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Deutschland im Jahr 2032

#1 von joesachse , 09.09.2012 11:22

Wie angesprochen eröffne ich hier ein Thema, in dem ich mir wünsche, dass wir Visionen Diskutieren, wie sich unser Land bis 2032 positiv entwickeln kann und welche Ansätze es gibt, solche Entwicklungen voranzubringen. Hier mal ein paar Themen, die ich mir so vorstelle:

Wie kann die politische Landschaft demokratischer gestaltet werden, indem der Einfluss des Einzelnen auf die Politik größer wird und gleichzeitig aber auch Minderheiten vor Repressalien durch Mehrheiten geschützt werden?
Wie kann eine gerechtere Verteilung der Einkommen in unserem Länder stattfinden, ist das bedingungslose Grundeinkommen ein Weg dazu, welche anderen Wege gibt es?
Wie kann sich das Zusammenleben der Menschen entwickeln?
Wie kann und muss sich unsere Wirtschaftsordnung entwickeln?


Ich wünsche hier sachliche Argumente und Ideen, vor allem positive Ideen und keine Weltuntergangsszenarien (Wer so was diskutieren will, kann dazu hier ein eigenes Thema aufmachen oder eines der unzähligen Weltuntergangsthemen dieses Forums benutzen).

Soweit mal der Anfang. Jetzt werde ich den schönen Sommertag nutzen und etwas durch meine Hohenloher Heimat ziehen, konkretere Dinge von mir gibt es dann später.

Schönen Sonntag


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RE: Deutschland im Jahr 2032

#2 von delta , 09.09.2012 11:39

punkt 1
demokratischer kann es nur werden, wenn der Volksvertreter sein Amt als Volksvertreter begreift und nicht als Selbstverwirklicher und Bereicherer.
punkt 2
Das Grundeinkommen ist zu verneinen solange man an Körper und Geist gesund ist. Fördern und fordern das muss im Fordergrund stehen.
punkt 3
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich egal welcher Weltanschauung und Religion. Ausnahmen wie zum Beispiel jetzt die Beschneidung sind
zu unterbinden.
punkt 4
echte Arbeitsleistung muss höher bewertet werden als Spekulatioensgeschäfte....gigantische gewinne müssen Abgeschöpft werden zu Gunsten der Allgemeinheit.


über das wie und warum kann man diskutieren..................


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RE: Deutschland im Jahr 2032

#3 von altberlin ( gelöscht ) , 09.09.2012 11:44

Gut, dann fang ich mal an. Die Bundesregierung hat mittlerweile gemerkt, nach über 20 Jahren, das aus dem Osten nicht allzuviel wird, deshalb wohl
die Absichtserklärung, dort Forschungsstandorte einzurichten. Soweit ein Beginn. Abwarten !

Das große Industrieunternehmen ihre Produktion nach Ostdeutschland verlegen, ist unwahrscheinlich aus den verschiedensten Gründen. Aber bei Unter-
nehmen, die ihre Daten hauptsächlich auf dem elektronischen Weg übermitteln, wäre es kein Problem, zumindest zukünftige Standorte im Osten zu
suchen. Banken, Bausparkassen, Versicherungen, Institute usw könnten ohne Weiteres auch in Ostdeutschland ihren Job machen.

Die sinnlose Zersiedelung der Landschaft gerade hier in BW wäre ein Argument, um lenkend einzugreifen. Ich bin für Verbot der weiteren Bebauung von
Grünland und Nutzung vorhandener Bauflächen, denn die gibt es. Auch Abriß- und Sanierungsflächen.
Ein stärkeres Angagement besonders im Osten, dort gibt es genug Leerstand, auch von höherwertigem Wohnraum, durch o.g. Unternehmen wäre ein Beitrag,
die Lebensverhältnisse anzugleichen.
Vielleicht wäre es auch von Vorteil, die Industriestandorte zukünftig etwas zu entflechten, gleichzeitig würden sich die Verkehrsströme ändern und die regionalen ständigen Überlastungen wären beherrschbarer.
Ein ganz wichtiger Faktor, und da hat bisher Wirtschaft wie Politik gleichermaßen versagt, die Verringerung der Arbeitslosigkeit in bestimmten Regionen.
Hätten wir heute diese Probleme mit Rechtsextremismus, wenn Kohls blühende Landschaften wenigstens zum Teil realisiert worden wären ?
Ich glaube nicht, denn Zeit für Blödsinn hat nur, wer Langeweile hat.

