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"Auf der Sonnenseite" - ein lesenswertes Buch von Franz Alt

#1 von henry77 , 27.03.2013 18:09

Der grosse Abschied

Buchtipp von henry77

Notruf an alle - das Feuer muß weg!! Das Feuer, das jahrtausendelang die Menschen erwärmt, ihnen Kraft und Energie gespendet hat. Das Feuer, das aus der in der Erde gespeisten Sonnenenergie wie Kohle und Gas herausgepresst, ausgeraubt und aufgebraucht wurde. Zu den fossilen Rohstoffen gesellten sich unglücklicherweise noch die atomaren. Und nun ist die Ozonschicht beschädigt, das Klima steht vor dem Kollaps – hauptsächlich durch Menschenhand verursacht - , die Rohstoffquellen sind am Versiegen. Schätzungen ergaben: Bei gleichbleibendem Verbrauch sind nur noch verfügbar: Uran 30 Jahre, Erdöl 40 Jahre, Erdgas 63 Jahre, Braun- und Steinkohle circa 180 Jahre.

Das Lösungswort heißt Energiewende. Franz Alt hat dazu ein hochinteressantes Buch mit dem Titel „Auf der Sonnenseite. Warum uns die Energiewende zu Gewinnern macht“ geschrieben. Er ist Journalist und langjähriger Berater von Konzernen und Regierungen, studierte Politikwissenschaft, Geschichte, Philosophie und Theologie, promovierte 1967. Von 1968 bis 2003 arbeitete er überwiegend beim Südwestfunk (SWF, heute: SWR), für den er 20 Jahre lang das ARD-Politmagazin Report moderierte.

Optimistisch bemerkt der Autor auf Seite 248: „Wir müssen nicht länger nach Kohle, Gas, Öl und Uran in dunklen Löchern buddeln, wir können endlich das neue, große Lagerfeuer am Himmel anzapfen, nur dort gibt es die ewigen ´Fleischtöpfe´. Die Energieträger des alten Lagerfeuers gehen zur Neige, aber das solare Lagerfeuer – bestehend aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft, aus Bioenergie, Erdwärme und Wellenkraft – steht uns auch in Jahrmillionen noch zur Verfügung.“

Franz Alt bezeichnet die Energiewende als Schlacht um die Sonne, als Kultur- und Zivilisationswende. Sie schickt uns kostenlos Energie – alle dreißig Minuten soviel, wie die Menschheit in einem Jahr konsumiert. „Wenn wir nur 1,15 Prozent der Fläche Deutschlands zur Produktion von Solarstrom nutzen würden, (…) wären alle Elektrizitätsprobleme für immer gelöst“, so der Autor. (S. 32)

Gehen wir also dem Morgenrot entgegen. Nie wieder Ressourcenprobleme? Nie wieder Kälte in den Wohnungen? Nie wieder hohe Stromkosten? Nie wieder Zwistigkeiten zwischen den Völkern? Nie wieder fossile-atomare Brennstoffe? Nie wieder Ängste vor dem Klimawandel? Franz Alt als Kenner der Materie stellt in seiner brisanten Analyse auf 268 Seiten nicht nur die Fakten einer bisherigen Vorreiterrolle Deutschlands vor, sondern entlarvt auch die Bremser, die Lobbysten der Energiepolitik, was, wie es im Klappentext heißt, auf wenig Gefallen stoßen wird.

Über 91 Prozent der Deutschen seien laut Umfragen von der notwendig raschen Umsetzung der Energiewende überzeugt. So sehe man auf Dächern zunehmend Photovoltaik-Anlagen (Solarzellen). Die Zielstellung aus dem Jahre 2000, bis 2012 12 Prozent Ökostrom zu nutzen, sei beispielsweise mit 25 Prozent überschritten worden. Der Autor kommentiert: „Beachtlich ist, dass dieses Etappenziel gegen den politischen, publizistischen und wirtschaftlichen Mainstream erreicht wurde.“ (S. 33)

EU-weit war für das Jahr 2030 71.000 Megawatt Windstrom prognostiziert worden. Tatsächlich wurde dieses Ziel bereits 2009 erreicht, viermal so schnell wie vorausgesagt. Der Unterschätzung der erneuerbaren Energie – in diesem Fall von der Internationalen Energieagentur (IEA) in Paris -, stehe die Überschätzung der Ölpreisentwicklung gegenüber, so Franz Alt. Die gleiche Agentur ging nämlich davon aus, dass das Barrel Öl im Jahr 2030 etwa 30 Dollar kosten würde. Doch bereits 2008 kletterte der Ölpreis auf 147 Dollar, sank 2009 auf 40 Dollar, stieg aber 2012 wieder auf 110 Dollar. Er könne, so die Schätzungen, 2020 bei über 200 Dollar liegen. (S. 35) Fakt ist: Der Ökostrom behält zunehmend die Oberhand. Er ist die Zukunft.

Mit zahlreichen Beispielen belegt Franz Alt, dass mit dem Mix von Solarenergie, Wasserkraft, Windkraft, Chemie, Bioenergie, Geothermie und auch Meereswellen die Zukunft der Menschheit mit einer sauberen und nahezu kostenlosen Energie gesichert wäre. Sein geflügeltes Wort: Die Sonne schickt keine Rechnung.

Er weist auf die Gefahren hin, die bei einer „Immer-Weiter-so-Philosophie“ der Menschheit ins Haus stünden. Nicht nur die von Profitjägern hauptsächlich verursachte Klimakatastrophe, auch die Verknappung der Ressourcen würde zu Kriegen führen. Der Kollaps sei vorprogrammiert. „Jeden Tag rotten wir durch Abholzung, industriebedingte Erosion, Raubbau an Bodenschätzen und Emissionen unwiederbringlich 150 Tier- und Pflanzenarten aus. Die Natur braucht 30.000 Jahre, um eine Spezies zu schaffen. Ohne Tiere und Pflanzen wird es auch keine Menschen geben können.“ (S. 68) Die Geschwindigkeit der ökonomischen und ökologischen Selbstzerstörung sei atemberaubend, schreibt der Autor auf Seite 70. Es sei keine Zeit zu verlieren, die Wende in der Energiepolitik herbeizuführen.

Unbarmherzig nimmt er deshalb auch die Bremser einer Kehrtwende aufs Korn. Er widerlegt die Lüge vom teuren Strom, die Politiker, die die „Energiewende mit freundlicher Unterstützung von E.ON, RWE und Co“ organisieren wollen, was aber scheitern muss. „Den Großkonzernen geht es primär darum, einen Verlust ihrer Marktanteile zu verhindern. Die Energiewende ist für sie allenfalls drittrangig“, meint Franz Alt. (S. 238) Ins Visier nimmt er u.a. das Projekt, riesige Überlandleitungen für den Stromtransport von der Nordsee nach Bayern und Baden-Württemberg verlegen zu wollen. Das sei Ausdruck alten Denkens in zentralisierten Strukturen (S. 48), denn der Süden habe genügend Wind, man müsse die Windräder nur höher bauen, meint Alt an anderer Stelle. Mehrmals gerät besonders der BRD-Wirtschaftsminister Philipp Rösler unter Wortbeschuss, der mit „sogenannten Hermes-Bürgschaften Atomprojekte im Ausland unterstützt (S.65), der im Sinne der Atomlobby gegen die Solar-Einspeisevergütung gewettert hatte (S.106), der zudem den Photovoltaikstrom auszubremsen gewillt ist.(S. 141)

Keiner macht sich da was vor: Vier große Energiekonzerne bestimmen den Strommarkt in Deutschland. Sie rechnen jährlich mit steigenden Milliardengewinnen, denn sie geben die sinkenden Preise am Energiemarkt nicht an ihre Kunden weiter. Nicht zu leugnen ist auch dies: Seit 2007 sind die Verbraucherpreise beim Strom um mehr als ein Viertel, auf heute 26 Cent pro Kilowattstunde im Durchschnitt, gestiegen. Für die Großverbraucher aber sind sie seit dem Jahr 2008 um 22 Prozent gesunken. Gerechtigkeit sieht anders aus.

Einen Spagat vollführt der bekennende Christ und einstige CDU-Mitglied, wenn er an verschiedenen Stellen seines Buches den Raubtierkapitalismus, den neoliberalen Gier-Kaptalismus, das Missmanagement zentraler Ressourcen wie Wasser, Böden, Waldbestände und Fischgründe angreift (u.a. S. 71), gleichzeitig aber an Einsicht und Vernunft appeliert. So schreibt er in Bezug auf die neuen Energieträger von einem neuen Humanismus des 21. Jahrhunderts, von einer dadurch zu erreichenden besseren Welt, vom ewigen Frieden und vom Wohlstand für alle, der allein durch die Energiewende nun möglich werde. An dieser Stelle möchte wohl der Autor nicht so recht glauben, dass den Kapitalmächtigen mit Appellen an die Vernunft nicht beizukommen sei: auch wenn sie auch hierbei Gewinne erzielen – es bleibt beim Klassenkonflikt zwischen Besitzenden und Ausgebeuteten. Einige Seiten weiter allerdings mahnt er, „dass das westliche Modell, das auf ewigen Wachstum und Ausbeutung der Naturressourcen setzt, niemals als weltweites Prinzip funktionieren kann.“ (S. 92)

Während Energieriesen schnelle Fortschritte hin zu erneuerbaren Energien ausbremsen, setzt Franz Alt auf das Volk, auf Genossenschaften, es gäbe „immer mehr kleine Stromer, die eine Energie-Revolution von unten vorantreiben.“ (S. 37) So gab es im Herbst 2012 in Deutschland bereits 138 Regionen, die bis 2020/2030 oder 2050 bei der Stromgewinnung komplett erneuerbar und autonom sein wollen. (S.36/37). Und was soll das kosten? Der Autor meint: Die weltweite Energiewende kostet bis 2030 etwa 100 Billionen Dollar, „ungefähr die Hälfte des Betrags, den wir ohne diese Wende allein für Brenstoffe, Kraftstoffe und Strom weltweit ausgeben müssten“. (S. 39) Er setzt noch einen drauf: Seit 2004 wurde eine Kilowattstunde Solarstrom um 70 Prozent preiswerter, das Erdöl aber um 200 Prozent teurer.

