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RE: Hochinteressant

#16 von Engineer , 30.06.2012 23:21

[quote=reporter]

Ich glaube die Ausführungen von Genosse Gysi waren nicht so wichtig, man kennt die Einlage von Gysi mit dem theatralischen Effekt bereits aus den Talkshows. Die Wirtschaftskompetenz von Gysi dürfte auf dem Level seines Vorgängers E.H. liegen und als Berliner Wirtschaftssenator hatte Gysi bekanntlich auch nichts bewegt.
Da war es für die Kanzlerin wohl wichtiger, letzte Abstimmungen für den bevorstehenden Euro-Gipfel vorzunehmen.
[/quote]
Etwas anderes war von Rep. nicht zu erwarten. Mag sein , dass Gysi in Wirtschaftsfragen nicht die große kompetente Nummer ist. Nur was er hier in seinem Beitrag
darlegt, leuchtet jedem Laien ein. Nur eben Rep. nicht, schade. Da wird dann eben das Geld zum Fenster raus geworfen und der ganze Fiskalpakt zum
Rettungsschirm der Konzerne.
Und Rep. freut sich noch darüber.


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RE: Hochinteressant

#17 von reporter , 01.07.2012 01:15

Wer behauptet, er weiß genau wo es lang geht, der ist ein Lügner. Gysi würde ich in Ansehen seines bisherigen Track Records nicht als besonders seriös einschätzen.

Bei sehr nüchtener Betrachtung gibts nur zwei Szenarien:

1. Man führt wieder die nationalen Währungen ein, das kostet auch die Deutschen einen Haufen Geld durch Abschreibung von zig Milliarden an Krediten und wird teuer. Die politischen Risiken kann niemand abschätzen.


2. Man buttert Geld rein um zu retten was zu retten ist und schafft eine politisch wie wirtschaftlich durchdachte und solide europäische Union mit Abgabe von Souveränitätsrechten der Nationalstaaten.

Die Probleme sind nicht nur durch die bösen Banken und die 'Konzerne' entstanden, sondern auch dadurch, daß alle westlichen Industriestaaten im internationalen Wettbewerb mit den aufstrebenenden Ländern in Südamerika und Asien Positionen räumen mußten, aber durch Pump ihren bisherigen Lebens- Ausstattungs und Sozialstandard versuchen aufrecht zu erhalten. Es sind ja auch nur diese westlichen Industriestaaten, die jetzt diese massiven Probleme haben. Hier aus EU Sicht insbesondere die südlichen EU-Länder, wo der warme EU-Kredit-Regen verfrühstückt wurde und nicht zu struktureller Verbesserung verwendet wurde. Wo kein Pump, da auch keine Kredite, deren Zinsen in den Himmel wachsen und keine Bank-Ganoven, die sich die verschuldeten Staaten zur Spekulationsbeute machen.

Dieser Zusammenhang wird von den (Post-) Kommunisten in allen Ländern völlig ausgeklammert, so auch bei Gysi.


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RE: Hochinteressant

#18 von Paule , 01.07.2012 06:54

Bei sehr nüchterner Betrachtung gibt es nur ein Szenario: Post-Eduard hat sich das Video nicht angeschaut.

Zitat von reporter im Beitrag #17
1. Man führt wieder die nationalen Währungen ein, das kostet auch die Deutschen einen Haufen Geld durch Abschreibung von zig Milliarden an Krediten und wird teuer. Die politischen Risiken kann niemand abschätzen.
Gysi: "Das würde die deutsche Exportwirtschaft so schwer treffen, dass auch wir dann in eine schwere Krise gerieten."

Zitat von reporter im Beitrag #17
2. Man buttert Geld rein um zu retten was zu retten ist und schafft eine politisch wie wirtschaftlich durchdachte und solide europäische Union mit Abgabe von Souveränitätsrechten der Nationalstaaten.
Gysi: Diese EZB hat eine Billion Euro den großen privaten Banken in Europa zur Verfügung gestellt, als Darlehen für drei Jahre für 1% Zinsen. Und die Staaten, die das Geld brauchen, bekommen es jetzt von diesen Banken. Das heißt, wir geben Staatsgeld an die großen privaten Banken für 1% und dann gehen die großen privaten Banken nach Spanien und Italien und verlangen 6% Zinsen für das Geld, das sie ihnen geben. Erklären Sie doch mal der Bevölkerung, warum wir da nicht direkt ein Darlehen an Spanien oder Italien geben? Warum müssen wir zwischendurch noch die Großaktionäre der privaten Banken reich machen und zwar zu Lasten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler, die die Differenz bezahlen müssen?

