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RE: ums mal klarzustellen

#31 von Buhli , 31.08.2012 22:17

Als wir in den 70ern in Polen auf der Schneekoppe waren, sind wir auch in Grenznähe gewandert. Uns siehe da, es stand ein Männel in Olivgrün und Mpi um die Schulter da. Es war zwar nur die soz. Grenze zur CSSR, aber wurde trotzdem bewacht. Mit Waffe wohlgemerkt. Hat Schengen damals schon funktioniert?


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RE: ums mal klarzustellen

#32 von Björn , 31.08.2012 22:54

Zitat von joesachse im Beitrag #

Als die Grenze zur Tschechei noch Außengrenze war, hat man das beispielsweise in Johanngeorgenstadt schon gemerkt. Der BGS hat kontrolliert, ist Streife gefahren, der Grenzübertritt war nur an Grenzübergängen gestattet und nachts sind auch mal Hubschrauber mit Wärmebildkeras an der Grenze entlang geflogen. Dabei wurden Bürger der BRD oder der der Tschechischen Republik durchaus auch mal verhört, schließlich war das Problem Drogenschmuggel und vor allem illegale Einwanderung durchaus präsent. Geschossen wurde aber eher selten ... Heute sind die Außengrenzen weit von Deutschland weg.

Diese Erfahrung (motorisierte BGS-Streifen mit zwei oder drei Personen sowie oft gleich im Fahrzeug-Doppelpack und manchmal abends Hubschrauber im tiefen Langsamflug) habe ich von 1998-99 zwischen Zinnwald und Bad Schandau viele Male gemacht, als ich dort einige Monate im Forst mit Wegebaumaßnahmen beschäftigt war. Es waren da auch kräftige Unterschiede bei der Behandlung durch die Bundesgrenzschützer zu merken und man erkannte nach kurzer Zeit an den Personen selbst, was einen erwartet: einige haben mich jedesmal die Maschinen komplett abstellen lassen und den Ausweis kontrolliert (auch nach dem 5x durch bestimmte BGS´ler), andere vor allem im Grenzbereich Bad Gottleuba- Bad Schandau waren sehr umgänglich und haben nur beim langsamen Vorbeifahren freundlich gegrüßt. Diese haben manchmal auch auf ein paar Worte angehalten und dann gleich nach Auffälligkeiten gefragt. in diesem Bereich waren auch mehrere Frauen bei den BGS-Streifen vertreten.


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RE: ums mal klarzustellen

#33 von mutterheimat , 31.08.2012 23:08

Diese Erfahrung habe ich, werter Björn, allerdings zu einer Zeit gemacht, als die deutsch tschechiche Grenze, heiß, im wahrsten Sinn des Wortes war. In absolut jeder Beziehung. Vom Strich in Dubi (dagegen ist das heutzutage, dort, als Blödsinn anzusehen), über Drogen, illegale Einwanderung, Fahrzeugdiebstahl, Schlägereien, etc, bis zum privaten Sicherheitsdienst auf deutscher Seite, welcher mehr als notwendig war. Dort, wo der war, herrschte Ruhe, weil der Schlagstock und z.T. auch Gummigeschosse, tatsächlich, eingesetzt wurden. Zu dem Zeitpunkt war ich oberreichlich in Usti nad Labem. Die D Mark war noch ganz frisch bei uns und das Lebensniveau änderte sich innerhalb von ein paar Wochen schlagartig zwischen Ostdeutschland und der CSSR/CZ.


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RE: ums mal klarzustellen

#34 von Atze , 01.09.2012 18:12

Zitat von michaka13 im Beitrag #


Ich habe die oben genannten Grenzen schon zig mal an allen möglichen Stellen überquert. Weder wurde aufgrund dieser "illegalen Grenzverletzung" auf mich geschossen, noch mußte ich Angst vor Minen, Selbschußanlagen o.ä. haben.



Lieber Michaka13,

wenn Du die Grenze zwischen zwei Staaten überschritten hast, dann war dies die Grenze von zwei, ich möchte mal sagen, "befreundeten" Staaten.

Das aber war die Grenze zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Budnesrepublik eben nicht. Diese Grenze (und weiter südlich verlaufende) war die brisantesete Grenze, während des kalten Krieges in Europa. Hier standen sich Weltanbschauungen, militärische und ökonomische Blöcke gegenüber. Solch eine Grenze gibt es heute auf der ganzen Welt nicht mehr, wenn wir mal die Grenze zwischen dem Israelischen Staat und Palästina (Westjordanland) und Libanon außer acht lassen. Lassen wir sie jedoch nicht außer acht, dann wirst Du bemerken, dass die Mauer, die die Israelis auf Pastinensischem Hoheitsgebiet erbaut haben und an der Libanesichen Grenze errichten, noch viel höher ist als die Mauer um Berlin West und das es dort kaum weniger Totee gibt, als an der Grenze zwischen den beiden Deutschen Staaten vor 1989.

http://www.youtube.com/watch?v=025Kgd87Uxo&feature=related


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RE: ums mal klarzustellen

#35 von Buhli , 01.09.2012 19:37

Michaka, Du kannst es ja auch mal versuchen die Grenze von Mexico in die USA zu überqueren. Wenn Du das hinter Dir hast, probier es mal von den USA nach Kanada. Ob es da einen Unterschied geben wird? Da hast Du schon innerhalb eines Landes den gewissen Unterschied, den Atze gerade beschrieben hat. Letztere hab ich schon passiert. Nur eben legal.