Das Verdienst des Franz Alt: Dies Buch ist gut und spannend zu lesen. Die Diktion ist klar, nicht „hochwissenschaftlich“ verkorkst, sondern auch für Otto Normalverbraucher verkraftbar und lesenswert. Der hohe Anspruch des Autors besteht in seinem moralischen Anliegen, durchsetzt mit knallharten Fakten.

DER GROSSE ABSCHIED von dem alten energiespendenden Feuer und die Besinnung auf erneuerbare Energien – Franz Alt bezeichnet diese Wendezeit als Reformation des 21. Jahrhunderts. Der Abschied von den alten Feuern - er kommt ohne Größe nicht aus. Es braucht eine Zeit, die heute mehr denn je „Riesen an Denkkraft, Leidenschaft und Charakter, an Vielseitigkeit und Gelehrsamkeit“ braucht, wie Friedrich Engels in der Einleitung zur „Dialektik der Natur“ einst die Reformationszeit von 1517 bis 1648 charakterisierte. (Karl Marx/ Friedrich Engels - Werke. (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 20. Berlin/DDR. 1962. »Dialektik der Natur«, S. 311-327.)

Erstveröffentlichung der Rezension in der Neuen Rheinischen Zeitung

Mehr über den Rezensenten: http://cleo-schreiber.blogspot.com


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RE: "Auf der Sonnenseite" - ein lesenswertes Buch von Franz Alt

#2 von BesserWessi0815 , 03.04.2013 22:30

Ein interessantes Thema!

Auch ohne ideologischen Einfluss von Karl Marx, Friedrich Engels & Co. ist das ein Thema der Zukunft.

Wurde das Buch bereits 1962 - also vor 50 Jahren - in Berlin verlegt
'bin etwas irritiert, weil E.ON erwähnt wurde aber erst in den letzten ~10 Jahren aus der Fusion der Düsseldorfer VEBA AG und der Münchner VIAG AG, die selbst ihre Ursprünge in der PreussenElectra hatten, hervorging.
VEBA und VIAG waren einst Volksaktien, die Streuung nach der Privatisierung war sehr groß und erfolgreich, ähnlich wie bei Volkswagen. Das waren noch echte VEB's der Bundesbürger, nicht nur auf dem Papier oder der Propaganda.
Bei der Deutschen Post, insbesondere Telekom, war das dann -Jahrzehnte später- ein Flopp.
Der technische Fortschritt und "der Markt" - die unsichtbare Hand, haben den Erstzeichnern der Telekom-Aktie ~90% Verlust beschert, bei Eon (Viag & Veba) bzw. RWE erfolgt der Niedergang 40 Jahre zeitverzögert.

Die Glaskugel des Autors von 1962 hat wohl nicht gelogen.... .


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RE: "Auf der Sonnenseite" - ein lesenswertes Buch von Franz Alt

#3 von Smithie23 , 05.04.2013 16:27

Wer die Telekom-Aktie aber seeehr lange gehalten hat und nicht gleich panisch reagiert hat, konnte sich aber zumindest über die Jahre über eine ordentliche Dividende freuen ... das sollte man nicht vergessen zu erwähnen !

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RE: "Auf der Sonnenseite" - ein lesenswertes Buch von Franz Alt

#4 von BesserWessi0815 , 06.04.2013 02:31

Zitat von Smithie23 im Beitrag #3
.... seeehr lange gehalten hat ...
... das stimmt: Ausdauer, Enthaltsamkeit und Genügsamkeit sind hier oberstes Gebot.
Hätte Jesus im Jahr 0013 nur einen einzigen Euro auf ein Sparkassenbuch zu 0,50% p.a. eingezahlt und bis 2013 gehalten - also recht lange - hätte Jesus jetzt 21.484,41€ (1,00€ * 1,005^2.000) auf dem Sparbuch.
Bei 2.000-Jahre Festgeld zu 1% sogar 439.286.205,05€ und gar bei 2% - der gewünschten Inflationsrate - nominal 158.614.732.760.377.000,00€

@Telekom-Aktionäre: ihr benötigt nur ein wenig Geduld.... .
... um 4013 werden Eure Aktien [vielleicht] auch bei 21.000€ stehen...


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RE: "Auf der Sonnenseite" - ein lesenswertes Buch von Franz Alt

#5 von Smithie23 , 06.04.2013 10:11

1996: 0,60 DM 1997: 1,20 DM 1998: 1,20 DM 1999: 0,62 € 2000: 0,62 € 2001: 0,37 € 2004: 0,62 € 2005: 0,72 € 2006: 0,72 € 2007: 0,78 € 2008: 0,78 € 2009: 0,78 € 2010: 0,70 € 2011: 0,70 €

Hört sich erstmal wenig an, aber Aktien sind ja nix für 1 oder 2 Jahre, sondern eher auf Jahrzehnte !! Derzeitiger Kurs 8,44 € ... angenommen es bleibt so und steuerliche Aspekte außer Acht gelassen, ergibt sich eine Rendite von mehr als 6 % !!!!


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RE: "Auf der Sonnenseite" - ein lesenswertes Buch von Franz Alt

#6 von Daneel , 06.04.2013 12:47

Kurs der Aktie am 1.6.1990:1,565 $

1 $ = 1,68 DM

4000 DM = 2376 $

1.6.1990 = 1518 Aktien (Währungsunion)
1992 2/3 Split = 2530 Aktien
1994 1/2 Split = 5060 Aktien
1996 1/2 Split = 10120 Aktien
1998 1/2 Split = 20240 Aktien
1999 1/2 Split = 40480 Aktien
18.02.2003 1/2 Split = 80960 Aktien

Kurswert 5.4.2013 (1 Aktie= 28,70 $) = 2323552 $ = 1788723,77 €

Dividendenzahlungen:
19.02.13 Dividende 0,17 EUR = 13763,20 €
13.11.12 Dividende 0,18 EUR = 14572,80 €
14.08.12 Dividende 0,16 EUR = 12953,60 €
15.05.12 Dividende 0,16 EUR = 12953,60 €
14.02.12 Dividende 0,15 EUR = 12144,00 €
15.11.11 Dividende 0,15 EUR = 12144,00 €
16.08.11 Dividende 0,11 EUR = 8905,60 €
17.05.11 Dividende 0,11 EUR = 8905,60 €
15.02.11 Dividende 0,12 EUR = 9715,20 €
16.11.10 Dividende 0,12 EUR = 9715,20 €
17.08.10 Dividende 0,10 EUR = 8096,00 €
18.05.10 Dividende 0,10 EUR = 8096,00 €
16.02.10 Dividende 0,10 EUR = 8096,00 €
17.11.09 Dividende 0,09 EUR = 7286,40 €
18.08.09 Dividende 0,09 EUR = 7286,40 €
19.05.09 Dividende 0,10 EUR = 8096,00 €
17.02.09 Dividende 0,10 EUR = 8096,00 €
18.11.08 Dividende 0,10 EUR = 8096,00 €
19.08.08 Dividende 0,07 EUR = 5667,20 €
13.05.08 Dividende 0,07 EUR = 5667,20 €
19.02.08 Dividende 0,07 EUR = 5667,20 €
13.11.07 Dividende 0,08 EUR = 6476,80 €
14.08.07 Dividende 0,07 EUR = 5667,20 €
15.05.07 Dividende 0,07 EUR = 5667,20 €
13.02.07 Dividende 0,08 EUR = 6476,80 €
14.11.06 Dividende 0,08 EUR = 6476,80 €
15.08.06 Dividende 0,07 EUR = 5667,20 €
15.05.06 Dividende 0,07 EUR = 5667,20 €
15.02.06 Dividende 0,08 EUR = 6476,80 €
15.11.05 Dividende 0,08 EUR = 6476,80 €
15.08.05 Dividende 0,06 EUR = 4857,60 €
16.05.05 Dividende 0,06 EUR = 4857,60 €
15.02.05 Dividende 0,06 EUR = 4857,60 €
15.11.04 Dividende 2,38 EUR = 192684,80 €
23.08.04 Dividende 0,07 EUR = 5667,20 €
15.10.03 Dividende 0,14 EUR = 11334,40 €
19.02.03 Dividende 0,07 EUR = 5667,20 €


PS: Es wird keine Gewähr übernommen, es gibt viele Rundungen, 20 % bzw. 25 % Kapitalertragssteuern + Soli wurden nicht rausgerechnet (Dividende!),es handelt sich um die Aktie MSFT 8-)

 
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RE: "Auf der Sonnenseite" - ein lesenswertes Buch von Franz Alt

#7 von delta , 19.05.2013 16:57

Das hier ist auch Lesenswert......

http://www.ndr.de/regional/offshore323.html


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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"Schwarzbuch Waffenhandel" / Jürgen Grässlin

#8 von henry77 , 05.06.2013 16:59

„Schwarzbuch Waffenhandel. Wie Deutschland am Krieg verdient“ / Jürgen Grässlin

Mord(s)geschäfte im Visier

Buchtipp von henry77

Ein Aufschrei! Erst Irak, Afghanistan, Libyen, Syrien, Mali – und bald auch noch Iran? „Neuerliche Kriege und Bürgerkriege, neuerliche Schlachten und Massaker, Exekutionen und weitere Menschenrechtsverletzungen schlimmster Art werden folgen, wenn die Weltgemeinschaft nicht endgültig handelt.“ Das steht geschrieben auf Seite 573 in dem soeben veröffentlichten Buch von Jürgen Grässlin mit dem Titel „Schwarzbuch Waffenhandel. Wie Deutschland am Krieg verdient“.

