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RE: ...die Mauer...

#61 von Buhli , 09.08.2014 08:08

Hatte diese Woche ne recht interessante Unterhaltung mit einem ehemaligen Berliner Grenzer. Der behauptete, dass die Grenztruppen nur mit 7,62 Kaliber ausgestattet waren. AK47 Kaliber. Kennt ja fast jeder. Die 8 mm wurden ja nur in Makarow Pistolen verwendet. Die Treffgenauigkeit der Pistolen, bei Zielentfernungen von über 15m, sind Pistolenschützen ja bekannt.Hab das bei der Polizei selbst erfahren dürfen. Er behauptete, dass es immer wieder mal Mauertote gab, die mit diesem Kaliber im Körper gefunden wurden. Desweiteren mussten sich die Grenzer auch hin und wieder in Deckung begeben, weil deren Wachtürme vom Westen aus beschossen wurden. Er konnte sich auch an Schießbefehle erinnern, die eindeutig darauf hingewiesen haben, in welchem Fall die Waffe nicht gebraucht werden durfte. Z.Bsp. in Richtung Westen schießen. Wie das in den jeweiligen Grenzabschnitten dann eingehalten wurde, konnte er natürlich nicht sagen. Laut seiner Aussage, gab es während seiner Wehrdienstzeit in seinem Abschnitt, keine Toten. Die "8mm Toten", wie er sie nannte, wurden nachweislich nicht mit Makarow Munition erschossen. Das wurde damals als Prophaganda gewertet. Heute auch noch?


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RE: ...die Mauer...

#62 von Ilrak , 09.08.2014 10:59

Das wäre auch kompliziert, weil die Makarow 9 mm hat.
Ihre Treffgenauigkeit ist allerdings wirklich bescheiden,
am sichersten ist immer noch ein gezielter Wurf.


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RE: ...die Mauer...

#63 von Buhli , 10.08.2014 20:57

Waren das 9mm? Doch schon so lange her, dass sich diese Zahl nicht halten konnte? Ausgestattet sollen die Grenzer aber damit trotzdem nicht gewesen sein. So eine Info wirft dann doch die eine oder andere Frage auf. Klar, nicht bei jedem.


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RE: ...die Mauer...

#64 von igorsubotnik , 11.08.2014 10:45

Ich weiß nicht, welche abartigen Diskussionen über die Bewaffnung der Zonen-Wächter nun 25 Jahre nach dem Abgang des russischen Hilfspersonals nun noch erforderlich sind.

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RE: ...die Mauer...

#65 von Ilrak , 11.08.2014 10:57

Vieles ist nicht erforderlich, wird aber trotzdem gemacht.
Stuttgart 21 zum Beispiel. Also lass uns mal machen.
Für die gewöhnlichen Soldaten war die Kaschi vorgesehen, in verschiedenen
Versionen. Nur Offiziere und andere Privilegierte wie ich durften zur Erleichterung der
Pflichterfüllung eine Makarow empfangen.


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zuletzt bearbeitet 11.08.2014 | Top

RE: ...die Mauer...

#66 von Buhli , 12.08.2014 13:24

Ilrak, soweit mir bekannt ist, wurde nicht mit der Makarow an der Grenze rumgeballert. Die diensthabenden Offiziere waren nämlich so gut wie nie "an der Front". Das von westlicher Seite aus in Richtung Osten geschossen wurde, ist ja auch nicht so neu. Um sich davor zu schützen, war eh nur Deckung möglich. Stellt sich jedoch immer noch die frage, wie solche großen Kaliber in die Toten kommen. Das ist ja schließlich ne Insider Info. Vielleicht bringen die Akten Licht ins Dunkel, die nicht veröffentlicht werden dürfen, jedoch in der StUB liegen. Da liegt noch einiges im Argen, was das Bild der ehemaligen BRD verändert.


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RE: ...die Mauer...

#67 von igorsubotnik , 12.08.2014 16:26

Wie viele Menschen an der Zonengrenze umkamen, steht knapp 25 Jahre nach dem Fall der Mauer vom 9. November 1989 noch nicht fest. Derzeit läuft ein Forschungsprojekt, das bis Ende 2015 befristet ist.

Recherchiert hat das Team auch, dass sich knapp 60 Grenzsoldaten selbst töteten.

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RE: ...die Mauer...

#68 von Gogelmosch , 14.08.2014 16:33

@subotnik
Wieviele es Tote an der Mauer und innerdeutschen Grenze gab, kannste hier lesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Innerdeutsche_Grenze bzw. hier:
http://www.broda-72.de/opfer/opferliste/opferliste.html

@Buhli
Soweit mir bekannt ist, traten die Landser mit "Kalis", LMG und SMGs, die in verdeckten Stellungen
plaziert waren, auf. Waren aber selten und nur an exponierten Stellen. Desweiteren hatten die
SPW mit SMG und panzerbrechenden Waffen, Selbstschußanlagen vom Typ SM-70 und Antipersonenminen.
Teilweise waren auch Dragunov mit Zielfernrohr eingesetzt, weiterhin auch Hubschrauber für
unzugängliche Gebiete. War selbst in einem Grenzverstärkungsregiment.

