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Starrsinn: Krankheit der Seele

#1 von Kehrwoche , 08.10.2012 18:23

Im Alter werden viele Menschen geistig unbeweglicher, streitsüchtig und starrsinnig. Sie vergraulen mit ihrer Rechthaberei Freunde, die Angehörigen sind meist ratlos und überfordert.

Besonders alte Männer meckern sich durch den Tag. Sie beharren auf ihrer Meinung, völlig gleich, welche Beweise man auffährt. Gehen ihnen die Argumente aus, zetteln sie Streit an oder antworten
in Halbsätzen, orakelnd und pomadig. Probleme zugeben -- Fehlanzeige! Fehler eingestehen -- Fehlanzeige!

Mir persönlich geht es auf den Zeiger, daß Kassiererinnen schon fast reflexartig nach jeder Geldkarte greifen und sie selbst in das Lesegerät stecken wollen, nur weil manche meinen, es jedem zeigen zu müssen, daß sie eben noch nicht so sind wie die Oma oder der Opa vor ihnen..... und es dann trotzdem falsch machen!! Oder nehmen wir unsere geliebten Handys. Das neueste Modell in der Herrentasche, um der Welt noch mal zu zeigen „Seht her, ich habs noch drauf!“, aber bei den einfachsten Funktionen ins Stottern geraten.

Gerade Männer zeigen sich dann im Überspielen eigener Defizite sehr erfinderisch mit Ausreden.

Sie tun beschäftigt: „ich kann jetzt gerade nicht... / ist mir momentan zu umständlich...“;
machen einen auf altklug: „du kannst selber suchen.... / was ich kann, kannst du auch...“;
sind beleidigt: „willst du mich vorführen... / denkst du, ich kann das nicht...?“;
werden gönnerhaft: „Häselchen, begreif doch...“;
belanglos und inhaltsleer: „hihi... / … dem stimme ich zu!“
oder nerven stets und ständig mit den gleichen Themen – um mal einige Beispiele zu bringen.

Häufig zu beobachten ist dabei der Teilverlust des Kurzzeitgedächtnisses. Es werden Sätze gebildet wie: „Ich bin in der Freien Deutschen Jugend....“, wobei auch alte, antrainierte Denkmuster durch das Aussprechen von Abkürzungen offen zutage treten.

Bei Frauen dagegen habe ich diese Beobachtungen noch nicht gemacht. Frauen, zeitlebens im Schatten ihrer „großartigen“ Männer lebend, haben weit weniger Probleme Fehler und fehlende Kenntnisse einzugestehen. Sie sind gewissermaßen darauf geeicht, die Fäden im Hintergrund zu spinnen. Vielleicht prädestiniert sie das, hier besonders mitzudiskutieren.

Streitlust und Starrsinn bei alternden Männern gehen meist einher mit dem Abbau körperlicher Funktionen. Probleme beim Wasserlassen, permanentes Nachtropfen in der Hose, sowie Erektile Dysfunktionen und Unsicherheiten im Umgang mit moderner Technik einer sich immer schneller drehenden Welt runden die Problematik ab. „Mann“ fühlt sich nur noch als halber Mann und sucht sich Bestätigung andernorts. Wird diese verwehrt, kommt es zu Streitlust und Starrsinn.

– Ich möchte aber darauf hinweisen, daß Probleme mit der Manneskraft hier nicht diskutiert werden sollen. Dafür gibt es Urologen! Im Normalfall wird der Starrsinnige dies ohnehin nicht zugeben. –

Mich interessieren eure Erfahrungen querbeet zu diesem Thema.


PS: ich habe mich bewußt für die Plauderecke im Forum entschieden, weil ich aus o.g. Gründen etliche belanglose Antworten erwarte, die auch nicht verschoben werden! Bitte denkt daran, daß jeder Kommentar, sollte er noch so einfach gestrickt wirken und themenfremd sein, letztlich der Hilfeschrei eines Betroffenen ist, der sich nach Liebe und Anerkennung sehnt!!


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RE: Starrsinn: Krankheit der Seele

#2 von delta , 08.10.2012 20:01

Sprichst du jetzt aus eigener Erfahrung als Mann oder bist von weiblichen Geschlecht und hast mit Männern Probleme.
Und ab welchen Alter hast du diese Beobachtung gemacht bei Männern.....


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Starrsinn: Krankheit der Seele

#3 von michaka13 , 08.10.2012 20:04

Da ist er, der erste Hilfeschrei!


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RE: Starrsinn: Krankheit der Seele

#4 von pisicâ , 08.10.2012 20:19


www.gnadenhof-fuer-tiere.de

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(Albert Schweitzer)

 
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RE: Starrsinn: Krankheit der Seele

#5 von Weilheimer , 09.10.2012 03:12

Zitat von delta im Beitrag #2

Und ab welchen Alter hast du diese Beobachtung gemacht bei Männern.....


Von den Betroffenen wird das Problem nicht erkannt.


