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RE: Arbeitsplätze

#91 von queeny , 08.06.2014 18:35

Autobau bedeutet auch Arbeitsplätze, Joe. Mein Autöle ist ein Mini-Van, wobei der Ausdruck etwas übertrieben ist. Vorher fuhr ich auch Stufenheck und war sehr zufrieden mit dem ollen Günther.


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RE: Arbeitsplätze

#92 von Smithie23 , 08.06.2014 19:39

Um das Thema hoffentlich wieder voranzubringen ...

Frau Nahles gibt sich stur - im positiven Sinne - und lässt bzgl. Ausnahmen beim Mindestlohn nicht mit sich verhandeln. Richtig So ! Viele Firmen haben jetzt angedroht keine Praktikanten mehr einzustellen - damit haben sie in meinen Augen gezeigt, wessen Geistes Kind die sind. Jetzt wollen sie keine kostenlosen Arbeitskräfte einstellen ... es soll aber auch Firmen geben, die bezahlen ihre Praktikanten.

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RE: Arbeitsplätze

#93 von altberlin ( gelöscht ) , 09.06.2014 11:28

Ja, da muß ich der Nahles zustimmen, jede Ausnahme ist ein Schritt, dieses geplante Gesetz irgendwie auszuhebeln.
Außerdem, Praktikanten für lau, eine Frechheit. Die müssen auch von irgendwas leben.
Leider zeigt sich hier das Gesicht der Gesellschaftsordnung, wo schon etwas ist, muß nochmehr dazu kommen.
Das Fußvolk kann ruhig etwas dazu beitragen.

Wann kommt jetzt wieder der Kommentar, der meine Meinung kritisiert ?



vorwärts immer, rückwärts nimmer
E.H.

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RE: Arbeitsplätze

#94 von delta , 09.06.2014 15:18

sei nicht so ungeduldig.....


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Arbeitsplätze

#95 von Buhli , 10.06.2014 16:06

Altberlin, Du hast aber auf Joe's Frage geantwortet. Er wollte von mir wissen, wozu Ausnahmen gut sind. Mit praktischer Demokratie, die ja angeblich durch Kompromisse erst lebt, lässt sich das aber nicht rechtfertigen. Gesetze auszuhebeln, trifft es auf den Punkt. Insofern macht die Frau das schon richtig. Keine Ausnahmen senkt auch mal ganz nebenbei das Streitpotenzial. Auweija, jetzt werden die Anwälte klagen, weil sie weniger zu tun bekommen. Die die wegen der Praktikanten rum heulen, kommen auch wieder runter. Wenn die wissen woran die sind, rechnen die auch noch mal nach. Ohne die Leute wäre es nämlich auch nicht gegangen. Die nicht zu bezahlen, war nur eine gute Gelegenheit. Nur nicht verrückt machen lassen.


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RE: Arbeitsplätze

#96 von Smithie23 , 10.06.2014 16:46

Ist doch einfach ein totales Armutszeugnis, wenn Unternehmen über den Mindestlohn schimpfen. damit geben sie im Grunde zu "wir wollen/können unsere Mitarbeiter nicht so bezahlen, dass sie davon leben können." Das zeigt für mich, dass diese Leute unfähig sind, ein Unternehmen zu führen. Wie war das wohl vor 30/40 Jahren in der BRD (in der DDR musste man sich ja nicht sorgen) ? Gab es in der Bonner Republik schon Millionen an Aufstockern oder konnte da Jeder so einigermaßen über die Runden kommen ?

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RE: Arbeitsplätze

#97 von Gogelmosch , 10.06.2014 17:02

Hier fehlt das DDR-System! Lehrling--> Jungfacharbeiter--> Facharbeiter--> Rentner-->
neue Lehrlinge. So war der Betrieb immer mit eigenen Leuten versorgt. Das Praktikum
wurde im Betrieb gemacht. Da gabs kein Klinkenputzen. Nach der Lehre und Praktikum
konnte man im Betrieb bleiben oder wechseln. Aber jeder Betrieb war "heiß" drauf,
seine Jungfacharbeiter zu behalten. Aber heute werden 20-jährige gesucht mit 40 Jahren
Berufserfahrung oder alte Knispel, die schon ihre zukünftige Einraumwohnung besichtigt
haben. Sowas geht nie und nimmer gut!


