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Standortschließungen Bundeswehr

#1 von Smithie23 , 27.10.2011 07:53

http://www.focus.de/finanzen/news/tid-24...aid_678169.html

Ich kann nur mit dem Kopf schütteln, wenn Unternehmen sich nur von Bundeswehrstandorten abhängig machen. Die Bundeswehr ist nicht dazu da, um in irgendeiner Region Wirtschaft anzukurbeln.

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RE: Standortschließungen Bundeswehr

#2 von FEINDFLIEGER , 27.10.2011 08:01

Zu Zeiten,in denen die "Feindbilder" noch existierten,war diese Einstellung aber sehr wohl berechtigt - und in jedem System ein wirtschaftlicher Faktor!


Wenn ich groß bin gehe ich zur Volksarmee... :-D Внимание! Внимание!

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RE: Standortschließungen Bundeswehr

#3 von delta , 27.10.2011 09:20

Zitat von Smithie23
http://www.focus.de/finanzen/news/tid-24003/angst-vor-der-giftliste-die-oede-nach-dem-abzug-der-bundeswehr_aid_678169.html

Ich kann nur mit dem Kopf schütteln, wenn Unternehmen sich nur von Bundeswehrstandorten abhängig machen. Die Bundeswehr ist nicht dazu da, um in irgendeiner Region Wirtschaft anzukurbeln.




Richtig Smithie
Erst wenn es ihnen selbst ans Leder geht, fangen sie an Meutern.
Steigt der Preis für Öl, Benzin und so weiter, hat das einen unentlichen Rattenschwanz, weil dann alles andere auchtuerer wird.
Im Falle der Standortfrage ist das nichts anderes. Man wollte Frieden mit der ganzen Welt und bedenkt nicht, das wir keine
Soldaten mehr brauchen, folglich bleibt auch die Wirtschaft aus vor.


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Standortschließungen Bundeswehr

#4 von Smithie23 , 27.10.2011 09:44

Richtig, aber nur die, die sich abhängig gemacht haben. Jeder kann sich doch denken, dass Kasernen nicht ewig bleiben - sowas muss man in seiner langfristigen Kalkulation doch immer mit einplanen. Besonders lustig fand ich den Artikel (muss ich nochmal raussuchen) über eine Wirtschaft in Sindelfingen, die nun ganz verduzt darüber ist. Ein Kommentator schrieb ganz lapidar dazu: "Wir im osten wurden auch nicht gefragt!"

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RE: Standortschließungen Bundeswehr

#5 von Björn , 27.10.2011 20:28

Ich verstehe es auch nicht, wie man jetzt von einer drohenden Massenarbeitslosigkeit in den betroffenden Ortschaften sprechen kann. Für eine Bäckerei oder Kneipe sowie den kleinen Laden zählt zwar jeder Kunde, aber wer sich immer nur auf diese Armee-Angehörigen verläßt und einstellt, muß sich dann halt bei Veränderungen mal rechtzeitig einen Kopf machen.

Hier auf dem (seit kurzem Ex-) deutsch-amerikanischen Militärgelände Siegelsbach (BaWü) lagerten früher Atomsprengköpfe und andere geheime Waffen, von denen die normale Bevölkerung nichts wußte. Jetzt ist er Geschichte und soviele Auswirkungen auf die Arbeitswelt vor Ort gab es auch nicht.

Zitat
Das Bundeswehrlager geht bis ins Nazi-Deutschland zurück. Ende der 30er Jahre entstand im Wald bei Siegelsbach die Munitionsanstalt (Muna). Im November 1940 wurden die ersten Artilleriegranaten fertiggestellt, später wurden V-2-Raketen produziert. Kriegsgefangene waren im Einsatz.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bezogen die Amerikaner einen Teil der Muna, die Bundeswehr folgte Ende 50er Jahre. Die Amerikaner lagerten in Siegelsbach die atomaren Sprengköpfe für jene Raketen ein, die in Heilbronn stationiert waren. Anfang der 90er Jahre zog die US-Armee ab, die Bundeswehr blieb und nutzt das Gelände bis Ende des Jahres als Verwahrlager. Bereits 2008 nahm ein Investor eine mehrere Hektar große Fotovoltaik-Anlage auf dem Gelände in Betrieb.


aus > http://www.stimme.de/themen/reportage/so...rt13854,1975344
http://www.stimme.de/kraichgau/nachricht...art1943,2107187

