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RE: Das Leben auf Pump

#61 von Weilheimer , 16.10.2011 18:19

Joe, dein Autodealer ist zumindest ein guter Verkäufer, du glaubst du würdest etwas beim Autokauf sparen, das ist schon mal was. Joe du weißt nicht zu welchen Konditionen der Händler das Auto erhält. Das wissen nicht mal die Verkäufer der Fahrzeuge, die erhalten einen Rahmen, in dem sie die Wagen verkaufen müssen. Eine Autofinanzierung wird IMMER auf den Fahrzeugpreis drauf kalkuliert und die Differenz von 0,0% oder 0,9% zum normalen Kreditzins der Autobank kannst du als Barzahler immer als Nachlass erhalten. So viel Geld bekommst du niemals, wenn du das Geld auf einem Tagesgeldkonto anlegst. Momentan liegt der Zins für eine normale Finanzierung zwischen 6 und 8% je nach Bonität. Bei einem 20000 Euro Auto sind das ca. 1200 Euro Zinsen pro Jahr, bei 4 Jahren also 4800 Euro. Deine 500 Euro vom Tagesgeldkonto sind dagegen Peanuts.
Ich war schon früher immer erstaunt, wie leicht man selbst gebildete Leute mit dieser Billigzinsmasche zu einer Unterschrift auf einen Kaufvertrag bewegen konnte.


 
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RE: Das Leben auf Pump

#62 von michaka13 , 16.10.2011 18:55

@ peppe, 0 %-Finanzierungen sind gerade im Möbelhandel und Elektronikhandel in Deutschland keine Seltenheit. Und den Preis kann man auch vorher aushandeln, bevor man dem Verkäufer mitteilt welche Zahlungsart (cash oder bar) man bevorzugt.


Was den Autokauf betrifft, gehe ich wie joesachse stets zum Händler meines Vertrauens nach Dessau. Und auch dort nur zu einer Verkäuferin. Wir kennen uns jetzt über 15 Jahre. Ich habe bei ihr schon einige Wagen gekauft in dieser Zeit, 2 Neuwagen, 2 oder 3 Jahreswagen und 2 Halbjahreswagen. Ich fahre halt sehr viel. Da ich im Autohaus genau weiß was ich will, gehen die Verhandlungen eigentlich immer recht zügig. Sie weiß genau, das ich mir vorher stets 2 Angebote anderer Händler einhole und trickst ebenfalls nicht groß rum beim Preis. Der Kauf von Freund Mondeo war z.B. auch recht easy. Anruf, Termin ausgemacht, hingefahren, bei nem Kaffee kurz bequatscht was ich möchte (Ausstattung, hatte ne Liste vorbereitet), mein Auto dort stehenlassen, einen niegelnagelneuen Mondeo (Vorführer) für eine Woche mitgenommen. Nach einer Woche wieder hin und mitgeteilt das ich nen Mondeo will. Sie hat ihre vorbereiteten Unterlagen rausgeholt, ruckzuck alles besprochen und erst dann, ganz zum Schluß haben wir über Geld geredet. Ich hasse es, wenn bereits am Anfang eines Gespräches, sich alles nur um den Preis/ums Geld geht. Sie hat mir ein Angebot vorgelegt, der Preis lag gute 6.000 € unter Liste, es gab noch einige Extras kostenfrei obendrauf und wir waren uns wie immer sehr schnell einig. Vertag gemacht und 3 Monate später Freund Mondeo abgeholt. Bis zur Nennung des Preises wußte meine Verkäuferin nicht wie ich bezahle. Ich habe schon Vollfinanzierungen bei Ihr gemacht, ich habe aber auch schon die Gesamtsumme komplett cash bezahlt. Es wäre also alles möglich gewesen. Erst nachdem wir uns auf den Preis geeinigt haben, habe ich mitgeteilt das es diesmal ein Teilfinanzierung wird.