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RE: ums mal klarzustellen

#36 von Kehrwoche , 01.09.2012 19:59

Mexkaner holen sich ein Visum und überqueren die Granze bequem an den Übergangsstellen, und das umgekehrt USA-Bürger mit jahrelangen Schikanen durch ihre Behörden zu rechnen haben, habe ich auch noch nie gehört. Merkwürdige Wahrnehmungen hast du.


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RE: ums mal klarzustellen

#37 von BesserWessi0815 , 01.09.2012 20:09

...also ich verstehe das auch nicht: Wenn jeder mit einem Ausreiseantrag sofort ausreisen konnte, warum dann dieses Zinober an der Grenze mit Mauer, Schießbefehl auf DDR-Bürger und Selbstschußanlagen auf die eigene Bevölkerung?

Einfach den Antrag unterschreiben und gehen, warum also dann dieser Aufwand?

Oder diese Hysterie im Sommer 1989 an der ungarischen, tschechischen, österreichischen Grenze?
Alle zu faul gewesen den "lapidaren" Antrag auszufüllen?

An anderen Landesgrenzen stand lediglich ein Schild an der Autobahn: "Sie verlassen jetzt NRW! -oder auf Wiedersehen in NRW!" und "Willkommen in Hessen! .... niedrige Sachsen, Rheinlandpfalz".
Da wurde - auch ohne Ausreiseantrag - nicht geschossen!


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RE: ums mal klarzustellen

#38 von mutterheimat , 01.09.2012 23:09

Zitat von BesserWessi0815 im Beitrag #
...also ich verstehe das auch nicht: Wenn jeder mit einem Ausreiseantrag sofort ausreisen konnte, warum dann dieses Zinober an der Grenze mit Mauer, Schießbefehl auf DDR-Bürger und Selbstschußanlagen auf die eigene Bevölkerung?

Einfach den Antrag unterschreiben und gehen, warum also dann dieser Aufwand?

Oder diese Hysterie im Sommer 1989 an der ungarischen, tschechischen, österreichischen Grenze?
Alle zu faul gewesen den "lapidaren" Antrag auszufüllen?

An anderen Landesgrenzen stand lediglich ein Schild an der Autobahn: "Sie verlassen jetzt NRW! -oder auf Wiedersehen in NRW!" und "Willkommen in Hessen! .... niedrige Sachsen, Rheinlandpfalz".
Da wurde - auch ohne Ausreiseantrag - nicht geschossen!

Und genau damit begehst du einen ganz entscheidenten Fehler. Ausreiseanträge konnten (und wurden) abgelehnt werden. Teilweise einige Male einen stellen. Jahrelanges Prozedere um den Abmarsch durchzukriegen. Knatsch ohne Ende. Eben etwas, wovon ein Wessi noch nicht einmal die Spur einer Ahnung hat. Unser System unterschied sich grundlegend vom jetzigen. Hatt aber in der Zwischenzeit stark an Ähnlichkeiten zugenommen. Wenn auch unter einer anderen Überschrift und Namen und Aussehen. Jemand der den alten Zauber gekannt hat, kann so etwas erkennen, WENN ER/SIE WILL.


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RE: ums mal klarzustellen

#39 von Kehrwoche , 01.09.2012 23:26

BesserWessi0815 war dir wohl nicht spöttisch genug?


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RE: ums mal klarzustellen

#40 von michaka13 , 01.09.2012 23:40

Zitat
Das aber war die Grenze zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Budnesrepublik eben nicht. Diese Grenze (und weiter südlich verlaufende) war die brisantesete Grenze, während des kalten Krieges in Europa. Hier standen sich Weltanbschauungen, militärische und ökonomische Blöcke gegenüber.


Deiner Meinung nach bestand die Brisanz dieser Grenze also darin, das 2 völlig unterschiedliche Systeme aufeinander trafen. Habe ich das richtig verstanden? Doch warum wurde diese Grenze seitens der DDR dann gegen innen, gegen die eigene Bevölkerung dermaßen abgeriegelt? Mir ist nicht bekannt, das die Bundesrepublik Deutschland oder die Alliierten die Grenze auf ihrer Seite ebenso gegen "Grenzdurchbrüche" ihrer eigenen Bevölkerung gesichert hätte, wie die DDR es tat.

Zitat
Solch eine Grenze gibt es heute auf der ganzen Welt nicht mehr, wenn wir mal die Grenze zwischen dem Israelischen Staat und Palästina (Westjordanland) und Libanon außer acht lassen. Lassen wir sie jedoch nicht außer acht, dann wirst Du bemerken, dass die Mauer, die die Israelis auf Pastinensischem Hoheitsgebiet erbaut haben und an der Libanesichen Grenze errichten, noch viel höher ist als die Mauer um Berlin West und das es dort kaum weniger Totee gibt, als an der Grenze zwischen den beiden Deutschen Staaten vor 1989.