--


vorwärts immer, rückwärts nimmer
E.H.

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RE: Deutschland im Jahr 2032

#4 von delta , 09.09.2012 14:40

Jo.....
Aber zum thema selbst..wie lautet die frage....
Deutschland im Jahr 2032

Wie kommt Jo auf das Datum 2032 und warum so weit vor raus....wenn wir noch nicht mal Andeutungsweise wissen wann der neue Berliner Flughafen fertig ist und was er den Bürger noch kosten wird.
Wir haben keine antworten auf morgen, wollen aber schon Antworten auf eine Zukunft die wir uns heute bei aller liebe nicht vorstellen können. Fantasie ist eine Sache, aber hat das
individiuum nicht ein recht auf heute und jetzt wie es überleben kann......nehmen wir den Flughafen als Beispiel und stellen uns zwei Fragen Energie und weiter aufkommenden Reiselustigkeit mit
immer mehr Flugverkehr.......und Verknappung der Energiestoffe. Also sinnlose Verschleuderung von Energie. Wie stellen wir uns die Energiegewinnung und deren Kosten nächstes Jahr vor und das Jahr
darauf und wie sollen diese kosten dann im Jahr 2032 bezahlt werden.......Nein...wir müssen erst mal die Probleme von morgen lösen um neue für übermorgen zu meistern.....Für mich als einfaches
individiuum und das trifft für die Masse der Menschheit zu sich Gedanken über etwas zu machen, wenn ich nicht weiss, ob ich mich morgen noch ernähren kann.
Also Jo wie stellst du dir die nächsten 2-3 Jahre vor in Bezug auf die derzeitigen globalen Probleme wirtschaftlich und Sozial.....oder soll ich sagen bis 2032.....


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RE: Deutschland im Jahr 2032

#5 von Smithie23 , 09.09.2012 16:18

Alternative Energien werden zur Regel und freie Flächen im Osten werden für Solarpanels und Windkrafträder genutzt. Jeder 3. wird (hoffentlich) ein Hybrid - oder Elektroauto besitzen. Jeden Abend kann man vorm TV eine Lifeschalte zur Marsmission anschauen. Arbeitsplätze entstehen im osten vor allem im Bereich alternative Energien und Dienstleistungen. Die Menschen werden endlich von ihrem Lohn angemessen leben können.

Der Berliner Flughafen ist immernoch nicht fertig

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RE: Deutschland im Jahr 2032

#6 von altberlin ( gelöscht ) , 09.09.2012 17:00

(Fullquote entfernt - JoeSachse)

Die Einkommen erhöhen sich drastisch, sonst ist ein E- bzw Hybridwagen nicht bezahlbar.

----


Und Bayern erstickt in Urlaubern, weil wir, lt. delta, nicht mehr fliegen dürfen.


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RE: Deutschland im Jahr 2032

#7 von joesachse , 09.09.2012 18:27

So, habe dieses Thema erst mal vom digitalen Müll beseitigt, wie oben angekündigt.

Warum das Jahr 2032? Weil ich einfach mal 20 Jahre in die Zukunft denken will und dabei nicht auf eine runde Jahreszahl gehen wollte.

Vielleicht mal 20 Jahre zurück blicken:
Vor etwa 20 Jahren
- wurde mit HTML die Grundlagen dessen entwickelt, was heute als "Das Web" bezeichnet wird und uns diese Diskussion ermöglicht
- Wurden Personalcomputer zu echten Massenprodukten
- wurde das Mobiltelefon mit seinen Weiterentwicklungen reif für den Massenmarkt
- wurden LPs langsam komplett durch CDs abgelöst
- gab es noch zwei große Volksparteien, die bei Wahlen mehr als 30% oder gar 40% der Wählerstimmen bekamen und sich mittels der Randgruppenparteien ihre Koalitionen suchten

Gewisse Dinge waren damals für die meisten Menschen noch unvorstellbar, z.B.
- dass jeder nahezu an jedem Ort der zivilisierten Welt telefonisch erreichbar ist
- dass jeder ohne großem Aufwand und Kosten ein Video oder gar einen Film aufnehmen, produzieren und der ganzen Welt zeigen kann
...