Zitat von reporter im Beitrag #17
Die Probleme sind nicht nur durch die bösen Banken und die 'Konzerne' entstanden, sondern auch dadurch, daß alle westlichen Industriestaaten im internationalen Wettbewerb mit den aufstrebenenden Ländern in Südamerika und Asien Positionen räumen mußten...
Na, da kann man doch was tun, z.B.: Strafzölle

Wir können ja auch warten, ob seine Prognose zu den für die Bevölkerung entstehenden Kosten im Zusammenhang mit Fiskalpakt und den EU-Sanktionen bei zu hoher Neuverschuldung eintrifft: z.B. eine höherer MwSt., spätestens nach der nächsten Bundestagwahl werden wir wissen, was vermutlich jetzt schon in den Schubladen liegt. Wer wäre dann nicht besonders seriös?


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RE: Hochinteressant

#19 von delta , 02.07.2012 10:53

nun ja
wie es aussieht wird für Griechenland schon mal das Sparpaket neu gepackt um ein Sparpaketchen daraus zu machen.
das heisst...Merkel und co ist umgefallen und wir werden für alle Zeiten zur Kasse gebeten und das nicht nur
für Griechenland.
Zitat:Reporter
Man führt wieder die nationalen Währungen ein, das kostet auch die Deutschen einen Haufen Geld durch Abschreibung von zig Milliarden an Krediten und wird teuer. Die politischen Risiken kann niemand abschätzen.


Das heisst doch nichts anders als zwischen Pest und Cholera zu wählen, das heisst so oder so wird das Ende kommen.


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Hochinteressant

#20 von Smithie23 , 02.07.2012 11:20

Richtig. Alle haben Schiss, weil keiner weiss, was passieren wird, da sowas ja bisher einzigartig ist.

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RE: Hochinteressant

#21 von Buhli , 02.07.2012 12:45

Smithie, was ist einzigartig? Das sich die Politiker von Banken erpressen lassen? Das ist nur eine Folge der Ausbildung. Die derzeitige und vergangenen Poltikergenerationen haben ihr Fach in der neoliberalen Privatwirtschaft so gut gelernt, dass sie die Erpressung schon gar nicht mehr als solche erkennen. Irgend eine Intelligenzbestie hat ja mal vom Stapel gelassen, dass der Staat nicht erpressbar ist.


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Hochinteressant

#22 von Smithie23 , 02.07.2012 13:15

Ich meinte die Schuldenkrise. Aber mit dem was du meintest, hast du Recht.

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RE: Hochinteressant

#23 von delta , 08.07.2012 20:53

Hier eine weitere Aussage die zu denken geben muss.
wann wird auch der letzte Vernunft annehmen und einsehen das die EU so nicht überleben kann und wird und der Euro sowieso nicht.


http://www.youtube.com/watch?v=AEmHlYBjzJ4


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Hochinteressant

#24 von Hansrudi , 09.07.2012 09:43

@ reporter ,

auch das deutsche Beamtenheer wird in Zukunft nicht kleiner werden ! Und wer soll denen dann einmal ihre Mindestpension oder Alterspension erarbeiten ??? Etwa das immer größer werdende Heer der Hartzer, 1-Euro-Jobber, 400-Euro- Kräfte oder Leiharbeiter ??

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RE: Hochinteressant

#25 von delta , 09.07.2012 10:31

Ein weiterer Grund, das die EU und die Schulden uns alle die Wand drücken.
Alles wird wie eine Seifenblase platzen müssen.Eine völlig neue Grundordnung
muss her und wir köpnnen nur beten, das nicht die EU diese Grundordnung auf
die Füsse stellt. Dann ist die Demokratie am ende und wir werden von Einer
Beamtenkaste verwaltet. Ein Toller Europäischer Weltfrieden......


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Hochinteressant

#26 von Atze , 09.07.2012 10:50

Ich finde, das Gysi sehr interessante Fragen angesprochen hat. Bin mal gespannt, ob er von dem Merkel und dem Finanzminister, vernünftige Antworten erhält. Wohl eher nicht.

