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Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#1 von Kehrwoche , 16.11.2011 11:53

Klar sitzen viele fest im Sattel. Besonders fest im Raum Straußberg, da saß man gewissermaßen auch gleich am Futtertrog. Straußberg, mit seinen ~26000 Einwohnern, bestand zu DDR-Zeiten zur Hälfte aus NVA-Angehörigen. Heute wird Straußberg auch „Stadt der roten Rentner“ genannt. Wer in den Nachwendejahren in der Stadtverwaltung das Sagen hatte, brauch ich nicht zu erwähnen.

Ich erinnere mich an einen Fall dort, der vor etlichen Jahren für Schlagzeilen sorgte und lange die Ermittlungsgruppe für Regierungs- und Vereinigungskriminalität beschäftigte. Es ging -- wie sollte es auch anders sein -- um alte SED-/NVA-/Stasi- Seilschaften und um die Veräußerung besonders günstiger städtischer Immobilien. Der entstandene Schaden ging in die Millionen.
Die rote Stadtverwaltung verschleuderte Immobilien zu Spottpreisen an alte Weggefährten. Die Immobilien wurden dann weiterveräußert zu normalen Preisen, von dem Geld wurden neue Immobilien gekauft usw. usf.. So ähnlich lief das damals überall in der EX-DDR ab.
Der Otto-Normalo schimpft über die Treuhand, die die maroden großen VEB's abwickeln mußte, die alten Seilschaften haben sich still und heimlich die kleinen wertbeständigen Immobilien unter die Nägel gerissen und unter sich aufgeteilt
Heute, über 20 Jahre später, sind alle zu Saubermännern mutiert und sitzen fest im Sattel. Auf den Immobilien stehen Autohäuser, sie haben Sicherheitsfirmen gegründet oder machen andere Geschäfte rechtschaffend.

...und in den Büros wird stolz und unverholen auf die alte Vergangenheit hingewiesen - gewissermaßen als Markenzeichen, der Klientel sei Dank.

Anm.: Alle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und realen Handlungen sind rein zufällig und ungewollt.


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#2 von Atze , 16.11.2011 12:45

Ha Kehrwoche, jetzt hab ich Dich aber erwischt.

Ich weiß nur von einem Fall und nicht von mehreren, wo es um eine städische Immobilie ging, die verscherbelt wurde und wo es anschließend Querälen gab.

Und was meinst Du, wer damals der Bürgermeister und Verursacher dieser Geschichte war? Du wirst es nicht glauben. Ein Altwessi. Es ging um das ehemalige Kaufhaus der jüdischen Familie Loh.... , welches unter Umgehung des Amt zur Regelung offener Vermögensfragen, verkauft wurde. Und wer hat es gekauft? Kein Ossi mit ehemaligen Stasikontakten, sondern eine Unternehmensgruppe aus den alten Ländern.

Sei versichert Kehrwoche, dass ich das damals sehr genau verfolgt habe.

Bis zu diesem Jahr, war Strausberg, seit der Wende, SPD geführt. Herr Ti... und auch sein Vorgänger waren SPD Mitglieder und Herr Ti... sogar aus den alten Ländern. Und wenn ich jetzt noch sage, dass er sogar ehemaliger Angehöriger der BW war, bist Du wohl erstaunt. Im übrigen konnte ich persönlich mit Herrn Ti... recht gut. In meinen Augen war er ein guter Bürgermeister, obwohl ich ja nicht in Strausberg wohne.

Gruß


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#3 von Kehrwoche , 16.11.2011 13:12

Zitat von Atze
Ha Kehrwoche, jetzt hab ich Dich aber erwischt.

Na warten wir's mal ab...
Ich rufe nachher mal meine Freundin in Strausberg an. Mit ihr habe ich mich mal vor Jahren darüber unterhalten. Mal horchen, woran sie sich noch erinnert....

....ich muß jetzt erstmal meine Brötchen verdienen gehen.


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#4 von reporter , 16.11.2011 14:48

In Straußberg ging es wegen Grundstücksschiebereien, bei denen ehemaligen SED-Kader, Stasi-IMs, Steuerberater und die Treuhand mitmischten, hoch her.

Was ist im Ergebnis daraus geworden?

Dem Herrn Landrat Fritsch scheint das Gewirtschafte politisch nicht geschadet zu haben.

http://www.are-org.de/are/?q=en/node/320

Was in Brandeburg sonst bekannt wurde, ist das Gewirtschafte des ehemaligen Stasi-Mitarbeiter Axel Hilpert, damals Mitarbeiter bei Schalck und zuständig für die Antiquitäten, der nun wegen Verdacht auf Betrug in der U-Haft einsitzt.

http://www.welt.de/wirtschaft/article134...-verhaftet.html


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#5 von Atze , 16.11.2011 15:26

Die Geschichte um das jetzige Handelszentrum, wurde damals gar nicht publik gemacht. Ich habe erst Jahre danach, als das jetzige Handelszentrum bereits im Bau war, davon erfahren.