Anschließend sollte auf dem Gelände ein Technologie- und Innovationspark entstehen, der aber wegen den Kosten für die Sanierung von ...zig Millionen nicht Realität wird. Allein die Munitionsberäumung des gesamten Geländes kostet mehrere Millionen Euro, dazu kommen noch viele andere Schadstoffe! Die Kosten übernehmen weder Bundeswehr noch eine andere Einrichtung Jetzt gibt es dort bisher nur eine große Solaranlage, die stückchenweise noch mehr erweitert wird.
http://www.stimme.de/kraichgau/nachricht...art1943,2108076


FAUN "Eden"
http://www.youtube.com/watch?v=lqATZ-934N8

 
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RE: Standortschließungen Bundeswehr

#6 von Ilrak , 28.10.2011 09:45

Strategisch gesehen ist so eine Konzentration der Kräfte gefährlich ,
aber wir haben ja keine Feinde mehr.....


Revolution ist das Morgen schon im Heute,
ist kein Bett und kein Thron für den Arsch zufriedener Leute.
(Renft - Zwischen Liebe und Zorn )

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RE: Standortschließungen Bundeswehr

#7 von delta , 28.10.2011 09:55



was meinst du, wenn Merkel sich anders entschieden hätte.......


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Standortschließungen Bundeswehr

#8 von Atze , 28.10.2011 10:18

Zitat von Ilrak
Strategisch gesehen ist so eine Konzentration der Kräfte gefährlich ,
aber wir haben ja keine Feinde mehr.....




Lieber Ilrak,

Deine Denke ist bei "militärischen Laien" ausgeprägt, aber sachlich nicht richtig. Damit allerdings, beschäftigt man sich als Zivilist nicht und deshalb soll das auch in keiner Weise ein Vorwurf oder eine Anmache sein. Ich bitte um Frieden

Kräftekonzentration in Form von Garnisionsstandorten, hat mit nichten etwas damit zu tun, dass der vermutlich Gegner mit einem Schlag die eigenen Truppen enorm schwächen kann. Solche Garnisionsstandorte werden aufgrund der dann günstigeren Logistik, der schneller Einsatzbereitschaft größerer Truppenkontingente und der besseren Führung deiser Truppen, gebildet. Ein unvorhoffter Schlag auf solche Ansammlungen militärischer Kräfte, kann nur geschen, wenn man selber keine Aufklärung betreibt. Aufklärung jedoch und das wird Dir jeder einigermaßen, militärisch gebildete Mensch bestätigen, ist die wichtigste Art der Gefechtssicherstellung.

Es gibt gegenwärtig keine Konflikte mehr wie wir sie aus der jüngsten Geschichte kennen, wo sich Staatenbündnisse gegenüber gestanden hätten. Heutige Kriege werden asymetrisch geführt. Kleine Truppenkörper (durchaus bis Divisionsstärke) treffen aufeinander, meist in der Form des Begegnungsgefechtes.

Da lasse ich mal alle Handlungen von Spezialkräften außen vor, weil das zu weit führen würde, wäre aber bei Bedarf auch dazu aussagebereit.

Aber was viel wichtiger in der heutigen Zeit ist, dass einer bewaffneten Auseinandersetzung, eine sogenannte "Spannungsperiode" voraus geht. Eventuell erinnerst Du Dich an die zwei Auseinandersetzungen zwischen dem Irak und der USA und seiner Verbündeten. Wie viele Wochen vorher wußte eigentlich jeder interessierte Mensch dieser Welt, dass die USA (ich lasse jetzt mal die Verbündeten weg) einen Schlag gegen den Irak führen werden?
Die Zeit von der Ankündigung der USA, dass sie gegen den Irak vorgehen werden mit den ganzen Ultimaten, die gestellt wurden und der immer mehr sich verschärfenden Situation bis zum ersten, massierten Schlag der Raketen- und Fliegerkräfte der USA, nennt man "Spannungsperiode"

Als dann der erste Schlag geführt wurde, war kein Soldatn und kein Panzer mehr in den Kasernen sondern alles war in den jeweiligen Stellungen und Konzentrierungsräumen, die entsprechend der operativen Planung, des Irakischen Generalstabes, vorgesehen waren.

