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RE: Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#91 von altberlin ( gelöscht ) , 25.11.2011 18:19

Zitat von reporter


An Schläfer dachte ich eigentlich weniger, sondern an das was tagtäglich ganz normal an Dreck und Hass im SED-Staat von der Wiege bis zur Bahre auf die Menschen herunterrieselte.



Ich hatte einen großen Schirm !

altberlin

RE: Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#92 von Buhli , 11.04.2012 15:58

Der neue deutsche Begriff ist "Netzwerker"



Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#93 von Weinböhlaer , 12.04.2012 11:25

Sagt mal ihr lieben Leute, habt Ihr nichts sonst zu tun.

Überlasst das Geschwafel dem Reporter, der kann nicht anders.

Es ist über zwanzig Jahre her das der Spuk zu Ende ist, schaut doch mal
nach vorn.
Natürlich gibt es Seilschaften aller Coleur, so'ne und solche, sind
die es wert darüber ellenlang zu diskutieren.


Jene, die ihre Schwerter zu Pflugschare schmiedeten,
pflügen nun für die, die ihre Schwerter behielten.

 
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RE: Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#94 von reporter , 12.04.2012 16:21

Zitat von Weinböhlaer
Sagt mal ihr lieben Leute, habt Ihr nichts sonst zu tun.

Überlasst das Geschwafel dem Reporter, der kann nicht anders.




Zugegeben, ich habe dann auch mitdiskutiert, Beiträge von Weinböhlaer waren keine dabei. Warum er jetzt wie Jack in the Box herumspringt, keine Ahnung. Deswegen hätte ich da für Weinböhlaer diese Kaufempfehlung.

Im Übrigen, gestartet hat den Thread Kehrwoche und Buhli hat ihn wieder aktualisiert.

Daß der "Spuk zu Ende" sein möge, ist sicherlich bei vielen ein großer Wunsch. Aber soll man im Ossi-Forum nur über Halloren-Kugeln, Spreewald-Gurken und 'Was isst der Ossi heute noch gern' diskutieren?

Wie man das Problem von Erblasten und Seilschaften aus dem SED-Staat heute sieht, beschreiben die Autoren Hartmut Koschyk und Konrad Weiss in ihrem Buch etwas differenzierter.



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RE: Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#95 von Buhli , 12.04.2012 18:31

Weinbohlaer, Reporters Kaufempfehlung solltest Du Dir gruendlich ueberlegen. Die CE Zeichen sind naemlich schon lange kein Qualitaetssiegel mehr. Die werden nur zugekauft. Hat das nicht im Spiegel gestanden? Wenn ja, dann ist Rep. ein hinterhaeltiger Falschspieler. Und ausserdem wuerde sich das serioese Sandmaennchen nie zu solchen Spruengen hinreissen lassen.



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RE: Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#96 von Kehrwoche , 12.04.2012 19:47

@Buhli, du könnstest doch diesbezüglich mal deinen angehimmelten Atze befragen. Bin mir sicher, der weiß weit mehr, als er zuzugeben bereit ist. Saß ja damals quasi am Futtertrog in Strausberg.
Ich habe übrigens letzten Samstag beim Grillen mit Osterfeuer in Friedersdorf bei Berlin einen Ex-Offizier aus Strausberg kennengelernt, der dort mal als Übersetzer tätig war. Der meinte nur, seine Ex-Genossen hätten sich damals immobilienmäßig alles unter die Nägel gerissen was möglich war. Den runtergewirtschafteten Ramsch durfte die Treuhand entsorgen, die für Leute wie du bis heute als Buhmann herhalten muß.


Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir.
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RE: Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#97 von Weinböhlaer , 13.04.2012 00:04

Zitat von Kehrwoche
@Buhli, du könnstest doch diesbezüglich mal deinen angehimmelten Atze befragen.



Na ja, ich glaube er hat auf der Parteischule gelernt was Kapitalismus ist.
Vermutlich hat er da gut aufgepasst und war schneller als die Immobilien-Haie
und Schauspieler die das Land nun beglückten.


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RE: Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#98 von Buhli , 13.04.2012 01:06

Die Seilschaften des Ostens sind doch auch nur die Buhmänner, weil sie die Seilschaften des Westens nicht zum Zuge haben kommen lassen. Hat schon mal jemand von Seilschaften im Westen gehört? Die scheint es da gar nicht zu geben. Sicher sind die Schwarzgeldkonten durch Seilschaften des Osten, bei Siemens & Co entstanden. Die Nachfolger der SED sind sicher daran beteiligt. Frag mal bei Reporter oder anderen Glas Googlen nach.
Weinböhlaer, die die den Kapitalismus in der Theorie verstanden haben, kommen doch recht gut mit ihm zurecht. Egal ob sie nun auf Parteischule waren oder nur die paar Brocken aus dem Stabü-Unterricht richtig eingeordnet haben. Das bekommt man an den Enttäuschten mit.


