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RE: Das Ministerium für Staatssicherheit von 1950 bis 2050

#16 von ossi1 ( gelöscht ) , 24.09.2014 23:06

Zitat von Smithie23 im Beitrag #15
Ossi1, bis auf die 68er Studenten fällt mir spontan keine große Bewegung ein, die zu Bonner BRD Zeiten was grundlegend ändern wollte


Da fällt dir bißchen wenig ein.

Im Gegensatz zum SED-Staat gab es seit Gründung der Bundesrepublik große Diskussionen, welchen grundlegenden Weg man gehen sollte.

Angefangen mit der Wiederbewaffnung, die SPD war lange Zeit dagegen und hat sich erst in ihrem 'Godesberger Programm' eindeutig positioniert. Der SPIEGEL startete große Diskussionen über das Adenauer-Fernsehen und hatte Erfolg damit und Adenauer konnte sich mit seinem Staatsfernsehen nicht durchsetzen. Auch hatte der SPIEGEL sich durchgesetzt gegen den damaligen Verteidigungsminister Strauss, offen über den Zustand der Bundeswehr zu berichten. Das Ergebnis war, Strauss konnte von Adenauer als Minister nicht mehr gehalten werden und mußte gehen. Diskussionen gab es zu den Ostverträgen, und der Politik von Kanzler Brandt, mit Sowjetrussland und den Ostblockstaaten Verträge abzuschliessen, die CDU war diesmal jahrelang dagegen.
Dann der NATO-Doppelbeschluss, den Kanzler Schmidt durchsetzte, damit Sowjetrussland nicht mit atomarer Aufrüstung in Europa sich ein einseitiges Erpressungspotential verschaffen konnte, gegen den Widerstand von Teilen seiner eigenen Partei, wo im Bonner Hofgarten bei der hysterischen "Anti-Atom-Bewegung" unter der Regie der Stasi massiv Front gegen die bösen US-Raketen und für die guten Sowjet-Raketen gemacht wurde.

Im Gegensatz zu dir halte ich die 68er Bewegung für nicht so relevant, denn rückwirkend betrachtet würde ich die gedanklichen Ergebnisse etwa eines Rudi Dutschke hinsichtlich ihrer brauchbaren Verwertung eher mit der Luftnummer der Piraten vergleichen, was ja von ehemaligen Mitstreitern Dutschkes heute auch so gesehen wird.

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RE: Das Ministerium für Staatssicherheit von 1950 bis 2050

#17 von Schlawine , 25.09.2014 07:03

Zitat von Smithie23 im Beitrag #15
Bevor mir wieder Klischeedenken und Vorurteile unterstellt wird - durch meinen Job bekomme ich ja ein gewisses Bild ,subjektiv von den verschiedenen Typen Mensch, die im Westen wohnen.


-----------

Und genau da liegt der Fehler den du immer wieder machst und das geht mir reichlich auf den Geist. Die vielen Millionen Menschen die nicht auf deiner Hotline anrufen kennst du nämlich nicht aber die beurteilst du hier gleich mit.

Ich habe Ende der 90er in einem Schullandheim gearbeitet in dem jedes Jahr auch 2-3 Zivis beschäftigt waren. Zu 90% kamen die aus dem Osten und zu 95% waren sie faul, unpünktlich, respektlos und völlig unorganisiert. Was meinst du was meine damalige Chefin für ein "subjektives Bild" von den Menschen aus dem Osten hatte ? Ich habe mich mehr als einmal mit ihr gezofft weil sie anfing dieses Bild auf alle anderen zu projezieren. Die war schon älter und wollte wohl nichts mehr dazu lernen aber dass junge Menschen wie du auch schon nur noch eingleisig denken können gibt mir zu denken.


