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Diskussionen zu DDR-Museen

#1 von reporter , 06.02.2012 16:36

Zitat von Karen Silkwood
Zu empfehlen ist da eher der Die Gedenkstätte Hohenschönhausen. Mit ihren täglichen Führungen durch den ehemaligen Stasiknast.



Die Gedenkstätte Hohenschönhausen wird von Besuchern aus der ehemaligen DDR gemieden. Sie bilden das Schlußlicht in der Besucherstatistik.

Zitat
"Unsere Besucherstatistik belegt eindeutig, dass Ostdeutsche die Konfrontation mit den Schattenseiten ihrer eigenen Geschichte nach wie vor meiden“, so Dr. Hubertus Knabe, Historiker und Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen: „Eine traurige Entwicklung, da im Gegenzug die allgemeine Verleugnung von Stasi-Verbrechen und die Verherrlichung der DDR stark zugenommen haben.
...
Zwar konnte die Gedenkstätte im vergangenen Jahr mit insgesamt rund 250.000 Besuchern einen neuen Besucherrekord verbuchen, dennoch fällt die Bilanz der Besucherzahlen sehr einseitig aus: 80 Prozent der Besucher stammen aus dem alten Bundesgebiet, nur 9 Prozent aus den neuen Ländern. Berliner Besucher machen einen Anteil von 11 Prozent aus. Besonders beunruhigend: Seit Jahren stagniert auch die Besucherzahl von Schülern aus der ehemaligen DDR auf niedrigem Niveau. Im Rekordjahr 2008 besuchten gerade einmal 7.226 ostdeutsche Schüler die Gedenkstätte, während sich die Anzahl der westdeutschen Schüler innerhalb der letzten Jahre mit zuletzt 84.249 verdreifacht hat.



Die ehemaligen Genossen Lehrer mögen die Stasi-Gedenkstätte nicht.

http://www.stiftung-hsh.de/page.php?cat_...pecial=0&html=0


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RE: Museen zur DDR-Geschichte

#2 von Atze , 06.02.2012 18:23

Tja Gosbodina Mauselinchen,

ich war in der Gedenkstätte Hohenschönhausen. Ich war sogar dort mit und in illustrer Gesellschaft.
Nach dem wir diese Stätten verlassen haben, wurde den Herren der "illustren Gesellschaft" (mir nicht)," Hausverbot" erteilt. Aber nicht das Du denkst die haben da randaliert oder ähnliches. Es sind alles ältere, sonore Herren gewesen.

Und als dort der Domestik des Herrn Knabe, die dollsten Dinger erzählten, wurde er durch Angehörige der "illustren Gesellschaft" befragt und belehrt. Fazit, fast alles, was der Herr dort für bahre Münze verkaufte, ist erstunken und erlogen. Knabe und seine Domestiken, ist also keinen Deut besser, als ein einst bekannter Herr Eduart von ... .

Unlängst gab es einen Film im TV. Er hieß "Machtlos". Sehr interessant.
Wenn man sich da so Guantanamo oder Abu Greib ansieht, weiß ich gar nicht, worüber Knabe und Konsorten so brabbelt.


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RE: Museen zur DDR-Geschichte

#3 von reporter , 06.02.2012 19:00

Zitat von Atze

Wenn man sich da so Guantanamo oder Abu Greib ansieht, weiß ich gar nicht, worüber Knabe und Konsorten so brabbelt.




Das verstehe ich schon. Da muß man schon die größten Schurkereien auftischen, wenn man die Schurkereien des SED-Staats kleinreden möchte.

Der Thriller "Machtlos" thematisiert ein schwieriges Problem. Darf ein Staat, der sich seit 9/11 höchster Bedrohung ausgesetzt sieht, Menschen foltern, um den Terror zu bekämpfen? Da sind wohlfeile Ratschläge von Wächtern des SED-Staats und solchen Personen, die beim Jagen der Wächter auf wehrlose Zivilisten einen "Kampfauftrag" sehen, wohl die ungeeignetesten Personen.

