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RE: Die Ukraine im Fokus der NATO

#121 von glatzel , 09.04.2015 18:22

Zitat von Wega im Beitrag #119

Du kommst zu spät, der Russe hat schon gewonnen!



"Der Russe" hat wohl nicht gewonnen. Ich war vor drei Jahren von St. Petersburg nach Moskau auf einer Fluss-Kreuzfahrt. Schiff ist in der DDR in einer Werft an der Elbe gebaut worden, diese Schiffe werden noch heute massenweise in Russland eingesetzt. Die Landbevölkerung ist für westliche Begriffe unglaublich arm. Aber auch in Moskau, dort hat das Schiff in einer Gegend in Moskau an einem Industriehafen festgemacht, dort haben die Menschen in den umliegenden Wohnblocks, jene völlig versifft, marode und heruntergewirtschaftet, in Abfällen nach Verwertbarem gesucht.
Viele junge Leute wollen weg aus Russland. Männer werden in Russland nicht alt. Ein Viertel von ihnen stirbt vor dem 55. Lebensjahr.


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RE: Die Ukraine im Fokus der NATO

#122 von neokonservativer , 09.04.2015 19:12

Völlig korrekt diese Einschätzung.
Zum besseren Verständnis der Verhältnisse im heutigen Russland und warum es so ist wie es ist empfehle ich das Buch Die Tragödie eines Volkes von Orlando Figes.

 
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RE: Die Ukraine im Fokus der NATO

#123 von Hansrudi , 09.04.2015 20:37

Also werden drei Viertel der rusischen Männer über 55 Jahre alt - oder sind das diejenigen die ins Ausland gegangen sind ?

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RE: Die Ukraine im Fokus der NATO

#124 von Weinböhlaer , 09.04.2015 21:37

Zitat von delta im Beitrag #118
Da lachen doch die Hühner oder Russen...der Westen klappert nur mit den Gebiß und ist froh wenn der Russe nicht sein Gebiß zeigt.....

Merke...der Russe hat nichts zu verlieren, aber der Westen viel.....der Russe kann nur gewinnen.


Also @delta,
hier muß ich Dir beipflichten, wo Du recht hast.......da hast Du recht.


Sparen heißt hungern für die Erben....

 
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RE: Die Ukraine im Fokus der NATO

#125 von glatzel , 09.04.2015 21:46

Die hohe Sterblichkeit bei den russischen Männern hat natürlich in erster Linie mit dem Saufen zu tun. Aber auch mit der Gesundheitsversorgung stehts nicht zum Besten.
Bei der Fluss-Kreuzfahrt bestand das Service-Personal zu großem Teil aus russischen Studenten. Das war vor paar Jahren. Da sagten viele, sie wollen auswandern. Man muss wissen, in Russland gibts kein Bafög. Da müssen grundsätzlich die Eltern das Studium der Kinder finanzieren. Oder/und mit Jobben des Studenten.

Jetzt wollen auch viele von der Mittelschicht weg. Das wiegt schon schwer, denn eigentlich ist der Russe sehr heimatverwurzelt und liebt sein Vaterland.

http://www.dw.de/warum-die-mittelschicht...4sst/a-18177077

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RE: Die Ukraine im Fokus der NATO

#126 von glatzel , 10.04.2015 08:36

Zitat von neokonservativer im Beitrag #122

Zum besseren Verständnis der Verhältnisse im heutigen Russland und warum es so ist wie es ist empfehle ich das Buch Die Tragödie eines Volkes von Orlando Figes.


Vielen Dank für den Hinweis. Ich habe mir deswegen mal die Spiegel-Rezension durchgelesen. Bemerkenswert dort die Analyse, dass auch in Russland nach dem Zaren-Sturz die verhängnisvolle Entwicklung hin zur Leninistisch-Stalinistischen Schreckensherrschaft durchaus nicht zwingend war.

