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RE: Kredite und die Sorgen und Nöte damit, müssen sie IMMER sein?

#46 von BesserWessi0815 , 28.12.2011 21:50

Wer freiberuflich -zudem im Sozialbereich z.B. als Hebamme- tätig ist, ist zum Jahreswechsel fast immer verschuldet. Dafür gibt es einige Gründe: Die Krankenkassen sind zwar gesetzlich verpflichtet, nach Behandlungsschluß innerhalb von 21 Tagen zu zahlen, tun sie aber selten. Vier Wochen nehmen sich BKK/DAK/BEK/AOK/TK&Co. locker Zeit, obwohl ihnen die Daten der erbrachten Leistungen online vorliegen und die Unterschriftenliste zusätzlich per Post zugestellt wird. Stichwort: Zahlungsmoral.
Ab Mitte November erlahmt diese zusätzlich, so dass spürbar in den letzten sechs Wochen des Jahres Außenstände auflaufen, die erst in der ersten Woche des neuen Jahres angetragen wird.
Renten-, Kranken-, Haftpflicht-, Unfall-, .... Versicherungen und Berufsgenossenschaft buchen trotzdem fleißig ab, ebenso die Online-Apotheke und der Fiskus, das Auto muss auch betankt werden. Der Finanzverbund der Familie kann hier nicht immer aushelfen, so dass zwischen Weihnachten und den ersten Neujahrstagen die Familienkonten regelmäßig auf Null sind, der Rahmenkredit in diesen Tagen aber genutzt wird.
Da Hebammen/Freiberufler aber selbst kein Rahmenkredit eingeräumt wird, auch wenn er nur an wenigen Tagen des Jahres in Anspruch genommen würde, muss ein anderes Familienmitglied seinen zur Verfügung stellen.
Steuerlich sind die Betriebsausgaben "Zinsen" irrelevant und werden nicht berücksichtigt und lassen sich nicht mal mit Guthabenzinsen verrechnen. -Sauerei!-

Einen Kühlschrank würde ich nicht auf Kredit kaufen. Meiner hat Ostern nach über 20 Jahren seinen Geist aufgegeben. (Privileg/Quelle/DDR-Qualitätsprodukt) - es geht aber auch ohne!
Da "Frischmilch"(?) ja mittlerweile wochenlang haltbar ist vermisse ich den Kühlschrank so gut wie gar nicht. An zwei Mini-Treffen des Ossiforums wäre ein Kühlschrank praktisch gewesen um Bier oder Kartoffelsalat zu kühlen, aber die Bierflaschen konnte auch der Teich kühlen - ohne Strom!
Eine Spülmaschine ist mir wichtiger - ich HASSE spülen. Außerdem ist von Hand-Spülen teurer wegen des Mehrverbrauchs an Wasser/Abwasser/Energie Es handelte sich also um eine "Investition", ähnlich wie das berufsbedingt erforderliche Auto. Die Spülmaschine habe ich unverzüglich nach Unterzeichnung eines Mietvertrages einer billig/primitiven Wohnung gekauft und durch die Ersparnis innerhalb von drei Monaten abbezahlt.
Es gibt aber auch Leute, die keine Prioritäten setzen können und sich daher in Dauerinsolvenz befinden.