Die Israelis sichern ihr Land gegen außen. Das ist der Unterschied zwischen dieser Grenze und der DDR-Grenze.


Gruß, micha

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RE: ums mal klarzustellen

#41 von Atze , 02.09.2012 10:54

Tja Micha, dass siehst Du so und ich sehe das heute auch so.
Aber vor 22 Jahren, war ich und mit mir Millionen anderer Bürger der DDR davon überzeugt, dass diese Grenze eben in beide Richtungen gesichert sein muss. Einmal, um die die DDR nicht ausbluten zu lassen, indem Menschen, die bei uns das Bildungssystem genossen haben und dafür keine müde Mark abgedrückt haben, in einem anderen, sogar feindlichen Land, damit die große Knete verdienen und das dann auch gegen die DDR, die diese Menschen erst zu dem gemacht haben, was sie sind, verwenden zu können und um äußere Feinde von vornheirein abzuwähren.

Als die Grenze noch offen waren, brannten oft genug Scheunen, Stallungen oder gar ganze Betriebe, wurde ein buntes Treiben der Spionage geführt und, und, und.

Aber vielleicht bist Du dafür zu jung und hast das nicht bewußt erlebt.

Gruß


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RE: ums mal klarzustellen

#42 von Hansrudi , 02.09.2012 13:50

Mit der Grenze sicherten wir uns vor dem Abgrund , heute sind wir einen großen Schritt weiter - und im freien Fall !

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RE: ums mal klarzustellen

#43 von michaka13 , 02.09.2012 18:44

Zitat
Aber vor 22 Jahren, war ich und mit mir Millionen anderer Bürger der DDR davon überzeugt, dass diese Grenze eben in beide Richtungen gesichert sein muss.


Ich glaube Dir, das Du davon überzeugt warst. Aber bist Du Dir sicher, das Millionen DDR-Bürger ebenso davon überzeugt waren wie Du? Wie viele von den rund 16 Mio Einwohnern der DDR waren wohl mit Dir einer Meinung? 4 Mio? 8 Mio? Vielleicht 16 Mio? Woher nimmst Du die Überzeugung, das Millionen Menschen so dachten und fühlten wie Du? Warum gingen 1989 Hunderttausende in Leipzig auf die Straße? In Dresden? Halle? Berlin? Weil sie, ebenso wie Du, von dieser Grenze, von diesem Staat, überzeugt waren?

Denke ich an meine Jugend zurück, sehe ich das anders. 1986/87 (9.und 10. Klasse) haben 3 Klassenkameraden mit ihren Familien die DDR per Ausreiseantrag verlassen. In der Parallelklasse ebenfalls einer. In meiner Schulklasse war genau einer, der sich bei der NVA verpflichtet hat/verpflichten wollte. Von 26 Schülern (18 Jungen). Während meiner Ausbildungszeit wurden 4 meiner Mitlehrlinge verhaftet. 3 wegen versuchter Republikflucht, einer wurde bereits während der Planung verpfiffen. Einige meiner Kumpels wollten ebenfalls das Land verlassen. Einem gelang es. Der Rest landete im Gefängnis. 2 wurden vom Westen "freigekauft". Während meines kurzen Berufslebens in der DDR, haben uns 2 Kollegen per Ausreiseantrag verlassen. Alles überzeugte DDR-Bürger?

Deine Generation mag von der Notwendigkeit dieser Grenze überzeugt gewesen sein. Wir jungen Leute waren es zu einem Großteil nicht.


Gruß, micha

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RE: ums mal klarzustellen

#44 von ossiossi1 ( gelöscht ) , 02.09.2012 23:41

Zitat von Wega im Beitrag #
Zitat von frank im Beitrag #

Ebenfalls rechtlich nicht gedeckt war der Schusswaffengebrauch an der DL. Nur gegen 'äußere Feinde' war er in dieser Form realisiert durch die Wächter zulässig.





Du faselst schon wieder Dinge die du nicht belegen kannst.




Der Einsatz des Militär war laut DDR Verfassung nur gegen einen äußeren Feind zulässig gewesen. Deswegen haben die Genossen Totschläger zur Wende reihenweise kalte Füße bekommen.

Und sogar offizielle NVA Verlautbarungen, allerdings erst, als sich das Ableben der DDR schon abzeichnete, stellten dies 'plötzlich' fest.

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RE: ums mal klarzustellen

#45 von ossiossi1 ( gelöscht ) , 02.09.2012 23:45

Zitat von Atze im Beitrag #

Als die Grenze noch offen waren, brannten oft genug Scheunen, Stallungen oder gar ganze Betriebe, wurde ein buntes Treiben der Spionage geführt und, und, und.



Alles keine überzeugenden Argumente zur Installation des Totschläger-Grenzregimes gegen die eigenen Leute.

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