Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum


Umfrage: Wer wird wirklich Schritte in Richtung menschlicher Wiedervereinigung unternehmen?

Es kann nur eine Antwortmöglichkeiten gewählt werden!

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31 Mitglieder haben an der Abstimmung teilgenommen.

Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#1 von Jörg , 05.09.2006 14:13

An dieser Stelle möchte ich nochmals den Link von unserem Andy62 zur Diskussion stellen.

http://www.echoworld.com/B00/B0010/B0010Andy.htm

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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#2 von Seni , 05.09.2006 19:02

Hallo, ich habe mir den Artikel jetzt mal in Ruhe durchgelesen. Tja, das ist wohl Wahr, was da steht!
Wir sind die einzigen aus meiner Familienseite, welche diesen Schritt gewagt haben.Wir haben 15 Jahre geschuftet, wie im Artikel gut beschrieben,mit mehreren Jobs.
Heute geht es uns gut. In Meiner Familie sind wir jetzt die Wossis, die angeblich nicht mehr wissen wo sie herkommen. Der Bruder von meinem Mann ( ist als Kind nach dem Krieg in Karlsruhe geblieben, von der Tante aufgezogen )hat den Kontakt abgebrochen. Es geht uns heute besser als ihm.

Aber wir haben auch Gutes festgestellt. Auf Arbeit und unterwegs sind wir immer weniger Ossis, sondern werden von Hiesigen nett angesprochen. Ist uns erst am WE in Langenburg passiert. Da war das Thema kein Thema, sondern es gab nur Menschen! Tat gut!
Noch was, auch Schwaben gehen in den Osten! Zum Arbeiten! Mein Sohn sein Kumpel fänkt im Oktober in Radebeul an mit gutem Vertrag. Er siedelt um und freut sich schon.

Und irgendwann sind wir ein Volk!
Seni


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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#3 von Karli ( Gast ) , 06.09.2006 07:39

Auch in dem zitierten Artikel wird deutlich : Es ist keine Frage von Ost und West, sondern von Oben und Unten.
Ersteres wird nur als Mittel zum Zweck genutzt und entsprechend gepflegt !
Karli


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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#4 von Jörg , 06.09.2006 17:32

Ich möchte mal noch einen nachlegen ...

Was haben Ostdeutsche und Westdeutsche seit 16 Jahren Wende wirklich getan um sich kennenzulernen? Diese Frage richte ich bewusst an beide Seiten, denn Ossis und Wessis haben für mich keinen ersichtbaren Schritt unternommen. Warum habe ich im Internet keine Intitution und nicht mal einen Verein oder ähnliches gefunden, die mal aktiv was in Richtung menschlicher Wiedervereinigung getan haben? Ich versteh es nicht. Irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen, das so viele Menschen so unglaublich naiv sein können und hoffen es werde schon von alleine kommen. Nach dem Motto: Schweigen wir es einfach tod bis zur nächsten Generation, machen wir uns ein bisschen über die andere Seite lustig und glänzen am Ende mit grandiosen Halbwissen und Vorurteilen. Warten etwa alle auf Unterstützung aus Politik, Medien und Unternehmen. Ich denke nicht das es diese jemals geben wird.

Wie wollen wir das ändern?
Wollt ihr das überhaupt ändern?

Jörg


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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#5 von Mona , 08.09.2006 08:10

Hallöchen,

In Antwort auf:
Was haben Ostdeutsche und Westdeutsche seit 16 Jahren Wende wirklich getan um sich kennenzulernen?


Dazu kennt man ja Zahlen über das Reiseverhalten der Deutschen, die deutlich zeigen, dass bedeutend mehr Ossis den Westen zu erkunden versuchen, als umgekehrt. Gibt es nicht so eine erschreckend hohe Zahl (die mir gerade nicht einfällt) von Westlern, die noch nie im Osten waren? Ich kann mich erinnern, dass wir kurz nach der Wende viele Autos mit "Wessi-Kennzeichen" gegrüßt haben und umgekehrt. Das aber hat schnell wieder nachgelassen.