Die Konzentrierungsräume sind auch entsprechend so angelegt, dass die vorne verteidigenden Truppen, in der vermutlichen Hauptschlagrichtung liegen und die zweiten Staffeln und Reserven solche Stellungen bezogen haben, dass sie zügig, unter den geringsten eigenen Verlusten ins Gefecht eintreten können.

Ich denke das führt hier zu weit und ich beende erstmal. Sollte aber Interesse an solchen Betrachtungen bestehen, wäre es mir eine Freude, darauf näher einzugehen. Aber ich denke das wird nicht der Fall sein.

Gruß


Sir W. Churchill

"Eine der fröhlichsten Erfahrungen im Leben ist es, als Zielscheibe zu dienen, ohne getroffen zu werden."

 
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RE: Standortschließungen Bundeswehr

#9 von Buhli , 29.10.2011 20:38

Zitat Björn:"Allein die Munitionsberäumung des gesamten Geländes kostet mehrere Millionen Euro, dazu kommen noch viele andere Schadstoffe!" Gibt es da einen Unterschied zu den Russenkasernen? In der Mentalität, wie mit dem Müll umgegangen wird, ist keiner zu erkennen. Nicht die Russen sollen da in Schutz genommen werden. Die spielen sich ja nicht als die besseren Menschen auf. Zitat Reporter:"Unsere amerikanischen Freunde" scheinen sich zumindest auf dem selben Niveu zu bewegen.
Atze, es hat da eine Doku zur Vorbereitung des Irak Krieges gegeben. Schröder und Fischer gaben da einiges zum Besten, was uns Sorgen machen sollte, wenn es ums Demokratieverständnis "unserer amerikanischen Freunde" geht. Damals haben die beiden erkannt, daß nicht mitgemacht werden darf. Erkennt das unsere jetzige Politelite?


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Standortschließungen Bundeswehr

#10 von Atze , 30.10.2011 11:11

Buhli mein unbekannter Freund,

ich bin der Meinung und das muss nicht stimmen, dass Schröder und Fischer damals nicht wegen eventueller demokartischer Besorgnisse, an dem Krieg gegen den Irak nicht teilnehmen wollten.

Ich denke, dass 1991 im eigenen Land noch soviel gerade zu rücken oder in die Spur zu bringen war, dass eine Teilnahme am 2. Golfkrieg (im Militärwesen wird der Krieg Anfang der 80-er Jahre, zwischen Iran und Irak, als "erster Golfkrieg" bezeichnet) ökonomisch nicht zu deckeln war und dass das gerade hinzugekommene Volk, auf das ja 40 Jahre "Friedensmusik" nieder rieselte, eine Teilnahme von deutschen Truppen an diesem Kriege, nicht verstanden worden wäre. Ich denke die Altbundesbürger waren zu jener Zeit auch nicht bereit, ihre Söhne in einem Krieg zu opfern, den wir Deutschen sowieso nicht verstanden haben und der im Nachhinein, ob des Kriegsgrundes, sich als Seifenblase erwies.

Ich las mal, das ein Jahr teilnahme an bewaffneten Auseinadersetzungen durch die Bundeswehr (BW), nicht ganz eine Milliarde verschlingt. Da sind zwar viele Kontingente der BW, in fast allen Hemisphären der Welt tätig aber man kann kaum von richtigen Kriegen sprechen, sondern eben vom asymetrischen Krieg, also von überlegenen Streitkräfte gegen waffentechnisch und taktisch unterlegenen Gegner, in unortodoxen und begrenzten Gefechtshandlungen.
Der zweite Golfkrieg war da etwas anderes. Zwar waren die Iraker auch hoffnungslos unterlegen gegen das überwältigende, technische Equipment der USA und seiner Verbündeten, dass war aber nicht von vornherein so zu erkennen. Auch hat man ganz gewiß die Moral der irakischen Truppen überschätzt.

Das sich dann Deutschland in gewisser Weise finanziell doch aus dem Fenster lehnen mußte, wird vermutlich nicht annähernd die Ausmaße erreicht haben, als wenn die BW dort mit einigen Panzerbrigaden und Fallschirmjäger- oder Panzergrenbataillonen und Geschwadern der Luftwaffe, im Einsatz gewesen wäre. Ganz zu schweigen davon, dass dann vermutlich einige Zinksärge in Fürstenfeldbruck angelandet worden wären. Dazu war das deutsche Volk nicht bereit.

Aber ich kann mich da auch irren.

Gruß


Sir W. Churchill

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