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"Ein Spiel mit dem Feuer" - Peter Strutynski (Hg.)

#1 von henry77 , 24.09.2014 11:46

„Ein Spiel mit dem Feuer. Die Ukraine, Russland und der Westen“ - Peter Strutynski (Hg.)

Wenn das „Spiel“ kein Spiel mehr ist...

Buchtipp von henry77


»Die amerikanische Führungsrolle ist die einzige Konstante in einer unsicheren Welt. Es ist Amerika, das die Fähigkeit und den Willen hat, die Welt gegen die Terroristen zu mobilisieren. Es ist Amerika, das die Welt gegen die russische Aggression um sich gesammelt hat…« So Obama jüngst in einer Fernsehrede (siehe Knut Mellenthin in der linken marxistisch orientierten Tageszeitung „junge welt“ vom 16. September 2014).

Und so sieht Verarschung aus. So werden Ängste geschürt. So werden neue Waffengänge mental vorbereitet. Es ist, als wenn ein Passagierschiff im hohen Norden auf einen Eisberg zusteuert, und keiner will etwas bemerken, keiner greift ein, niemand reißt das Steuer herum. Alle sollen glauben, der Kapitän wird schon richtig handeln. Im Klartext: Wohin geht der Kurs? Was soll man vom europäischen Narrenschiff (EU) halten, das machtpolitisch gen Osten steuert, einer Katastrophe entgegen, und keiner muckt auf, niemand fällt den neuerlichen Machtgrößen in den Arm.

Es ist tatsächlich ein Spiel mit dem Feuer. „Die Zukunft der Beziehungen im Europa des 21. Jahrhunderts können doch nicht in einem Mehr an Rüstungsausgaben und Konfrontation liegen. Wo soll das enden? Soll sich die Geschichte wiederholen? In einem Krieg, der dieses Mal in der totalen Vernichtung Europas endet?“ Dieses Zitat von Lühr Henken (S. 171) stammt aus dem Buch mit dem Titel „Ein Spiel mit dem Feuer. Die Ukraine, Russland und der Westen“, herausgegeben von Peter Strutynski, ehemaliger Leiter der AG Friedensforschung, einer unabhängigen Arbeitsgruppe an der Universität Kassel.

Fünfzehn kluge Autoren geraten den heutigen Kriegstreibern samt ihren bürgerlichen Medien mit ihren Lügen von einer „russischen Gefahr“ im Ukraine-Konflikt auf 216 Seiten aus verschiedenen Blickwinkeln mit fundierten Aussagen und Fakten tüchtig in die Quere. Auf´s Korn nehmen sie die Politik der USA, die Faschisten in der Ukraine mit ihrem Idol Bandera, die Oligarchen, die Ziele der NATO sowie die der Eurasischen Union und die der EU, das verlogene Spiel der privaten und öffentlich-rechtlichen Leitmedien, den stark ausgeprägten Nationalismus in der Ukraine und nicht zuletzt die geopolitischen Ziele der Westmächte insgesamt.

Die Autoren möchten „sowohl Grundlagen für eine realistische Analyse und Einschätzung des Ukraine-Konflikts (…) als auch notwendige Argumentationen für die tagesaktuelle Auseinandersetzung bereitstellen“, so der Herausgeber in seinem Vorwort. Und das gelingt ihnen mit erstaunlicher und überzeugender Akribie, geht es doch um das Überleben der Menschheit auf unserem schönen Planeten.

Seien an dieser Stelle nur die wesentlichen Gesichtspunkte genannt wie die Gefahren, die sich aus den Umtrieben des Westens ergeben, die Hintergründe der Politik der USA und der EU sowie die Ziele der Putin-Politik, so lässt dies jedem vernunftbegabten Menschen das Blut in den Adern gerinnen.