Es stellt sich ja auch die Frage, ob es der Westen überhaupt nötig hat, den Osten näher kennenzulernen. Für uns ist alles was einmal war, verschwunden, aufgrund der wirtschaftlichen Situation müssen viele in den Westen umsiedeln und sich mit allem Neuen dort arrangieren. Für den Großteil der Wessis ist das nun einmal nicht nötig - alles ist so geblieben wie es war - man kann den Kindern in der Arztpraxis Bücher zeigen, die man schon selbst in dem Alter gelesen hat, oder der Moderator im Radio erzählt bei dem einen oder anderen 60er Jahre Titel "Wissen Sie noch, wie wir mit dieser Musik mit unserem GoGo nach Italien gefahren sind-?"

Es gibt jede Menge westdeutsche Kultur (eben aus Vorwende-Zeit) auf ostdeutschen Radio- / Fernsehsendern, aber so gut wie keine ostdeutsche Kultur im Westen. Weil es eben keiner sehen will, weil es zu wenige interessiert, weil niemand drauf angewiesen ist. Unsere Nachbarn hier leben eben fröhlich ihr Leben, während wir damit klarkommen müssen, uns in einer fremden Umgebung zu behaupten, die für sie seit ihrer Kindheit vertraut ist, und die meiste Freizeit dafür aufwenden, die Heimat zu sehen. Es ist vielleicht ein bißchen übertrieben, aber bei uns hier ist das so. Während wir nicht sesshaft werden dürfen da alle drei Jahre eine Versetzung ansteht, schreien sie uns förmlich ihre Freude über das von Papa geschenkte Häuschen ins Gesicht. Aber das nur am Rande, ist mit Sicherheit nicht überall so.

In Antwort auf:
Wollt ihr das überhaupt ändern?


Das ist sicherlich die Frage, die nur jeder für sich selbst beantworten kann. Wir für unseren Teil, wollen eigentlich nur in Ruhe leben - gerne arbeiten was wir können und damit ein bißchen was ansparen um sich ein behagliches Heim zu schaffen - und warum soll das nicht in vertrauter Umgebung entstehen, wo man sich wohlfühlt? Wenn es einem "einigermaßen gut" geht, interessiert die Umgebung herzlich wenig, aber wenn man Probleme hat, schaut man um sich und dann kommt zwangsläufig der Neid.
Jeder hat doch mit seinem eigenen Leben genug zu tun und es ist doch o.k. und ausreichend, wenn man mit allen einen freundlichen Umgang hat. Wenn man dann aber Vorwürfe hört (die Ossis nehmen uns die Arbeit weg), für minderbemittelt gehalten wird (wenn man eine halbe Stunde eine mechanische Zeitschaltuhr erklärt bekommt, weil man den Ossis nicht zutraut, dass sie bereits eine digitale daheim haben...) oder sich veräppelt vorkommt ("Wir fahren heute ihre Heimat besuchen" - die sich als Naumburg herausstellte, wo weder ich oder mein Mann jemals gewesen waren) dann werden sogar genügsame Menschen wie wir gnatzig und wollen nur noch dahin zurück, wo man verstanden wird.

Es ist ja auch die Frage, warum muss ich mich unbedingt für ein weiteres Fortschreiten der Vereinigung engagieren, wenn von der anderen Seite kein Entgegenkommen zu spüren ist?

In Antwort auf:
Warten etwa alle auf Unterstützung aus Politik, Medien und Unternehmen.


Die werden wohl die wenigste Unterstützung bieten, eher noch das Geschaffte wieder einreißen, zum Beispiel die Medien mit so niedlichen "Ossi-Shows", in denen man sich im Westen über einen knuddeligen Spaß-Staat amüsieren kann, oder Unternehmen und Politik mit immer noch verschieden hohen Niveaus von Lohn- etc. -zahlungen, weil ja der "Lebensstandard im Osten so viel niedriger ist". Ja, ja, es gibt immer noch kein Klo-Papier...

So vielleicht wirklich die Frage "Warum" überhaupt? Es ist ja auch ein Europa entstanden, oder soll entstehen, und niemand gibt sich große Mühe, die Mitgliedsstaaten kennenzulernen. Eher guckt man doch nach Amerika.

So, den Frust dieses Tages gleich am Morgen abgeladen... Zerreißt mich, aber ich bin gerade von einem Kurzbesuch aus der Heimat zurück und kann mich diesen Gefühlen nicht erwehren.