Ihr dürft Euch bei Preisverhandlungen nur nicht so schnell in die Karten gucken lassen. Direkt nach ner Finanzierung fragen oder loskrähen: "Ich zahle cash, was ist da preislich drin?", ist das dümmste was man machen kann.


Gruß, micha

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RE: Das Leben auf Pump

#63 von joesachse , 16.10.2011 19:57

@Weili: Ich habe deutlich geschrieben, dass das ein paar Jährchen her ist (allerdings schon zu Euro-Zeiten). Heute ist die Situation am Markt anders, deshalb muss man sich das genau ansehen.
Ansonsten hat wieder einmal Michaka alles notwendige geschrieben, hundertprozentige Zustimmung. Und dass ich immer mit Vergleichspreisen aus dem Internet komme, weiss mein Autohändler auch, genau so wie das Möbelhaus dann durchaus einen hohen Preisnachlass geben konnte. Und mein Autohändler weiss, dass ich dann den Service bei ihm machen lasse und die Winterreifen und den TÜV, und dass ich nach jetzt 4 Autos vielleicht auch noch ein fünftes bei ihm kaufe. Er hat also keinen wirklichen Grund, mich übers Ohr zu hauen. Und Dank Internet und Autoscout24 u.a. Seiten weiss ich, was ein Gebrauchter nach meinen Wunschvorstellungen kostet, sowohl von Privat als auch von Händlern.
Übrigens ist für mich Autokauf genau so eine Vertrauenssache wie mein Versicherungsagent. Beides muss funktionieren und bei beidem haben beide Seiten ein Interesse daran, dass es langfristige Beziehungen gibt.


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RE: Das Leben auf Pump

#64 von michaka13 , 16.10.2011 20:15

Zitat
Übrigens ist für mich Autokauf genau so eine Vertrauenssache wie mein Versicherungsagent. Beides muss funktionieren und bei beidem haben beide Seiten ein Interesse daran, dass es langfristige Beziehungen gibt.



So sehe ich das auch.

Bei solch wichtigen Dingen lege ich auch Wert auf ne langfristige Zusammenarbeit. Und ich habe festgestellt, das beide Seiten im Laufe der Jahre davon profitiert haben.

Bei , in meinen Augen nicht so wichtigen Dingen, wechsele ich allerdings schon häufiger, z.B. Stromanbieter.


Gruß, micha

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RE: Das Leben auf Pump

#65 von Weilheimer , 16.10.2011 21:08

Zitat von joesachse

Übrigens ist für mich Autokauf genau so eine Vertrauenssache wie mein Versicherungsagent. Beides muss funktionieren und bei beidem haben beide Seiten ein Interesse daran, dass es langfristige Beziehungen gibt.



Na ja, sicher ist Autokauf Vertrauenssache und dieses Vertrauen ist vor allem eines, TEUER für den Kunden und es nützt vor allem dem Händler, weil der Kunde die Ware nicht so genau überprüft, weil dort Emotionen im Spiel sind. Bei einem neuen Gebrauchten mit Werkgarantie, zu was brauche ich dort eine Beziehung zum Händler? Ich möchte keine Beziehung mit meinem Autodealer, ich möchte ein günstiges Auto mit einem günstigen Werkstattservice. Beides findet man heute leider nicht mehr in einem Glaspalast als Autohaus in einer größeren Stadt. Ein Auto ist ein Gebrauchsgegenstand, wie ein Mixer und eine Waschmaschine und wenn ich letzteres kaufe, dann brauche ich auch keine Bindung zu einem Händler. Ich habe weder zu Autohäusern mit Glaspalast noch zu Fähnchenhändlern vertrauen. Während der Probefahrt lasse ich den Wagen in einer Werkstatt prüfen, zahle dafür dann vielleicht 20 Euro. Das hat mich erst vor kurzem vor einem teuren Reinfall geschützt, als mir ein Autohaus einen Gebrauchten mit kaschierten Hagelschaden verkaufen wollten, angeblich bei der Inzahlungnahme nicht bemerkt und jedes Jahr empfange ich den Osterhasen und dem Weihnachtsmann.