Delta hat einige interessante Ansatzpunkte zum diskutieren eingebracht, auf die ich im weiteren Verlauf noch eingehen werde.

Zunächst aber zum Thema Energie:
Vielleicht ist in 20 Jahren das Thema Speicherung von elektrischer Energie soweit gelöst, dass es hinreichen große, schnell wieder aufladbare und vor allem preisgünstige Speichermedien gibt. Wenn dieses zentrale Thema gelöst ist (und da wird heute intensiv mit hohem Aufwand dran gearbeitet), dann werden sich auf einmal ganz andere Konsequenzen ergeben. Zum Beispiel wird die Macht der Energiekonzerne als Lieferanten elektrischer Energie schmelzen, weil dann die Energie dezentral erzeugt werden kann und jeder seine Hochleistungsakkus mit Solar- oder Windenergie oder was auch immer laden kann. Damit werden die Energieerzeuger zum Rohstofflieferanten für die Industrie, aber viele private Haushalte sind darauf nicht mehr angewiesen. Und wenn sich das ganz drastisch weiterentwickelt, dann wird auch niemand mehr zur Wärmeerzeugung fossile Brennstoffe verbrennen, schließlich ist Elektroenergie da immer noch die sauberste und einfachste Heizenergie. Als Ersatz oder für Notfälle hat man dann vielleicht im Keller noch ein kleines Dieselaggregrat, welches die Akkus noch zwei Wochen lang füllen kann, wenns mal Probleme gibt.
Und die Autos werden standardmäßig Elektroautos oder Hybridautos sein, die dann nicht teuerer sind als Benziner oder was es sonst noch so gibt. Die Preise für Erdöl und die Produkte daraus werden sinken, weil die Nachfrage in den Keller geht, wenn niemand mehr Benzin fürs Auto oder Öl zum Heizen benötigt.
Und es werden viele innovative Unternehmen Produkte bringen, die aus irgendetwas möglichst billig elektrischen Strom erzeugen, um die Akkus wieder zu laden.
Einfach mal ein paar Ideen:
- der Bioenergie-Komposthaufen, der ein paar KW beisteuert
- Die Regenrinnenfallrohrturbinen, die wenn die Sonne mal nicht scheint die Energie des Regenwassers in ein paar KW Elektroenergie umwandeln

Mit dieser Vision werden viele Probleme gelöst. Und wenn jetzt Leute hier auftauchen, die sachliche Argumente liefern, warum das nicht funktionieren wird, dann lasse ich das nur durchgehen, wenn sie gleichzeitig eine Alternative beschreiben.


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RE: Deutschland im Jahr 2032

#8 von delta , 09.09.2012 19:22

sprach er und hatte recht damit........kolumbus-beitrag 379

nun wieder zum thema....
sicher habe ich mir Gedanken gemacht, aber nicht über ungelegte Eier die in 20 Jahren passieren könnten...
das aufgezählte von Joe.s....sind ja nur bereits geschehene Dinge in der Welt..... und alles andere sind spekulationen
die, die meißten von uns wahrscheinlich nicht mehr erleben oder nur am Rande noch nutzen können. Wenn wir Glück haben
Joe und ich könnte das passieren, das wir noch die ausreichende Speicherung von Energie erleben, aber ob wir noch den
Nutzen haben zweifel ich doch stark an. also was soll ich mir einen Kopf darum machen, ob in hundert oder tausend Jahren
die Autos endlich das fliegen gelernt haben. Natürlich wird es weiter Entwicklungen in vielen Bereichen geben, aber muß
ich mir jetzt über jeden furz gedanken machen, ich denke das geht zu weit. Die meißten Menschen sind damit beschäftigt das
sie ihr täglich Brot haben das trotz Lebensmittel im überfluss nicht für jeden selbstverständlich ist. Nehmen wir nur mal
ein Beispiel : es gibt gigantische Maschinen die in Null-komma nichts einen Wald roden können, es gibt Maschinen die
Gigantische Abraumhalden im Kohlebergbau im Goldabbau im Diamantenabbau im Steinbruchabbau tätig sind, aber alle haben ein
gemeinsam, sie vernichten unseren Erdball. Wollen wir wirklich wissen, was uns die zukunft bringt 2032. Es kommt wie es kommen
muß und da ändern wir weitgehens nichts dran. Wir sind noch nicht mal ein Sandkorn im Weltall...
Übrigens: Die digitalen Tonträger sind wieder im abwärts Trend....Im Osten werden wieder Schallplatten auf hochtouren gefahren.
kramt wieder eure Schallplattenspieler aus.....