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RE: Das Ministerium für Staatssicherheit von 1950 bis 2050

#18 von Smithie23 , 25.09.2014 07:33

Schlawine, ich hab gesagt "subjektiv" ich habe nicht gesagt ALLE. Aber ich bekomm nen riesen Hals, wenn arrogante Menschen - egal woher sie kommen - erwiesenermaßen unfähig und unwissend sind, aber der Meinung sind, ihre Defizite dadurch zu überspielen, sich als besser hinzustellen


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RE: Das Ministerium für Staatssicherheit von 1950 bis 2050

#19 von ElRolfo , 27.01.2015 22:00

Ich habe 1990 Wessis erlebt die ganz erstaunt waren daß es im Osten Computer gab - sogar welche von IBM. Mittlerweile bin ich zum zweiten Mal (als Ossi) Teamleiter (im Westen) und habe Mitarbeiter die man (im Osten) mit diesem schlechten Qualifizierungstand (neudeutsch: Skill Level) eher für untergeordnete Tätigkeiten verwendet hätte (und die durch ihre eher suboptimale Arbeitsmoral dort öfters ein Problem gehabt hätten). Diese Kollegen fühlen sich aber trotzdem als Elite der Arbeiterschaft (wie weitere ca. 50% meiner Wessi-Kollegen). Als Ossi ist es sehr schwierig diese Nassauer gegenüber meinem (Wessi)Abteilungsleiter zu verargumentieren, der, obwohl er nie im Osten war, ganzganzganz genau weiß wie es dort vor der Wende war. Ich empfehle daher an die Bücher von Herrn Witzel ("Schnauze, Wessi"; "Gib Wessis eine Chance"). Ich besitze zur geistigen Erbauung noch eine Postkarte auf der steht: "Der Ossi ist schlau und stellt sich dumm. Beim Wessi ist´s oft anders herum!"


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RE: Das Ministerium für Staatssicherheit von 1950 bis 2050

#20 von queeny , 27.01.2015 23:15

Volle Zustimmung.


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RE: Das Ministerium für Staatssicherheit von 1950 bis 2050

#21 von delta , 28.01.2015 08:05

Na,nan na......
jetzt wird es aber persönlich.......für manches gibt es durchaus logische Erklärungen warum so manche Verhaltensweisen sich entwickelt haben.....
und ich denke das gilt für beide Seiten......


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Das Ministerium für Staatssicherheit von 1950 bis 2050

#22 von ElRolfo , 28.01.2015 09:19

Da hast du allerdings recht. Ist halt immer wieder lustig :)


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RE: Das Ministerium für Staatssicherheit von 1950 bis 2050

#23 von Buhli , 28.01.2015 11:20

Gestern abend kam im MDR Fernsehen zu 90'Freiheit, ein interessanter Beitrag zum Thema Bildungsniveau. Von DeMizère habe ich das schon mal gehört. Gestern war es der Chef der Bergbau Uni Freiberg. Beide kommen aus Bonn nach Sachsen und mussten ihre Kinder dahin in die Schulen integrieren. Die Tochter vom Bergbau Chef ging in Bonn in teure elitäre Privatschulen. Sie stellte fest, dass die Bildung an der damaligen POS auf höherem Niveau war, als die Privatschulen, die sie besucht hat. Sie hatte zu tun um heranzukommen.Was für ihre damaligen Klassenkameraden selbstverständlich war, kannte sie noch nicht mal. Das wirft natürlich Fragen auf. Wie gut sind Privatschulen nun wirklich?


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RE: Das Ministerium für Staatssicherheit von 1950 bis 2050

#24 von Smithie23 , 28.01.2015 11:29

Buhli, noch heute sind die Abituranforderungen in den neuen BL wohl immernoch die Härtesten. Wenn jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht, gibt es eben erhebliche Unterschiede beim Bildungsstand. Ich glaube ja, dass diese elitären Privatschulen eher diesen elitären Charakter ausbilden sollen, wehalb man auf soviele Nichtskönner in hohen Positionen trifft, die sich zwar verkaufen können, aber nur heisse Luft dahinter steckt. Das wurde ja den Ossis immer gern vorgeworfen, sie können sich nicht so verkaufen und seien zu bescheiden.

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RE: Das Ministerium für Staatssicherheit von 1950 bis 2050

#25 von joesachse , 28.01.2015 11:48

Auch wenn ich dem Rest Deiner Aussage zustimme, dieser Satz ist sicherlich nicht richtig:

Zitat von Smithie23 im Beitrag #24
Buhli, noch heute sind die Abituranforderungen in den neuen BL wohl immernoch die Härtesten

Da kommen Bayern und BW ganz vorne, meine Kinder haben im ersten Studienjahr immer von ganz schön großen Unterschieden im vorhandenen Wissen der Studienanfänger berichtet, und da waren die NBL nicht gerade vorne dabei.