Daß Herr Dr. Hubertus Knabe bei Tätern, Spitzeln, Wächtern und Verharmlosern der Diktatur nicht beliebt ist, liegt auf der Hand.
Da die wahren Argumente ihrer Wut nicht genannt werden können, verlegt man sich auf Gehetze. Denn das hat man gelernt, bei der Stasi, der NVA oder anderen Stützen der Diktatur.

> Zitat: DDR-Kader, Parteibonzen und regimetreue Kräfte genießen ein komfortables Dasein im deutschen Versorgungsstaat. Dem nicht genug, verbreiten sie ihre revisionistischen Ansichten in geradezu dreister Manier. Der Direktor der Gedenkstätte Hohenschönhausen und Historiker Hubertus Knabe zeichnet ein schockierendes Bild existierender Stasiseilschaften. <

http://www.glanzundelend.de/glanzneu/hubertusknabe.htm

In dem Zusammenhang mal eine Frage an Ätzchen aus der Östlichen Immobilienbranche. Was ist denn aus der Villa geworden, die sich der Offizier der NVA und Brandt-Spitzel Guilleaume in Eggersdorf bei Berlin zur Wende ergaunern wollte?


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RE: Museen zur DDR-Geschichte

#4 von Björn , 06.02.2012 19:58

Hier mal nur 3 Zitate aus einem einzigen Artikel der TAZ über den umstrittenen Hubertus Knabe und seinen Arbeitsplatz, die Gedenkstätte Hohenschönhausen:

Zitat
Ein Kommunistenfresser

Hubertus Knabe, promovierter Historiker, wissenschaftlicher Direktor der Gedenkstätte Hohenschönhausen. So lautet seine hauptamtliche Bezeichnung. Seine inoffiziellen Titel sind: Stasi-Jäger. Sprecher der Entrechteten. Volkstribun. Insinuist. Opferanwalt. Kommunistenfresser. Es gibt wenige, wohlgemerkt: Sachverständige, die in der Debatte um den Umgang mit dem Erbe der SED-Diktatur so polarisieren wie er.


Zitat
So rigoros, so unversöhnlich. Hubertus Knabe hat Bücher geschrieben. Nach deren Lektüre könnte man glauben, die Stasi habe die Aktivitäten der westdeutschen Studenten- und Friedensbewegung gesteuert, ja mehr noch: die gesamte politische Klasse der BRD, Medien inklusive, sei vom DDR-Geheimdienst massiv unterwandert gewesen. Es waren aber keine Krimis, sondern Sachbücher. Die Kritik war programmiert.


Zitat
Was der Gedenkstätte Hohenschönhausen wirklich fehlt, ist das Wissen über ihre eigene Geschichte. "Repräsentative Angaben über die soziale Zusammensetzung der Gefangenen oder über die Gründe und die Dauer ihrer Inhaftierung liegen nicht vor", klagt Hubertus Knabe. Es mangelt an Personal, Geld und Schriftquellen. Nicht mal die genaue Zahl der Häftlinge sei bekannt. Doch genau diesen Forschungsauftrag hat die Gedenkstätte. Der Stiftungsrat hat Knabe deswegen bereits ermahnt.


> http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2006/11/29/a0146

> http://www.sueddeutsche.de/politik/huber...hrheit-1.390059


http://www.youtube.com/watch?v=pVHK7AadSV8&feature=related

http://material.festival-mediaval.com/gr.../300x250ani.gif

 
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RE: Museen zur DDR-Geschichte

#5 von reporter , 06.02.2012 21:20

Zitat von Björn
Hier mal nur 3 Zitate aus einem einzigen Artikel der TAZ über den umstrittenen Hubertus Knabe und seinen Arbeitsplatz, die Gedenkstätte Hohenschönhausen:
[quote] Ein Kommunistenfresser



Klar, dass Knabe auf das SED-Regime nicht gut zu sprechen ist. Das hat er übrigens mit der Mehrheit der Bevölkerung in den Neuen Bundesländern gemeinsam. Denn die haben erstmalig wo dies möglich war, in freien Wahlen das SED-Regime entsorgt.

Knabe hat den widerlichen Spitzelapparat selbst erlebt. "Pfarrer" Frank Rudolph, ein Freund und Vertrauter des Paares Knabe, spitzelte für die Stasi.

