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RE: Zeitarbeit - 12
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...was ein Leiharbeiter heute verdient, weiß ich nicht - ist ja auch individuell und regional verschieden.
Als Schüler/Student habe ich seit 1984 in den Oster-, Herbst-, Sommerferien eigentlich immer ein paar Wochen im Rheinland gearbeitet. Der Einstiegslohn betrug 10DM/h. Als Produktionshelfer in der Eisfabrik wollte man 10DM ohne Schichtzulagen, Auslöse oder Fahrgeld zahlen. Angeblich sei dieser Satz allgemeingültig und unverhandelbar. Bei Festangestellten wären rund 20% AG-Anteile an der SV hinzugekommen, bei uns Schülern/Studenten nicht, sofern nicht mehr als 2 Monate/Kalenderjahr gearbeitet wurde. Außerdem war Wechselschicht (6-14 bzw. 14-22Uhr) im wöchentlichen Wechsel obligatorisch, wenn man direkt über die Fabrik den Ferienjob genommen hätte. (Als Nicht-Ossi=Nichtfrühaufsteher war die 6Uhr-Schicht für mich nix) Die Leiharbeitsfirma hatte ein besseres Angebot: 12DM statt 10DM Grundlohn, darauf 15% Spätschichtzulage ab 14°° bzw. 25% Nachtschichtzulage ab 20°°, Fahrgeld für die Strecke des Sitzes bis zum Einsatzort, Wahl der Schichten (als Wessi habe ich meiner Natur entsprechend nur Spät-/Nachtschicht gebucht) Die SV-Pflicht für uns war identisch, egal ob bei der Fabrik direkt oder über Zeitarbeit. Was die Fabrik direkt an die Leiharbeitsfirma hat zahlen müssen weiß ich nicht, in meinen "Verhandlungen" mit der Fabrik bin ich von 30DM (inkl. SV, Urlaub, Krankengeld - jedoch zuzüglich der 13%igen USt.) ausgegangen und wollte die "Differenz" mit der Eisfabrik "gerecht teilen". (Meine Bruttolohn-Untergrenze betrug 15DM, gefordert hatte ich 20DM und geboten wurden 10DM ohne jegliche Zuschläge) Der Annahme deren Kosten wurde weder widersprochen noch bestätigt, eine Einigung wurde jedoch nicht erzielt. Einheitslohn 10DM ohne irgendwelche Zulagen, Fahrtkosten und Auslöse war deren einzigen Angebot. Da hab ich doch lieber für die Zeitarbeitsfirma gejobbt und brutto mindestens 38% mehr - plus Fahrgeld und Auslöse genommen als direkt bei der Fabrik, war nach Feierabend feiern auf der Piste und konnte bis mittags ausschlafen - ohne Wechsel.
..."Der tut nix!"......"Der will nur spielen"... - Peng! -
Das ist richtig. Zeitarbeit hat in vielen Firmen überhand genommen. Ich kenne eine Malerfirma, deren ganzes Stammpersonal aus 3 Meistern besteht. Alle Gesellen die dort arbeiten, kommen von Zeitarbeitsfirmen. Teilweise sind sie seit Jahren dort. Und das der Punkt wo die Politik einhaken muß. Es kann nicht sein, das eine Firma einen Leiharbeitnehmer jahrelang beschäftigen kann. Hier muß die Entleihdauer begrenzt werden. 6 Monate, dann Übernahme. ................................................... ......................................... .....................
Gruß, micha[/quote]
Ich piecke mir hier mal ein,zwei Sätze raus....
Zitat: Die von mir genannten Stundenlöhne sind das, was ein Festangestellter bei uns verdient. Der reine Stundensatz für einen Zeitarbeiter ist höher.