Jürgen Grässlin ist ein mutiger Publizist und ein Missionar. Wie es heißt, zählt er zu den profiliertesten Rüstungsgegnern Deutschlands. Er ist Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) und u.a. Sprecher der Kampagne „Aktion Aufschrei: Stoppt den Waffenhandel!“ Er ist Autor zahlreicher kritischer Sachbücher über Rüstungsexporte sowie Militär- und Wirtschaftspolitik. Er wurde mit dem »Aachener Friedenspreis« ausgezeichnet. Er ist ein Mann der gründlichen Recherche und der Tat. Auch der juristischen Auseindersetzung. Er spricht von erfolgreichen Kampagnen aus der Friedens-, Frauen, Menschenrechts- und Entwicklungsarbeit, aus Kirchen und Gewerkschaften und von solchen Aktivisten, die sich „gegen die Produktion und den Export besonders verwerflicher Waffensysteme – wie Landminen oder Streumunition – oder gegen den Waffenhandel als solchen“ wenden.

Im „Schwarzbuch“ liefert er sich erneut ein Duell mit der Macht, denn es geht um die Wurst. Um Profit und Ressourcen, weltweit. Und wenn es sein muss – mit Krieg und Mord und eiskalt einkalkulierten Toten, angeblicher „nationaler Interessen“ wegen. Ist da nicht ein „Empört Euch!“ angesagt? Wer sekundiert da Jürgen Grässlin und den immer zahlreicher werdenden Protestierenden? Wer wagt sich aus der Deckung und spuckt den Kriegsprofiteuren kräftig in die Suppe? Und das aus allen friedlichen Kanonen? Gleich zwei weitere Attacken gab es jüngst im Monat Mai gegen Wirtschaftsbosse und deren politische Handlanger. Da nahmen das ZDF mit seinem Beitrag „Tödliche Deals“ die Schuldigen an weltweiten Morden und Kriegen unerbittlich aufs Korn. Und auf dem Marktplatz in Friedrichshagen schmetterten am 27. Mai dreitausend empörte Widerständler dem Flughafendesaster, der Verschleuderung von Steuergeldern, dem unzumutbaren Fluglärm von 22 bis 06 Uhr ihr Nein entgegen. Es war die hundertste Montagsdemo!! Die Helden der Bürgerinitiativen von Berlin und Brandenburg proben den Aufstand.

Sie erweisen sich ebenso wie Tausende andere als Sekundanten des Autors Grässlin für eine bessere Welt. Er fährt mit über 600 Seiten argumentativ und polemisch einer Elite, die sich dem totbringenden Rüstungsexport verschrieben hat, in die Parade. Das friedliche Waffenarsenal der Publizistik im Hocheinsatz kontra dem Arsenal der Tötungsmaschinerie. Ein weitgehend totgeschwiegenes Thema, fährt dieses Mordgeschäft doch unerhörte Profite ein, ungeachtet der Tatsache, dass mit deutschen Waffen gemordet und gelyncht wird, Demonstranten niedergeschossen werden. Von Ethik und Moral keine Spur. Einen ganzen Sack von brisanten Daten und Dokumenten schüttet der Autor vor den Lesern aus, dazu 20 Täterprofile und 23 Infokästen. So erhalten die Opfer eine Stimme und die Täter „Namen und Gesicht“, wie er schreibt.

Jürgen Grässlin verweist auf den Seiten 22 und 23 auf die Potsdamer Konferenz, die vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 stattfand. Dort wurde u.a. die völlige Abrüstung und Entmilitarisierung Deutschlands und die Ausschaltung der gesamten deutschen Kriegsproduktion beschlossen. Sowohl in der Präambel des Grundgesetzes als auch im Artikel 26 sei die Friedenssicherung „festgeschrieben“, die Führung eines Angriffskrieges für „verfassungswidrig“ erklärt und „Zur Kriegführung bestimmte Waffen dürfen nur mit Genehmigung der Bundesregierung hergestellt, befördert und in Verkehr gebracht werden“.

Doch Wort und Tat klafften auseinander. „Zur Remilitarisierung Deutschlands gehörte neben einer eigenen Armee auch der Wiederaufbau einer eigenständigen Rüstungsindustrie.“ (S. 24) Vor allem die USA habe Interesse an der deutschen Wiederbewaffnung gezeigt, was die Adenauer-Regierung weidlich zu nutzen wusste. „Die Gespenster der Vergangenheit kehrten in neuem Gewand zurück“, so Jürgen Grässlin. Nicht zu vergessen: Erwiesenermaßen mit Unterstützung alter Nazikader!

Jürgen Grässlin lässt keinen Zweifel daran: Rüstungsexporte müssen generell verboten werden. Und wenn sie schon praktiziert werden, unterliegen sie laut Grundgesetz und vielmals überarbeiteter politischer Grundsätze strengen Auflagen. So darf nicht in Staaten und Länder exportiert werden, die Menschenrecht verletzende Handlungen praktizieren. Verwiesen wird zum Beispiel auf Seite 34 mit den im Jahre 1971 beschlossenen „Politischen Grundsätzen“ auf den Willen der jeweiligen Bundesregierungen, „Rüstungsexporte nach eigenen politischen Vorstellungen zu gestalten“. Vom Export deutscher Kriegswaffen, so die Grundsätze wenig später ergänzend, wurden grundsätzlich Spannungsgebiete ausgeschlossen, „wenn eine Störung des friedlichen Zusammenlebens der Völker oder eine erhebliche Störung der auswärtigen Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland zu befürchten“ war. (S. 36) Trotz dieser Beschränkungen muß der Autor immer wieder aufs Neue feststellen: Die Wirklichkeit sieht anders aus. Kriegswaffen würden sehr wohl an Staaten ausserhalb des atlantischen Bündnisses, in Spannungsgebiete sowie in Länder der Dritten Welt „grenzenlos“ geliefert. (S. 36)

Der Publizist blickt mit einer unglaublichen Akribie hinter die Kulissen der Viereinigkeit Politik, Konzerne, Banken und Bundeswehr. Sie alle ziehen an einem Strang wenn es darum geht, nicht nur Profite zu sichern, sondern ihre politische und ökonomische Vormachtstellung in Europa und in der Welt weiter auszubauen. An vorderster Front der Waffenfabrikanten, so der Autor, stehen u.a. Eurofighter Jagflugzeug GmbH, Heckler&Koch, EADS, Krauss-Maffei Wegmann, MTU Friedrichshafen, Rheinmetall Defence, Daimler AG und Daimler Trucks North America. Nehme man nur Heckler&Koch unter die Lupe. Dieser Konzern unterhält enge Beziehungen nach Saudi-Arabien, denn die feudale Golfdiktatur habe die Erlaubnis erhalten, deutsche Sturmgewehre in Lizenz selbst zu produzieren. Man verweist auf die massiven Menschenrechtsverletzungen, die das Regim in Riad verantwortet, vor allem auf die blutige Unterdrückung der schiitischen Minderheit im Osten des Landes. 2012 habe Berlin „Kleinwaffen“-Exporten im Wert von über 76 Millionen Euro zugestimmt. Kleinwaffen sind u.a. Pistolen, Maschinenpistolen und Sturmgewehre. Experte nennen sie die „Massenvernichtungswaffen des 21. Jahrhunderts“.