Knabe gründete ein Komitee für die Freilassung des Rudolf Bahro. Ein heutiger Abiturient würde es kaum glauben, aber es war so. Für die Veröffentlichung eines Buches im Westen erhielt Bahro acht Jahre Knast im SED-Staat, er wurde allerdings von Deutschland freigekauft.


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RE: Museen zur DDR-Geschichte

#6 von Buhli , 07.02.2012 21:50

Vielleicht hängt die geringe Ostbesucherzahl, auch mit einer besseren Bildung über die eigene Geschichte zusammen? Welche Art von Menschen daran zweifeln, ist ja ab und zu in der linientreuen Presse zu lesen. Hetze aus dem Westen um Deutsch-Deutsche Geschicht zu verklären ist ja nun wirklich nicht neu. Der Wunderknabe ist ja nun wirklich ein "guter" Beleg. Wer in Hohenschönhausen bauliche Veränderungen trifft um Geschichte zu verfälschen, muß sich nicht darüber wundern, daß selbst betroffene dieses "Museum" ignorieren.



Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Museen zur DDR-Geschichte

#7 von reporter , 07.02.2012 22:43

Zitat von Buhli
Wer in Hohenschönhausen bauliche Veränderungen trifft um Geschichte zu verfälschen, muß sich nicht darüber wundern, daß selbst betroffene dieses "Museum" ignorieren.



Das ist doch nebenläufiges Gerede. Der Stasi-Knast in Höhenschönhausen war eine fürchterliche Einrichtung.

Zitat
Hinter dem Zellentrakt, auf der Ostseite des Geländes, befanden sich zwölf Hofgangzellen, in die die Häftlinge bis zu dreißig Minuten täglich eingeschlossen wurden, damit sie etwas frische Luft bekamen. Die nach oben offenen Zellen hatten jeweils eine Grundfläche von vier mal zehn Metern und waren von einer vier Meter hohen, mit Alarmanlage und Stacheldraht versehenen Mauer umgeben. Auf einer metallischen Beobachtungsbrücke patrouillierten bewaffnete Posten.

Eine Kamera überwachte zusätzlich die Anlage. In den achtziger Jahren waren die Boxen zusätzlich mit Maschendraht abgedeckt, was ihnen bei den Untersuchungshäftlingen die Bezeichnung „Tigerkäfig“ einbrachte.

Während des Hofgangs, den die Gefangenen zellenweise absolvieren mussten, war das Sprechen und Singen verboten. Desgleichen war es untersagt, den Rundgang zu unterbrechen oder sich zu sehr den Begrenzungsmauern zu nähern.





http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/12975/display/15115858

Isolationshaft, Demütigung, Schlafentzug waren in Hohenschönhausen an der Tagesordnung.

http://einestages.spiegel.de/static/auth...choterrors.html


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RE: Museen zur DDR-Geschichte

#8 von Atze , 08.02.2012 08:59

Ich denke, es gibt keine Strafvollzugsanstalt oder Untersuchungshaft in dieser Welt, die so richtig gemütlich ist.

Als ich mit der bereits erwähnten "illustren Gesellschaft" vor Ort war und der ältere Mensch, der uns da führte und die Taschen füllte, von Wasser in der Zelle, Essenentzug und noch jeder Menge unvorstellbarer menschlicher Quälerein erzählte, wurde er sehr sachlich auf seine Lügen hingewiesen. Natürlich war es kein Zuckerschlecken, in dieser Einrichtung untergebracht zu sein. Aber es ging dort so zu, wie es allgemeinen und internationalen Geflogenheiten für Untersuchungshäftlinge üblich war. Zu 80 % (geschätzt) wurde dort gelogen durch die "Erklärer".

Und wenn Gosbodina Mauselinchen jetzt gleich wieder die Holzkeule schwingt und mich (uns) mit 300 Links vom Gegenteil überzeugen will, kann ich da nur müde lächeln.

Mauselinchen, extra für Dich: "L´abito non fa il monaco" (hcnöm neniek hcon thcam ettuk eid)

In diesem Sinne.