Kredite sind grundsätzlich nicht immer schlecht - man sollte rechnen können.
Als das Monopol der Bundespost auf Telefonendgeräte fiel und die Bürger erstmals das Recht erhielten, ein Privattelefon legal zu kaufen, habe ich das mal durchgerechnet: Miete oder Kauf?!
Die Monatsmiete bei fast allen Geräten betrug 1/23 des Kaufpreises. D.h. ab wann hätte sich der Kauf gegenüber der Miete amortisiert bei einem unterstellten Zinssatz von x,y,z% des Kaufpreises?
Bei einem Zinsniveau von 0% exakt nach 23 Monaten, bei höheren Zinsen etwas länger - bei damaliger Dispo-Inanspruchnahme wären es 24 Monate -> Fazit: Kauf! statt Miete.
Dennoch gab es Leute, die weiterhin die tollen Wählscheibentelefone mieteten und sich, im wahrsten Sinne des Wortes, über Jahrzehnte dumm und dämlich gezahlt haben.
Gegen das Bundespost-Monopol habe ich schon zehn Jahre vor dem Fall verstoßen (ist ja jetzt verjährt)... als Hertie hier dicht gemacht hat, gab es einige Hundert Meter Telefonkabel und ein Dutzend schicke mausgraue Wählscheibentelefone im Container gesichtet, gesichert und parallel zum Zwangsmiettelefon geschlossen - ALLES ILLEGAL!
Während Ihr Ossis 1980 noch auf Euer Telefon gewartet habt, gab's in der Hütte meiner Eltern diese mausgrauen Schätzchen sogar auf den Klos, im Keller und im Gartenhaus

Ähnlich verlief die Rechnung für den Mindestanteil der Wohnungsgenossenschaft. Mindestanteil war 1.500DM, zahlbar in max. 12 Monatsraten á 125DM. Im Frühjahr des Folgejahres werden 5% Dividende auf den eingezahlten Saldo per 31.12.xy ausgezahlt. Folglich war es rechnerisch logisch die letzten ausstehenden Raten kurz vor Silvester einzuzahlen, denn 5% p.a. sind mehr als Dispozins (~12%))für wenige Tage/Wochen/Monate.

Leider hatte ich damals kein Excel Papier/Stift und Taschenrechner oder Fingerzählen und Hirn führten aber zum selben Ergebnis... .


..."Der tut nix!"......"Der will nur spielen"... - Peng! -

 
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RE: Kredite und die Sorgen und Nöte damit, müssen sie IMMER sein?

#47 von peppe , 28.12.2011 21:58

Micha wenn ich kein Geld habe dann erst mal ein Moped anstatt ein Auto uind dann spare die ersten Monate auf ein Auto bis ich das Geld habe für ein Gebrauchtes ............genau so habe ich es damals auch gemacht und es fuhr auch kein Bus ect und wurde Nass mit den Moped aber egal ..........besser wie Schulden abarbeiten vom ersten Arbeitstag an



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RE: Kredite und die Sorgen und Nöte damit, müssen sie IMMER sein?

#48 von joesachse , 29.12.2011 18:44

Habe auf Anweisung von Mutterheimat mal die DDR-Diskussion in das entsprechende Thema verschoben


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RE: Kredite und die Sorgen und Nöte damit, müssen sie IMMER sein?

#49 von mutterheimat , 29.12.2011 19:20

Zitat von peppe
Micha wenn ich kein Geld habe dann erst mal ein Moped anstatt ein Auto uind dann spare die ersten Monate auf ein Auto bis ich das Geld habe für ein Gebrauchtes ............genau so habe ich es damals auch gemacht und es fuhr auch kein Bus ect und wurde Nass mit den Moped aber egal ..........besser wie Schulden abarbeiten vom ersten Arbeitstag an


Und haargenau so ist es absolut richtig. Das kenne ich aus eigenem Erleben. Mit 18 Jahren mein selbst zusammen gesparter S 51 (auf einmal und bar bezahlt, den es noch heute gibt, obwohl zwar ewig nicht mehr gelaufen, aber noch in Schuß). Ich sehe das ganz genau so wie Peppe und noch manch andere aus der "alten Preisklasse".


http://www.youtube.com/watch?v=Cb1RJlyfyKg&feature=related

 
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RE: Kredite und die Sorgen und Nöte damit, müssen sie IMMER sein?

#50 von Daneel , 29.12.2011 19:29

Ich halte es für absolut angebracht, sich ein gebrauchtes Auto finanzieren zu lassen, wenn man damit den Arbeitsweg zurücklegen muß, es gibt durchaus eine Menge Gegenden, in denen es keine zumutbaren Nahverkehrsverbindungen gibt, und Arbeit manchmal doch mehre zig km entfernt ist.