 
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RE: Starrsinn: Krankheit der Seele

#6 von delta , 09.10.2012 07:44

Köstlich die Reaktionen, vor allem wenn man sie genau von dehnen bekommt, wo man sie erwartet hat.


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Starrsinn: Krankheit der Seele

#7 von delta , 09.10.2012 07:45

Zitat von delta im Beitrag #6
Köstlich die Reaktionen, vor allem wenn man sie genau von dehnen bekommt, wo man sie erwartet hat.


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Starrsinn: Krankheit der Seele

#8 von Schlawine , 09.10.2012 08:30

Interessantes Thema !
Bei körperlichen Defiziten muss ich dir zustimmen. Da haben Männer eher Probleme als Frauen damit zurecht zu kommen. Ich beobachte täglich, dass Männer später bereit sind Inkontinenzartikel zu verwenden als Frauen oder dass, wenn sie z.B. nach einem Schlaganfall bewegungseingeschränkt sind sie ungeduldiger und unleidlicher werden als Frauen. Die meisten Frauen leiden still vor sich hin während die meisten Männer ihre Frauen und die Umwelt terrorisieren und alles und jeden für ihr persönliches Leid verantwortlich machen.(Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel)
Bei geistigen Defiziten entwickeln aber beide Geschlechter schnell Strategien um diese für andere nicht erkennbar zu machen. Zu Beginn einer Alzheimerkrankheit fällt es meist nur dem Betroffenen selbst und den nächsten Angehörigen auf. Hab neulich einen Bericht über Rudi Assauer gesehen. Da konnte man diese "Strategie" auch ganz gut beobachten.

Ich glaube aber dass die "starrsinnigen Alten" unter den Männern in Zukunft weniger werden. Die heutige "alte" Generation ist noch zu einer Zeit aufgewachsen als Männer noch als die Krönung der Schöpfung betrachtet wurden. Söhne mussten meist nicht im Haushalt helfen, Jungen durften nicht weinen usw. Mein Vater hat noch erzählt dass er zu Geburtstagen von seinen Großeltern mehr bekam als seine Schwestern. Bei meiner Oma in der Küche lag mal eine Bulette auf dem Teller und meine Cousine wollte sie gerne haben. Oma sagte:"Nein, die bleibt für die Männer."
Wenn einem schon von klein auf klar gemacht wird dass man ein Mann zu sein hat der hart arbeiten muss und keine Schwächen zu haben hat ist es natürlich schwierig wenn einem der eigene Körper plötzlich die Grenzen zeigt.
Die heutigen Eltern erziehen ihre Kinder nicht mehr so. Zwischen Jungen und Mädchen werden nicht mehr so viele Unterschiede gemacht darum bleibt zu hoffen dass sich in Zukunft einiges ändern wird


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„Nichts spornt mich mehr an als die drei Worte: Das geht nicht. Wenn ich das höre, tue ich alles, um das Unmögliche möglich zu machen.“
Harald Zindler, dt. Umweltaktivist, 1981 Mitbegründer Greenpeace Deutschland

 
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RE: Starrsinn: Krankheit der Seele

#9 von Atze , 09.10.2012 09:27

Jungs müssen sich heute sogar auf die Schüssel setzen. Meine Frau verlangte das auch von mir. Jetzt habe ich Urinale in den WC´s und kann weiter im stehen das tun, was Männer im stehen tun.

Nein, interessantes Thema. Aber ich würde es nicht nur auf die Männer beziehen, den Altersstarsinn. Frauen sind da nicht viel anders, wenn auch, das will ich gerne zugeben, raffinierter.

Zu den Geschichten mit der Inkontinenz bin ich noch nicht aussagebereit, aus eigenem Erleben. Aber das wird schon noch kommen. Das bei den Männern allzuoft das letzte Tröpfchen in der Hose landet, vor allem wenn man es eilig hat, liegt in der Natur des Schlauches. Was da noch drin ist, nach dem Abschütteln, kann nicht gehalten werden, es sei denn, man trägt das Teil in Richtung Bauchnabel. Aber wer macht das schon? Sind doch alles "Linksträger" Da sind die Mädells wohl im Vorteil. Auch weil diese mit einem Blatt Papier, eventuelle Unglücke vermeiden können, was bei den Herren der Schöpfung eben nicht so einfach geht. Deshalb sollte man als Mann, auch täglich die Untehose wechseln, bin ich der Meinung.

Das Männer weinerlicher sind als Frauen, so meine Erfahrung, kann ich nicht bestätigen. Aber, den Schmerz über Stunden, den Frauen bei einer Geburt aushalten, möchte wohl kein Mann erleiden. Absolute Hochachtung vor dem so genanten "schwachen Geschlecht". Ich las einmal, dass die Geburt eines Kindes so viel Kraftaufwand und Energie von der Frau erfordert, wie die Besteigung des Mount Everest. Und welcher Mann, außer Typen wie Luis Tränkler, hat das schon mal gemacht?
Meine Mutter erzählte, dass ich als Kind und Jugendlicher oft mit Bläsuren nach Hause kam aber nie geheult habe. Das ist auch heute noch so. Dabei hat mir keiner verboten zu heulen. Indianer empfinden eben keinen Schmerz.
Bei meinen Enkeln (beides Jungs) hilft "pusten", dann ist der Schmerz schnell weg. Das klappt gut.