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RE: Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#99 von Smithie23 , 13.04.2012 07:14

Was ist mit Wulff u. Maschmayr und Konsorten ? Kann man doch getrost auch in diese Schublade stecken.


Auch der kleine Mann kann von der Krise profitieren !

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RE: Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#100 von Atze , 13.04.2012 10:07

Zitat von Kehrwoche
@Buhli, du könnstest doch diesbezüglich mal deinen angehimmelten Atze befragen. Bin mir sicher, der weiß weit mehr, als er zuzugeben bereit ist. Saß ja damals quasi am Futtertrog in Strausberg.
Ich habe übrigens letzten Samstag beim Grillen mit Osterfeuer in Friedersdorf bei Berlin einen Ex-Offizier aus Strausberg kennengelernt, der dort mal als Übersetzer tätig war. Der meinte nur, seine Ex-Genossen hätten sich damals immobilienmäßig alles unter die Nägel gerissen was möglich war. Den runtergewirtschafteten Ramsch durfte die Treuhand entsorgen, die für Leute wie du bis heute als Buhmann herhalten muß.




Hab ich noch gar nicht bemerkt, dass Buhli mich anhimmelt. So unter Männern würde ich das auch echt blöde finden. Ich denke, er ist Kerl genug, seine eigene Meinung darzulegen und das macht er für meine Begriffe, recht gut.

Ich weiß weit mehr als zugebe? Was willst Du denn wissen KW?

Vielleicht darf ich voraus schicken, ich war Major, soll heißen, im Rahmen des Ministeriums ein ganz kleines Licht, auch wenn ich ein bißchen eine Sonderstellung hatte, weil ich eben mit meinen Männern, nicht nur am Schreibtisch saß sondern immer noch draußen im Gelände war, auf Schießplätzen, am Schirm hing und unter Wasser war, was ja eigentlich für ein Ministerium eher unüblich war.

Dein Bekannter Offizier hat Dir, was Immobilien angeht, Unfug erzählt. Ganz im Gegenteil. Der normale Offizier oder sagen wir mal, der Berufssoldat der NVA allgemein, hatte keine private Immobilie. Auch die Strausberger nicht. Wenn sie denn in Häusern wohnten, wohnten sie zur Miete und flogen in der Wendezeit aus diesen Häusern raus. Ich bin da recht gut im Bilde, da ich nun mal in dieser Branche tätig bin.

Richtig, es gibt einige Generale die haben Ihre Häuser gekauft. Dies aber auch erst viele Jahre nach der Wende. Wer von Ihnen versucht hat in der Modrowzeit sein Haus zu kaufen, wurde entweder negativ beschieden oder konnte nur die aufstehende Immobilie, jedoch nicht den Grund dazu erwerben. Dann ging ein jahrelanger Gerangel los, um die Grundstücke zu erwerben und einige haben es geschafft. Dazu zählen z.B. Sigmund Jähn, Goldbach (+), Grätz und Dönitz (+).

Damit hat es sich schon. Da frage ich mich, wovon sprach Dein Bekannter?
Das Haus von Streletz z.B. wurde an eine Westberliner Firma verkauft, das Haus von Reinhold bewohnt seit der Wende der Präsident der WBV-VII, das Haus von Kessler steht seit Jahren zum Verkauf durch eine Nachfolgeorganisation der TLG, das Haus des ehemaligen Minister Hoffmann wurde nach der Wende von einer Ärztin gekauft. Das Haus des Militäroberspezialisten bewohnen auch irgendwelche anderen Personen.
Das Haus von Kutzschebauch (Vizeadmiral und letzter Chef der GST) konnte seine Frau nicht halten (sie wohnten nach wie vor zur Miete) und es wurde verkauft.
So könnte ich jedes Haus durchgehen, welches durch Generale und Admirale zur Miete bewohnt worden ist.

Ich persönlich habe 1996 mein Haus gebaut und wohnte bis dahin in einer Wohnung. Meinen Trabi habe ich mit 18 Jahren bestellt und mit 32 Jahren bekommen.
Also da gab es keine Privilegien und Seilschaften die ich hätte nutzen können.

Aber liebe KW, frag. Wenn ich antworten kann, werde ich das, nach bestem Wissen und Gewissen, tun ohne dabei militärische Geheimnisse preiszugeben.
Da muss man noch 9 Jahre warten, denn erst nach 30 Jahren darf man sowas erzählen, schreiben oder was auch immer. Daran fühle ich mich schon noch gebunden.

Gruß


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"Eine der fröhlichsten Erfahrungen im Leben ist es, als Zielscheibe zu dienen, ohne getroffen zu werden."

 
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RE: Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#101 von Buhli , 13.04.2012 10:39

Klar Smithie, die auch. Die sind nur meines Wissens erst nach der Wende zur Seilschaft mutiert. Der Begriff "Netzwerker" oder "gut Vernetzt" ist ja noch nicht soooo alt. Irgend wie muss sich die koruppte Kaste der BRD doch von der der DDR abgrenzen. Das Ergebnis ist zwar das gleiche. Aber die Bundesdeutschen duerfen das, weil sie demokratisch gewaehlt wurden.