Als Ex-Banker rate ich auch jedem dazu, in brenzligen Lebenssituationen lieber einen Kredit aufzunehmen als ständig den Dispo zu überziehen.

Ansonsten bin ich auch hier der geläufigen Meinung, nichts per kredit zu finanzieren, welches nur dem Konsum dient, und wo 0 %-Zinsen Finanzierung angeboten werden, immer nach Rabatten fragen, denn diese sind dann im Preis garantiert einkalkuliert, und werden dem Bar-/Sofortzahler in der Regel auch gewährt.


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RE: Kredite und die Sorgen und Nöte damit, müssen sie IMMER sein?

#51 von peppe , 29.12.2011 19:55

Als Ex-Banker rate ich auch jedem dazu, in brenzligen Lebenssituationen lieber einen Kredit aufzunehmen als ständig den Dispo zu überziehen.

Ansonsten bin ich auch hier der geläufigen Meinung, nichts per kredit zu finanzieren, welches nur dem Konsum dient, und wo 0 %-Zinsen Finanzierung angeboten werden, immer nach Rabatten fragen, denn diese sind dann im Preis garantiert einkalkuliert, und werden dem Bar-/Sofortzahler in der Regel auch gewährt.


Stimmt absolut Daneel



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RE: Kredite und die Sorgen und Nöte damit, müssen sie IMMER sein?

#52 von Smithie23 , 29.12.2011 19:56

Ganz genau. Die Zinsen beim Dispo sind meist 3 - 8 % höher, als beim Ratenkredit und so verschenkt man ne Menge Geld. Für paar Tage ists ok den Dispo zu nehmen, aber nicht ständig. Und geschenkt wird Einem heute nix: Bei den 0 % Finanzierungen sind oftmals Gebühren mit einkalkuliert.


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RE: Kredite und die Sorgen und Nöte damit, müssen sie IMMER sein?

#53 von Buhli , 30.12.2011 00:26

Mutterheimat, mit Kleinkram wie S51 hab ich gar nicht erst angefangen. ETS 250 mußte es schon sein. Allerdings Bar bezahlt. So wie wir es (moralisch)gelernt haben. Die fuhr ich dann auch neun Jahre ohne Sorgen.Heute liegen die bei etwa 3000,-€


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Kredite und die Sorgen und Nöte damit, müssen sie IMMER sein?

#54 von mutterheimat , 30.12.2011 19:24

Borgen bringt Sorgen, so haben wir es einstmals gelernt. Es stimmte also bedingt sogar in der alten Zeit, denn der Arbeitsplatz war sicher. Aber heutzutage stimmt es unbedingt. Wer sich den finanziellen Hals brechen will, soll sich verschulden, bis zu den Ohren. Es reicht bereits der Begriff, Arbeitslosigkeit, Tod des Partners, oder auch nur der Begriff Trennung/Scheidung. Und die Schlinge ist zu und läßt sich auch nicht mehr ohne weiteres öffnen. Der nächste Baum/Balken steht schon irgendwo bereit. Die Dunkelziffer, diesbezüglich, wird wohl niemand so genau wissen, wo das die Ursache ist. Nur gut, das wir (die "älteren Kaliber") diesbezüglich, etwas, die Knute bekommen haben. Bei den jungen scheint ja, so wie ich das teilweise höre und auch hier lese, Hopfen und Malz, verloren zu sein. Wie schade, das die Eltern und auch die Schule (da ohnehin nicht) in der Weise, keine harte Hand pflegen. Mensch Buhli und auch die anderen der alten Garde, was waren das noch bei uns für Methoden. Es hieß, fast, ausschließlich, bar und alles, oder verschwinde.


http://www.youtube.com/watch?v=Cb1RJlyfyKg&feature=related

 
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RE: Kredite und die Sorgen und Nöte damit, müssen sie IMMER sein?

#55 von joesachse , 31.12.2011 14:25

Habe auf Befehl von mutterheimat die Schul- und Bildungsdiskussion hier entfernt und in die Plausch-Ecke verschoben.


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RE: Kredite und die Sorgen und Nöte damit, müssen sie IMMER sein?