Viele Grüße
Mona
---------------------------
Weil die Erde eine Kugel ist, was man leicht beweisen kann, kommt jeder, der straff nach Westen marschiert, im Osten wieder an. (City, "Weil die Erde eine Kugel ist")


 
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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#6 von Karli ( Gast ) , 08.09.2006 12:24

Hallo,
einen großen Vorteil haben wir in dieser Hinsicht : Wir haben uns immer für den Westen interessiert - schon weil verbotene Kirschen besser schmecken. Fernsehen, Radio, geschmuggelte Zeitschriften, tausende Prospekte aus allen Branchen zur Messe, Lizenzplatten und und und.
Wir wußten über vieles Bescheid,ohne es je besitzen zu können. Na gut, Steuererklärung war vielleicht neu. Das Interesse in der Gegenrichtung ging gegen null. Man tat nur so, als ob man alles kennt, weil in der Tagesschau mal wieder ein Trabbi durchs Bild fuhr.
Karli


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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#7 von Groschi der Sachse ( gelöscht ) , 26.09.2006 18:24

Hallo Seni, endlich mal jemand der mir aus der Seele spricht!!
Meine Heimat ist "jetzt" BW.
Der Begriff Wossi wurde auch bei mir benutzt, aber ich habe allen erklärt das ich der Groschi bin und war verblüfft wie schnell "Sie" das gelernt hatten.
Ich weiß wo ich herkomme,doch ich weiß auch wo ich hingehöre.
Das Problem vieler ist die Angst als "Ossi" erkannt zu werden, dabei ist doch der Mensch interessant!!!
Also genug geplaudert.
Grüße an alle und Kopf hoch!!!
GdS


Groschi der Sachse

RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#8 von Schmusekatze , 29.09.2006 11:05

Ich bin stolz ein "Ossi" zu sein und ich erzähle auch gern über unsere Vergangenheit. Eine Kollegin hat sich jetzt sogar einige Bücher über den Osten von mir ausgeliehen, weil sie mehr über früher wissen möchte. Da bin ich dann richtig stolz, daß man sich auch für meine Vergangenheit interessiert und nicht nur für meine zu erbringende Leistungen, denn die sind bestimmt nicht schlechter als bei den Einheimischen.
Einen Schritt zur Wiedervereinigung habe ich auch mit der Heirat von einem "Hiesigen" gemacht. Meine und seine Mutter waren davon aber nicht sehr begeistert (das bekannte Vorurteil), aber jetzt haben sie eingesehen, daß es klappt zwischen uns, auch wenn mein Mann nicht sehr viel von meinem Vorleben wissen möchte und immer wenn ich davon erzähle er immer nur auf seine Erfahrungen pocht und meins nicht akzeptiert. Aber da stehe ich drüber, denn ich weis doch, wie stur ein /mein "Wessi" sein kann.
So viel von mir zum Thema "Wiedervereinigung"

Gruß
Schmusekatze


 
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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#9 von Iris , 29.09.2006 12:43

Hallo Schmusekatze Ramona,

Du sprichst mir aus der Seele.

Ich bin ja auch mit einem Wessi liiert, der ähnlich reagiert wie Deiner.
Vor 2 Wochen waren wir in Halle bei meinem Vater. Vor 4 Wochen so 25 km von Halle weg, Nähe Freyburg/Unstrut bei meiner Schulfreundin. Manches sieht er vielleicht mit neuen-anderen Augen, viele (Vor)Urteile sind aber ganz fest verankert.
Ich rede viel von früher und meiner Kindheit/Jugend. Damit er mich verstehen kann. Denn ich bin und bleibe im Herzen ein Ossimädchen!

Aber vielleicht - oder gerade deshalb liebt er mich, sagt er. Auch wenn wohl das Handling mit uns nicht so einfach sei, wie mit den "Einheimischen".

Und in der Firma - ich werde immer öfter gefragt (nach nunmehr 6 Jahren) und meine lieben Kollegen lassen sich mittlerweile gern in der Mittagspause erzählen. Mach ich immer wieder gern!

So, Pause ist gleich vorbei, ich zieh mich langsam wieder ins Büro zurück ...

Gruß an Alle
Iris


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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#10 von Tanja ( Gast ) , 30.09.2006 22:12

Mein Mann ist sehr interessiert an meiner Vergangenheit und auch seine Familie. Ich muss immer wieder erzählen.
Und wenn wir bei meinen Eltern sind, fragt er meinen Papa Löcher in den Bauch. Inzwischen kennt er die Sächsische Schweiz fast besser als ich.

