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RE: Hans-Georg Aschenbach

#46 von Weilheimer , 07.08.2012 14:33

Und vor allem bekommt dieser Thread dank Frank wieder eine ernste düstere Richtung. @Frank alles was du schreibst hat ein gewisser User Reporter hier im Forum so oder ähnlich formuliert, also lass es und kaue nicht alles noch einmal durch.

 
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RE: Hans-Georg Aschenbach

#47 von Buhli , 07.08.2012 14:41

Weili, bist Du bei bei der Verurteilung nicht ein bisschen weit gegangen. In aehnlicher Form hat das Michaka schon mal mit Delta beim Rententhema gemacht. Sinngemaess:"Wer vom System profitiert, hat sich zuruckzulehnen und die Klappe zu halten." Also darf niemand dem es gut geht, der trotzdem Fehler, in welchem System auch immer entdeckt, nicht ansprechen. Da fallen mir auch die Millionaere ein die gerne mehr abgeben wuerden, es aber wegen des geltenden Steuerrechts nicht "duerfen". Das materielle Gruende fuer Aschenbachs Stillhalten eine Rolle gespielt haben, kann ich mir schon auch vorstellen. Ein Offizier mit Ausreiseantrag? Hm. Keine gut Kombination. Allerdings in keinem System dieser Welt. Nato -General stellt Antrag auf Uebersiedlung in die DDR. Welche Auswirkung haette denn das? Illegal soll so was ja passiert sein. Zumindest kann ich mich noch daran erinnern, dass so ein Typ mal in der DDR Presse aufgetaucht ist.
Frank, es wurden auch Grenzer getoetet. Der sog. Schiessbefehl galt fuer alle zu bewachenden Objekte gleich. Selbst heutige haben keinen anderen Wortlaut. Die Militaerexperten von heute halten sich nicht umsonst so auffallend zurueck, wenn es um dieses Thema geht. Auch die damaligen Befehle entsprachen den Bestimmungen der Menschenrechtskonvention. Wer sich darueber hinweggesetzt haben sollte, soll wohl auch richtig Aerger bekommen. Das ist mir mal von einem alten Exgrenzer erzaehlt worden. Wie das in der Praxis aussah, erzaehlte er nicht.
Joe, Meinungen von anderen, deren Bauchgefuehl zu deren Meinungsafbereitung beitraegt, solltest Du auch anderen zugestehen. Nicht gleich mit ausgepraegter Phantasie verwechseln. In besagter Sendung hat H.G. ziemlich heftig DAS SYSTEM angeschossen. Und zwar so sehr, dass es Herrn Siller, auch er scheint nach mehr als zwanzig Jahren besser differenzieren zu koennen, die Frage ueber die Lippen trieb. Sinngemaess: "Waren alle Leistungssportler der DDR gedopt? Aschenbachs Aeusserungen machten naemlich auch auf mich diese Eindruck. Er hat es zwar verneint, aber die Suggestion bedient das Klische vom feinsten. Nicht mal auf politische Sauberkeit wurde jeder Leistungssportler geprueft. So zumindest gibt es Aussagen im Mdr-Fernsehen von ehemaligen WM, EM Teilnehmern, die selbst ohne leistungssteigernde Hilfsmittel daran teilnahmen. Was sich bei den Skispringern so abspielte, moechte ich mal vom Floh Weisflog hoeren. Der hat ja nun beide Systeme kennen gelernt. Dies sogar erfolgreich. Hat das alte System etwa so lange nachgwirkt? Wenn sportliches Know How "Made in Gdr" nicht gefragt ist, gehen die Experten eben in die Welt. Gut das es nicht mehr mit solchen Schwierigkeiten wie damals abgeht. Unsere "Erfolge" bei diesen olympischen Spielen, sprechen ja Baende.
Kehrwoche, fuer Ingo Steuer gibt es sicher auch 1000 Gruende dieses jetzige Land zu verlassen. Bei ihm kann ich mir jedoch nur politische vorstellen. Damals waren allerdings nicht nur politisch motivierte Leute dabei.
B.W., das mit dem Verlassen des Landes seh ich nun etwas gelassener. Die Statistiken sprechen von einer Ausgleichung. Mit Prozentschwankungen von etwa 5-8%. Trifft ja auch fuer D zu. So richtige Zuwaechse kann kein Land fuer sich beanspruchen. Ueber den damit schwindenden Bildungsstand kann man sich extra unterhalten.


