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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#76 von Hansrudi , 07.10.2012 20:14

Also 600 DDR -Mark war ein normaler Facharbeiterlohn.
Zugegeben , vielen jungen war es zu wenig und sie schulten sich gleich höher und weiter , egal über welchen dann möglichen Bildungsweg . Denn da gab es ja auch verschiedene Modelle .

Andere gingen wieder in verschiedenen Berufen in Schichtarbeit , welche ja auch besser bezahlt wurde . Dafür mußte man eben auch schon damals am Wochenende,Nachts und Feiertagen wie Weihnachten /Silvester arbeiten , wenn die Freunde in der Disco etc. waren .

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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#77 von delta , 07.10.2012 20:16

Zitat:Joesachse

Sorry...ich gestatte mir auch eine Meinung zu haben die nicht deine und einiger anderen ist.
meine Lebenserfahrung ist nun mal eine andere. Auch ich betreibe Engagemente in 3 Vereine
und man kann durchaus sagen, das es einige gibt die sich dabei Profilierungssüchtig verhalten.
je weiter die Leute nach oben kommen desto ausgeprägter auffälliger ist das oft, gerade in der
Politik ist das deutlich zu sehen.Da nützt es auch nichts, wenn einige sich wegen mir am Kopf
fassen. Und ich kann es nicht fassen, das es so viele unfähige und selbst eigennützige Politiker gibt.
Einige hier im Forum klingen für mich eben Plausibler als andere , so wie es für euch offensichtlich auch so ist.


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#78 von michaka13 , 07.10.2012 20:39

@ Kolumbus,

zu den Ausführungen zu Deiner Sebständigkeit möchte ich Dir folgendes sagen. Jeder der sich sebständig macht, hat auch ein unternehmerisches Risiko zu tragen. Ob man dazu bereit ist, sollte man sich überlegen bevor man sich sich selbständig macht. Dieses Risiko tragen Selbständige in aller Welt. Joesachse hat es ja schon auf den Punkt gebracht:

Zitat
Der Preis der persönlichen Freiheit ist das persönliche Risiko, das Eine ist ohne das Andere nicht zu haben.

Dies gilt nicht nur im Privatleben, sondern auch im Berufsleben.

Zitat
Ich habe noch nie gehört das man in der DDR eine Arbeit/ Lehrstelle zugewiesen bekommen hätte.


Und nur weil Du nicht davon hörtest, gab es das nicht? Es gibt viele Dinge, von denen ich noch nicht gehört hab oder von dessen Existenz ich nicht die geringste Ahnung habe. Trotzdem gibt es sie.

Zitat
Aber vielleicht ist ja da die Realität an mir vorbeigerannt ,...


Das weiß ich nicht. Ich kenne Dich schließlich nicht.

Zitat
...ich war / bin und werde überzeugter Eisenbahner sein. Das war ich , bin ich und werde ich immer sein.


Das möchte ich Dir auch nicht ausreden. Ich finde es gut, wenn sich Menschen so mit ihrer Arbeit identifizieren, so wie Du es tust. Mein Opa war incl. Ausbildung 51 Jahre bei der DR. Als Wagenmeister, 51 Jahre auf dem selben Bahnhof. Er liebte "seine" Reichsbahn bis zu seinem Tod. Hat schließlich mehr als sein halbes Leben dort verbracht.

Zitat
Auch alle die ich kenne ob nun Freunde des Systems oder nicht , keiner hat was gegen seinen Willen tun müssen. Erschliesst sich mir als nicht.

Und Du kanntest die 16 Mio DDR-Bürger, das Du diese Aussage treffen kannst?

Zitat
Wir sind heute so frei das wir gar nicht mehr merken wie unfrei wir eigentlich sind. Wir werden bevormundet , übergangen , nicht gefragt , in politische Entscheidungen nicht mit einbezogen.


Und wie war das in der DDR? Außer Zettelfalten, man nannte es Wahl glaube ich, gabs ja nun nicht besonders viel Demokratie. Ich kenne niemanden, der gefragt wurde ob er diese Todesgrenze wollte. Ich kenne niemanden der gern ins Gefängnis wollte, nur weil er eine falsche Meinung am falschen Ort äußerte. Welcher Bürger der DDR wurde denn gefragt, ob er den gigantischen Sptzelapparat namens MfS wollte. Zu welcher politischen Entscheidung in der DDR hat man Dich befragt, Kolumbus?


Gruß, micha


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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#79 von Hansrudi , 07.10.2012 20:44

Und nun Micha , stelle deine Fragen an das heutige System !