Gruß


Sir W. Churchill

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RE: Museen zur DDR-Geschichte

#9 von reporter , 08.02.2012 09:29

Zitat von Atze
Ich denke, es gibt keine Strafvollzugsanstalt oder Untersuchungshaft in dieser Welt, die so richtig gemütlich ist.




Freilich, so richtig gemütlich war es halt in den Knasts des SED-Staats wirklich nicht. Ansonsten glaube ich eher freien Journalisten, die sauber recherchieren, als Stützen des Regimes, die sich die Diktatur schönlügen.

Ätzchen, da du immer so schön herumpalaverst, irgendwie hörts bei dir dann plötzlich auf mit dem Palavern. Wenn es um konkrete Vorgänge in der korrupten SED-Diktatur geht. Da frage ich doch nun schon das dritte Mal den kompetenten Ostimmobilienmeister, was denn aus der Villa mit Seegrundstück in Eggersdorf bei Berlin geworden ist, die die Stasi dem NVA-Spitzel Guilleaume verschaffte und die Guilleaum sich zur Wende unter den Nagel reißen wollte, als er plötzlich entdeckte, daß er vom SED-Staat mit einem von der Stasi ergaunerten Anwesen für seine Spionagedienste nebst "Karl Marx Orden" und einem Doktortitel "beschenkt" wurde.

Auch über die Insel Vilm bei Rügen, die euer NVA-Laden nach außen als 'Militärgebiet' gegen den gemeinen Ossi abschottete und wo in Wahrheit sich hochrangiges SED-Gesindel die Ferienzeit vertrieb, war von dir bisher kein Sterbenswörtchen zu hören, denn soweit ich das verstanden habe, hast du dort auch Wache geschoben, ehe es in die Nachbarschaft von Westberlin ging, wo ihr dann Überfälle auf U-Bahn-Stationen übtet.


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RE: Museen zur DDR-Geschichte

#10 von Karen Silkwood ( gelöscht ) , 08.02.2012 11:10

Interessant welche Diskussionen man hier los tritt wenn man nur einen tot-geglaubten Thread ans Tageslicht holt

Ich kann nun leider nur bedingt mitreden, da ich selber zum Glück eher weniger Opfer der Stasi war. Aber ich meine mich zu erinnern das bei meiner Führung, gerade zur Wasserzelle gesagt wurde, das selbige nicht nachgewießen ist, sondern Vermutung. Nichts desto trotz erfährt man dort, aus der Sicht von Betroffenen wie es dort zuging. Was man glauben mag oder nicht, bleibt dabei wohl, wie in jeder Geschichte, jedem selber überlassen.


Mach niemanden zu deiner Priorität,der dich nur zur Option macht.

Karen Silkwood

RE: Museen zur DDR-Geschichte

#11 von peppe , 08.02.2012 11:23

Karen Silkwood kaufe dir mal Bücher von Hoheneck in Stollberg der Frauenknast der DDR !!!! Diverse Frauen die dort einsassen haben darüber berichtet auch über die Nasszelle!!!!



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RE: Museen zur DDR-Geschichte

#12 von andersdenker , 08.02.2012 11:53

Karen, die Story mit der Wasserfolter - welche nach übereinstimmenden Berichten von Überlebenden der ersten Nachkriegsnutzer des Geländes durch die sowjetischen Besatzer in Stalins Geiste ausgeführt wurde - wurde demgegenüber von KEINEM Insassen nach Übernahme der Einrichtung durch den Staatssicherheitsdienst der DDR bestätigt.

Nur weil man an dieser Story als MÖGLICHE FRoltermethode festhält, wird sie auch nicht wahrer.

Die Story vom Gefängnis-Waggon, der - aus der Zeit der Weimarer Republik stammend - auf dem Gelände als Ausstellungstück zur Nachweis der Unmenschlichkeit des Stasi und seiner "Transportmethoden" für viel Geld aufgestellt wurde, wird auch nicht wahrer, weil sie von Herrn Knabe und "seinem" Reporter immer wieder und wieder wiederholt wird.

Es gibt noch mehrere Abweichungen von der Wahrheit, welche auch von ehemaligen Häftlingen UND Mitarbeitern von DE IX sowie DE XIV bestätigt wurden.