Saudi-Arabien sei seit jeher ein Verbündeter im Kampf gegen Terror und al-Qaida, Kritik an völkerrechtswidrige Militäraktionen würde – falls überhaupt – nur zurückhaltend vorgebracht, und Schwarz-Gelb warf jegliche Bedenken über Bord und steigerte die Ausfuhr von Waffen 2010 auf ein einmaliges Rekordniveau. (S. 138) Schließlich verkamen die „Politischen Grundsätze“ in der Ära Merkel/Steinmeier endgültig zur Makulatur. (S. 107) Es sei besonders verwerflich, wenn z. B. Rot-Grün die Aufrüstung des Regimes in Riad betrieb. So stiegen der Wert der Waffenexportgenehmigungen durch die Bundesregierung und nachgeordneter Kontrollbehörden von 51,1 Mio. DM (1999) auf 72,8 Mio. DM (2000). Ganz legal wanderten Teile für Gewehre und Karabiner, Schießanlagen, Herstellungsausrüstung für Teile von Maschinenpistolen und automatischen Gewehren, für Munition für Haubitzen und Teile für Kampfflugzeuge nach Saud-Arabien. (S. 81) Nach siebenjähriger Regierungszeit habe der Waffenexport einen Umfang von rund 8,3 Mrd. US-Dollar betragen – ein Fiasko. (S. 92)

Als klassische Kriegsprofiteure bezeichnet Jürgen Grässlin die Rüstungskonzerne und Zulieferbetriebe. In der Ära der christlich-sozialen und dem ersten Jahr der christlich-liberalen Koalition von 2005 bis 2010 lieferten allein die „sechs führenden Rüstungskonzerne Deutschlands (mit MTU Aero Engiges) Kriegswaffen im Gesamtwert von 127,71 Mrd. US-Dollar an NATO-Staaten, NATO-assoziierte Länder und Drittländer, darunter zahlreiche kriegführende und die Menschenrechte missachtende Staaten“. (S. 224)

Wer entscheidet letztendlich über Waffenlieferungen? Das ist der Bundessicherheitsrat – aber weitgehend hinter verschlossenen Türen. Bescheinigt wird den Bundesregierungen seit Mitte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts eine desaströse Gesamtbilanz. CDU/CSU, SPD und FDP etablierten Deutschland an dritter Stelle der Weltwaffenexporteure nach den USA und Rußland. Treffgenau die folgende Feststellung, auch hinsichtlich kommender Wahlen: „Dabei spielte es letztlich keine Rolle, welche Koalition aus den vier Altparteien die Regierungsgewalt innehielt.“ (S. 66)

Dass Konzerne und Banken vom Geschäft profitieren ist ja nicht neu. Weniger im Blickpunkt stehen die Mittel des Lobbyismus, bei dem, so der Autor, durch persönliche Kontakte der personelle „Austausch zwischen Industrie und Amtsseite“ für eine „enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit“ zu sorgen habe. (S. 192) Wörtlich dazu auf Seite 193: Laut Recherchen des Magazins stand fest, dass „die Waffenfirma Heckler&Koch aus Oberndorf am Necktar 20 000 DM für die Parteikasse der FDP gespendet habe, nachdem das Unternehmen im (…) Wirtschaftsministerium um die Genehmigung für den Export von Gewehrteilen für eine Waffenfabrik, ebenfalls in Saudi-Arabien, eingekommen war“. (S. 193)

Entlarvend wirken jene Textstellen, die sich mit der vielfachen Schönfärberei, den Verhüllungen der Geschäftsbeziehungen, den Tricks in der Wortwahl und den Vertuschungen hinsichtlich der Motivation befassen. Statt Krieg sagt man zum Beispiel „Stabilisierungseinsätze“. Da müssen, und das betont der Autor mehrfach, Scheinargumente herhalten, zuallererst das der Arbeitsplätze, wobei der Rüstungsexport nur 0,12 Prozent zum Gesamtexport beiträgt. (S. 16) Noch schlimmer wird es, wenn die Denkweisen und Beweggründe der Rüstungsprofiteure ans Tageslicht kommen und so die Täter bloßstellen und deren wahre „humane“ Absichten im „Interesse der Sicherung des Friedens“ offenbaren. Man schlägt förmlich die Hände über dem Kopf zusammen, wenn man beispielsweise solche Aussagen liest: Den Eurofighter betreffend misst der „Referent im Führungsstab der Luftwaffe dem mehrrollenfähigen Kampfflugzeug eine entscheidende Rolle in kommenden Kriegen zu“. (S. 234) Und an anderer Stelle: „Für zukünftige Luftkriege sei der neue Militärtransporter in den Spannungsgebieten des Nahen und Mittleren Ostens“ vorzüglich geeignet, so das Königshaus in Riad. (S. 245) Erschreckender geht es nicht. Da beschreibt ein Wolfgang Dürr vom EADS Astrium die Bedeutung „der Raumfahrt für den Einsatz im Krieg. (…) Da die Zeit nationaler Kriege weitgehend vorbei sei, müssten diese Systeme international kooperationsfähig sein. (…) Kriege sollen vom Weltraum aus geführt und gewonnen werden“. (S. 258/259)

Eines der wichtigsten Motive für Waffengeschäfte äußert der Mitbegründer der Angolanischen Antiimperialistischen Menschenrechtsinitiative Matondo, den Jürgen Grässlin so zitiert: Letztlich gehe es auch für Deutschland „um Ressourcen und Rohstoffe“, so Matondo. Deutschland wolle sich „den militärischen Einfluss und damit den Zugang zu den Rohstoffen (…) sichern, wie auch die Handelswege für Öl und Gase“.

Ein Aufschrei müsste umgehen. Mehren sich die Tendenzen zu gewaltsamen Konfliktlösungen? Wie ist der wahnsinnige Rüstungswettlauf, der zum Kriege drängt, zu stoppen? Das Fazit des Autors sieht so aus: „Diese Faktenlage verweist auf eine der unbequemsten Wahrheiten des 20. und 21. Jahrhunderts: Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union – des Friedensnobelpreisträgers 2012 – und der UNO (…) haben mit ihrer Lieferung von Kriegswaffen und Rüstungsgütern an Aggressoren und Kriegstreiber, Despoten und Diktatoren weltweit Kriege und Bürgerkriege ermöglicht.“ Deshalb stelle sich die Frage: Wie kann der Teufelskreislauf von Waffenproduktion, -export und –einsatz durchbrochen werden? (S. 575)


Das ist die Frage aller Fragen. Immerhin: Der Autor hat die Rüstungsindustrie im Fokus. Sie ist ein - wenn auch der aggressivste – Teil einer von Intrigen und Arroganz strotzenden Industriedynastie. Das wird man nicht vergessen dürfen. Illusionäre Vernunft-Anmahnungen greifen da wohl zu kurz. Auch nicht ein Austausch von Verantwortlichen und Schuldigen. Die Rüstungsgegner, die auf dem Marktplatz Friedrichshagen gegen die Wirtschaftsbosse demonstrierenden und tausende andere Bürger, die sich eine andere Wirtschaftsordnung vorstellen können, mögen ihre Kräfte bündeln, denn Einzelkämpfer haben keine Chance. Das ist das Fazit aus dieser Super-Kampfschrift gegen die Allmacht des Kapitals. Solange die Mord(s)brüder das Sagen haben, müssen sie im Visier bleiben. Das friedliche Duell mit den Waffen, die der Kultur zu Gebote stehen, möge nicht im Gegenfeuer der bürgerlichen Medien untergehen. Empört Euch! ruft der Autor. Was tun? fragt er. Vielleicht ein ordentliches Dacapo? Land und Staat in die Hände des Volkes? Ziviler Ungehorsam? Es geht nicht nur um den Aufschrei, sondern auch um`s Tun, so die Bürgerwehr im Südosten Berlins zum Beispiel gegen die Müggelflugroute. Denn: „Wer den Profit über Menschenleben stellt, macht sich moralisch und ethnisch mitschuldig am massenhaften Tod unschuldiger Menschen“. (S. 552) Das Schwarzbuch von Jürgen Grässlin ist ein Buch der Superlative, das zum Nachdenken anregen sollte. Ein Glücksfall für den Widerstand, denn der Duellierende benötigt Sekundanten.

Jürgen Grässlin: „Schwarzbuch Waffenhandel. Wie Deutschland am Krieg verdient“ Taschenbuch: 624 Seiten, Verlag: Heyne Verlag (13. Mai 2013), Sprache: Deutsch, ISBN-10: 3453602374, ISBN-13: 978-3453602373

Erstveröffentlichung der Rezension in der Neuen Rheinischen Zeitung
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=19007

Mehr über den Rezensenten: http://cleo-schreiber.blogspot.com


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"Zwischen Start und Landung" - von Eckhard Lange

#9 von henry77 , 18.07.2013 13:00

Der Herr der Lüfte

Buchtipp von henry77


Zum Autor: Geboren 1936, beendete Eckhard Lange nach 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone in Steinhöfel / Kreis Angermünde die Grundschule, erlernte den Beruf des Landmaschinenschlossers, meldete sich zur Kasernierten Volkspolizei, wurde Segelflieger und ehrenamtlicher Fluglehrer, arbeitete später bei INTERFLUG als Flugzeugmechaniker und Meister und wurde sogar - trotz äußerer und innerer Widersprüche - „Held der Arbeit“. Eckhard Lange hat zwei Töchter und zwei Enkelinnen und hat es schließlich bis nach Namibia geschafft.

Zum Buch: Was kann einem Jugendlichen besseres passieren als dies: Er erwischt eine solide Ausbildung, später sogar einen festen Arbeitsplatz. Wenn er dies noch verknüpfen kann mit einem Wunschberuf, vielleicht sogar mit seinem Hobby, dann sind schon mal etliche Glückswürfel gefallen. Wer schüttelt da den Kopf und stöhnt, da gäbe es wenig Chancen?