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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#80 von Paule , 07.10.2012 20:48

Zitat von BesserWessi0815 im Beitrag #3
Grundsätzlich gefallen mir Feiertage im Sommer (im Anschluß an die Sommerferien) viel besser als die im Winter...
Einverstanden, nehmen wir den jeweils ersten Donnerstag nach dem 17.Juni und gleich anschließend noch einen Tag Urlaub für ein langes Wochenende.

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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#81 von Hansrudi , 07.10.2012 20:56

Achja , Sommerferien ! Wie schön war das damals - 8 ( in Worten ACHT ! ) Wochen Sommerferien in der DDR ! Dafür mußten wir aber auch Samstags in die Schule , aber nur bis zum Mittag !

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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#82 von michaka13 , 07.10.2012 21:05

Zitat von Hansrudi im Beitrag #79
Und nun Micha , stelle deine Fragen an das heutige System !



Warum sollte ich? Wir wissen alle, das wir nicht in dem perfekten Staat leben. Gibt es das überhaupt, den perfekten Staat? Wenn man manche Beiträge hier liest, könnte man meinen die DDR wäre dies. Doch läßt mir dieser Staat, diese Bundesrepublik, die Freiheit mich zu entfalten. Beruflich wie privat. Oder wie Kolumbus so schön schrieb:

Zitat
Der einzige Vorteil den diese Gesellschaft bietet ist der , dass sie nach vorne offen , also Gestaltbar ist.

Streiche das Wort "einzige". Dann trifft es meiner Meinung nach die Sache auf den Punkt.

Aber vielleicht möchtest Du uns mal berichten, inwiefern Dich die Bundesrepublik persönlich einschränkt? Wobei fühlst Du Dich vom Staat in Deiner persönlichen, individuellen Freiheit eingeschränkt. Wobei ich eigentlich keinerlei Hoffnung habe, von Dir eine vernünftige Antwort zu bekommen. Bist Du vielleicht der Bruder von delta?

delta schrieb:

Zitat
...ich gestatte mir auch eine Meinung zu haben die nicht deine und einiger anderen ist.


Deine "Meinung" kann man mit einem Wort zusammenfassen:




Gruß, micha


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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#83 von Kolumbus 1492 , 07.10.2012 21:16

weisst Du was das ist lieber Michael ?




Das ist meine Zelle in Bautzen.

und das hier :


das ist das Fahrzeg das mich jeden Morgen zur Arbeit gefahren hat . Grubenlampen haben wir gefertigt.


Oberstleutnat Simon war der Anstaltsdirektor - wir nannten ihn Schweinebacke.

19 Monate wegen versuchter Republikflucht. Über Bratislava und die Donau nach Österreich wollte ich nach drüben in den Westen. 4 Monate davon abgesessen weil dann die Generalamnesty war zum 30.Jahrestag der DDR. Da kam alles raus ausser KV und LL. Dieser Teil meines lebens wurde in jeder Akte geschwärzt. Den gab es gar nicht. Offiziell war ich auf Sozialstischer Bruderhilfe in Mocambique.

Ich durfte Jahrelang nicht darüber reden. Wieso kam ich als ehem. Straftäter zur Armee und dann noch zur Marine ? Das ging doch normal gar nicht. Weil mein Vater ein hohes Tier in der SED Bezirksleitung Erfurt war und die nötigen Beziehungen hatte um mich "in die Sozialistische Gesellschaft als " noch Formbar "zu rehabilitieren. Ich durfte mich erneut bewähren wie es so schön hiess. Ich musste im übrigen auch einen sehr hohen Preis dafür zahlen , einen zu hohen aber ich war grad mal 18 und kein Held. Ich möchte auch nicht darüber schreiben.

Erzähl Du mir also bitte nicht wie man mit Kritikern umgegangen ist und was man alles an Staatskreativität hervorgebracht hat. Und trotzdem habe ich gelernt mit diesem System umzugehen ohne es zu verachten.

Im übrigen wird ein schlechtes System nicht dadurch besser weil es ein noch schlechteres gibt.


Kolumbus


Wenn der Staat den Weg der Gerechtigkeit verlässt , wird ziviler ungehorsam zur Pflicht.

 
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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#84 von Daneel , 07.10.2012 23:40

Ich kann michaka in seinen Erfahrungen bestätigen, auch mir wurde eine bestimmte Ausbildung zugewiesen, obwohl schulische Leistungen für mehr geeignet war, dieses schrieb ich bereits mal in einem anderen Thread mit Atze. Es geschah in der sogenannten berufsberatung, jeder andere Wunsch wurde abgeschmettert, man hatte schon vorher für mich einen Job festgemacht.


 
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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#85 von Hansrudi , 08.10.2012 07:09

Aber jeder bekam eine Lehrstelle, in der DDR .

Das es nicht immer die Traum - und Wunschlehrstelle und neben Leistungen in machen Branchen auch Vitamin B nötig war , das ist wohl allen klar .