Auch meine Kollegen sind da sehr interessiert. Die meisten waren privat schon in Dresden, Leipzig, Berlin....! Und sind begeistert.

Tanja



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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#11 von joesachse , 30.09.2006 22:42

Ich will auch noch meinen Senf dazugeben. Die Probleme zwischen Ost und West sind auch sprachliche Probleme, einfach Verständigungsprobleme. Damit meine ich nicht Dialekte. Habe vor einiger Zeit ein ganz tolles Buch gelesen: "Ihr könnt uns einfach nicht verstehen" von Olaf Georg Klein, Untertitel: Warum Ost- und Westdeutsche aneinander vorbeireden. Dieses Buch hat für mich vieles, was ich vorher in meinen vielen Dialogen mit Wessis nicht verstanden habe, einfach richtig beleuchtet und eine Unmenge AHA-Effekte var allem auch über mich und mein Verhalten erzeugt.
Der Author, geboren in Ostberlin, war Gastprofessor in den USA und hat dort studiert, warum sich Engländer und Amerikaner nicht verstehen. Dies hat ihn auf die Idee gebracht, auch mal die deutsch-deutsche Verständigung zu analysieren.

Hier mal die Abschnitte:
Wie die Mauer in den Köpfen entsteht
Deutungsmuster und Phasen der Ost-West-Mißverständnisse
Der erste Blick und die Folgen
Die ersten Worte...-manchmal gleich die letzten
Mißgeschick, Kulturschock oder Kommunikationsschock
Achtung: Dünnes Eis!-Die häufigsten Konflikte
Kommunikationsprobleme im Job
Spezielle Mißverständnisse zwischen Männern und Frauen in Ost und West
Prinzipien gelungener Kommunikation

Manchmal etwas anstrengend, aber alles in allem ein Tolles Buch, welches allerdings selbst die Kritiker bei Amazon polarisiert.

JoeSachse

PS: Un manche Kommunikation hier im Forum könnte glatt zur Entstehung des Buches beigetragen haben....


 
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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#12 von Jörg , 31.01.2007 14:16

Als Fortsetzung zu diesem Thema möchte ich noch was anhängen:

Zitat von Moderator
Ich möchte mal noch einen nachlegen ...
Was haben Ostdeutsche und Westdeutsche seit 16 Jahren Wende wirklich getan um sich kennenzulernen? Diese Frage richte ich bewusst an beide Seiten, denn Ossis und Wessis haben für mich keinen ersichtbaren Schritt unternommen. Warum habe ich im Internet keine Intitution und nicht mal einen Verein oder ähnliches gefunden, die mal aktiv was in Richtung menschlicher Wiedervereinigung getan haben? Ich versteh es nicht. ...


und jetzt der Anhang:
Welche Chance hatten Ostdeutsche ihr Umfeld bis hin zum jetzigen System aktiv mitzugestalten?
Wurde uns doch der "Alt-Stempel" auf fast alles aufgedrückt. Kinderversorgung, Lehrprogramm bis hin zum zwischenmenschlichen Dasein, alles war plötzlich überholt. Die Machenschafften der Bürokratie wollten ja auch noch gelernt sein. Könnt ihr euch noch daran erinnern, wie sich alle nach der Wende einredeten etwas zu ändern zu müssen bzw. zu wollen. Und nun. Wo sind wir hingekommen? Die BRD mag die DDR aufgekauft haben, aber deren Bewohner sind immer noch Individuen mit eigener Geschichte. Warum wurden Ossi so gänzlich komplett ihrer Identität beraubt?
Schlimmer noch, es wurde nie ernsthaft was für eine brüderliche Wiedervereinigung getan. Die marktwirtschaftliche haben wir ja alle erlebt, sie lautete "macht alles platt und lasst uns die Zielgruppe erschließen".

Das empfinde ich persönlich als den Grund für unsere Situation. Was passiert den mit einem Ossi, der in den Westen geht. Er ist sich Vorurteilen und Unwissen ausgesetzt, daß es schon nicht mehr wahr ist. Diese Plattform ist angetreten um wenigsten den kleinsten Schritt zu machen Vorurteile abzubauen.


