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RE: 17. Juni -Deutschlands heimlicher Nationalfeiertag

#91 von Atze , 06.07.2012 17:04

Liebes Mäuselchen, Du dünkst Dich doch ein kluger Mensch zu sein? Aber ich finde, Du bist nicht ganz fair.

Die DDR entstand aus einem fürchterlichen Krieg, den die deutsche Bourgeoisie mit ihren Vasallen, den Nazis, entfesselt hat und zu unser aller Glück, in der Kansequenz, verlor.

Die Besatzungsmacht im Osten Deutschlands, die übrigens die größte Last des Krieges trug, installierte im Osten Deutschlands eben ein Staatsgebilde, welches ihrem Gusto entsprach.

Und ob Du es wahr haben willst oder nicht und ich bin mir sicher, die Adenauerstiftung wird anderer Meinung sein, die überwiegende Bevölkerung im Osten Deutschlands, war nach Ablegung der Angst vor den "Russen", sehr wohl daran interessiert, ein sozialistisches Staatssystem aufzubauen.

Nun erlaube ich mir mal ein Frage. Du bist doch ganz sicher schon immer "dagegen" gewesen? Hast Du seinerzeit den Zettel auch "nur" gefaltet, oder bist Du in die Kabine getreten und hast Deine Meinung, so wie Du es heute lautstark in die Welt pousaunst, vertreten? Wenn nicht, dann gib doch hier nicht so an.

Zurück zum so genannten Volksaufstand.

Erkäre uns "Unwissenden" doch bitte mal, welches Ziel dieser "Volksaufstand" gehabt hat. Welche politische Kraft hat den diesen "Volksaufstand" initiiert und mit welchem Ziel?

Ich bin immer noch der Meinung, dass die, aus heutiger Sicht, nicht ganz ungerechtfertigte Erhebung von Teilen der Arbeiterklasse, einzig und allein, der dummen Führung (Erhöhung der Norm bei gleicher Bezahlung - also rein ökonmische Interessen) der damaligen Regierung entsprungen ist.
Eine politische Komponente wurde für meine Begriffe, erst in diese Erhebung implantiert, als der RIAS sich einschaltete.
Aber Du wirst uns (mir) das sicherlich erklären können.


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RE: 17. Juni -Deutschlands heimlicher Nationalfeiertag

#92 von reporter , 06.07.2012 18:04

Ätzchen, dein Rechtfertigungsgerede ist doch nicht zielführend.

Die Gründe, die Adolf Nazi an die Macht brachten, und ihn befähigten, so sein fürchterliches Werk zu betreiben, sind vielfältig. Da reicht einfach deine monokausale Trivialdeutung aus dem ML Schulungsprogramm nicht aus.

Da wäre der Versailler Vertrag zu nennen, der Deutschland große Opfer abverlangte, dann der Hitler-Stalin-Pakt mit dem Hitler mit seinem Kumpanen Stalin Osteuropa aufteilte und Hitler den strategischen Vorteil verschaffte, schonmal mit seinen Truppen bis an die Weichsel vorzurücken, dann sicherlich auch das Interesse der deutschen Großindustrie, mit ihren Geschäften in den eroberten Gebieten zu expandieren, die Weltwirtschaftskrise mit Inflation und Arbeitslosigkeit und als weiterer wesentlicher Faktor der Zerfall der Weimarer Republik, zu dem eben auch die Kommunisten ihren Anteil beigetragen haben.

Deine Mutmaßungen über die Unterstützung der Bevölkerung für das SED-Regimes erscheinen im Lichte der Ereignisse des Jahres 1989 substanzlos und sind auch durch die Randbedingungen, mit denen das SED-Regime seine Macht sichern mußte, widerlegt. Bekanntlich hatte das SED-Regime es deshalb vermieden, der Bevölkerung das Selbstbestimmungsrecht einzuräumen.

Es ist eben so, daß seit 1919 die Kommunisten nie Mehrheiten zusammen bekamen, in Deutschland eine Regierung zu bilden. Da hat man es halt mit verschiedenen Putsch-Varianten versucht.


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RE: 17. Juni -Deutschlands heimlicher Nationalfeiertag

#93 von echterfuffziger , 22.12.2012 19:56

Zitat von Atze im Beitrag #91


Zurück zum so genannten Volksaufstand.

Erkäre uns "Unwissenden" doch bitte mal, welches Ziel dieser "Volksaufstand" gehabt hat. Welche politische Kraft hat den diesen "Volksaufstand" initiiert und mit welchem Ziel?
Es war ähnlich wie 1989, die Empörung der Bevölkerung gegen ein damals stalinistisches System. Eben nicht organisiert.

Ich bin immer noch der Meinung, dass die, aus heutiger Sicht, nicht ganz ungerechtfertigte Erhebung von Teilen der Arbeiterklasse, einzig und allein, der dummen Führung (Erhöhung der Norm bei gleicher Bezahlung - also rein ökonmische Interessen) der damaligen Regierung entsprungen ist.
Das ist sicher der Initialfunke gewesen, aber durch die offene Grenze kann man nicht ganz ausschließen, das auch von WB aus versucht wurde Einfluß zu nehmen.
Eine politische Komponente wurde für meine Begriffe, erst in diese Erhebung implantiert, als der RIAS sich einschaltete.
Aber Du wirst uns (mir) das sicherlich erklären können.

Ich habe den 17. Juni in Leipzig mit erlebt. Wie groß der Anteil des RIAS wirklich war festzustellen, ist eine Aufgabe für die Historiker.
Schlimm wurde es erst danach, als eine regelrechte "Menschenjagd" einsetzte und die Denunzianten ihre erste Bewährungsprobe ablieferten.
Daraus entstanden dann die IM's. Zum Glück waren meine Eltern weitsichtig genug, das es Zeit wurde die DDR zu verlassen. Dies geschah im Sommer 1955.

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RE: 17. Juni -Deutschlands heimlicher Nationalfeiertag

#94 von echterfuffziger , 22.12.2012 20:05

"Im SED-Staat führte dieses Faktum zu bizarren Verrenkungen zwecks Täuschung und Lüge, von der Installation der Blockflöten-Parteien, den Scheinwahlen mit ihrem Zettelfalten bis zu Ulbrichts Devise "Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand behalten".

Dies schrieb reporter vollkommen zu recht,als Ergänzung dazu empfehle ich mal zu vesuchen das Buch von Wolfgang Leonhard "Die Revolution frisst ihre Kinder" L. war als Kind mit seine Eltern in SU emigriert und bekam auch eine kommunsitische Erziehung. Er wurd Mitglied der Gruppe Ulbricht und kehrte 1945 in die Sowjetische Zone zurück. 3 Jahre später hatte er das "System" durchschaut und floh über Jugoslawien in den Westen

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