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RE: Deutschland im Jahr 2032

#9 von joesachse , 09.09.2012 19:43

Delta, wenn Du statt des Wortes Spekulationen das Wort Visionen verwendest, dann würdest Du erkennen, worum es mir geht. Die folgenden Sätze sind wieder an alle gerichtet:
Niemand wird gezwungen hier zu schreiben. Und Leute, die keine Lust haben, darüber nachzudenken, oder unfähig dazu sind können sich hier doch einfach zurückhalten.
Mir macht es Spaß, mit meinen Freunden und meinen Kindern solche Themen zu diskutieren. Und Visionen zu entwickeln, wofür es sich zu kämpfen und zu leben lohnt. Und an den Visionen der Kinder teilhaben zu können. Leute, denen es ähnlich geht, die können hier in diesem Thema ihre Meinungen äußern. Die anderen gehen eben lieber in Small Talk, kein Problem.

Und noch mal zur Energie: Das Thema Speicherung wird gelöst werden, es gibt keine naturwissenschaftlichen Gründe, die dagegen sprechen. Es weiss nur keiner wann, aber warum nicht in 20 Jahren?

Und jetzt mal zu deinem Punkt 1:
Die Demokratie wird sich neu erfinden müssen. Heute bestimmen zum größten Teil die Parteien und nicht die Wähler, welche Personen in den Parlamenten die Interessen der Wähler vertreten. Dies wird sich geändert haben, die Abgeordneten sind nicht mehr ihrem Gewissen, sondern auch den Wählern und dem Volk gegenüber verantwortlich. Diese Verantwortung muss auch im Zuge des weiteren Zusammenwachsens Europas neu definiert werden. Der direkte Einfluss der Menschen auf die Politik ist enorm gewachsen. Es wird ein Vielparteiensystem geben, bei dem es dauerhaften keine Mehrheiten mehr gibt. Die Mehrheiten bei Gesetzentwürfen werden nicht mehr an Parteigrenzen festgemacht, sondern an Inhalten. Die Änderung oder Neugestaltung von Gesetzen wird also nicht mehr durch Parteidisziplin und Fraktionszwang bestimmt, sondern durch die Zustimmung der Mehrheit der Interessenvertreter zu den konkreten Inhalten. Die Parlamente werden mehr Macht über die Regierungen haben, die Regierungschefs in Bund und Ländern werden direkt gewählt, die Minister werden durch die Parlamente bestätigt.
Soweit mal ein paar Visionen zur Entwicklung der Demokratie. Ich kann mir eine solche Gesellschaft vorstellen.


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RE: Deutschland im Jahr 2032

#10 von michaka13 , 09.09.2012 19:48

Ich finde das Thema viel zu komplex, um es in einem oder ein paar Beiträgen zu behandeln oder zu beantworten.

Die angesprochene Energiefrage wird zu einer großen Herausforderung werden, die es zu lösen gilt. Ich sehe hier ebenso wie Joesachse, die dezentrale Versorgung als vielversprechende Möglichkeit. Allerdings nicht nur für Privathaushalte, sondern auch und besonders für die Industrie. VW hat in Wolfsburg 2 Kraftwerke auf seinem Werksgelände in Betrieb. Shell in Wesseling baut sich gerade ein eigenes Kraftwerk. Immer mehr Unternehmen versuchen sich von den Stromkonzernen unabhängig zu machen.

Energieversorgung in unserer globalen Welt, sollte allerdings auch global betrachtet werden. Warum nicht riesige Solarkraftwerke in Afrika, in den Wüsten. Hierbei muß lediglich das "Transportproblem" gelöst werden. Und wenn ich mir die Entwicklungen im technischen Bereich der letzten 20-30 Jahre ansehe, wenn ich das rasante Tempo dieser Entwicklung betrachte, dann denke ich wird dieses Problem zu lösen sein.