Ich kann mich noch an graue Vorzeiten erinnern, da stand an dieser Stelle lediglich eine Halle der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft und sonst gab es nur einen Matschweg dahin. Ringsherum hohe Kiefern.

Das dieses Grundstück, vor Bebauungsplan und Erschließung 40 Millionen DM wert gewesen sein soll, wie in dem Link zu lesen ist, bezweifle ich sehr stark. Der qm Wald kostet heute in unserer Region etwa 1,25 - 2,50 € je nach zu erwartendem Ertrag.
Es lag damals am Rande des Ortes Strausberg, kaum einer kannte die BHG und Fuchs und Hase sagten sich dort "Gute Nacht".
Als dann aber nach Jahren, dort etwas entstanden ist, da brüllen auf einmal ein paar neidische Mitbürger los, die selber nicht den Ar... in der Hose hatten und sich nicht getraut haben, solch ein Projekt anzugehen. Heute ist es das größte Einkaufzentrum in der Region und boomt weiter. Es wirft bestimmt Gewinne ab, möchte ich meinen ohne natürlich genaue Zahlen zu haben.

Gruß


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#6 von reporter , 16.11.2011 20:00

Zitat von Atze

Das dieses Grundstück, vor Bebauungsplan und Erschließung 40 Millionen DM wert gewesen sein soll, wie in dem Link zu lesen ist, bezweifle ich sehr stark.



Das steht dort auch nicht, sondern es steht dort, daß das Areal von SED- und MfS-Mitarbeitern für drei Millionen DM von der Treuhand gekauft wurde und "Einige Zeit später" die Hälfte des Areals für 40 Millionen DM weiter verkauft wurde, was unter dem Strich bedeutet, die Hälfte des riesigen Areals haben die SED- und MfS-Mitarbeiter sich umsonst ergaunert und für die andere Hälfte hatten die SED- und MfS-Mitarbeiter aus drei Millionen 40 Millionen gemacht.

Ob es überhaupt Aufwendungen für die SED- und MfS-Mitarbeiter gab, wie Bebauungsplan- und Erschließungskosten, die dann diesen Reibach schmälerten, ist dem Artikel nicht zu entnehmen.


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#7 von Buhli , 16.11.2011 23:23

Zitat Kehrwoche:"Wer in den Nachwendejahren in der Stadtverwaltung das Sagen hatte, brauch ich nicht zu erwähnen."
Seid froh, daß es in den Ostseilschaften geblieben ist, sonst wäre das auch noch den Haien aus dem Westen in die Hände gefallen. Was die fertig gebracht haben ist ja hinlänglich bekannt. Reporter, ob Du es auch weißt?


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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#8 von Kehrwoche , 16.11.2011 23:47

Zitat von Atze
Ha Kehrwoche, jetzt hab ich Dich aber erwischt.

Ich weiß nur von einem Fall und nicht von mehreren, wo es um eine städische Immobilie ging, die verscherbelt wurde und wo es anschließend Querälen gab....


Hmmm..., ist schon erstaunlich, wie schnell man manchmal vergessen möchte... Dein einer Fall interessiert mich überhaupt nicht.
Meine Freundin jedenfalls kann sich noch gut erinnern! Das Telefonat mit ihr vorhin und die Vokabeln, die sie gebrauchte, werde ich nicht wiedergeben, die Links, die sie mir geschickt hat, stelle ich hingegen gerne rein.

--> Schnäppchen für die alten Kader
--> Das Netz der alten Genossen

Zitat von Atze

...Sei versichert Kehrwoche, dass ich das damals sehr genau verfolgt habe.

Ja ja Atze, ich glaube dir!


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#9 von Atze , 17.11.2011 12:00

Mäuselchen, Du wirst mir sicher zubilligen, dass ich nichts dafür kann, was damals so gelaufen ist

Dieses eine Haus in der Stadtmitte, die der Chef der bäuerlichen Handelsgenossenschaft gekauft haben soll, kann eigentlich nur die Halle gewesen sein, von der ich im obigen Beitrag schrieb. Und das war bei Gott keine gute, sondern eine Dreckslage. Kann natürlich sein, dass er noch andere Häuser gekauft hat. Das weiß ich natürlich nicht.