Nicht so ein Siebzehnjähriger. Der hatte einst hochfliegende Pläne. Damals zu DDR-Zeiten! Er heißt Eckhard Lange. Heute ist er weit über siebzig. Er hat aufgeschrieben, wie er die Chancen in der neuen Gesellschaftsordnung genutzt hat. Sein Buch nennt er „Zwischen Start und Landung“. Es ist sein Lebensbericht. Ein doppeldeutiger Titel - für Jung und Alt gleichermaßen hochinteressant: Keine Sorgen, ordentlich und solide ausgebildet zu werden. Keine Bange, einen Arbeitsplatz zu bekommen. Keinen großen Geldbeutel, um schon als Jugendlicher in die Segelfliegerei – seinem ersehnten Steckenpferd – einzusteigen.

Was er dem geneigten Leser präsentiert, das ist nicht nur sein Interesse für die Flugtechnik, nein, das ist auch ein Stück Alltag der DDR. Was dazugehörte: Viel Enthusiasmus, viel Schweiß und Fleiß – verbunden mit so manchen persönlichen Opfern – sowie Charakterstärke, um sich durchbeißen und behaupten zu können. Ob als ehrenamtlicher Segelfluglehrer oder auch als Mitarbeiter bei INTERFLUG, sozusagen im weiten Vorfeld des heutigen Desaster-Großflughafens Schönefeld. Der Alltag vor und während der Wende – ganz aus persönlicher Sicht. Gespickt mit interessanten und lebendig geschilderten Episoden und Eindrücken. Er hilft, Pannen im Betriebsgefüge zu meistern, er wird von seiner Brigade anerkannt, er empfindet Freude und Stolz, erlebt eine gute Kameradschaft zwischen den Arbeitskollegen. Bis eben das Ende der DDR eingeläutet wird. Auch diese bittere Pille schluckt er, der Arbeiter.

Auf 174 Seiten – mit zahlreichen Fotos und Dokumenten illustriert – , erfährt der Leser in diesem Buch den Aufstieg des Eckhard Lange zu einem sinnerfüllten Leben. In diesem authentischen Lebensbericht, aufgeschrieben als Ghostwriter von mir – schildert er, wie er in den Aufwind der neuen Gesellschaft kam, seine Möglichkeiten nutzte und seine verantwortungsvollen Aufgaben mit Bravour meisterte. Wie er, der Flugzeugmechaniker und Segelflieger, nach 1989 im Zenit seines Lebens in Afrika das goldene Segelfliegerabzeichen mit drei Diamanten absolvierte. Wie er, der Fluglehrer, auch heute noch seine Erfahrungen an die Jüngeren weitergibt.

Im Detail: Eine Anzeige in der Zeitung, viele Jahre nach der Wende: Das weltbeste Segelflugzentrum in Namibia sucht einen Werkstattleiter und Motorenwart. Der erfahrene Segelfluglehrer schickt sofort eine Bewerbung nach Afrika. Bevor er Antwort erhält, erinnert er sich seiner Kindheit in Pommern. Er, der neunjährige Eckhard, Sohn eines Landbäckers in Uchtdorf (heute Lisie Pole in Polen) trotzt dem Vater. Er will nicht in dessen Fußstapfen treten. Er will nicht backen, nicht Kühe hüten. Was Technisches soll es sein. Verfolgt mit staunenden Blicken die Flugzeuge, die in diesen End-Kriegszeiten des Jahres 1944 über dem Dorf dahinjagen. Ja, er will später mal fliegen, ebenso wie die da oben. Seine Träume sind hochfliegend in einer Zeit, in der es ums Überleben geht. Sein Vater warnt ihn: „Das ist nichts für dich, bleib auf dem Boden!“ Doch der Trotz in dem Jungen ist nicht totzukriegen.

Endlich die Befreiung. Nach der Flucht aus Pommern ein Neubeginn in der Sowjetischen Besatzungszone. Und nun will der Träumer endlich durchstarten. Wieder trotzt er dem Vater, als dieser ihn ermahnt, dieser Sozialismus würde sich nicht lange halten. Eckhard aber will selbst die Weichen für sein Leben stellen. Er erlernt den Beruf des Landmaschinenschlossers, hält aber weiter Ausschau nach weit oben. Die Kasernierte Volkspolizei, hört er, suche Leute, auch für die Flugausbildung. Er schmettert ihnen ein Nein entgegen, als Werber den jungen Mann an die Grenze schicken wollen. Da ist er wieder - sein Trotz.

Für Kenner der Segelfliegerei besonders spannend: Das Leewellenfliegen über dem Riesengebirge in der damaligen Volksrepublik Polen. Er berichtet – übrigens mit viel Witz und Humor – von seiner ersten großen Entscheidung, „Trapper oder Pilot“ zu werden, von einem „Agenten“ am Straßenrand, von einem Absturz eines Kameraden, von viel Geheimistuerei um den 13. August 1961 herum, von notwendigen Tüfteleien bei Arbeiten auf Flugplätzen, vom Bergwandern mit Freunden in Bulgarien, von einem „abgehauenen“ Segelflieger, von manchem Schwachsinn und von manchen Illusionen zur „Wendezeit“.
Sein Weg führte ihn nach oben: Nach zahlreichen Qualifizierungen als Fluglehrer und als Prüfer für Luftfahrtgeräte - landet er bei INTERFLUG. Als Mechaniker leistet er eine hervorragende Arbeit. Er erzählt in seinem Buch von Rissen in Triebwerken und wie er das Titanschweißen einführte und so dem Betrieb Millionen Mark der DDR einsparte. Wie er sich schließlich auf einem hohen Podest wiederfand und vom Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker als „Held der Arbeit“ geehrt wurde. Er und seine Kollegen fragten sich angesichts vieler Widersprüche in der Wirtschaftpolitik immer öfter: „Wie hell leuchtet unser Stern wirklich?“ Zur Wendezeit schildert er die vielerorts angetroffene Reg- und Sprachlosigkeit, aber auch die Freude, verbunden mit zahlreichen Illusionen bei vielen Betriebsleuten.

Die Rückschau auf das bisherige Leben wird unterbrochen mit dem positiven Bescheid aus Afrika und der nachfolgenden Schilderung der für ihn noch ungewohnten aber sehr interessanten Erlebnisse in der Wüste. Trotzdem hält der Erzähler Eckhard immer wieder inne und blickt zurück auf seinen nicht leichten aber ziestrebig verfolgten Lebensweg – eine Komposition, die aufgeht. Sie unterstreicht, wie wichtig es für ältere Menschen ist, gebraucht zu werden. Und sie verdeutlicht den hohen Wert des Namibiaaufenthaltes als einer der Höhepunkte im Leben dieses Meisters der Lüfte. Auch die Sprache in diesem Buch ist schön und hält die Neugier wach. Frank-Dieter Lemke vom Flieger-Club Strausberg resümierte zu diesem Buch: „Eckhard Lange gewährt uns mit seinen ehrlichen Erinnerungen nicht nur einen interessanten Einblick in ein Stück Luftfahrtsgeschichte der DDR, sondern auch in Entscheidungen bei schwierigen Situationen …“

Eckhard Lange: „Zwischen Start und Landung, Gelebt-gearbeitet-geflogen“, ein Lebensbericht, 168 Seiten, Preis: 17,50 Euro – Versandkostenfrei, Juli 2013, Druck und Verlag: dbusiness.de Digital Business and Printing Gmbh, Prenzlauer Allee 174, 10409 Berlin, E-Mail: info@copyhouse.de, www.copyhouse.de , Telefon: 030 44650342. Buchbestellungen bitte über die email Adresse info@copyhouse.de.

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(Der Ghostwriter und Rezensent für das Buch „Zwischen Start und Landung“, Harry Popow, (www.cleo-schreiber.blogspot.com ) veröffentlichte außerdem als ehemaliger Reporter und Redakteur der DDR Wochenzeitung „Volksarmee“ seinen autobiografischen Roman mit dem Titel „In die Stille gerettet. Persönliche Lebensbilder“. Engelsdorfer Verlag, Leipzig, 2010, 308 Seiten, 16 Euro, ISBN 978-3-86268-060-3)

Erstveröffentlichung in der Neuen Rheinischen Zeitung
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=19237


Leseprobe (Seite 29)
Trapper oder Pilot?

Walzwerk Finow. Ein Volkseigener Betrieb. Ich erinnere mich genau. Nach der Lehre als Maschinenschlosser bewarb ich mich in einem Werk, das total neu aufgebaut wurde. Damals brauchte ich keine Klimmzüge machen, wie die Heutigen, um als Junggeselle angenommen zu werden. Welch ein Unterschied zum Lehrlingsbetrieb in Angermünde. Riesige Werkhallen, riesige Kräne. Neue Maschinen, die vom Hersteller selbst aufgestellt wurden. Gabelstapler transportierten große Stahlplatten und Segmente, die von Hand nicht zu bewegen waren. Wir Gesellen gaben Hilfestellung. Sollten doch später völlig selbständig die Wartung und Instandhaltung übernehmen. Mich beeindruckte dieses neue Walzwerk, spürte, welche Kraft davon einmal ausgehen würde, und war richtig froh, dabei mitmischen zu können.