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/s...ng-a-18644.html

Als Tourist war ich während der kommunistischen Diktatur und zu Jelzin- und auch zu Putin-Zeiten da. Putin war sicherlich der richtige Mann, die Ausplünderungen nach der chaotischen Jelzin-Zeit zu unterbinden, respektive in geordnetere Bahnen zu lenken. Aber von Wirtschaft hat er keine Ahnung, das Land kommt nicht voran und im Prizip ist es noch immer, wie Ex-Kanzler Helmut Schmidt mal sagte, wie ein „Obervolta mit Atomraketen“.

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RE: Die Ukraine im Fokus der NATO

#127 von neokonservativer , 10.04.2015 12:39

Ich denke die russische Wirtschaft spielt für Putin eine sekundäre Rolle. Mit Feindbildern schweißt er die Gesellschaft zusammen um sie auf magere Zeiten vorzubereiten.
An erster Stelle steht die Mission Russland wieder zu einer Großmacht zu entwickeln , die durch ihre politische und militärische Stärke über seine Nachbarn dominieren kann.
Innenpolitisch wird eine imperialistisch nationalistisch geprägte Gesellschaft angestrebt.
Dafür ist es notwendig die EU zu spalten und zu verhindern daß sich die Ukraine zu einem halbwegs demokratischen Staat entwickelt.

 
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RE: Die Ukraine im Fokus der NATO

#128 von glatzel , 11.04.2015 11:40

Zitat von neokonservativer im Beitrag #127
Ich denke die russische Wirtschaft spielt für Putin eine sekundäre Rolle. Mit Feindbildern schweißt er die Gesellschaft zusammen um sie auf magere Zeiten vorzubereiten.
An erster Stelle steht die Mission Russland wieder zu einer Großmacht zu entwickeln , die durch ihre politische und militärische Stärke über seine Nachbarn dominieren kann.
Innenpolitisch wird eine imperialistisch nationalistisch geprägte Gesellschaft angestrebt.
Dafür ist es notwendig die EU zu spalten und zu verhindern daß sich die Ukraine zu einem halbwegs demokratischen Staat entwickelt.


Selbst auf die Gefahr hin, dass eifrige Bürger hier die Gefahr eines Doubles signalisieren, da teile ich deine Einschätzung. Ist schon erschreckend, was das Putin-Fernsehen so absondert.

Zitat
Damit wird fortgeführt, was Beobachter und Journalisten schon seit einigen Jahren in Russlands Medien beobachten, eine zunehmende Hatz auf oppositionelle und andersdenkende Kräfte und Personen. Das zeigt Wirkung wie Lew Gudkow, der Direktor des nicht-staatlichen Meinungsforschungsinstituts Levada-Zentrum feststellt: "Die antiwestliche Stimmung und die antiliberale und antidemokratische Propaganda haben einen Höhenpunkt erreicht“, so Gudkow." Wir führen seit 1988 Umfragen durch und haben noch nie so eine Welle von Aggression und nationalem Konservatismus erlebt."



http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/za...,nemzow100.html

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RE: Die Ukraine im Fokus der NATO

#129 von delta , 11.04.2015 17:46

Zitat von Weinböhlaer im Beitrag #124
Zitat von delta im Beitrag #118
Da lachen doch die Hühner oder Russen...der Westen klappert nur mit den Gebiß und ist froh wenn der Russe nicht sein Gebiß zeigt.....

Merke...der Russe hat nichts zu verlieren, aber der Westen viel.....der Russe kann nur gewinnen.


Also @delta,
hier muß ich Dir beipflichten, wo Du recht hast.......da hast Du recht.



Wie soll ich dies jetzt deuten...vergibst du jetzt Noten.....
Natürlich habe ich recht....


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Die Ukraine im Fokus der NATO

#130 von neokonservativer , 11.04.2015 18:14

Also , "der Russe" wer auch immer damit gemeint sein mag hat bereits sehr viel verloren. Zum Einen ist das Verhältniss zur Ukraine mal nachhaltig ruiniert und Putins Traum
einer eurasischen Union unter Vorherrschaft Moskaus wird wohl platzen, da die verbliebenen "Partner" Russlands wie beispielsweise Kasachstan und Weißrussland ihr Verhätnis gegenüber Russland neu ordnen um nicht ähnliche
Überraschungen mit ihren russischsprachigen Minderheiten zu erleben wie die Ukraine mit ihren "Bergarbeitern" des Donbass.