Und wenn man für 3 Millionen Mark ein paar Hektar, im Außenbereich (§ 35 BauGB) liegenden Waldes kauft und anschließend, nach dem man es zu Bauland gemacht hat (ein Bebauungsplan, mit Grünordnung, Straßen und all dem Krempel der dazu gehört, kostet pro Quadratmeter ca. 2,50 € - also etwa 5 Mark zur damaligen Zeit), es parzelliert und erschlossen hat, also das Grundstück aufgewertet hat und es dann verkauft wird, erzielt man natürlich einen höheren Preis. Das ist doch wohl selbst Dir Mäuselchen, einleuchtend, oder?
Ob nun 40 Millionen bezahlt werden, dass ist doch wohl Sache des Käufers. Er hätte ja von diesem "Stasimann" nicht kaufen müssen

Und was sind schon 40 Millionen bei den Betrügerein, die unsere großen (West-) Abwickler getan haben, als sie die Wirtschaft und Industrie der Deutschen Demokratischen Republik, verschenkt haben.

Ein Beispiel? Die BBB (Backer-Bergungs und Bugsierreederei) Rostock hatte 50 Schiffe und mehrere Grundstücke am Wasser in und um Rostocjk und anderen Hafenstädten an der Ostseeküste. Der Käufer strich die staatliche Hilfe für den Aufbau Ost ein und bezahlte mit dieser staatlichen Hilfe den geringen "Kaufpreis" für diese Reederei und behielt noch ausreichend Geld über. Aber er betrieb die Reederei nicht, sondern verkaufte alles wieder, inkl. der Grundstücke am Wasser für horrende Summen. Ganz sicher Mäuselchen, empfindest Du das als ehrlich und gerecht und Du wirst lachen, der Käufer war kein Mann aus der Deutschen Demokratischen Republik. Und so kann ich Dir noch viele andere Beispiele aufzählen.

Wenn der ehemalige Geschäftsführer der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft sein Schnäppchen gemacht hat, na bitte. Wäre ich auf die Idee gekommen und hätte die 3 Millionen investieren können, ist ja auch eine Frage, wie man die kreditgebende Bank beeindrucken kann, hätte ich das auch gemacht. Man wäre ja blöde, wenn man nicht Geld verdienen wollte.
Aber es kann natürlich sein Mäuselchen, dass Du von der Stütze lebst und Dich so auch wohl fühlst. Dann will ich mal nicht näher darauf eingehen und Dich Deinem schweren Los überlassen. Wenn es ganz schlimm kommt Mäuselchen, werde ich einen Aufruf starten, dass man für Dich sammeln geht. Was dabei rauskommen wird, kann ich nicht erahnen. Aber 3 Millionen werden es wohl nicht werden, selbst bei gutem Willen nicht.

In diesem Sinne - Parcite paucarum diffundere crimen in omnes


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#10 von reporter , 17.11.2011 12:56

Deine Argumentation über die geringe Werthaltigkeit der Immobilie ist neben der Sache liegend, wenn die Immobilie nach kurzer Zeit für etwa das Zwanzigfache weiter verscherbelt werden konnte.

Da sind korrupte Vertreter des Gemeinwesens geschmiert worden und haben alle Augen zugedrückt und die Stasi- und SED-Figuren haben sich der alten Seilschaften aus Zeiten des SED-Staats bedient, die ja auch schon früher die Pfründe unter sich aufgeteilt haben.

Die Dresdener Freya Klier beschreibt die Nachwendesituation so:

Zitat
Alles schon vergessen? Vergessen die riesigen, unauffällig gehaltenen Transaktionen des DDR–Vermögens? Oder etwa gar nicht erst bemerkt?
Eine Ermittlungsstelle für Regierungs– und Vereinigungskriminalität wurde jetzt eingerichtet, um dem verschwundenen DDR–Volkseigentum auf die Spur zu kommen. Ein winziges Häuflein trat gegen einen riesigen mafiotischen Geheimdienst an. Die Mitarbeiter unter dem unvergessenen Kriminaldirektor Manfred Kittlaus wussten nicht, wo anfangen:

Überall in Ost– und Westeuropa gab es Fingerzeige auf Tarnfirmen von SED und Staatssicherheit. Führungsoffiziere machten plötzlich in Immobilien und fast flächendeckend verschwand DDR — Volksvermögen in eilig gegründeten GmbHs. Auf dem Flughafen in Oslo wurde ein Genosse verhaftet, der einen Koffer mit 5 Millionen DDR–Mark mit sich schleppte und auf dem Umweg nach Moskau war.

LPGs gingen für 1 DM in Genossenhand über, das neue Privateigentum wurde mit Euro–Geldern aufgepeppt… Es war gespenstisch. Innerhalb kürzester Zeit gingen beim Kriminalisten Kittlaus zwölftausend konkrete Hinweise ein, die meisten kamen aus der erbosten Ex–DDR–Bevölkerung.

Der halbe Verfassungsschutz hätte nun seine gemütlichen Sessel in Köln räumen müssen, um dem tapferen Häuflein um Manfred Kittlaus zu Hilfe zu eilen.