Hier ist das erste Problem, nicht für dich oder deiner Firma, sondern für den Zeitarbeiter, du schreibst das die Löhne für Zeitarbeiter höher ist, aber was glaubst du, was am ende für diese überbleibt. Für dich, beziehungsweise für deine Firma mag das eine gute Lösung sein, aber nicht für die Millionen Menschen die dafür schuften müssen. Ich vergleiche das mit Amerika und für mich heißt das nichts anderes als Schutzgelderpressung von Seiten der Arbeitszeitfirmen, Wirtschaft und Politik. Sie arbeiten Hand in Hand. Sie alle verdienen an die Arbeit des Arbeiters...ich finde so was kriminell. Der Staat kungelt mit der Industrie und stiehlt sich damit aus der Verantwortung für eine Fähre Gesellschaft, auch wenn ich ein gewisses Verständnis habe für manche Personalengpässe. Aber die Art und weise wie es umgesetzt wird ist eine Schweinerei sondersgleichen. Ich habe nicht gesagt das du lügst, sondern ich habe geschrieben " das ich annehme das du mich anlügst " kleiner aber feiner unterschied..... Als NRW geborener weiss ich wo Brühl liegt......Da wo die Graf herkommt und das Fantasia-Land liegt....so klingen auch oft deine Beiträge......nimms nicht schwer, wenn ich Dir nicht alles glaube, aber ich habe leider so meine eigene Erfahrungen gemacht und wie ich hier immer wieder lese, andere auch......
wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.
Zitat Hier ist das erste Problem, nicht für dich oder deiner Firma, sondern für den Zeitarbeiter, du schreibst das die Löhne für Zeitarbeiter höher ist, aber was glaubst du, was am ende für diese überbleibt.
Und wieder nicht richtig gelesen. Ich schrieb nicht das die Löhne der Zeitarbeiter höher sind als die unserer Festangestellten, sondern:
Zitat Der reine Stundensatz für einen Zeitarbeiter ist höher.
Der Stundensatz ist die Summe, welche wir an die Zeitarbeitsfirma zahlen. Das hat nicht das geringste mit dem Lohn des einzelnen Leiharbeitnehmers zu tun.
Zitat Ich vergleiche das mit Amerika und für mich heißt das nichts anderes als Schutzgelderpressung von Seiten der Arbeitszeitfirmen,...
Was Amerika mit dem deutschen Arbeitsrecht zu tun hat ist mir rätselhaft. Wo bei der Arbeitnehmerüberlassung der Straftatbestand der Schutzgelderpressung erfüllt ist, verschließt sich mir ebenfalls. Bitte erkläre dies mal genauer!
Zitat Sie alle verdienen an die Arbeit des Arbeiters...ich finde so was kriminell.
Mein Chef verdient an meiner Arbeit, ebenso wie Deine Chefs an Deiner Arbeit verdient haben. Was bitte ist daran kriminell, das eine Firma Geld verdienen möchte?
Zitat Als NRW geborener weiss ich wo Brühl liegt......Da wo die Graf herkommt und das Fantasia-Land liegt....
Das Phantasialand ist selbstverständlich in Brühl, im Rheinland. Frau Graf jedoch kommt aus 68782 Brühl. Das liegt meines Wissens nach immer noch in Ba-Wü und hat mit Brühl im Rheinland nicht das geringste zu tun, Du Geographie-Genie!
Zurück zum Anfang der Geschichte. Der Kollege von der ZAF hat heute seinen Arbeitsvertrsg bei uns unterschrieben. Er wird zum 19.11.2012 fest bei uns angestellt. Er ist bei der Leihfirma noch in der Probezeit und hat deshalb nur 14 Tage Kündigungsfrist. Die ganze Angelegenheit wurde ebenfalls heute unseren Anwälten übergeben. Diese kümmern sich jetzt um etwaige Regressforderungen dieser Leihfirma. Damit haben wir einen neuen Kollegen und dieser einen festen Arbeitsplatz, sowie ein Gehalt das deutlich über seinem jetzigen liegt.
Zitat von michaka13 im Beitrag #169Der reine Stundensatz für einen Zeitarbeiter ist höher.
