in dem betreffenden Gebiet zur Zeit überhaupt kein Staat von Assad mehr existiert, dessen Rechte 'verletzt' sein könnten, habe ich auch nicht erwartet.

Unerträglich war das lange Zögern der Welt angesichts der Massaker, die IS verübt. An Jesiden, an Schiiten, an Turkmenen, an Christen, kurz: an allen, die nicht ihre ultraradikale Auslegung des Islam teilen.

So einsichtig die Luftschläge der USA gegen die Terror-Banden des IS auch sein mögen, man wird schnell zu dem Ergebnis kommen, daß aus der Luft alleine die islamistischen Banditen nicht wirksam zu bekämpfen sind. Es wird nicht ausbleiben, daß durch die Luftschläge auch Zivilisten zu schaden kommen. Um Kalaschnikows der IS auszuschalten, sind Bomben und Cruise Missiles denkbar ungeeignet.

Militärs wissen das. Nicht zufällig sagte ein US-General kürzlich, unter bestimmten Umständen würde er dem Präsidenten "den Einsatz von US-Kampftruppen am Boden" empfehlen. Ich fürchte nur, Obama wird dies aus politischen Gründen ablehnen und der Krieg gegen IS wird halbherzig mit untauglichen Mitteln weitergeführt.

Ändern würde sich das nur, wenn die von der IS angekündigten Morde des Köpfens von willkürlich gekidnappte Bürgern vor laufender Kamera auch in den westlichen Ländern größere Ausmaße annimmt.

Die Türkei spielt dabei bisher eine undurchsichtige Rolle. Offensichtlich steht Türken-Chef Erdogan auch das Wasser bis zum Halse, weil die IS Banden an seiner Grenze stehen, daß er sein bisheriges Gemauschel aufgibt und sich den USA anschließen will. Wie zu lesen ist, erwägt jetzt die Türkei, auch Bodentruppen in dem vom Assad-Regime aufgegebenen Teil einzusetzen. Da ein UN-Mandat durch Putins Blockadepolitik nicht zu erreichen sein wird, geschieht das lediglich auf Beschluss des türkischen Parlaments.


ossi1
zuletzt bearbeitet 01.10.2014 08:53 | Top

   

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