Das wichtigste jedoch, bevor wir einzelne Probleme angehen, ist jedoch das Umdenken der Menschen. Die Schwierigkeiten die wir heute bereits haben, sind zum größten Teil global. Und global müssen sie auch gelöst werden. Wir können hier in Europa nicht einfach sagen, was interessiert uns Afrika, Asien usw. Deren Probleme bekommen wir heut schon zu spüren. Und in Zukunft werden wir das noch deutlicher merken. Wir müssen weg von unserem egoistischen Wohlstandsdenken. Und dies wird unser größtes Problem. Wenn wir dies gelöst haben, dann wird der technische Fortschritt ebenfalls möglich sein.


Gruß, micha

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RE: Deutschland im Jahr 2032

#11 von Kolumbus 1492 , 09.09.2012 19:53

Delta so blöd ist das gar nicht was Du sagst. Wenn ich meine Arbeit mit früher vergleiche . Früher hab es die Stopfhacke die Schienenzange. Wenn man Glück hatte und in einem Oberbauwerk war , gabs da ne Gleisstopfmaschine oder einen Vibrationsgleistopfer , ein Schwerkleinwagen war schon eine Sensation. Was ist denn heute ? Heute habe ich eine Lokführerausbildung um eine Gleisbaumaschine zu bedienen. Heute gibts Triebfahrzeugführerkennummern die sind 12 stellig , jeden Morgen muss ich die in den Rechner kloppen sonst fahren die Systeme gar nicht hoch. Rechner die mir sagen wann wogegen verstosse wird oder eben auch nicht. Jede Bremsumg jeder Stop an einem Signal wird aufgezeichnet und ist zu dokumentieren. Wenn damals bei der Deutschen Reichsbahn die Gleise schlecht lagen , kam die Schwungramme raus , vier mann vier Ecken und dann lag das wieder. Heute gibts da Maschinen die Sateliten gesteuert den soll und ist Zustand vergleichen , Differenzen automatisch berechnen und einen Mehrkanalschrieb ausdrucken - den muss man aber auch lesen können.
Gleislagepläne sind heute auf CD nicht mehr auf Papier. Jedes Fahrzeug , jede Bewegung ist Satelitenüberwacht. Die wissen sogar wann man zum pinkeln geht. Es ist unglaublich viel passiert , einerseits erleichterungen andererseits ist es aber auch so , das Du nicht mehr hinterher kommst. Was heute aktuell ist , ist morgen schon wieder überholt und es führt dazu dass ich schon gar nicht mehr zu dem komme was ich eigentich tun sollte. Es wird auch noch viel passieren , es wird weiterentwickelt , aber ich bin mir ersten nicht sicher ob das nur dem dient die Arbeit zu erleichtern und ich bin mir zweitens nicht sicher ob die Menschen mit dieser schnellebigkeit auf Dauer noch klarkommen. Ich mag garnicht darüber nachdenken wollen was in 20 Jahren ist.


Wenn der Staat den Weg der Gerechtigkeit verlässt , wird ziviler ungehorsam zur Pflicht.

 
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RE: Deutschland im Jahr 2032

#12 von Smithie23 , 09.09.2012 22:49

2032 - Bayern schafft es endlich nach jahrelangen Diskussionen in die Unabhängigkeit - und hat mit Problemen zu kämpfen, da der Ausschluss aus der DM droht und durch fehlende Abkommen der Ansturm von Arbeitnehmern speziell aus Sachsen und Thüringen ausbleibt. Delta und Co. laufen Sturm, weil Pflege und Betreuung kaum bezahlbar ist. (Ossis, Polen, Tschechen fehlen!!)