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RE: Hans-Georg Aschenbach

#48 von Weilheimer , 07.08.2012 16:30

Buhli, du musst aus der Sache kein Politikum machen. Ich habe meine Meinung zum Menschen Aschenbach geäußert Thema geäußert, mehr nicht. Meine Meinung kann man teilen, sehr gut, oder nicht, auch gut. Die Erde wird sich weiter drehen und Aschenbach verkauft sein Buch, oder eben nicht. Wäre Aschenbach mit mir verwandt sein, ich würde ihn nicht mehr kennen. Es ist eigentlich wie wenn jemand der Namen einer Person, die ihm nahe stand, in einer Stasiakte findet und feststellt, "der hat mich in die Pfanne gehauen". Die das taten hatten wie Aschenbach meist auch nur materielle Motive oder erhofften sich irgendwo einen persönlichen Vorteil. Sicher ist so eine Flucht immer nachvollziehbar, man kann mit dem Begriff Freiheit hausieren gehen. Die Frage steht aber immer noch im Raum, "Warum schreibt Aschenbach erst heute sein Buch und outet sich, als Opfer und Täter beim Doping?". Das hätte er auch sofort 1990 machen können.


 
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RE: Hans-Georg Aschenbach

#49 von Buhli , 07.08.2012 17:16

Weili, das haette er auch gleich nach seiner Flucht machen koennen. Da waere richtig Kohle rueber gewachsen. Das kann es also nicht gewesen sein. Verurteilen ist jedenfalls nicht angebracht. Vielleicht taucht das Motiv noch irgend wann auf.


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RE: Hans-Georg Aschenbach

#50 von joesachse , 07.08.2012 19:07

Auf das "WARUM?" hat Aschenbach selbst ja Antworten gegeben, die kann man zur Kenntnis nehmen und akzeptieren oder eben ignorieren und spekulieren. Und Aschenbach hat ja auch schon 1989 in der BILD ausführlich über das flächendeckende Dopingsystem in der DDR berichtet.
Es kommt relativ selten vor, aber hier bin ich mal mit Buhli einer Meinung


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RE: Hans-Georg Aschenbach

#51 von Weilheimer , 07.08.2012 19:29

Zitat von joesachse im Beitrag #50
schon 1989


Echt? Die Ausgabe war meinen Zeitschriftenhändler 1989 ausverkauft.

 
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RE: Hans-Georg Aschenbach

#52 von joesachse , 07.08.2012 19:38

Hast Du das damals nicht im Westfernsehen gesehen? Kam glaube ich sogar in den Tagesthemen


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RE: Hans-Georg Aschenbach

#53 von Weilheimer , 07.08.2012 19:50

Nein 1989 war ich Angehöriger der NVA und bin nicht desertiert.

 
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RE: Hans-Georg Aschenbach

#54 von Buhli , 07.08.2012 20:13

Durftest wohl wegen der Revolution nicht aus der Kaserne?


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RE: Hans-Georg Aschenbach

#55 von frank , 07.08.2012 20:31

Warum Aschenbach sein zerrissenes Leben jetzt, 20 Jahre nach dem Untergang des SED-Regimes, in einem Buch der Öffentlichkeit vorstellt, da kann man nur Vermutungen anstellen. Materielle Motive wohl eher Fehlanzeige, wen interessiert das heute noch?

Daß Aschenbach in BILD über die Doping-Praktiken auspackte, nachdem man seine Familie als Geiseln nahm, das ist schon verständlich. Aber neben Aschenbach gab es auch eine Reihe anderer hochrangiger Ostsportler, die auspackten und damals gegen das SED-Politbüromitglied und den Chefdoper Ewald als Nebenkläger auftraten. Also ein Alleinstellungsmerkmal hatte Aschenbach damit nicht. Aber immerhin, es wäre ja schlimm, wenn es nur Unseren Täwe gegeben hätte.

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RE: Hans-Georg Aschenbach

#56 von Buhli , 08.08.2012 10:46

Frank, es ist nicht unbedingt wichtig, wen es interessiert. Wichtiger ist es dieses Thema hochzuhalten. Es geht ja um "Aufarbeitung von DDR Geschichte". Warum wohl werden in solche Sendungen nur "DDR-Kritiker" geladen? Warum werden nicht auch diese Leistungssportler eingeladen, die ohne diese Hilfsmittel oder politischer Reinheitskontrolle in der Welt gewesen sind? Geben tut es sie.


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RE: Hans-Georg Aschenbach

#57 von joesachse , 08.08.2012 12:33

@Buhli: Die anderen wurden und werden genau so eingeladen, vor allem, wenn sie Bücher geschrieben haben. Im letzten Monat war beispielsweise Heike Drechsler ebenfalls bei SWR1 Leute.


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RE: Hans-Georg Aschenbach

#58 von Buhli , 08.08.2012 13:22

Bei ihr wuerde ich es auf ihre Karlsruher Vergangenheit schieben. Schliesslich wurde sie auch vom SWR als Karsruherin hofiert. Nicht als Wahlkarlsruherin wohlgemerkt. Gleiches galt fuer Ottke. Politisch korrekt ist sie auch heute.


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