 
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RE: Die Ukraine im Fokus der NATO

#131 von glatzel , 12.04.2015 11:10

Zitat von neokonservativer im Beitrag #130
Also , "der Russe" wer auch immer damit gemeint sein mag hat bereits sehr viel verloren. Zum Einen ist das Verhältniss zur Ukraine mal nachhaltig ruiniert und Putins Traum
einer eurasischen Union unter Vorherrschaft Moskaus wird wohl platzen, da die verbliebenen "Partner" Russlands wie beispielsweise Kasachstan und Weißrussland ihr Verhätnis gegenüber Russland neu ordnen um nicht ähnliche
Überraschungen mit ihren russischsprachigen Minderheiten zu erleben wie die Ukraine mit ihren "Bergarbeitern" des Donbass.


In der Tat, es ist schon eine gigantische Fehlleistung von Putin, das Verhältnis der Brudervölker der Russen und Ukrainer so nachhaltig zu ruinieren. Diesmal wirklich 'Brudervölker' im Gegensatz zum Gebrauch aus der verlogenen kommunistischen Zeit, denn Brudervölker sind Russen und Ukrainer in der Tat historisch und auch faktisch.

Vitali Klitschko, Kiew's Bürgermeister, kommentiert das so: Putin ist krank. Klitschko muss es wissen, sein Vater ist Ukrainer, seine Mutter Russin.

Inzwischen scheint selbst der dienstälteste Diktator in Europa, Lakaschenko, der Präsident von Weissrussland, 'Partner' Russlands der 'Eurasischen Union', sich von Putin absetzen zu wollen.

Zitat
"Es gibt Diktatoren, die schlimmer sind als ich." Grund für den Sinneswandel: der Ukraine-Konflikt.



http://www.spiegel.de/politik/ausland/lu...html#ref=plista

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RE: Die Ukraine im Fokus der NATO

#132 von Buhli , 12.04.2015 11:48

Das klingt ja als ob "der Russe " nach Vorherrschaft strebt. Da liegt bestimmt ne Verwechslung vor. Ist aber okay, wenn man so beobachtet, was der amerikanische Gehirnweichspüler in den letzten fünfzig Jahren der BRD, so angerichtet hat.


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Die Ukraine im Fokus der NATO

#133 von henry77 , 12.04.2015 12:22

Buhli, der gleiche Gedanke geht mir durch den Kopf, wenn man die "inhaltsreichen" Dispute der Zeckenbeißer hier mitunter mitbekommt. Sümpfe sollte man trockenlegen, und da würde ich auch die größten Frösche nicht um Genehmigung bitten. Bleibe weiter obenauf... Gruß henry77


cleo-schreiber.blogspot.com

 
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RE: Die Ukraine im Fokus der NATO

#134 von glatzel , 12.04.2015 15:33

Zitat von Buhli im Beitrag #132
Das klingt ja als ob "der Russe " nach Vorherrschaft strebt.


Naja, die ukrainische Krim hat der Russe inzwischen einkassiert. Obwohl er noch vor 10 Jahren im "Budapester Memorandum" Stein und Bein geschworen hat, "die Souveränität und die bestehenden Grenzen der Länder (Art. 1) sowie deren politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit zu achten (Art. 2 f.)"

und ob Putin nicht weiter Rotarmisten auf Urlaub und Waffenlieferungen in weiss angestrichenen Militär-LKWs in die Ukraine rollen läßt, das bleibt abzuwarten.


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RE: Die Ukraine im Fokus der NATO

#135 von altberlin ( gelöscht ) , 12.04.2015 15:59

Du hast keinen Friseur, stimmts ?


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