@Ilrack
Nicht nur Offze und Privilegierte durften ihre Mak Gassi führen. Es gab auch Einheiten, die
hatten grundsätzlich ne Mak als Hauptwaffe und ne "Kali" als Sekundärwaffe, z.B. Piloten oder
Besatzungen von Hubis. Bei der "Kali" handelte es sich meist um die AK47/k, also um den Schießprügel
mit "Klappspaten". Auch ich führte sehr oft die Mak Gassi, war aber kein Offz. Oh, das Ding
schoß schon genau auf 25m, wenn sie richtig gewartet wurde. (Einmal monatlich vom "Waffengott",
einmal halbjährlich von der Division und jährlich nach Russland zur großen Inspektion). Die
restlichen Dinger waren wirklich nur genau, wenn man sie als Wurfgeschoss nutzte.


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RE: ...die Mauer...

#69 von igorsubotnik , 14.08.2014 17:03

Zitat von Gogelmosch im Beitrag #68
@subotnik
Wieviele es Tote an der Mauer und innerdeutschen Grenze gab, kannste hier lesen:



Ist schon klar, die Größenordnung steht ja im Prinzip fest. Ich beziehe mich auf ganz aktuelle Angaben.

Dort heißt es

Zitat
Wie viele Menschen an der gesamten innerdeutschen Grenze zwischen 1949 und 1989 umkamen, steht knapp 25 Jahre nach dem Fall der Mauer vom 9. November 1989 noch nicht fest. Derzeit läuft ein Forschungsprojekt, das bis Ende 2015 befristet ist. Auch hier soll ein Totenbuch mit Kurzbiografien entstehen. Der Forschungsverbund SED-Staat an der Freien Universität Berlin hat die Federführung.



http://www.berliner-kurier.de/kiez-stadt...820,item,1.html

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RE: ...die Mauer...

#70 von Buhli , 14.08.2014 17:24

Gogelmosch, bei der Unterhaltung mit dem Exgrenzer ging es nur um Berlin. Dort wurden die Kaliber in Toten gefunden, die angeblich nicht von der DDR benutzt wurden. Die vielfältigen Möglichkeiten an der grünen Grenze sind mir so nicht bekannt.


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RE: ...die Mauer...

#71 von igorsubotnik , 14.08.2014 17:45

Zitat von Buhli im Beitrag #70
Gogelmosch, bei der Unterhaltung mit dem Exgrenzer ging es nur um Berlin. Dort wurden die Kaliber in Toten gefunden, die angeblich nicht von der DDR benutzt wurden.


Ja, jede Menge Tote an der Berliner Mauer, alle hingemeuchelt mit Kalibern, die nicht in der DDR benutzt wurden. Endlich öffnet uns Buhli die Augen, wer die wahren Todesschützen waren.

Wo lieber Buhl sind deine profunden Geschichten nachzulesen?

Im Knopp-Verlag oder bei Arnold Schölzel, Chef der Jungen Welt alias IM André Holzer?

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RE: ...die Mauer...

#72 von Gogelmosch , 14.08.2014 17:46

Die genaue Zahl wird man wahrscheinlich nie rauskriegen. Ein Landser wurde von einem
Kumpel bei einer evtl. R-Flucht erschossen. Die Leiche wird verbrannt. Der Brief an
die Angehörigen wird so gelautet haben: "Gestorben ist der Soldat XYZ an einer Vergiftung o.ä.". Wie willste jetzt beweisen, daß der an einer "Bleivergiftung" gestoben ist? Oder ein Bauer, der Holz ausm Wald holen wollte und von einem übereifrigen "Krummfinger" mit ner AK regelrecht zersägt wurde? Auch hier wird derjenige auf Staatskosten verbrannt und seine Angehörigen bekommen die Nachricht
von der Polizei, daß er z.B. von einem Auto erfasst wurde. Oder es gibt keine
Nachkommen oder Angehörige mehr, oder er war Single. Oder einer hat vor seiner
R-Flucht sämtliche Papiere entsorgt und wurde bei der Flucht erschossen.
Wie willst du also die genaue Zahl benennen können? Die Dunkelziffer von unbekannten Opfern liegt m.M.n. relativ hoch.


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RE: ...die Mauer...

#73 von Gogelmosch , 14.08.2014 18:00

@Buhli
Sorry, daß es nur um Berlin ging, hab ich wohl überlesen. Ich war der Meinung, es ginge um die
gesamte innerdeutsche Grenze.
Was meinst Du, was die DDR für Kaliber aufzuweisen hatte, offiziell und inoffiziell?
Ich frag mich heute noch, woher mein Chef ne cal. 0.45 hatte. Oder der SC seine P38.


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RE: ...die Mauer...

#74 von igorsubotnik , 19.08.2014 09:10

Zitat von Gogelmosch im Beitrag #72
Ein Landser wurde von einem
Kumpel bei einer evtl. R-Flucht erschossen.


Was war denn eine R-Flucht? Stammt das Wording aus den Arbeitsunterlagen Unserer Nationalen Volksarmee?

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RE: ...die Mauer...

#75 von Gogelmosch , 19.08.2014 10:33

R-Flucht heißt nichts anderes als Republikflucht, genauso hieß E-Fall Ernstfall.
Desweiteres gab es verschiedene andere Codes, die im militärischen Gebrauch waren.
Siehe dazu auch: http://scz.bplaced.net/codes.html


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