 
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RE: Das Leben auf Pump

#66 von joesachse , 16.10.2011 21:32

Offensichtlich sind meine Erfahrungen hier auf dem Lande völlig andere als Deine, Weili. Ich bin damit bisher immer gut gefahren. Ein Auto ist ein Gebrauchsgegenstand, der leider manchmal etwas technische Betreuung benötigt. Und dazu habe ich weder Zeit noch Lust, also brauche ich jemanden, der das erledigt. Mein Autohändler hat mir auch schon statt einer teueren Original-Stoßstange eine günstigere (ca. 50% des Preises der Originalware) Noname-Stoßstange angebaut, hätte ich bei Ersatzteilhändlern im Internet nicht günstiger bekommen. Du setzt Vertrauen mit fehlender Kontrolle gleich, das kann sich heute niemand mehr leisten
Ein Mixer und eine Waschmaschine benötigen weniger technische Betreuung, aber selbst die Waschmaschine kaufe ich beim regionalen Elektromarkt, wo ich weiss, dass bei Bedarf ein Monteur vorbeikommt oder mir auch mal ein Ersatzteil für 3€ zum Selbstkostenpreis beschafft wird.


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RE: Das Leben auf Pump

#67 von peppe , 16.10.2011 22:03

Joe...Nach 3 Jahren hatte ich also durch die Kreditzahlung ca. 500€ gespart!!!

Ist aber nicht dein Ernst Auf dich hat ja extem dein schwäbisches Umfeld abgefärbt bei dieser Rechnung........13.88 im Monat = 2Flaschen Wein im Kelller in 3Jahren somit hast Du 72 Flasche mehr zum Geniessen



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RE: Das Leben auf Pump

#68 von Weilheimer , 16.10.2011 22:13

Wir leben heute in einer Informationsgesellschaft. Du hättest deine gebrochene Stoßstange auch durch einen Fachbetrieb auch kleben lassen können und hättest einen Bruchteil einer neuer Stoßstange gezahlt oder hättest versucht dir über ein Internetportal eine gebrauchte zu organisieren, das nur nebenbei.
Wenn man einer Firma vertraut, dann schaut man nicht so genau hin, damit werden die Kummerrubriken diverser Autozeitungen gefüllt.
Deutschland hat im Auto-Neufahrzeughandel die höchsten Preise in Europa, die Preise können die Autohändler durchsetzen, weil so viele Vertrauen zu ihrem Händler haben und schnell die Unterschrift unter einem Kaufvertrag setzen. Die Deutschen sind was den Autokauf angeht, sehr konserativ und ängstlich, weil ein Auto eben ein sehr teures Produkt ist, was man sich nicht alle Tage leistet.
Ein Blick nach Amerika genügt, der gibt es weniger Emotionen, weniger Vertrauen und dadurch einen funktionierenden Automarkt. In Amerika bietet Volkswagen den neuen Passat mit 5 Zylinder Motor für umgerechnet 17000 Euro an und der ist nicht ärmlich ausgestattet und Metallic Lack ohne Aufpreis. In Deutschland darf der Kunde für den billigsten Passat 24000 Euro hinblättern. Der Deutsche Kunde zahlt, es sind ja angeblich die deutschen Arbeitsplätze, obwohl vielleicht nur noch 30% der Wertschöpfung in Deutschland stattfindet und ein großer Teil der Komponenten eines solchen Fahrzeugs im benachbarten oder ferneren Ausland hergestellt und an die Bänder geliefert werden. Die Fahrzeugpreise in Deutschland sind ohne Ende aufgebläht, das ist meine Meinung, das liegt unter anderem auch an dem teuren Vertrieb in Glaspalästen der Automobilhersteller. VW Hahn und Lang in Stuttgart berechnet für eine Werkstattstunde 93 Euro und die Kunden zahlen das, auch wegen des Vertrauens.
Weil dem so ist, müssen sich immer mehr Deutsche ein Auto auf Pump kaufen, weil sie durch die Autokonzerne ausgesaugt werden. Ich finde es nicht normal, das ich 1999 für einen Mazda 323 mit Klima und ABS 28000 DM gezahlt habe und es heute, etwas mehr als 10 Jahre später, für einen Mazda 3 mit fast gleicher Motorisierung, nur 15 PS mehr und mehr Verbrauch heute ab 19200 Euro zahlen soll, das sind 37500 DM. So eine gewaltige Gehaltssteigerung hatte ich in den letzten 10 Jahren nicht. Ich möchte den gern kennenlernen, der heute als Angestellter einem mittelständischen Unternehmen 45% mehr als 2001 verdient, im Gegenteil wir hatten in den letzten 10 Jahren einen Reallohnverlust.