Machst du hier nun einen auf neoliberale Märchenstunde oder ist das ein Intelligenztest für die Leser des Ossiforums. Wenn dem so wäre, wie du es beschreibst, dann würde es keinen Boom der Leiharbeit geben. Sicher ist der nackte Stundensatz höher, aber nur der Zahlenwert, aber ihr zahlt den Zeitarbeitern keine branchenüblichen Zuschläge, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und den Arbeitgeberanteil an den Sozialleistungen, kein Weihnachts- oder Urlaubsgeld und seit dem Kerl oder das Weib, bei Nichtgefallen, wie eine Ware oder ein Werkzeug ganz schnell wieder los. Der Rest des Sozialem am Kapitalismus ist gerade dabei den Bach runter zu gehen. Ach so, in das was ihr dem Entleiher zahlt, stecken auch noch 19% Umsatzsteuer, die bekommt dein Chef vom Finanzamt erstattet.
Zitat von michaka13 im Beitrag #169 Zurück zum Anfang der Geschichte. Der Kollege von der ZAF hat heute seinen Arbeitsvertrsg bei uns unterschrieben. Er wird zum 19.11.2012 fest bei uns angestellt. Er ist bei der Leihfirma noch in der Probezeit und hat deshalb nur 14 Tage Kündigungsfrist. Die ganze Angelegenheit wurde ebenfalls heute unseren Anwälten übergeben. Diese kümmern sich jetzt um etwaige Regressforderungen dieser Leihfirma. Damit haben wir einen neuen Kollegen und dieser einen festen Arbeitsplatz, sowie ein Gehalt das deutlich über seinem jetzigen liegt.
Vermutlich haben die Glocken geläutet und jemand hat Gloria, Gloria gerufen und deine Chefs haben sich gegenseitig abgeklatscht, bei so viel sozialem Gewissen, konzentriert in einer mittelständischen Firma. Das war jetzt ironisch gemeint. Es gibt keine plausible Begründung für den Einsatz von Zeitarbeitern in Firmen, es geht dabei nur um Lohndumping und Gewinnmaximierung auf Kosten von Menschen. Das ist die hässliche Fratze des Kapitalismus, Ausbeutung des Menschen durch den Mensch in der Liveversion und nicht mit Begriffen wie soziale Marktwirtschaft aufgehübscht.
Zitat Machst du hier nun einen auf neoliberale Märchenstunde oder ist das ein Intelligenztest für die Leser des Ossiforums. Wenn dem so wäre, wie du es beschreibst, dann würde es keinen Boom der Leiharbeit geben. Sicher ist der nackte Stundensatz höher, aber nur der Zahlenwert, aber ihr zahlt den Zeitarbeitern keine branchenüblichen Zuschläge, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und den Arbeitgeberanteil an den Sozialleistungen, kein Weihnachts- oder Urlaubsgeld und seit dem Kerl oder das Weib, bei Nichtgefallen, wie eine Ware oder ein Werkzeug ganz schnell wieder los.
Warum sollte mein AG den Lohn, Weihnachts-,Urlaubsgeld usw. zahlen? Es besteht ein Vertrag zwischen uns und der ZAF. Und an dieses Unternehmen zahlen wir die vereinbarte Vergütung. Wenn bei Euch in der Firma renoviert wird und wochenlang die Maler da sind, bezahlt ihr denen dann Weihnachtsgeld, Lohnfortzahlung usw? Ich glaube nicht. Warum sollten gerade wir das tun?
Zitat Ach so, in das was ihr dem Entleiher zahlt, stecken auch noch 19% Umsatzsteuer, die bekommt dein Chef vom Finanzamt erstattet.
Und was ist daran verwerflich? Bei Euch ist die MwSt doch auch nur ein Durchlaufposten. Oder sehe ich das falsch?
Zitat Es gibt keine plausible Begründung für den Einsatz von Zeitarbeitern in Firmen,...
Dann mach doch endlich mal einen Vorschlag, wie ein Arbeitnehmer der plötzlich (z.B. durch Krankheit) ausfällt, von jetzt auf gleich ersetzt werden Kann! Hab Dich das schon mehrmals gefragt, aber offenbar weißt Du selber keine Lösung. Motzen ist halt einfacher!