Wer sagt: „Hier herrscht Freiheit“, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht!

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RE: Arbeitsplätze

#98 von Smithie23 , 10.06.2014 17:46

Richtig ! Deshalb ist ja auch diese ChancenUNgleichheit so groß, weil man qualifizierte Leute haben will, die mit 20 schon 1 Jahr Auslandssemester haben und entsprechende Bildungswege beschritten haben. Sowas können sich eben meist nur Familien leisten, wo Pappa viel Kohle oder Vitamin B hat.

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RE: Arbeitsplätze

#99 von Buhli , 10.06.2014 18:42

Soweit mir bekannt ist, gab es auch im Unrechtsstaat eine Lohnuntergrenze. Konkrete Zahlen sind mir zwar nicht bekannt, aber die Wohlstandsuntergrenze lag immer noch höher als die der heutigen BRD. Obdachlosigkeit oder private Insolvenz kannte niemand. Da wurden selbst die Schüler während ihrer Ferienarbeit, angemessenen bezahlt. Die haben da wirklich nur "leichte" , also Hilfstätigkeiten gemacht. 1974 bekam ich für zwei Wochen Verpackungshelfer, 275,-M ausbezahlt. Das war für damalige Verhältnisse ordentlich. Ein Stundenlohn von 4,75 kam da eben raus. Auch für Schüler.


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RE: Arbeitsplätze

#100 von Smithie23 , 10.06.2014 18:54

Zumal es auch ein Phänomen des kapital. Klassenfeindes war, sich hoch zu verschulden und dann Privatinsolvenz anzumelden. Jetzt braucht aber keiner kommen mit "in der DDR gabs ja nüscht". Man hätte sich genau so gut verschulden können, wenn es Kredite für die entsprechenden Läden mit Westware gegeben hätte. Aber der Staat hatte kein Interesse daran, dass die Leute bankrott gehen.

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RE: Arbeitsplätze

#101 von Buhli , 10.06.2014 23:15

Jetzt mus nur noch jemand ein gutes Argument finden, um das Desinteresse des Staates an der Privatverschuldung, als was falsches darzustellen. Die ptokopfverschuldung der Bundesbürgerbürger, lag zum Zeitpunkt des Beitritts der DDR Bürger, etwa vier mal höher als das der DDR Bürger. Bestimmt weil die DDR nicht richtig wirtschaften konnte. Aber das hatten wir ja schon mal. Selbst Fakten sind nicht in der Lage Klischees und Vorurteile zu beseitigen. So ähnlich hat sich auch schon mal ein gewisser Herr Einstein geäußert.
Ging nicht heute durch die Medien, wieviel die Krankenhäuser an falschen Rechnungenden Staat kosten? 2 Milliarden sollen es sein. Mich wundert das nicht. Schließlich sollen sich KH auch rechnen. Privatwirtschaft eben. Das Geld muß ja irgendwie rankommen. Welches Know How hat in der DDR existiert um sowas zu verhindern? Ach ja, hier gibts ja Vertreter, die der Meinung sind DDR Know How ist im Moment nicht gefragt. Auf dem Gebiet haben sie sogar recht. Solches ist nichts für die Privat- und Vetternwirtschaft. Es wäre schade, wenn Ärtze vom Cayenne auf den Touareg umsteigen müssten