Jede Geschichte hat vier Seiten. Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich passiert ist.(Bruce Sterling)

 
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RE: Das Ministerium für Staatssicherheit von 1950 bis 2050

#26 von altberlin ( gelöscht ) , 28.01.2015 11:55

Hier ist der Pisa-Vergleich 2013, spricht für sich, wobei durchaus Unterschiede von Schule zu Schule sein können.

http://www.spiegel.de/schulspiegel/laend...n-a-927282.html

Wer ist vorn ???


vorwärts immer, rückwärts nimmer
E.H.

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RE: Das Ministerium für Staatssicherheit von 1950 bis 2050

#27 von Smithie23 , 28.01.2015 12:15

Zitat von joesachse im Beitrag #25
Auch wenn ich dem Rest Deiner Aussage zustimme, dieser Satz ist sicherlich nicht richtig

Da kommen Bayern und BW ganz vorne, meine Kinder haben im ersten Studienjahr immer von ganz schön großen Unterschieden im vorhandenen Wissen der Studienanfänger berichtet, und da waren die NBL nicht gerade vorne dabei.


Es gibt Solche und Solche. Viele kommen ja auch hierher zum studieren, weils günstig ist und die Uni's einen guten Ruf haben. Und leider hat man dann auch solche jungen West-Importe (nicht ALLE !!9, die gerne keine Studiengebühren zahlen und günstig leben, aber trotzdem meckern, weil es eben nicht so luxuriös und komfortabel wie in ihrer Heimat ist, wo Mutti und Vati die Goldkarte zücken.

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RE: Das Ministerium für Staatssicherheit von 1950 bis 2050

#28 von Hansrudi , 28.01.2015 12:29

@ altberlin ,

vergeßt bitte nicht , die alten Lehrer aus DDR -Jahren sind größtenteils heute in Rente und zu alt zum unterrichten . Und Nachbebildet nach DDR - Schema wurde ja nicht mehr . Das ist eben wie im Sport , wo die alten DDR Kader und Leistungssportzentren einfach erschöpft sind .
Eine gute Entwicklung braucht eben seine zeit , das ist wie beim Rennpferd , wo der Entwicklungsweg, bis zum Erfolg , Jahre dauert und kostet. Und heute darf eben alles nix kosten sondern soll nur Gewinn erzielen und zwar schnell .
Vielleicht sollten wir in Deutschland schon einmal anfangen unseren Rettungsfallschirm zu nähen ...

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RE: Das Ministerium für Staatssicherheit von 1950 bis 2050

#29 von joesachse , 28.01.2015 15:36

Zitat von altberlin im Beitrag #26
Hier ist der Pisa-Vergleich 2013, spricht für sich, wobei durchaus Unterschiede von Schule zu Schule sein können...



Altberlin, Smithie schrieb vom Abitur und Du bringst Daten der 9.Klasse, also vor der Abiturstufe. Äpfel mit Birnen....
Meine Aussagen ober waren auch nur gefühltes Wissen, meine Kinder berichteten, dass einigen von dem, was sie in Mathe im Abiturstoff drinhatten und beherrschten in Sachsen offensichtlich nicht gelehrt wurde.


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RE: Das Ministerium für Staatssicherheit von 1950 bis 2050

#30 von Buhli , 28.01.2015 18:18

Nicht gelehrt? Ich denke mal eher, keine Matheasse. Nicht alles was gelehrt wird, behalten sich die Menschen. Liegt eher in der menschlichen Natur, als an Bildungseinrichtungen. Wenn natürlich der Lernstoff auf die schwachen Schüler abgestimmt ist, kann auch dem intelligentesten nicht das beigebracht werden,was er vielleicht sogar als zukünftiger Lehrer benötigt. Meine Infos, die ich mir von Lehrern aus DD und hier aus BW geholt habe, bestätigen mir da den Unterschied an Wissensvermittlung. Ich war erstaunt über die Offenheit der hiesigen, wie sie mit dem Wissensdefizit gegenüber ihren Ostkollegen, die hier her gezogen sind, umgehen. Was hat das nun mit der Stasi zu tun? Bis 2050 zu spekulieren, ist aber auch etwas daneben. Es gibt genügend andere, die jegliche Spekulation ad absurdum führen, weil sich immer mehr, was unsere Träumer und Gutgläubigen als Verschwörung bezeichnen, als Tatsache heraus stellt.


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