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RE: Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#102 von reporter , 13.04.2012 11:35

Zitat von Atze

Da muss man noch 9 Jahre warten, denn erst nach 30 Jahren darf man sowas erzählen, schreiben oder was auch immer. Daran fühle ich mich schon noch gebunden.

Gruß



Wer hat dir denn diesen Käse erzählt? Ich wüßte keine Rechtsgrundlage hierfür. Rechtliche Verpflichtungen zur Geheimhaltung aus dem dahingeschiedenen SED-Staat, die heute noch wirksam sein könnten, gibt es nicht.

Du mußt wissen, in einem Rechtsstaat kann nicht einfach ein hauptberuflicher Stasi-Spitzel zum Direktor in die Schule kommen und sich die Schülerakten aushändigen lassen. Dazu muß es eine Rechtsgrundlage geben.

Und so muß es auch eine Rechtsgrundlage geben, warum du aus deiner Zeit als NVA Boiler nichts erzählen darfst. Und wie gesagt, die kenne ich nicht. Was dir Streletz ins Ohr bläst sind nur Erzählungen eines Rentners.

Was das Vorteilsgeschiebe angeht, steht ja Strausberg da im Ruf, ein Paradies gewesen zu sein. Aber da haben sich wohl eher schwerpunktmäßig nicht NVA-Leute bedient. Oder waren diejenigen, die sich das Gelände des Handelsszentrum für ein Appel und ein Ei unter den Nagel gerissen haben, nicht doch NVA Genossen oder zumindest Genossen?


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RE: Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#103 von Kehrwoche , 13.04.2012 16:39

Zitat von Atze
Der normale Offizier oder sagen wir mal, der Berufssoldat der NVA allgemein, hatte keine private Immobilie.....

Vor der Wende nicht, nach der Wende schon.

---> Schnäppchen für die alten Kader

Zitat von Atze
.....Ich bin da recht gut im Bilde, da ich nun mal in dieser Branche tätig bin.


Jaja Atze, ich schriebs doch schon "...saß ja damals quasi am Futtertrog in Strausberg".

---> Das Netz der alten Genossen

Zitat von Atze
Dein Bekannter Offizier hat Dir, was Immobilien angeht, Unfug erzählt.

Bekannt ist stark übertrieben, ich pflegte eigentlich schon immer einen anderen Umgang.


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RE: Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#104 von Weilheimer , 13.04.2012 16:47

Nun könnte man laut darüber nachdenken, warum ein Atze seinen Lebensunterhalt mit Immobilien verdient.

 
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RE: Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#105 von reporter , 13.04.2012 16:57

Zitat von Kehrwoche

Jaja Atze, ich schriebs doch schon "...saß ja damals quasi am Futtertrog in Strausberg".

---> Das Netz der alten Genossen




Da Ätzchen ja auch den Immobilien-Markt in Strausberg beharkt, so gut wie alle NVA Chargen dort kennt, wird er vielleicht wissen was aus dem Netz der Genossen in einem konkreten Fall geworden ist. Denn dort im angegebenen Link heißt es

Zitat
Dass es sich bei dem merkwürdigen Aktenschwund keineswegs um ordinäre Schlamperei, sondern wohl eher um gezielte Täuschung handelte, schwante Degener (meine Anmerkung: Die über den Tisch gezogene Eigentümerin) , als ihr eines Morgens eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung auf dem Flur zuflüsterte: "Ihr Grundstück ist gerade verkauft worden. Aber verraten Sie mich nicht."

Seither sind fast zwölf Jahre vergangen, und Ruth Degener kämpft noch immer um die Rückgabe ihrer Immobilie in Strausberg. Das Haus in der Goethestraße 23 bewohnt seit 1990 ein ehemaliger Offizier der Nationalen Volksarmee.

Doch die Grundbuchauszüge und Kaufverträge, die den Eigentümerwechsel belegen sollen, sind von so zweifelhafter Qualität, dass die Staatsanwaltschaft Potsdam jetzt gegen mehrere Amtsträger ermittelt



p.s. Dass der Spitzel Guilleaume sein über die Stasi zugeschobenes Wasser-Grundstück wirklich behalten durfte, ist falsch.

Zitat
Bevor Günter Bröhl alias Guillaume am 10. April 1995 in Eggersdorf starb, kaufte er nach dem Zusammenbruch des SED-Regimes im Frühjahr 1990 zusammen mit seiner Frau noch schnell Haus und Grundstück für den Discountpreis von 197 000 Mark. Doch hatte das Geschäft keinen Bestand. Das Strausberger Amt zur Regelung offener Vermögensfragen entschied, "von einem redlichen Erwerb" könne nicht ausgegangen werden.



http://www.berliner-zeitung.de/archiv/wa...90,9440128.html


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