Wie das so ist – aller Anfang ist wirklich nicht leicht. Man sah zum Beispiel, was da noch alles fehlte, aber bereits im Entstehen war: Betriebsküche, Aufenthalts- und Frühstücksräume. Alles noch im Rohbau. Vor allem deshalb hat jeder seine Stullen mitgebracht. Ansonsten gab es in einer Kantine Bockwurst und Suppe. Für mich ungewohnter Schichtbetrieb. Nächste Sorge: Wo sollte ich schlafen? An Unterkünften für die Belegschaft war noch nicht zu denken. Hatte jedoch wieder einmal Glück: In Eberswalde nahm mich ein Schulfreund vom Dorf mit in seine Einraumwohnung zur Untermiete. Seine Wirtin hatte dem zugestimmt. Zum Walzwerk, das am anderen Ende der Stadt lag, fuhr ich mit dem Fahrrad eine dreiviertelstunde durch die Stadt, abends zurück. Auch in den Wintermonaten. Fiel todmüde ins Bett oder besuchte dann und wann mit meinem Kumpel das Kino. Die Wochenenden verbrachte ich zu Hause in Steinhöfel.

Später kam Nachtschichtbetrieb hinzu. Da wurde alles noch etwas komplizierter. Doch dem Flugwesen war ich noch keinen Schritt nähergekommen. Manche meinten, du spinnst, was willste denn bei den Fliegern, die es doch gar nicht so richtig gibt in der DDR. „Man hat es mir doch versprochen“, entgegnete ich. Aber glaubte ich noch daran? Ich bekam heraus, daß in der Nähe der Stadt ein Flugplatz lag. Auf dem starteten und landeten russische Flugzeuge. Aus der Nähe den Flugbetrieb zu betrachten kam nicht in Frage. Durftest ja nicht näher als fünf Kilometer ran, hatten wir herausgefunden. Doch im Werkgelände gab es einen Turm. Den bestiegen einige Neugierige und ich. Von dort aus ließ sich beobachten, wie Strahlflugzeuge, soviel konnten wir erkennen, rasant von der Startbahn abhoben. Das will ich auch, dachte ich. Und bekam neuen Auftrieb. Allerdings hätte ich diesen beinahe vermasselt. Durch jugendliche Neugier, durch Leichtsinn... Doch dazu später.

Nun war es soweit. Faßte den Entschluß: Jetzt gehst du zum Kreiskommando Angermünde. Meldest dich zur KVP. Freiwillig, das war mir wichtig. Freudig empfing man mich. „Pilot wollen sie werden? Hm? Und was ist mit Grenze?“ Ziemlich energisch verneinte ich ein weiteres Mal. Warum die das nur immer wieder versuchen, mich in eine andere Laufbahn zu drängen? Werden es wohl nötig haben. Doch nicht mit mir. Es bleibt dabei, ich will zu den Fliegern. Wieder ein Hm! „Na, dann gehen sie mal zum Arzt, werden sehen, was sich machen läßt.“ Die Ärztin untersuchte mich. Überaus genau und gründlich. Zu gründlich? Denn sie stellte fest, ich habe Schwierigkeiten, die richtigen Farben auf der medizinischen Farbprüftafel auseinanderzuhalten. Die Farbschwäche stellte ich bereits während der Schulzeit fest. Sie ist vererbbar. Cirka acht Prozent aller Männer und ein halbes Prozent aller Frauen sind davon betroffen. Später habe ich über vierzig Jahre lang bei den Flugmedizinischen Untersuchungen mit diesem Problem gekämpft: mal tauglich, mal bedingt tauglich, mal untauglich. Damit war für mich der Traum eines großen Piloten gestorben. Für den Segelflug würde es aber noch reichen, sagte man.

Beinahe hätte ich unmittelbar nach meinen Gesprächen im Kreiskommando alles, aber auch alles versaut. Denn es gab ein Vorkommnis, wie es offiziell hieß.
Es war im Januar 1956. Ein Arbeitskollege und ich hatten ein paar Tage Urlaub. Anschließend wollte ich im Walzwerk kündigen. Da hatten wir eine tolle Idee: Wir könnten doch mal zur „Grünen Woche“ nach Westberlin fahren. Haben zwar kein Geld, aber irgendwie werden wir das Ding schon schaukeln. Wir von Eberswalde los mit der Bahn und dann mit der S-Bahn weiter und nichts wie rüber Richtung Funkturm. Mein Staunen über die große Stadt Berlin fing schon in Pankow an. Die Häuser, der Verkehr, die vielen Leute. Ich als Dörfler mittendrin. Ein unbeschreibliches schönes und aufregendes Erlebnis. Dann aber am Funkturm. Bekam den Mund nicht mehr zu: Als Ostler hatten wir freien Eintritt. Bestaunte die tollen technischen Geräte. Uhren, Radios. Alles, was das Herz begehrte. Auch große Fotos von Kanada. Von Fallenstellern, von Bärenjagden. Prospekte machten uns an: Kommt herüber! Kommt nach Kanada! Dort könnt ihr auch jagen, wohnen, arbeiten. Im richtigen Urwald. Dazu Bilder von richtig hohen schneebedeckten Bergen. Ich hatte noch nie ein Gebirge gesehen. Das wars doch. Da ging mit einem die Phantasie durch. Plötzlich rief mein Kumpel einen recht übermütigen Satz: „Mensch, das wäre doch was, stell dir vor, wir in Kanada!“ Und schon sahen wir uns mit einem Gewehr im Urwald jagen und fischen, wie ich es in Klein-Steinhöfel gemacht hatte. War ja dort auch „Fallensteller“ und „Fischer“. Oh, diese verlockende Traumwelt im allzu weiten Kanada.

Wir sackten alle bunten und verlockenden Werbebroschüren, die wir greifen konnten. Auch politische. Ein Heft über die DDR habe ich zusammengerollt und in die Tasche gesteckt. Bis Bernau mit der S-Bahn ging alles gut. Keiner achtete auf uns Jugendliche. Wir waren gerade in den Zug nach Eberswalde gestiegen, da sahen wir schon die Männer vom Zugbegleitkommando. Mulmig wurde uns, ganz mulmig in der Magengegend. Eigentlich waren wir sogar naiv. Konnten uns nicht vorstellen, etwas sehr böses getan zu haben, nur weil wir im Westen waren. „Ihre Ausweise bitte!“ „Was haben sie denn da? Na, kommen sie mal mit.“ Langsam mußten wir uns durch den vollen Zug zu einem Abteil der Transportpolizei drängeln. Schön langsam. Ich zuerst, mein Kumpel hinter mir, der Uniformierte als dritter. Mensch, du hast ja noch die Eintrittskarte vom Funkturm, auf dem wir ebenfalls waren, dachte ich mit Schrecken, habe sie zwischen den Waggons weggeworfen. „Vorwärts, vorwärts!“, rief der hinter uns gehende Beamte. Nur eine Station bis Eberswalde. Endlich der Bahnhof. Wir landeten auf der Wache des Zugbegleitkommandos: „Na zeigen sie mal, was haben sie denn da...?“ Packten alle eingeklaubten „Schätze“ von der „Grünen Woche“ auf einen Tisch. „Wollten sie abhauen in den Westen?“ Wir: „Nein, nein, wir hatten nur Urlaub und wollten uns am Funkturm mal umsehen.“ Mein handfestes Argument: Ich werde zur KVP gehen, was soll ich da im Ausland? Das zog offenbar. Wir durften nach Hause gehen, die schönen Prospekte waren futsch.

Mein Schulfreund im Zimmer: „Mensch, pack deine Sachen, hau ab. Dich sperren die ein. Sehe zu, daß du wegkommst aus dem Osten!“ Bekam ich Angst? Schließlich hauten so viele ab, Bauern, Arbeiter, ganze Familien. So ungewöhnlich war das ja nicht. Hand aufs Herz: Ich habe nur paar Sekunden gebraucht zum Nachdenken. Dachte so bei mir: Nee, rübermachen, das willste ja gar nicht. Sehe keinen Sinn darin, was willste denn im Westen? Mein Weg war doch klar, ich wollte doch Pilot werden. Ob ich das drüben erreichen könnte, ist doch fraglich. Die sichere Zukunftsaussicht, die war mir schon sehr viel wert. Also blieb ich. Nicht so mein Arbeitskollege. Der packte im Handumdrehen seinen Koffer und verschwand auf Nimmerwiedersehen.

Ich schicke einen Blick voraus. Als ich wenig später bei den bewaffneten Kräften landete, schrieb mir dieser Arbeitskollege einen Brief. Aus dem Westen! Der erreichte mich aber nie. Er sorgte allerdings für Aufregung! Bei Vater in Steinhöfel und danach in meiner Dienststelle. Mußte zum Staatsanwalt. Mußte erklären, wie das alles mit dem Besuch der „Grünen Woche“ zusammenhängt. Ich staunte, was die alles bereits wußten. Hing meine Zukunft am seidenen Faden? Nein, ich wurde lediglich verwarnt. Seitdem hatte ich nie wieder Kontakt mit der anderen Seite. Wollte mit so einem Quatsch keinesfalls mehr anecken. Wozu auch? Das brachte nichts, absolut nichts. Hatte also „Freie Bahn“ für einen neuen Start ins Berufsleben. Ins Fliegerleben? Solche und ähnliche Gedanken kamen mir während des Fluges nach Afrika. Diesmal kein neuer Start in einen neuen Berufsabschnitt, sondern in die Sphäre meines Hobbys. Ausschließlich. Na, schauen wir mal...