#56 von Sissel ( gelöscht ) , 25.01.2012 11:46

Ich finde auch, dass man sich gut überlegen sollte, sich etwas auf Pump zu kaufen. Wenn man sich etwas nicht leisten kann, dann kann man es sich halt nicht leisten. Natürlich gibt es immer Situationen, in denen man vielleicht etwas dringend braucht und nicht darauf verzichten kann. In diesem Fall sollte man dann vielleicht aber zu einem günstigeren Modell tendieren und nicht nur den Markennamen zahlen.
Was ich ebenfalls schrecklich finde, sind Kreditkarten. Heutzutage ist man ja quasi verpflichtet so etwas zu besitzen. Als ich letztens einen Flug und ein Hotel online buchen wollte, ging das nur, wenn man mit Kreditkarte zahlte. Das muss doch nicht sein. Es gibt auch andere Zahlungsarten. Zwar bekommt schon fast jeder Kreditkarten, zumindest laut dieser Info. Und bei Seiten wie Amazon bekommt man auch ständig eine Kreditkarte angeboten. Aber eben darin liegt doch auch die Gefahr. Leute, die vieleicht gar nicht die finanziellen Mittel haben, holen sich eine Kreditkarte und zahlen dann nur noch damit und verlieren dabei dann die Kostenkontrolle. Beunruhigend ist auch, dass egal mit welchen System man nun online bezahlt, Betrugsversuche, wie hier steht, immer ausgeklügelter werden. Man muss ja sogar schon aufpassen, wenn man im Supermarkt mit EC-Karte zahlt.


Sissel
zuletzt bearbeitet 25.01.2012 12:08 | Top

RE: Kredite und die Sorgen und Nöte damit, müssen sie IMMER sein?

#57 von joesachse , 25.01.2012 20:14

Kreditkarten sind wie Kredite. Solange man damit nicht über seine Verhältnisse lebt, ist das eine gute Sache. Ich bezahle auch Tanken und Spesen damit und bekomme dies von der Firma erstattet, lange bevor abgebucht wird. Und auch manche Schnäppchen habe ich schon gekauft, da ja erst abgebucht wurde, nachdem das Gehalt auf dem Konto war und ich so den Dispo erspart habe....


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RE: Kredite und die Sorgen und Nöte damit, müssen sie IMMER sein?

#58 von Smithie23 , 25.01.2012 20:21

Zumal eine Kreditkarte für Auslandsreisen oder Bestellungen im Internet bei ausländischen Shops fast unverzichtbar sind. In den USA geht fast Alles nur bar oder per Kreditkarte. Da sind wir in Deutschland mit Lastschriftverfahren, Überweisungen, Giropay usw. schon weit voraus.
Wichtig ist, welche Art von Kreditkarte man hat - sprich: die Abrechnungsart. Gibt 3 Arten: entweder erfolgt die Belastung quasi sofort vom Konto (wie mit der normalen Bankkarte) oder zu einem Stichtag werden alle Umsätze in einer Summe abgezogen oder man hat quasi einen "echten" Kredit und muss den Sollsaldo monatlich in Raten bezahlen und hat dann zusätzlich noch Zinsen.


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RE: Kredite und die Sorgen und Nöte damit, müssen sie IMMER sein?

#59 von peppe , 25.01.2012 21:46

Wer allgemein mühe hat mir Bargeld umzugehen sollte unbedingt die Finger von Kreditkarten lassen Was viele vergessen das auf Kreditkarten auch extra Spesen sind also pro Bezug Vorsicht!!!!!



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RE: Kredite und die Sorgen und Nöte damit, müssen sie IMMER sein?

#60 von Smithie23 , 25.01.2012 21:54

Ja, da gibt es schon sehr unterschiedliche Karten. Der Verbraucher hat die Möglichkeit, im Internet die für sich geeignete Karte auszusuchen. Möglich wäre auch eine Prepaidkarte, die per Banküberweisung aufgeladen werden muss. Besonders geeignet für Jugendliche, die ins Ausland wollen.


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