Da macht der Autor Lühr Henken auf Seite 154 darauf aufmerksam, dass sich die Sowjetunion und Russland im letzten Jahrhundert immer wieder gegen „westliche, imperialistische Konzepte der Kriegsvorbereitung und des Krieges“ zur Wehr setzen mussten. Was vor allem in den Medien nicht zur Sprache kommt: Kaum hatte die Antihitlerkoalition das Hitlerdeutschland geschlagen, da brachen die USA die im Juni 1945 feierlich verabschiedete Charta der Vereinten Nationen, in der es darum ging, künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren, und planten sage und schreibe den nächsten Krieg unter dem Motto „Atombombenziel Sowjetunion“. Im Visier waren zwanzig Objekte, die sich 1959 auf 20.000 erhöhten (S. 155). Trotz Verträgen zur Abrüstung – KSE, ABM z.B. - gingen die USA statt zur Kooperation zur Einkreisung Russlands über. Der Autor verweist auf das Strategiepapier „Joint Vision 2020“, „das bis zum Jahr 2020 für das US-Militär (…) eine militärische Überlegenheit sowohl an Land, im Wasser und im Cyberspace“ anstrebt. Die USA besitzen derzeit 760 Stützpunkte in 40 Ländern sowie in sieben US-Gebieten außerhalb der USA. Ergänzend meint Erhard Crome, dass von der Gefahr eines Atomwaffenkrieges seit dem Ende des Kalten Krieges zwar keine Rede mehr ist, aber sie sei tatsächlich „nicht verschwunden“.

Man kommt nicht umhin, nach den Leitlinien der Mächte zu fragen. Erst dadurch ist es möglich, die ganze Tragweite der aktuellen Geschehnisse im vollen Umfang zu begreifen, was durch die Brille der Einäugigkeiten schier verhindert wird. Erhard Crome hebt hervor, (S. 100), dass „seit dem Ende des Ost-West-Konflikts eine unabhängige Ukraine wieder als Kernpunkt geopolitischer Neuordnung im Osten Europas angesehen“ wird. (Siehe auch Brzezinski auf S. 163). Lühr Henken führt als Beweis für das expansive Vorgehen der USA und in ihrem Gefolge von NATO und EU das berüchtigte Geheimdokument des Pentagon ´No-Rivals´ („Keine Rivalen“) an. Das Ziel sei es, den Aufstieg „eines neuen Rivalen“ zu verhüten.

Von einer globalen Dimension der US-Politik schreibt Eberhard Crome auf Seite 112. Deren Blick richte sich im Kern gegen China. Dazu brauche man das EU-Europa als Hinterland. Eine EU, die mit Russland und China eng zusammenarbeitet, würde die „US-Positionen in der pazifischen Ausrichtung“ schwächen. Deshalb das Interesse der USA an der transatlantischen Freihandelszone. „Die würde die Bindungen der EU in Eurasien schwächen und deren Abhängigkeit von den USA stärken.“ „Das heißt: die ukrainische Zuspitzung hätte das Ergebnis, dass ein neuer Eiserner Vorhang zwischen EU und Russland niedergeht mit der Folge, dass die EU als Hinterland der USA und Russland als Hinterland Chinas in deren Auseinandersetzungen dienen.“

Kurz gesagt: Die USA wollen die EU „als ´Brückenkopf´in Eurasien nutzen, um ihre globale Hegemonie zu sichern;“, deshalb habe man in Kiew auf den Umsturz gesetzt, so Jürgen Wagner auf Seite 137. Um die Rolle Deutschlands in diesem Spiel der Mächte näher zu beleuchten, sei nochmals auf das Vorwort verwiesen. Einerseits sei es im Ukraine-Konflikt Partner der prowestlichen Kräfte, andererseits setze es sich damit in Widerspruch zum russischen Präsidenten, der eine Osterweiterung der EU und der NATO verhindern will. Auch müsse Berlin aus ökonomischen Gründen um stabile und gute Beziehungen zu Russland bemüht sein. Man wolle per „Schaukelpolitik“ mit Russland „auf Augenhöhe“ mit der globalen Führungsmacht USA sein, so Jörg Kronauer auf Seite 143.

Wer als Leser immer noch daran zweifelt, dass faschistische Kräfte hinter den Machenschaften der ukrainischen Nationalisten stecken, der lese darüber mehr u.a. von den Autoren Ulrich Schneider (ab S. 65), Reinhard Lauterbach (S. 22/23) und Daniela Dahn.