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RE: "Zwischen Start und Landung" - von Eckhard Lange

#10 von fredastair , 18.07.2013 18:45

Interessante Details.

'Zugbegleitkommando' in Eberswalde. Ist 1956 in der DDR der Krieg ausgebrochen, daß da immer die Züge durch das Militär 'begleitet' wurden?

Und wenn man die "Grüne Woche" mit einem besuchte, der dann später getürmt war, mußte man zum "Staatsanwalt" und war erstaunt, was "die" alles bereits wußten. Hatten sich denn die Ostspitzel auch auf der Westberliner Landwirtschaftsausstellung 'Grüne Woche' herumgedrückt?

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RE: "Zwischen Start und Landung" - von Eckhard Lange

#11 von altberlin ( gelöscht ) , 18.07.2013 20:26

Zitat von fredastair im Beitrag #2


'Zugbegleitkommando' in Eberswalde. Ist 1956 in der DDR der Krieg ausgebrochen, daß da immer die Züge durch das Militär 'begleitet' wurden?



Schon mal was von Transportpolizei (damals in Unserer Republik, zu deinem besseren Verständnis) gehört ?
Da wurde auf Grund der recht offenen Grenzen (1956) auch in den Zügen kontrolliert. Schließlich "betrat" oder "verließ" man auf dem
Weg vom Ebw. nach Berlin das Gebiet der DDR.
Kontrolle also nicht nur auf der Straße, sondern auch auf der Schiene.

.Hapert wohl etwas mit den Geschichtskenntnissen ?


vorwärts immer, rückwärts nimmer
E.H.

altberlin
zuletzt bearbeitet 18.07.2013 20:28 | Top

"Hartz5. Ein Hartz IV-Roman" - von Peter Hetzler

#12 von henry77 , 07.08.2013 19:11

Der TROTZ der „Schwachen“

Buchtipp von henry77

Tu was dagegen, wenn du zeitweise nur von Brot und Tütensuppen leben musst. Wenn du in einer zum Teil vom Staat bezahlten Mietwohnung sitzt, alleine, langsam an einem Brötchen kaust, zu Mittag eine Kartoffel mit Salz bestreust und unendlich viele Bewerbungen schreibst, um wieder Anschluß ans Erwerbsleben zu finden. Wenn du Absagen bekommst die Menge, wenn du fühlst, du wirst nicht gebraucht, du bist in den Augen mancher Leute der letzte Dreck. Wenn von einem Leben in Würde keine Rede mehr sein kann. Unmerklich verfällst du in Lethargie. Sich gehen lassen. Nichts tun. Böse werden. Faul auf dem Bett liegen. „Auch die sozialen Kontakte“ gehen verloren. „Hartz IV als Entsozialisierungs- und Vereinzelungs-Maschine,“ so Peter Hetzler in seinem Roman „Hartz 5“ auf Seite 20.

Der 1955 geborene Autor ist freier Journalist und Mitarbeiter einer südhessischen Erwerbsloseninitiative. Er kennt das Milieu der Erwerbslosen aus eigenem Erleben. Und will sich auch mit dem Buch gegen unhaltbare Zustände wehren. Er versuchte es. Er bot das Buch manchen Verlagen zum Druck an. Doch – wie mitunter üblich - schweigende Antworten. Umso mehr freut es die online-Redaktion der Neuen Rheinischen Zeitung und den Rezensenten, die im Erwerbslosenmilieu angesiedelten lebendigen Berichte auf den 153 Seiten, tatsächliche und fiktive, den Lesern wenigstens auf diesem Wege ans Herz zu legen.

Sich gehen lassen, sich nicht wehren, wenn man im Recht ist? Nicht so SanSan. Das ist die Hauptgestalt in diesem Roman. Sie hatte, schreibt der Autor auf Seite 13, nach der Mittleren Reife 26 Jahre als Friseurin gearbeitet. Wegen einer Allergie gegen Haarfärbemittel musste sie aufhören, war fünf Monate arbeitslos und bekam eine Umschulung als Online-Redaktionsassistentin. Die Portale, die sie mit Textbeiträgen fütterte, fusionierten mit anderen. Mehr Texter drängten auf den Markt. Die Folge: Aufstocken der Einnahmen durch Hartz IV, bis schließlich nur diese Quelle übrigblieb. „Das war nicht ihre Schuld, aber alle taten so, als ob.“

Frau Sandra Sanders, wie sie sich nennt, stattet der Autor mit nicht alltäglichen Charakereigenschaften aus. Sie ist stark, lässt sich nicht unterkriegen, ist intelligent, kniet sich rein in Gesetze und Bestimmungen, druckt gemeinsam mit den Gleichgesinnten in der Erwerbslosengruppe Flugblätter mit dem provozierenden Satz, „Achtung: Das Füttern von Erwerbslosen ist verboten“ und verteilt sie mutig in einer spektakulären Aktion, hilft anderen Erwerbslosen, sich gegen Unrecht zu wehren. Hervorzuheben ist die feinsinnige und warmherzige Art, wie Peter Hetzler die Mitglieder der Gruppe charakterisiert.

SanSan erhielt fortan – das kennen leider viele – vom Jobcenter 382 Euro Arbeitslosengeld, außerdem zahlte es Krankengeld und Miete. Das Problem: Ihre Eineinhalbzimmerwohnung kostete 385 Euro, angemessen sei aber nur eine Wohnung für 320 Euro. Also Wohnungssuche. Doch sie erwies sich als ein Schuss ins Leere. Man rümpft halt die Nase, wenn man von einem Arbeitslosen hört. Schließlich bekam sie Anspruch auf eine Sozialwohnung. Allerdings standen 431 Personen auf der Warteliste. SanSan gab auf. Bezahlte die 65 Euro Differenz vom Arbeitslosengeld. Blieben zum „Leben“ pro Monat noch 317 Euro. Davon gingen die Gebühren für Strom, Telefon, Internet und andere Festkosten ab. Doch dann klingelte es plötzlich an ihrer Wohnungstür...

Damit beginnt der Autor seinen Roman - mit dem unerwarteten Besuch eines „Sozial-Detektivs“ und seiner Begleiterin vom Jobcenter. Man wolle Sozialbetrug aufdecken, sagte der Mann. Er wühlt in Schränken und im Kühlschrank, findet Langnese-Honig, Eier von freilaufenden Hühnern, Litschi- und Pitahayafrüchte. Von welchem Geld sie denn diese teuren Sachen kaufe, wollte der Schnüffler wissen. SanSan verweist empört auf Garten-und geschenkte Produkte und bittet den Ordnungshüter, die Wohnung zu verlassen.

So geht das nicht, sagt der Kontrolleur und weist seine Kollegin an: „Notieren Sie: Frau Sanders wird aufgefordert, ihrem Fallmanager eine Liste mit allen im vergangenen Monat geschenkt bekommenen Lebensmitteln aufzustellen.“ Eine Woche später. Ein Brief vom Fallmanager. Da sie keine Liste angelegt habe, werden ihr im kommenden Monat 70 Euro vom Arbeitslosengeld einbehalten... Blieb also von den 140 Euro, die für die Ernährung vorgesehen waren, nur noch die Hälfte. Da brauchte man morgens doch gar nicht mehr aufzustehen. (S. 14) Bei der Tafel für einen Euro einkaufen ginge ebenfalls nicht, denn einer Frau wurde bereits das Arbeitslosengeld mit der Begründung gekürzt, „dass sie bei der Tafel einkaufe“. (S. 19)

Der Trotz in ihr bäumt sich auf. SanSan informiert die Erwerbsloseninitiative, die sich „Hartz5“ nennt und sich jeden Dienstagabend trifft. Man solidarisiert sich mit ihr, zumal es bereits ähnliche Fälle im Kreis gibt, und die Mitstreiter raten ihr, die Sache öffentlich zu machen und schlagen eine Demonstration vor. SanSan lehnt ab: „Ich will diese Schweinerei stoppen, und zwar gleich und jetzt. Wir brauchen etwas mit Sofortwirkung“.(S. 17) Einer der Gruppenmitglieder witzelt: Am Ende bestimmen sie noch, wie oft wir die Klospülung betätigen dürfen.