Vergleichsweise - wohlgemerkt im Zusammenhang mit dem kompletten Personalbestand des Ministeriums für Staatssicherheit gesehen - waren für nachbarschaftliche Kontrollen "zuständig" .... Aufgaben von Inlandsgeheimdiensten wie Aufklärung und Abwehr staatsschädigender Aktivitäten, Terrorabwehr, Aufklärung/ Abwehr von Versuchen zur Wirtschaftsspionage .... die Liste ist endlos lang...
ABER: während die KGU mit ihrem Terrorregime ja sehr gut gehandelt hat, da sie ja schliesslich zwar gegen ein unmenschliches System ankämpfen wollte, aber (nach meiner Kenntnis) in keinem Falle direkt gegen Systemträger sondern immer nur gegen die Bevölkerung allgemein mit ihren Anschlägen wirkte ... ist die (bisher nicht beweisbare) Unterstützung der RAF durch die DDR und sein MfS auch unbewiesen eine Tat der Unmenschlichkeit.

Zur gefälligen Beachtung: Ich heiße die Taten der RAF mit diesem Beitrag auch nachträglich NICHT für gut - mir geht es um den VERGLEICH historisch zurückliegender Vorgänge.

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RE: Museen zur DDR-Geschichte

#13 von Kehrwoche , 08.02.2012 11:54

Man muß bei der Beurteilung, ob Wahrheit oder nicht, berücksichtigen, daß unser Atze früher als Kommandeur einer Unterabteilung im MfNV(Terrorabwehr/Personenschutz) tätig war, die kurz vor der Wende aus dem MfS ausgegliedert wurde und das in eben dieser Unterabteilung bis zuletzt ca. 10 Mitarbeiter des MfS tätig waren. Bis vor Kurzem konnte man das noch ergoogeln und landetete dann im NVA-Forum.
Eigenem Bekunden nach hat unser Atze immer sehr gut mit Stasi-Leuten zusammengearbeitet. Wenn man ihn so liest, könnte man meinen, fast schon freundschaftlich.
Die Täter von damals werden sich sicher nur bedingt an ihre Taten erinnern. Und wenn sie im Kreise ihrer alten Weggefährten ihre alten Wirkungsstätten besuchen, wollen sie nicht mit menschlichen Tragödien konfrontiert werden, sondern sich an lustige Begebenheiten auf ihren Wachtürmchen u.dgl. erinnern.
Ich persönlich glaube eher den Schilderungen der Opfer.


Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir.
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RE: Museen zur DDR-Geschichte

#14 von Atze , 08.02.2012 14:12

Na Kehrwoche, nicht ganz richtig.

Die HA XXII war die Truppe des MfS die sich mit Terrorabwehr beschäftigte. Und die Personenschützer waren eine andere Truppe des MfS.
Das hatte insoweit nichts mit der Truppe der NVA zu tun, die Gleiches tat.

Richtig ist, wir nutzten die selben Ausbildungsanlagen und hatten auch Kontakt zu den Männern des MfS, die in dieser Sparte handelten, wenn auch nur dann, wenn wir in deren Ausbildungsgelände handelten oder ausgebildeten. Und all die Männer, die ich dort kennen lernen durfte, waren ehrliche Kerle, die teilweise in die Polizei übernommen wurden oder in privaten Sicherheitsdiensten, ihren reichhaltigen Erfahrungsschatz an der Spezialität der Abwehr von bewaffneter Schwerstkriminalität (was ja Terrorismus ist) einbringen konnten.
In meiner Truppe war kein einziger Angehöriger des MfS (jedenfalls keiner von dem ich wußte) oder wurde vom MfS übernommen. Das kannst Du auch nicht gelesen haben, weil es nicht stimmt.
Richtig ist, ich hatte nie Probleme mit den Männern die für das MfS gearbeitete haben egal in welcher Funktion. Einer meiner besten Freunde war ehemals Major in der Truppe die da für die Nachrichtenübermittlung verantwortlich war. Ein anderer sehr guter Bekannten war in der HVA. Mit meinen Verbindungsoffizieren ("V0" genannt, der Verwaltung 2000) hatte ich menschlich auch nie Probleme. Es waren ja alles keine dummen, bornierten Leute, sondern kluge Burschen.