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RE: Arbeitsplätze

#102 von joesachse , 10.06.2014 23:42

Wenn ich Buhlis Verklärung der DDR-Realität so lese, sollte ich vielleicht doch Reporter eine Einladung senden, mal wieder vorbei zu schauen.
Ich glaube, Buhli wünscht sich eine DDR zurück, in der der Staat sich um alles kümmert: Verbot der Privatverschuldung, Verbot von Unternehmertum, staatlich festgelegt Löhne, Planwirtschaft, das Leben wird durch Verbote und Regeln bestimmt...
Der Einzelne ist dann nicht mehr für sein Leben selbst verantwortlich, sondern er muss sich nur in die staatlichen Leitplanken begeben, und ihm kann nichts mehr passieren. Überschreitet er die Leitplanken, kann dass allerdings böse enden, denn das verbietet ihm der Staat. Die Freiheit, in weiten Grenzen tun und lassen zu können, was jeder will, und auch sagen und schreiben zu können, was jeder will, diese Freiheit gibt es nicht ohne die persönliche Verantwortung jedes Einzelnen für sein Leben.


Jede Geschichte hat vier Seiten. Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich passiert ist.(Bruce Sterling)

 
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RE: Arbeitsplätze

#103 von queeny , 11.06.2014 01:32

Ich glaube nicht, dass die Privatverschuldung im Interesse des Staates ist, Buhli. Vielmehr ist es im Interesse der Banken, denn immense Zinsgewinne winken, die Banker selbst stecken satte Provisionen ein und schwatzen den Privatkunden Dinge auf, die keiner braucht. Z. B. Versicherungen, die keiner braucht.
Der Bankkunde selbst trägt die Schuld. Sein Augenmerk liegt im Moment nur auf dem Geld, dass er von den Banken will, um sich auf Pump etwas zu gönnen, da unterschreibt er alles was ihm vorgelegt wird. Davor wurde er ja mürbe gequatscht.


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RE: Arbeitsplätze

#104 von Smithie23 , 11.06.2014 02:40

Ich glaube keiner will die DDR zurück - aber es gibt bestimmte Symptome, die eben typisch BRD und typisch DDR sind. Eine Bank hat im Grunde auch kein Interesse daran, dass Jemand in die Privatinsolvenz geht, weil dann das Geld ausbleibt. Der Staat hat auch kein Interesse daran und der Bürger schon gar nicht. Trotzdem wird es den Menschen leicht gemacht und viele Menschen nehmen es bewusst in Kauf bzw. wollen sich verschulden. Ich sehs doch im Job - die Leute geben Geld aus, was sie nicht haben und drohen sogar mit Kontokündigung, wenn sie sich nicht weiter verschulden können. Das ist für mich irgendwie krank ! Selbst wenn man das Konto mit nem Zweistelligen Betrag überzieht ist das schon Verschuldung. Wie oft führe ich diese Diskussionen, wie man sich "als Bank so haben kann" wenn Buchungen storniert werden, weil der Kunde nicht für Kontodeckung sorgt. Ja Joe, insbesondere deine "fleißigen, redlichen, sparsamen" schwäbischen Mitbewohner gehören zu der Sorte. Wenn man dann korrekterweise auf die AGBs hinweist, bekomm ich an den Kopf geschmissen "glauben Sie, ich hab mir das durchgelesen!" Das zeigt für mich eindeutig, dass viele Menschen unfähig sind mit Geld umzugehen, noch Verträge abzuschließen. Ich gebe Dir Recht, JoeSachse, wenn du auf die Freiheit und die persönliche Verantwortung des Einzelnen pochst - es zeigt mir aber, dass ein Großteil der Menschen dazu aber nicht fähig ist.

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RE: Arbeitsplätze

#105 von Hansrudi , 11.06.2014 09:19

Die DDR zurück ?
Wann wacht ihr endlich auf und fordert die alte, soziale BRD zurück ? Denn in der DDR , in ihrer verschärften Ausführung ,leben wir ja , nur will dass eben keiner wahrhaben und zugeben .
Das System Stasi und das Kapital hat sich doch seit der Wendezeit sofort vertanden ! Oder glaubt ihr der Westen wäre alleine auf den ganzen Kontoll - und Überwachungswahn gekommen , den die Stasi dank neuester Technik/ Internet etc. hier perfektioniert hat !?

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