Das Gegenteil passierte: ‘Schluss–Strich!‘ hieß schon bald die Devise — naive Politiker West sangen sie im Chor mit Stasi–Offizieren. Die verhinderten, dass Mielkes Spitzel–und Zersetzungstruppe als Kriminelle Vereinigung eingestuft wurde – mit der Folge, dass sie sich nun unter Hohngelächter in Karlsruhe dicke Renten einklagen konnten.




http://www.freya-klier.de/inc/start.html


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RE: Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#11 von Kehrwoche , 17.11.2011 23:31

Ich habe für alle, die sich für Vereinigungskriminalität von alten SED-/NVA-/Stasi-Seilschaften interessieren, hier einen neuen Thread aufgemacht.
Kehrwoche Mod


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RE: Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#12 von reporter , 17.11.2011 23:36

Vielleicht könnte man die Geschichte vom Schakal unter Die Ossis sind doch alle gleich (53) hier auch auch unterbringen.


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RE: Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#13 von FEINDFLIEGER , 18.11.2011 04:12

Zitat von reporter
Vielleicht könnte man die Geschichte vom Schakal unter Die Ossis sind doch alle gleich (53) hier auch auch unterbringen.


Vielleicht findet sich auch bald mal jemand,der dich wegen Beleidigung verklagt...


Wenn ich groß bin gehe ich zur Volksarmee... :-D Внимание! Внимание!

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RE: Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#14 von Buhli , 18.11.2011 08:32

Zitat Reporter:"Deine Argumentation über die geringe Werthaltigkeit der Immobilie ist neben der Sache liegend" Deshalb durfte ja auch kaum ein Ossi diese für den damaligen Verkehrswert kaufen. Dafür mußten die die ohnehin schon geplagten Wessmanager mit 1,DM belangt werden. Werften gingen da schon mal an Apotheker.



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RE: Seilschaften - Das Netz der alten Genossen

#15 von reporter , 18.11.2011 09:50

Die Jagdresidenz Unseres Staatsratsvorsitzenden wird versteigert

Termin kommender Montag

http://www.zvg.com/termine/mecklenburg-v...itz/146170.html

Mindestgebot 1.87 Millionen €

Die Immobilie, von der Treuhand zunächst an das Christliche Jugenddorfwerk übergeben, war schwer zu bewirtschaften, ein Bremer Investor übernahm das Anwesen, baute noch Ferienhäuser, aber selbst mit Honeckers Jagdkutsche und der Suite einschließlich Portrait des Staatsratsvorsitzenden rutschte das Projekt in die Pleite.

Das Objekt, herrlich ruhig gelegen und mit weiträumigem Abstand zur Autobahn Berlin-Rostock dank der "Grüneberg Kurve".

Zitat
Weil in Drewitz der Trophäenjagd gefrönt wurde, musste sogar für die Autobahn nach Rostock eine extra Kurve gebaut werden, im Volksmund „Grüneberg-Kurve“, benannt nach dem damaligen SED Funktionär Gerhard Grüneberg.



http://www.focus.de/reisen/urlaubstipps/...aid_489957.html

Genosse Grüneberg war der Landwirtschaftsminister und auch zuständig für Jagden. Da ließ sich das mit der "Grüneberg Kurve" gut regeln. Die Autobahn, die eigentlich nordwärts hätte weiterlaufen können, macht einen großen Schwenk nach Westen. Umwege müssen bis heute nur die Autobahnnutzer der Strecke Berlin-Rostock in Kauf nehmen, für Unseren Staatsratsvorsitzenden wurde eine eigene Autobahnabfahrt mit einer sieben km langen Privatstraße gebaut.

Wie Presseberichten zu entnehmen ist, hat man zwar etwas in der Bevölkerung wegen der Grüneberg-Kurve herumgenörgelt, aber wie das halt so war in Unserer Republik, niemand hat sich öffentlichen Widerspruch getraut.

Die Residenz war ein persönliches Geschenk vom Genossen Mielke, der Unserem Staatsratsvorsitzende zu seinem 70. Geburtstag eine besondere Freude machen wollte und die Residenz für 40 Millionen Ostmark errichtete, um unserem Staatsratsvorsitzenden zusätzliche Erholungsmöglickeiten zu bieten.

Unser Staatsratsvorsitzender war halt ein passionierter Jäger, das Jagdhaus am Hubertusstock war sicherlich auch eine Alternative und für die kurze Jagd zwischendurch hatte er ja noch den Jagdsitz Wildfang in der Schorfheide.

Nur, der Jagdsitz Wildfang war wohl nicht optimal klimatechnisch ausgerüstet, 597 000 DDR-Mark stellte das Energiekombinat von 1982 bis 1988 für dieses Objekt dem Staatshaushalt in Rechnung.

http://ddr.bizhat.com/ddrhoni.htm


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