 
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RE: Das Leben auf Pump

#69 von joesachse , 16.10.2011 22:37

@weili:Wir sollten unsere Diskussion zum Autokauf hier beenden. Ich gehe weiterhin zu meinem Autohändler und Du macht es beim Autokauf und bei Werkstattbesuchen wie beim Mixerkauf und beide sind wir damit glücklich und beide sparen wir.


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RE: Das Leben auf Pump

#70 von Weilheimer , 16.10.2011 22:44

Zitat von joesachse
Wir sollten unsere Diskussion zum Autokauf hier beenden.



Jetzt will der Joesachse eine konstruktive Diskussion abbrechen, habe ich dich etwas an die Wand "geschwätzt"?

 
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RE: Das Leben auf Pump

#71 von joesachse , 16.10.2011 22:53

Ich brauche mir nur deine vielen Berichte hier im Forum über deine Probleme mit Werkstätten und/Oder Autoersatzteilen anzusehen und dann festzustellen, dass ich keines dieser Probleme jemals hatte, um mich in meiner Meinung zu bestätigen. Natürlich kann man dies nicht verallgemeinern, denn es hängt von der Werkstatt und von Autobesitzer ab. Deshalb könnten wir beide hier endlos weiter unsere Argumente bringen, hätten jeder auf seine Art Recht und wir würden doch keinen Schritt weiterkommen.


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RE: Das Leben auf Pump

#72 von Weilheimer , 16.10.2011 23:01

Eigentlich hatte ich keine ernste und getragenen Antwort erwartet. Gibt es Humor gerade irgendwo im Angebot, vielleicht auch mit 0,99% Finanzierung? Joesachse, ich würde dir zum Kauf raten.

 
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RE: Das Leben auf Pump

#73 von BesserWessi0815 , 16.10.2011 23:06

Ihr habt doch beide recht,
so eine gewisse ausgewogene Mischung ist sicher gut.

Wer in Kürze ein Auto kaufen muss, wäre gut beraten, Euch beide an der Seite zu haben.


..."Der tut nix!"......"Der will nur spielen"... - Peng! -

 
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RE: Das Leben auf Pump

#74 von joesachse , 16.10.2011 23:09

Zitat von Weilheimer
Eigentlich hatte ich keine ernste und getragenen Antwort erwartet.


Man könnte denken, Du bist noch nicht lange in diesem Forum und kennst mich nicht
@Besserwessi: Vielen Dank für Deine abschließenden Worte


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RE: Das Leben auf Pump

#75 von Kehrwoche , 16.10.2011 23:14

Du willst dich wohl bei beiden beliebt machen, @BesserWessi!

Wenn man normal denken kann, kauft man sich einen Neuwagen beim günstigsten Händler. Wenn man sich einen Gebrauchten kauft, nimmt man sich einen guten Bekannten mit Sachverstand mit oder fährt in die nächste Werkstatt -- Null Ahnung vorausgesetzt. Es sei denn, man kennt den Gebrauchtwagenhändler gut.
Alles andere ist kreativ kaufen!


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