Jörg


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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#13 von jutta , 31.01.2007 23:50

....also ..... Vorurteile und dummen Sprüche....da steh ich inzwischen drüber, reagier nicht mehr...
Meine Meinung: solche Bemerkungen kommen meist von Leuten, welche mit sich selber nicht im Reinen sind.
Ich lebe jetzt hier, ok die Bayern sind ehh ein merkwürdiges Völkchen. Gedanken...was wäre wenn oder so ...sind ehh nicht mein Ding.
Ich bin da eher der Realist, nehm die Dinge wie sie sind, bin bei Weitem mit vielen nicht einverstanden, aber jeder sollte das Beste aus seiner Situation machen....



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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#14 von mathias , 26.11.2007 20:27

Also ich finde es nur immer wieder nervig, dass man uns vor hält, dass wir ausbluten...
Nun fängt damit auch noch der RBB an..
http://blog.rbb-online.de/roller/ostblog/

persönlich ist mir der beitrag:

In Antwort auf:

Liebe Blogger,
Ich habe mit Interesse den "ostblogg" verfolgt und möchte auch ein paar Zeilen schreiben.
Ich habe vor nunmehr 15 Jahren Brandenburg verlassen,ich komme aus dem Landkreis Oder-Spree.1992 stand für mich fest,dass ich nach meinem Studium ganz sicher wieder zurückkommen werde.Meine Vorstellung war damals,dass sich nach meinem Studium die Lage in den neuen Ländern angepasst hätte ...Dem war dann natürlich nicht so,wie wir alle wissen und ich blieb in der Stadt,in der ich erfogreich mein Studium abgeschlossen habe hängen,München.Nun kann man viel über diese Stadt sagen,das Wichtigste für mich nach den Studium war,dass man sich die Stellen quasi aussuchen konnte,gerade für junge Akademiker ist München ideal und alle Türen stehen offen.Ich könnte mir weder in Brandenburg noch in Berlin vergleichsweise Arbeits-,Einkommens- und Lebensbedingungen vorstellen.
Natürlich habe ich gerade Anfang der 90er Jahre die großen Ressortiments gegenüber Ostdeutschen gespürt,was dann logischerweise dazu führte,dass man innerhalb weniger Monate nicht mehr gehört hat,woher ich ursprünglich stamme.
Ich werde in München bleiben und habe damit Brandenburg endgültig den Rücken gekehrt.Hier habe ich im letzten Jahr geheiratet,einen Münchner!,und vor 2 Monaten mein erstes Kind geboren.Ich werde nach der Elternzeit ganz normal wieder arbeiten gehen können.
Mit meinem Eintrag möchte ich allen Mut machen,die über einen Umzug in den Westen nachdenken.Natürlich ist nicht alles so,wie man es in der Heimat gewohnt war,Freundschaften reißen an,aber dafür entstehen neue.
Alexandra

besonders aufgestoßen..

Den mal ernsthaft..wieso will sie den Leuten "Mut machen" den Schritt in den "jüldenen Weesten" zu gehn?
Da kommt man sich vor, als sein wir immernoch dritte welt Land, und alle sollten schnellst möglich flüchten!
Dabei ist es doch schon lange nicht mehr so, dass alle Regionen hier den Bach runter gehn.. oder alle Billiglohn arbeiter sind.

Sorry, aber solche diskussionen bringen uns doch keinen Scchritt weiter, und sind auch ehr kontraproduktiv, vorallem wenn es noch leute gibt, die hier was aufbauen wollen ..


Spürst du es in dir? Wie uns das Leben erfüllt mit Glück? Wir alle sind hier zu leben unser Geschick. Sing ein Lied! Vergiss die Sorgen, wenn ein Tag zu Ende ist! Komm vertrau auf morgen, weil das Leben es uns verspricht!

Es war einmal..das Leben

mathias  
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Registriert am: 12.03.2007


RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#15 von Daneel , 27.11.2007 15:56

Vielleicht will sie damit vor allem den phlegmatischen Menschenschlag ansprechen, die zwar keine Arbeit haben, aber tausenderlei Gründe, um im "jüldenen Westen" keinen Job anzutreten. Man kann es drehen und wenden wie man will, gut bezahlte Arbeit gibt es nur im Westen. Was mich an dem Eintrag sauer aufstösst ist, dass sich die werte Dame ihrer Herkunft schämt, sie verschleiert um akzeptiert zu werden.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ich will ans Meer zurück, ein letzter Blick
Spüren, wie der Wind mir Flügel gibt
Ich will ans Meer zurück, dort wo das Glück
Mich endlich wieder in die Arme nimmt

 
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