Starsinnig, ist meiner Meinung nach nur der Mensch, der sich nicht verstanden und geliebt fühlt.

Gruß


Sir W. Churchill

"Eine der fröhlichsten Erfahrungen im Leben ist es, als Zielscheibe zu dienen, ohne getroffen zu werden."

 
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RE: Starrsinn: Krankheit der Seele

#10 von kirschli ( gelöscht ) , 09.10.2012 20:53

Schlawi das ist ein Volltreffer, kann ich nur sagen. Erlebe es jetzt in meiner eigenen Familie .




"Gib jedem Tag die Chance,
der schönste deines Lebens zu werden"
Mark Twain

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RE: Starrsinn: Krankheit der Seele

#11 von Kehrwoche , 21.10.2012 19:45

Zitat von Schlawine im Beitrag #8
Bei geistigen Defiziten entwickeln aber beide Geschlechter schnell Strategien um diese für andere nicht erkennbar zu machen.
Das Problem auch hierbei ist die Selbstüberschätzung in Kombination mit Gefährdung anderer. Mittlerweile werden von den "Über-60-Jährigen" lt. Unfallstatistik mehr Unfälle im Straßenverkehr verursacht als von Fahranfängern zwischen 18- und 24 Jahren. Wer sind die "Über-60-Jährigen" Autofahrer? Überwiegend Männer!
Zitat von Schlawine im Beitrag #8
Ich glaube aber dass die "starrsinnigen Alten" unter den Männern in Zukunft weniger werden
Nicht solange es Autos gibt ohne Autopiloten.


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RE: Starrsinn: Krankheit der Seele

#12 von altberlin ( gelöscht ) , 21.10.2012 20:01

Zitat Kehrwoche :

Zitat
Mittlerweile werden von den "Über-60-Jährigen" lt. Unfallstatistik mehr Unfälle im Straßenverkehr verursacht als von Fahranfängern zwischen 18- und 24 Jahren.



Auf Seite 123 kannst du die Einteilung nach Altersgruppen einsehen, du irrst mit deiner Behauptung.
https://www.destatis.de/DE/Publikationen...publicationFile

Stee bitte nicht solche haltlösen Behauptungen auf, die im Übrigen auch von den Medien nicht mitgetragen werden.

Wer war jetzt Geisterfahrer auf der A 46 mit 5 Toten ? Ein 24-jähriger !

http://www.welt.de/vermischtes/article11...ossen-sind.html


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E.H.

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RE: Starrsinn: Krankheit der Seele

#13 von delta , 21.10.2012 20:01

Ist einfach immer wieder toll, wenn man an den Ast sägt auf den man selber sitzt......
und die Behauptung, das die alten in der Zwischenzeit die jungen bei den Unfällen überholt haben...ist wohl auch eine Mär.
Noch ist es nicht so weit auch wenn einige daran basteln, wie zum Beispiel die Versicherungen. das Problem ist, das die
jungen immer glauben sie haben die Vorfahrt eingebaut. Was mich erschüttert, das junge Frauen in der Zwischenzeit immer
Agressiver im Verkehr werden, so meine Beobachtung.


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Starrsinn: Krankheit der Seele

#14 von altberlin ( gelöscht ) , 21.10.2012 20:06

Noch ein Nachtrag zu # 12, delta kam dazwischen : Wenn Personen, bei denen augenscheinlich bereits die Mumifizierung eingesetzt hat,
sprich gasgeben und lenken zur unüberwindlichen Schwierigkeit wird, sollte der Gesetzgeber die Reißleine ziehen. Der weitere Besitz
des Führerscheins hat dann nichts mehr mit persönlicher Freiheit zu tun.


vorwärts immer, rückwärts nimmer
E.H.

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RE: Starrsinn: Krankheit der Seele

#15 von Kehrwoche , 21.10.2012 22:05

Paßt doch altberlin. Danke für den Link!
Im letzten Jahr hielten sich die Unfälle noch in etwa die Waage (von 2011 schrieb ich auch nichts), dieses Jahr werden sie zu gunsten der Anfänger kippen. Natürlich nicht in den Statistiken enthalten sind die Fälle, wo ein normal reagierender, unschuldiger Kraftfahrer den Unfall vermieden hätte, während der unschuldige Opa die Bremse nicht rechtzeitig fand.
Die junge Fahranfängerin jedenfalls, die ich gestern damit konfrontierte, reagierte ausgesprochen cool und fühlte sich nur bedingt angesprochen, während die Fast-Rentner am Abend fast ausgeflippt sind.

Damit sind wir auch schon wieder bei der Überschrift....


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