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RE: Deutschland im Jahr 2032

#13 von kalteschnauze , 10.09.2012 07:28

smithie genau das gleiche wollte ich auch schreiben 2032 ist bayern wieder ein extra staat mit eigner währung und evt. sogar eine monarchie...neuschwanstein wird endlich mal fertiggebaut und ist dann der regierungssitz von könig abc, teile des schlosses stehen aber immer noch den besuchermassen zum besichtigen zur verfügung.
ansonsten hoffe ich das es (rest) deutschland mal packt ein gemeinsames schulsystem herzustellen, technische spielereien wird es sicher auch neue geben, die menschheit davon aber nicht klüger werden, viele wird das überfordern und sie klinken sich ganz aus - teils aus armut, weil sie fin. nicht mehr "mithalten" können, teils weil sie in ihren alltag damit nix anzufangen wissen. zahnärzte, dentallabors laufen sturm gegen eine neue med. errungenschaft, mittels einer impfung werden teure gebisse implantate überflüssig, es gibt eigne zähne die nachwachsen.. die dritten die vierten fünften..... sind echt, ansonsten gibt es für die ärmere zahnlose bevölkerung volkshochschulkurse "gebisse basteln leicht gemacht".

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RE: Deutschland im Jahr 2032

#14 von delta , 10.09.2012 08:16

Na ja..immerhin ernährt Bayern einen Großteil von Deutschland die zwar arm aber Sexy sein wollen und es nicht fertigbringen einen Flughafen zu bauen......

Zu joesachse...Natürlich denke ich zuerst nach, bevor ich eine projekt angehe, damit die kosten im Rahmen bleiben, aber sich Gedanken als nicht
entscheidender Bürger über das Jahr 2032 zu machen halte ich für stark übertrieben. vielleicht Zug mal ein Blitz durch die grauen Zellen was wäre wenn,
aber man sollte nicht all zu viel Zeit damit verschwenden, es gibt genug jetzt zu überlegen und zu handeln. da können wir froh sein, wenn der Laden
Deutschland halbwegs am laufen bleibt. Wie gesagt...über das fliegende Auto mach ich mir keine gedanken weil ich denke die Schwerkraft wird Ihr übriges
dazu tun......
Sollte es jemals fliegen, ist es auch kein Auto mehr sondern ein Flugkörper der eventuell anleihen an einen Auto hat.....


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RE: Deutschland im Jahr 2032

#15 von joesachse , 10.09.2012 21:07

So, habe hier wieder mal etwas aufgeräumt und verschoben....

Es gibt Menschen, die interessieren sich nicht für die Zukunft. Ich stelle jetzt mal die provokante Behauptung auf:
Die Menschen, die sich erst mal um die täglichen Probleme kümmern müssen, interessieren sich nicht für die Zukunft!
Die Menschen, die sich nicht für die Zukunft interessieren, müssen sich erst mal um die täglichen Probleme kümmern!

Beide Sätze beschreiben die selbe Menschengruppe und haben meiner Meinung nach sehr viel miteinander zu tun. Ich will hier in diesem Thema die Leute ansprechen, die über die Zukunft nachdenken und sich dazu äußern wollen.

Zitat
2032 - Bayern schafft es endlich nach jahrelangen Diskussionen in die Unabhängigkeit - und hat mit Problemen zu kämpfen, da der Ausschluss aus der DM droht und durch fehlende Abkommen der Ansturm von Arbeitnehmern speziell aus Sachsen und Thüringen ausbleibt.


Dieser Satz von Smithie enthält meiner Meinung nach tatsächlich mögliche Szenarien. Warum soll es nicht auch in Deutschland Separatistenbewegungen geben, wie es sie in vielen anderen Ländern Europas gibt. Vor diesem Szenario habe ich zugegebenermaßen Angst, weil dies Deutschland und Europa vor ungeahnte Probleme stellen würde. Ich habe in den 90ern in SDR3 mal eine Glosse gehört, die die Zustände im ehemaligen Jugoslawien auf Deutschland übertragen haben, dies war skurril und gleichzeitig erschreckend möglich.

Allerdings sehe ich in dieser Beziehung auch die Zukunft Europas in zwei Tendenzen: Erstens braucht Europa starke Regionen und Regionalvertretungen, die die Interessen der Menschen einer Region vertreten. Andererseits brauch Europa ein demokratisch legitimiertes und durch das Volk kontrolliertes europäisches Parlament, welches die Geschicke Europas bestimmt und eine europäischen Regierung anweist, was sie zu tun hat. Solche Merkwürdigkeiten wie Regierungspräsidien mit ihrer Beamtenschicht sind 2032 abgeschafft, diese Rolle übernehmen dann die Länderregierungen.


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