Der Hartz 5 – Gruppe gelingt es mit unermüdlichem Fleiß, mit Tricks und akribischen Recherchen im Internet so manche ungehobelten Dinge der Behörden aufzudecken. Es gehe u.a. um die Phrase, man solle sich eine billigere Wohnung suchen. (Nach Recherchen der SanSan im Internet stünden in den letzten zwei Monaten von insgesamt 752 inserierten Wohnungsangeboten für Erwerbslose nur siebzehn zur Verfügung – für insgesamt 1600 Hartz IV-Haushalte!!! „Jeder vierte Hartz IV-Haushalt im Kreis zahlt damit drauf“. (S. 92) Ins Visier nehmen die ruhelosen Erwerbslosen unzumutbare Jobangebote, so zum Beispiel einen Hausmeisterposten für einen Euro die Stunde. Scharf gehen sie ins Gericht mit einer Zeitarbeitsfirma, die „vom Jobcenter Geld dafür bekommt,“dass sie ausbildet. „Für jeden, den diese Zeitarbeitsfirma qualifiziert, bekommt sie 650 Euro pro Monat vom Jobcenter“ und nochmals 28 Euro pro Stunde und Arbeitskraft. Damit verdiene die Firma an jedem gut 4100 Euro im Monat netto. Bei zwölf Leuten seien das rund 50.000. (S. 63) Das heißt, die Zeitarbeitsfirma kassiere doppelt. Im Fokus auch deren sieben Wochen Praktikum für Erwerbslose, wo nur vier erlaubt sind. Eine Entdeckung per online: Dabei würden auch Schmiergelder fließen. „Die Schweinerei“, so Peter Hetzler, „war nicht das Schmiergeld. Das war nur Beiwerk. Die Schweinerei war, dass bundesweit mehr als eine halbe Million Erwerbslose in solchen Maßnahmen verpulvert wurden.“ (S. 122) Eine schier endlose Kette von Verstößen nimmt die Erwerbsloseninitiative aufs Korn und eckt an und kämpft und kämpft...

Über kleine Erfolge des Widerstandes freuen sich die Hartz 5 – Leute ebenso wie die Leser. Einerseits werden die unbotmäßigen Forderungen nach Listen geschenkter Lebensmittel zurückgenommen und das abverlangte Geld zurückerstattet, zwei Mitarbeiter der Behörden werden gefeuert, einem droht ein Strafverfahren. Andererseits sei man beim Problem der Erstattung von angemessenen Mieten für Erwerbslose nicht vorangekommen. (S. 153) Man verlange zum Beispiel eine Erhöhung der Mietobergrenzen um zwei Euro. Doch die Vertreter des „Gesetzes“ schütteln den Kopf: „Die Mietobergrenze für die Kunden des Jobcenters werden nach Recht und Gesetz festgelegt. Daran gibt es nichts zu deuten.“ (S. 115)

Bei Kommentaren zu Systemfragen lässt Peter Hetzler zumeist SanSan und die Mitglieder der Hartz5-Gruppe zu Wort kommen. So die Forderung nach einem Mindestlohn, (S. 35), die richtige Feststellung, dass Ein-Euro-Jobs reguläre Arbeitsplätze verdrängen, dass Artikel drei des Grundgesetzes für Erwerbslose außer Kraft gesetzt sei, in dem es heißt, alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Den Mitarbeitern der Jobcenter werden in bestimmten Fällen Unfähigkeit und Ahnungslosigkeit vorgeworfen. Auf die Mahnung eines Angestellten, beim Billigjob leiste man doch etwas für die Gesellschaft, dadurch bekomme man einen ganz anderen Status, kontert SanSan: „Ja, den eines braven Sklaven“. (S. 41)

Was tun, wenn man nicht ein noch aus weiß? Wenn man mit allzu kleinen Schritten nicht vorankommt? Wenn man nicht erhört wird? Wenn einem die Schulden über den Kopf wachsen? Wenn man genötigt ist, auf der Straße zu leben? Kopfschüttelnd wird der Leser dann die letzten Seiten dieses Roman-Protokolls verschlingen, bei denen der Autor Unglaubliches schildert. Nur soviel: Es handelt sich um keinen Dumme-Jungen-Streich...

Zuletzt fragt man sich ebenso wie SanSan: Weshalb zwingen sie einen, selbst um jede noch so kleine Selbstverständlichkeit zu kämpfen? Was war der Grund? Blödheit? Desinteresse? Schikane? Schlamperei oder Größenwahn? SanSan ist pfiffig genug, um sich selbst eine Antwort geben zu können: Arbeitslosigkeit und die unverschämte Kluft zwischen Reich und Arm - sind sie nicht systembedingt? Es liegt doch auf der Hand: Jeder ist sich selbst der Nächste – trotz zahlreicher sozialer Maßnahmen des Staates. Aufstieg oder Fall – du bist selbstbestimmt und letztendlich für dich allein verantwortlich. Und wer Kraft hat wie SanSan und ihre Mitstreiter, der trotzt den Unwägbarkeiten. Mit mehr oder weniger kleinen Erfolgen. Wer aber gar nicht aus dem Topp kommt, der bleibt halt auf der Strecke. So einfach ist das mit der Moral... „Hartz 5“ - ein notwendiger Roman des Autors, der in viele Hände gehört, um nicht den Boden unter den Füssen zu verlieren...

Peter Hetzler: „Hartz 5. Ein Hartz IV-Roman“, Taschenbuch, 153 Seiten, Verlag: Books on Demand; Auflage: 1 (26. April 2013), Paperback, 9,90 Euro, ISBN 978-3-7322-3790-6, BoD, E-Book: 5,49 Euro, ISBN 9783848282784

"Mehr Infos und eine Leseprobe gibt es auf der Website des Autors unter
http://www.peter-hetzler.net/hartz5/."

Erstveröffentlichung der Rezension in der Neuen Rheinischen Zeitung
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=19302

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henry77
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RE: "Hartz5. Ein Hartz IV-Roman" - von Peter Hetzler

#13 von delta , 08.08.2013 16:44

Es gab noch keine Wiedervereinigung und ich stand noch mitten im Erwerbsleben, als sich die ersten Voranzeichen einer späteren Hartz Entwicklungen abzeichneten.
Ich selbst musste erleben wie dumm schon damals der Arbeitnehmer war und wie dreist die Politik log und Wirtschaft und Arbeitgeber sich schadlos hielten am Arbeitnehmer.
all meine Vorahnungen und beochbachtungen teilte ich meinen Kollegen mit, aber sie waren taub und blind in vielerlei Hinsicht. Persönliche Erfahrungen machten das
ganze komplett, aber auch hier wollte niemand wirklich die Augen aufmachen. Sie scheuten die Auseinandersetzung mit den Problemen die bald auch ihr persönliches Problem
wurde. Man trat auch nicht der Gewerkschaft bei, man bekam ja auch so die gewerkschaftlich ausgehandelte Lohnerhöhung.....Die Gewerkschaften selbst verzettelten sich
ebenfalls in Bereiche die nichts mit dem täglichen Arbeitsleben zu tun hatten....ob das die Armut auf der Welt war, ob das schwule Privatleben war, oder ob ein Sack Reis
in China um fiel die Gewerkschaft suchte sich neue Felder und bemerkte nicht oder wollte es nicht bemerken, jedenfalls verlies sie das Feld der arbeitenden Bevölkerung.
Artfremde Probleme wurden immer mehr in den Vordergrund gerückt bis zum heutigen Zeitpunkt und der Arbeitnehmer lies es geschehen. Wann lernt der Arbeitnehmer endlich
seinen Arsch hoch zu nehmen und wie früher auf die Straße zu gehen, statt vom Rechner/Internet aus mit Chips und Bier in der Hand zu jammern über die Hartz Schweinereien.

Für läppische 159 Seiten werde ich keine 20 deutsche Mark auf den Tisch legen.
Kafkraftverlust in den letzten 10 Jahren min. 10 %
Rentenverlust bei vorzeitigen Eintritt 18 %
Null--Rentenerhöhungen die letzte Erhöhung läppische 0,25 %
Fiskus und Sozialabgaben liegen bei 51,6 %
dazu den Soli-Beitrag der zum Betrugs soli geworden ist.....und vieles mehr...also warum soll ich den Hartzler beweinen...
Weine nicht um deine Kinder, sondern um dich dich....


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: "Hartz5. Ein Hartz IV-Roman" - von Peter Hetzler

#14 von henry77 , 08.08.2013 17:42

Lieber delta, ja, das ist die Frage aller Fragen, wann lernt man den A... zu heben? Wenn ich allerdings in einem anderen Forum zum gleichen Thema von Leuten lese, dass ihnen das Thema sozusagen zu langweilig ist und die Rezi zu lang, statt inhaltlich überhaupt etwas wahrzunehmen, dann ist man schnell dabei zu resignieren. Aber es gibt sie, die Leute, die sich wenigsten einen Kopf machen. So wie Du. Ich wünsche Dir alles Gute, auch, wenn Du davon absolut nichts hast. Gruß von henry77


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RE: "Hartz5. Ein Hartz IV-Roman" - von Peter Hetzler

#15 von mutterheimat , 09.08.2013 18:48

Das ist bestimmt ein gutes Buch. Dennoch werde ich es nicht kaufen, selbst wenn ich es lesen wöllte und die Zeit und Muße dafür hätte. Einfach deshalb nicht, weil es nur noch Pantoffelhelden und Großschnauzen gibt, aber keine Männer/Frauen mehr, mit einem Ar... in der Hose, welche bereit sind, eimal Stiefel anzuziehen und die Nudelhölzer anzufassen, um draufzuhauen, so wie, einstmals, wir (vom Herbst ´89), welche nun nur noch auf die Rente, oder den Sarg warten. Armes Deutschland.


Wer sind die besten Fälscher der Welt, die Medien! Wer das alles glaubt, was alles so da drin steht und gesagt wird, (Presse, Rundfunk, Fernsehen, Internet), dem ist nicht zu helfen!

 
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