Im übrigen muss Gysi gar keinen Weg aufzeigen, wie man es ändern kann. Alles was von den LINKEN kommt, wird sowieso abgeschmettert. Da ist es doch viel besser, erstmal die Fehler auszuzeigen und im persönlichen Gespräch, beim Kaffee oder Sektfrühstück, dem anderen MdB den richtigen Weg aus dem Dilemma ins Ohr zu säuseln und ihn glauben machen, dass die Idee von ihm sei. Und schon schlägt z.B. der SPD Bundestagsabgeordnete vor, was eigentlich bei den LINKEN den Ursprung hatte.

Das mit den drei Monaten, bis der Euro tot ist, bezweifle ich zwar aber vielleicht ist es wirklich besser, wenn wir da auseinanderkommen, so sehr ich das auch bedauern würde. Habe ich doch gerade erst aufgehört, alles in die Mark umzurechnen und mich dann über die Teuerungsrate aufzuregen.

Sein Einführungsbeispiel mit IVECO, ist ja wohl der Hammer.

Gruß


Sir W. Churchill

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RE: Hochinteressant

#27 von Buhli , 09.07.2012 13:43

Hansrudi, mit "Es war einmal" fangen nicht nur Maerchen an. Es gab da mal ein Land was zu Zeiten seiner Gruendung erkannt hat, welch nachhaltig volkswirtschaftlicher Unsinn, Beamtenapparate sind. Von Anfang an waren dessen Staatsdiener da eben nur Angestellte, mit allen Rechten und Pflichten von Angestellten. Diese haben zwar vom Einkommen her etwas privilegierter gelebt,(ist ja auch nicht verwerflich)aber haben ihre Abgaben ins Sozialsystem getaetigt. Dieser Beamtenunsinn wurde dann nach 1990 da wieder eingefuehrt, wo der Fortschritt auf diesem Gebiet schon vorhanden war. Es gibt eben unbelehrbare die dann auch noch als Belehrer auftreten. Diesen Angestellten und allen anderen, hat man gleich mal ruckwirkend,die privat erworbenen Rentenansprueche aberkannt. Siehe auch www.ostrentner.de
Atze, das Thema Ost know how hatten wir schon mal. Auch heute noch muss man dies, den ja besser gebildeten Wessis, dies als was neues und als ihre Idee verkaufen.


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RE: Hochinteressant

#28 von Atze , 09.07.2012 15:07

Noch so ne Frechheit, die unsere Volksvertreter mit "großer Mehrheit", über die Köpfe der dies Betreffenden beschlossen haben.

http://www.youtube.com/watch?v=levZo5NSvqY&feature=youtu.be

Was ist nur mit diesem Land los? Es ist zum Kotzen.

Gruß


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RE: Hochinteressant

#29 von Mion ( gelöscht ) , 09.07.2012 16:52

Ich frag mich immer, was dieser ganze Mist mit einer EU Demokratie soll.

Die meisten Staaten haben staatenintern Probleme, die sie kaum stemmen können, aber Deutschland, als Superstaat, versucht wieder, sich aufzuopfern und zu retten, was zu retten ist.

Problem bei der Sache ist, dass ein wichtiger Punkt der EU der Erhalt der Staatensouveranität ist - nette Idee, Herr Gysi, allerdings scheitert sie an einem einfachen Ideal. Wobei, wie souverän einige Staaten noch sind sei mal dahin gestellt.

Mion

RE: Hochinteressant

#30 von Kolumbus 1492 , 09.07.2012 17:24

Zitat von Buhli im Beitrag #21
Smithie, was ist einzigartig? Das sich die Politiker von Banken erpressen lassen? Das ist nur eine Folge der Ausbildung. Die derzeitige und vergangenen Poltikergenerationen haben ihr Fach in der neoliberalen Privatwirtschaft so gut gelernt, dass sie die Erpressung schon gar nicht mehr als solche erkennen. Irgend eine Intelligenzbestie hat ja mal vom Stapel gelassen, dass der Staat nicht erpressbar ist.




Endlich mal einer der es begriffen hat !


Wenn der Staat den Weg der Gerechtigkeit verlässt , wird ziviler ungehorsam zur Pflicht.

 
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