Zitat Vermutlich haben die Glocken geläutet und jemand hat Gloria, Gloria gerufen und deine Chefs haben sich gegenseitig abgeklatscht, bei so viel sozialem Gewissen, konzentriert in einer mittelständischen Firma.
Selbstverständlich. Dazu gabs noch Champagner und es wurden lecker Schnittchen gereicht.
Zitat von michaka13 im Beitrag #159@ kehrwoche, wie hoch stellst Du Dir einen allgemeinverbindlichen Mindestlohn vor? Wie könnte eine Deckelung von Überstunden in der Praxis funktionieren?
1. Branchenabhängig so hoch, daß Leiharbeiter im Schnitt nur noch 4 Wochen in den Unternehmen sind. 2. Unsere Volksvertreter treffen sich im Bundestag, beschließen und verkünden es. Elektronische Zeiterfassung wird zur Pflicht erhoben. Zeitkonten müssen spätestens am Ende jedes Quartals mit Freizeit ausgeglichen werden.
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir. Konrad Lorenz
Micha du bist ein halbwegs intelligenter Bursche. Es geht hier nicht um das einfache Motzen über Belanglosigkeiten. Das sind echte gesellschaftliche Missstände, die anscheinend niemanden interessieren, solange derjenige nicht selbst davon betroffen ist. Es macht sich keiner Gedanken, deine Chefs nicht und du auch nicht, wie der Zeitarbeiter über die Runden kommt, wie dessen Zukunft aussieht, alles scheiß egal Hauptsache die Firma läuft und am Ende des Monats kann ein fetter Gewinn abgerechnet werden. Micha, wenn deine Chefs keinen Ersatz haben, wenn jemand krank wird, dann habt ihr schlicht und einfach eine zu dünne personelle Decke. Der "Springer" in solchen Fällen wurde den Kosten und der Effizienz geopfert. Ausbaden muss die Sache dann ein Menschlein, das von der AfA in die Zeitarbeit geschickt wurde, denn wenn du Hartz 4 beziehst, musst du jeden zumutbaren Job annehmen, sonst bekommst du die Leistungen gekürzt. Dieses Leiharbeits-Sklavenheer wird staatlich organisiert und rekrutiert. Freiwillig arbeiten die wenigsten in diesen Jobs. Durch die Zeitarbeiter wird den Firmen die Belegschaft auf Kosten der Steuerzahler subventioniert. Die haben dann einen ungerechtfertigten Kostenvorteil, gegenüber Firmen die keine Leiharbeiter beschäftigen und bringen diese in wirtschaftliche Bedrängnis. So breitet sich Leiharbeit flächendeckend aus. Wenn du heute eine Tageszeitung mit Stellenangeboten aufschlägst, dann gibt es bei normalen Jobs nur noch Angebote von Zeitarbeitsfirmen. Uns fehlen Kinder in Deutschland, jemand der einen Job in der Zeitarbeit hat, braucht über eine Familienplanung nicht nachzudenken. Er kann keine Familie ernähren. Leiharbeit ist nicht normal, das wird uns von den Mainstreammedien nur so vermittelt, bis wir es alle selber glauben.
<<< Es geht hier nicht um das einfache Motzen über Belanglosigkeiten. Das sind echte gesellschaftliche Missstände, die anscheinend niemanden interessieren, solange derjenige nicht selbst davon betroffen ist. >>>
Und das noch mal ganz Fett unterstrichen !!!!!!!
Dein ganzer Beitrag sowas nenne ich Fakten um die "Ohren gehauen " ! Klasse Weili. Besser hätt ichs nicht sagen können.
Wenn der Staat den Weg der Gerechtigkeit verlässt , wird ziviler ungehorsam zur Pflicht.
Zitat Hier ist das erste Problem, nicht für dich oder deiner Firma, sondern für den Zeitarbeiter, du schreibst das die Löhne für Zeitarbeiter höher ist, aber was glaubst du, was am ende für diese überbleibt.
Und wieder nicht richtig gelesen. Ich schrieb nicht das die Löhne der Zeitarbeiter höher sind als die unserer Festangestellten, sondern:
Zitat Der reine Stundensatz für einen Zeitarbeiter ist höher.