Gruß

Trennung

Gosbodina Mauselinchen, eigentlich wollte ich ja auf Deine Fragen nicht eingehen. Aber es wäre doch ruchlos von mir, wenn ich Dir diesen Zahn nicht ziehen könnte.

1. Die "Villa Guillaume" ist keine Villa, sondern ein ganz normales Einfamilienhaus (siehe Luftbild). Dieses Haus hat vor einigen Jahren Herr He... gekauft. Besitzer einiger Restaurants im Ort.
2. Die Insel Vilm war nie eine "NVA-Insel". Wenn es dort einen Posten der Grenzbrigade "Küste" gegeben haben mag (was ich nicht weiß), wars das schon.
Richtig, sie war nicht für jederman zu betreten. Es gab dort wohl einige Ferienhäuser des Politbüros und es gab dort eine Versuchsstation, wie ich hörte (ob es stimmt weiß ich nicht) zur Erforschung von Tierkrankheiten wie z.B. Maul- und Klaunseuche. Die Abgeschiedenheit war Garant dafür, dass sich die Viren nicht aufs Festland setzen konnten.

So, Mauselinchen, sag danke und belästige mich nicht mehr.

Quelle: Bandenburgviewer


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RE: Museen zur DDR-Geschichte

#15 von reporter , 08.02.2012 21:02

Zitat von peppe
Karen Silkwood kaufe dir mal Bücher von Hoheneck in Stollberg der Frauenknast der DDR !!!! Diverse Frauen die dort einsassen haben darüber berichtet auch über die Nasszelle!!!!




Über die Nasszelle in Hoheneck? Leider hat das Gesindel alle Unterlagen über Hoheneck verschwinden lassen, sodaß man sich nur noch auf Zeugenaussagen stützen kann. Welche Informationen gibt es dort über die 'Nasszellen'?

Bei den Russen war es völlig normal, auch die sogenannten Wasserfolter einzusetzen. Nach Internet-Recherchen ist die erst mit Stalins Tod nicht mehr verwendet worden.
Da der SED-Staat immer von den Russen lernte, damit man das Siegen lernte, würde ich vermuten, zu Anfang hat man die Einrichtungen des russischen Geheimdienstes einfach weiter verwendet.

In einem Spiegel-Artikel heißt es dazu

Zitat
Dieter Rieke, 1948 eingekerkert, beschreibt die Wasserfolter: tagelanges Stehen in einer Zelle mit unter Wasser gesetztem Boden. Zermürbung und Zusammenbruch mit Geständnis und Verrat der Freunde war das Ziel.



http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaf...,409920,00.html

Da das Gesindel 1951 von den Russen den Knast übernahm, kann es durchaus sein, daß dann die Wasserfolter dort nicht mehr eingesetzt wurde, es wurde umorganisiert und die Folter wurden von den Moskauer Kumpanen übernommen.
Bekanntlich konnte die Installation des SED-Staats durch die Sowjetunion nur mit 'unterstützenden Mitteln' wie Mord und Totschlag bewerkstelligt werden. Zu diesem Zwecke gab es eine Arbeitsteilung zwischen dem Gesindel und den Russen, die Stasi lieferte die Opfer den Russen zu und dort in Moskau wurden sie umgebracht. Ein Beispiel hierfür ist der von der Stasi aus Wests-Berlin verschleppte Walter Linse.

Das heißt nicht, daß im Knast Hohenschönhausen nicht mehr gefoltert wurde. Schließlich mußte das Wissen welches sich in einer Menge Stasi-"Doktorarbeiten" über das Fertigmachen und Zersetzen fabriziert wurde, auch eingesetzt werden.

Waren es zu Anfang Personen, die ausgeschaltet werden mußten, so sind es in den 80igern "DDR Bürger" die nichts sehnlicher wünschten, bittschön keine Bürger dieses Gebildes mehr zu sein.

Jetzt waren Isolationshaft, Desorientierung und Schlafentzug die Mittel der Wahl. Härte bis zum Untergang.


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