Und ich kann es mir auch vorstellen , das Unentschlossenene eine Lehrstelle zugewiesen bekamen .

Aber glaubt ihr , das ist heute anders ?? Ich habe es gerade in den letzten Jahren bei meinen Kindern durch . Da ist auch nix mit Traumlehrstelle , aber sie haben eine , wo man dann in Zukunft auch was drauf aufbauen kann .

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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#86 von Weilheimer , 08.10.2012 08:06

Zumindest war es in der DDR nicht so wie heute, wo Azubis 3 Jahre ausgenutzt werden, wie beim zum Edeka gehörenden Discounter Netto und am Ende der Ausbildung keinen Job in Vollzeit finden und dann dem Staat und Hartz 4 auf der Tasche zu liegen. Die Ausbildung in bestimmte Berufe war in der DDR bedarfsgerechter und kein Lehrling musste sich einen Kopf machen nach der Ausbildung nicht übernommen zu werden oder nach der Ausbildung keine Arbeit zu finden, weil er im Ausbildungsbetrieb nichts gelernt hat.

 
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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#87 von Daneel , 08.10.2012 10:32

Ich bekam meine Lehrstelle als Datenfachverarbeiter nicht, weil ich Westverwandtschaft hatte.(genauso wurde das auch gesagt.) Ich konnte kein Abitur machen, weil die Plätze schon mit Leistungsschwächeren belegt waren, aber eben Vitamin B hatten. Habe dann eine Lehre machen müssen, die ich nicht wollte, und den Beruf habe ich auch nicht einen Tag ausgeübt. Nach der Lehre durfte ich dann als ungelernter Softwareentwickler (immer weit unter 600 Mark verdient!) arbeiten, trotz Westverwandtschaft, weil qualifiziertes Personal fehlte, sogar an illegaler Cocom-Listen-Hardware.

Und Arbeitsstellen wurden gerade bei akademischen Berufen grundsätzlich zugewiesen, so habe ich das dann bei meinen studierten Dipl.-Ings., Dipl-Math. und Dipl-Kyb. kennengelernt, die wurden dann erstmal in ein Betrieb delegiert, in diesem Fall die Neptunwerft Rostock. Diese Bereitschaft sich delegieren zu lassen (entsprechend dem Bedarf) mußte man vor dem Studium mit der Studiumbewerbung unterschreiben. Es waren auch einige dabei, die wollten dahin, aber die hatten wiederum genug Vitamin B.

Ich habe später auch studiert (wies dazu kam, eine für DDR untypische Geschichte) und eben auch eine solche Bewerbung unterschrieben. Meinen Studienabschluss aber machte ich dann aber im vereinigten Deutschland.


 
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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#88 von Smithie23 , 08.10.2012 14:43

Vitamin B ist heutzutage genau so wichtig - ob Ausbildung oder Job. Deshalb gibts auch soviele Nichtskönner auf wichtigen Positionen !

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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#89 von Daneel , 08.10.2012 17:26

Das stimmt Smithie, aber war nicht kern meiner Aussage, sondern es ging darum, dass sehr wohl Ausbildungsplätze und Arbeitsstellen wider den Willen des Azubis bzw. Arbeitnehmers zugewiesen wurden.

 
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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#90 von mutterheimat , 08.10.2012 18:55

Ich kann das, was Daneel und Kolumbus sagt, bestätigen. Ich wurde durch Schule und "andere Begebenheiten" fit für den Zeitungsberuf gemacht. Ich wußte einfach nichts anderes, Die Brille stand überall im Weg. Matrose Handelsmarine, wäre möglich gewesen, Brille sagt nein. Fernfahrer (SW und auch NSW) wäre möglich gewesen, Brille sagt nein. Das mache ich heute, wenn auch nur, seit einiger Zeit, Nahverkehr. Überall stand Onkel Augendoktor im Weg. Also habe ich dann den Zeitungsberuf ungeliebt gemacht. Aber der Schuß ging nach hinten los. Ich wußte schon sehr bald "zu viel". Und konnte es auch noch, zu guten Teilen, mit lebenden Zeugen untermauern. Zuzüglich Informationen aus neutralen Staaten (Schweden etwas, Finnland sehr stark). Also habe ich dann den Beruf "- lieber gewechselt -". Auch verdienstmäßig gesehen. Ich war sogar in der NVA als heißes Eisen anzusehen, darum bin ich auch gleich nach ein paar Tagen von den Fla Raketen, zu den Panzern, versetzt worden. Habe ich hinten herum erfahren!


Wer sind die besten Fälscher der Welt, die Medien! Wer das alles glaubt, was alles so da drin steht und gesagt wird, (Presse, Rundfunk, Fernsehen, Internet), dem ist nicht zu helfen!

 
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