Der Stundensatz ist die Summe, welche wir an die Zeitarbeitsfirma zahlen. Das hat nicht das geringste mit dem Lohn des einzelnen Leiharbeitnehmers zu tun.
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micha
Weilheimer geht ja noch mit dir freundlich um, aber ich sage, das ist Krank was du da abläßt...du willst mir braunes Denken andichten, aber du bringst die Menschen dazu mit deiner verachtenswerten kapitalistischen Grundeinstellung. Ja du bist für gerechte Löhne, aber nur für dich. Was andere bekommen ist nicht deine und deiner Chefs Sache, diese schuld schiebst du andere zu.... ja gehts denn noch......seltsam aber ist, das du / Ihr den Profit gerne dafür einsteckt.....Mir wird Übel bei soviel Dekadenz....
wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.
Nicht auf dem Micha eindreschen, der ist nicht der Chef der Firma. Ich wollte nur unterstreichen, das Zeitarbeit nicht "normal" ist, so wie Sklaverei nicht normal ist. Es gibt Bestrebungen gewisser Kreise, es zur Normalität werden zu lassen, damit die Gewinne für Unternehmen weiter sprudeln. Leider gibt es kaum Zahlen, wieviel Milliarden Euro im Jahr zur Aufstockung von Löhnen ausgegeben werden. Diese Zahlen hält man schon unter Verschluss, dann regt sich niemand darüber auf. Wir haben nun bald Wahlen, man sollte die Positionen der Parteien zum Thema Zeitarbeit schon mal ein wenig abklopfen, wenn man nicht will, das man irgendwann selbst ein Zeitarbeiter ist. So wie es gerade läuft, sind wir auf dem besten Weg dahin. Beim Daimler ist ja gerade die *AA* ein wenig am Dampfen, man wird statt 9 Milliarden Gewinn nur 8 Milliarden Gewinn einfahren. Ich möchte deshalb alle hier Anwesenden zur einer milden Gabe für den notleidenden Daimlerkonzern aufrufen. Weil dem so ist, werden die Verträge der Zeitarbeiter nicht verlängert. Die am wenigsten verdienen, sind die ersten die auf der Straße stehen. Das ist schon fast der Manchesterkapitalismus den wir schon mal überwunden hatten. Hier im Forum meinte doch mal jemand ernsthaft, Hire and Fire wie in den USA wäre in Deutschland nicht möglich.
Es geht nicht darum auf Michaka einzudreschen, aber seine sprichwörtliche Sturheit zum Kapitalismus tut schon weh. Er erzählt uns den selben Mist, den wir seit Jahren von der Politik serviert bekommen.Ich kann diese schön färberei nicht mehr hören.
wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.
Ich halte die flexible Verfügbarkeit von Arbeitskräften für Unternehmen, gerade für Mittelständler, für wichtig. Allerdings darf dies keinesfalls auf Kosten der beschäftigten bei den Zeitarbeitsfirmen gehen.
Die wichtigste Rahmenbedingung ist deshalb, dass die Zeitarbeiter genau so viel Lohn enthalten wie die Festangestellten mit vergleichbaren Tätigkeiten. Die zweite wichtige Bedingung ist, dass Zeitarbeit immer zeitlich befristet sein muss. Und die dritte sinnvolle Bedingung wäre, die Anzahl der Zeitarbeiter auf einen bestimmten Prozentsatz der Stammbelegschaft zu beschränken.
Die erste Bedingung würde schon mal dazu führen, dass Zeitarbeit deutlich teuerer ist als der die dauerhafte Beschäftigung von Festangestellten. Die Zeitarbeitsfirmen müssen wegen der Nebenkosten und Rückstellungen für Krankheit und Urlaub mit einem Faktor von 2 und mehr auf den Lohn kalkulieren.
Was würde unter diesen Bedingungen noch gegen die Zeitarbeit sprechen?? Wäre es aus Eurer Sicht besser, wenn stattdessen nur noch befristete Arbeitsverträge abgeschlossen werden? Wäre es besser, wenn die Arbeitgeber statt Zeitarbeit lieber noch mehr Überstunden planen würden??
Die Personalkosten sind in einem mittelständischen Unternehmen meist die entscheidenden laufenden Kosten, die komplette Abschaffung der Zeitarbeit würde für Mittelständler wie auch Michakas Betrieb riesengroße Probleme bringen, der krankheitsbedingte Ausfall von Mitarbeitern kann da ein Unternehmen ruinieren.
Ich bin gegen die Zeitarbeit zur Bereitstellung von billigen Arbeitssklaven, ich bin für die Zeitarbeit als ein Geschäftsmodell zur flexiblen Bereitstellung von zusätzlichen Arbeitskräften.
Jede Geschichte hat vier Seiten. Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich passiert ist.(Bruce Sterling)
#179 von
altberlin
(
gelöscht
)
, 26.10.2012 18:32
Zitat Ich bin gegen die Zeitarbeit zur Bereitstellung von billigen Arbeitssklaven, ich bin für die Zeitarbeit als ein Geschäftsmodell zur flexiblen Bereitstellung von zusätzlichen Arbeitskräften.
So war es auch ursprünglich erdacht worden. Und war auch rechtlich fixiert, bis es vom Gesetzgeber immer mehr zum Aufweichen der Vorgaben kam, zu Gunsten der Unternehmer, die sich sofort schadlos hielten, und bis heute sind 30 % und mehr Leiharbeiter im Unternehmen keine Seltenheit, und das oft über Jahre. Von Auftragsspitzen abfangen kann da wohl keine Rede mehr sein. Dazu dieser Link mit sehr interessanten Aussagen... http://www.zeit.de/2012/14/Zeitarbeit
Darin werden einige der negativen Auswirkungen ganz klar bestätigt, andere jedoch eher genau so deutlich widerlegt.
----------------------------------------------------- Die Beschäftigung in der Zeitarbeit in Deutschland wächst seit Jahren und mit nur kurzzeitigen Unterbrechungen mit hoher Dynamik. • Seit mehreren Monaten zeigt sich allerdings ein Abflachen in der Dynamik des Beschäftigungswachstums. • Verglichen mit anderen europäischen Ländern ist die Verbreitung der Zeitarbeit leicht überdurchschnittlich. • Die Arbeitnehmerüberlassung reagiert frühzeitig auf Änderungen der konjunkturellen Rahmenbedingungen und ist daher ein Frühindikator für die Entwicklung am Arbeitsmarkt. • Die Zeitarbeitsbranche zeichnet sich durch einen nach wie vor hohen Arbeitskräftebedarf aus. Zuletzt haben die gemeldeten Stellen aber leicht nachgegeben. • Der Anteil der Beschäftigten in der Zeitarbeit an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt bei knapp drei Prozent. • Vom Beschäftigungsanstieg von Juni 2010 auf Juni 2011 gehen noch 17 Prozent auf die Arbeitnehmerüberlassung zurück. • Aktuell – im April 2012 – wirkt die Zeitarbeit dämpfend auf das generelle Beschäftigungswachstum. • Der Strukturwandel zeigt sich auch in der Arbeitnehmerüberlassung. • 71 Prozent der Leiharbeitnehmer sind männlich. • Fast drei von zehn Beschäftigten in der Zeitarbeit verfügen über keine abgeschlossene Berufsausbildung. • Die Arbeitnehmerüberlassung ist von hoher Dynamik geprägt: Im zweiten Halbjahr 2011 wurden 561.000 Zeitarbeitsverhältnisse neu abgeschlossen und 702.000 Beschäftigungsverhältnisse beendet. • Knapp die Hälfte der Leiharbeitsverhältnisse endet nach weniger als drei Monaten. • Die hohe Dynamik der Branche spiegelt sich auch in einem überdurchschnittlich hohen Risiko, aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung heraus in Arbeitslosigkeit zuzugehen. • Die erzielten mittleren Bruttoarbeitsentgelte in der Zeitarbeit liegen unter den mittleren Entgelten im Durchschnitt über alle Branchen.
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