Interessant zu lesen auch die Rolle der Oligarchen, die übrigens in Russland lt. Kai Ehlers in die Pflicht genommen wurden, sich für die Rettung Russlands einzusetzen, Steuern zu zahlen, „wieder in begrenztem Maße in soziale Verpflichtungen einzusteigen“. Die Eigentümer würden ansatzweise einer gesellschaftlichen Kontrolle unterliegen. Genau diesen Schritt, so der Autor, habe die Ukraine bis heute nicht geschafft. Dort herrsche die Willkür des oligarchischen Privatkapitalismus. Putin dagegen habe ein denkbar einfaches Programm: „Herstellung einer ´Diktatur des Gesetzes´, um den Staat wieder aufzubauen und um Russland wieder zum Integrationsknoten Eurasiens zu machen.“ (S. 85)

Der Herausgeber hat mit diesem Buch eine ganze Batterie von sachkundigen Autoren in Stellung gebracht - gegen die von den öffentlich-rechtlichen und privaten Medien ausgestoßenen Nebelwände zur Verschleierung der wahren Ursachen des Ukraine-Konflikts. Da es auch in diesem politischen Sachbuch um brandaktuelle Tagespolitik und vor allem um die Frage Krieg und Frieden geht, ist die Lektüre allen zu empfehlen, die sich in diesem Klassenkampf der Mächte um Märkte und Einfluss mitunter neu positionieren und mit Taten unterstreichen wollen. Damit diesem brandgefährlichen „Spiel“ ein jähes Ende gesetzt wird.

Peter Strutynski, Dr. phil., geboren 1945, ist Politwissenschaftler. Er leitete die AG Friedensforschung an der Universität Kassel, ist Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag und verfasste zahlreiche Publikationen zu friedenspolitischen Themen.

Peter Strutynski (Hg.): „Ein Spiel mit dem Feuer. Die Ukraine, Russland und der Westen“, Papyrossa-Verlag, 216 Seiten, 1. Auflage August 2014, ISBN-13: 978-3894385569, Preis: 12,90 Euro

Erstveröffentlichung dieser Rezension in der Neuen Rheinischen Zeitung

http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=20813

Mehr über den Rezensenten: http://cleo-schreiber.blogspot.com


cleo-schreiber.blogspot.com

 
henry77
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RE: "Ein Spiel mit dem Feuer" - Peter Strutynski (Hg.)

#2 von ossi1 ( gelöscht ) , 24.09.2014 14:41

Spiel mit dem Feuer auch bei der westdeutschen BRD-Bundeswehr zunächst nur im Hotel am Schwarzen Meer in Burgas, etwa dort, wo Putins Neues Russland anfängt.

Die ersten 6 (in Worten sechs) Bundeswehrsoldaten werden in den Kurdengebieten im Nordirak eingesetzt. Wohlgemerkt 'werden', sind aber noch nicht. Denn Unbill beim Einsatz verfolgt die imperialistische Truppe: Weil die vorgesehene Transall-Maschine der Bundeswehr defekt war, musste sie laut Einsatzführungskommando gegen eine und dann noch einmal gegen eine andere Transportmaschine getauscht werden.

Wie der SPIEGEL schreibt, herrscht allenthalben nur bedingte Einsatzfähigkeit:
Von 56 Transall-Transportmaschinen sind nur 21 einsatzbereit. Beim Transporthubschrauber CH-53 sind von 67 Maschinen nur sieben voll einsatzfähig. Beim Helikopter-Typ NH90, der auch in Afghanistan verwendet wurde, sind es von 33 Maschinen lediglich fünf.

Statt in Erbil am Einsatzort sitzt die Truppe seit Freitag (!) im Hotel im bulgarischen Burgas. Wann die Minitruppe überhaupt mal im Nordirak ist, steht noch nicht fest. Grund: Die Weiterreise muß noch von den irakischen Behörden genehmigt werden, doch "diese Einreisegenehmigung liegt derzeit nicht vor" sagte der Sprecher des Einsatzführungkommandos in Potsdam.

Vielleicht ist in der Bakschisch-gewohnten Verwaltung des Irak noch nicht genügend Auslöse angekommen.

ossi1

RE: "Ein Spiel mit dem Feuer" - Peter Strutynski (Hg.)

#3 von Ilrak , 24.09.2014 16:14

Deswegen wundere ich mich immer über unsere gutinforierten Politiker,
die überall mit der Bundeswehr zur Stelle sein wollen.
Die kann gar nicht, denn neben den beschrieben technischen Malaisen gibt es dann doch das Problem des Personals.
Naja, vielleicht kann man ja outsourcen, Blackwater Germany GmbH klingt doch gut, oder ?


Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen.

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RE: "Ein Spiel mit dem Feuer" - Peter Strutynski (Hg.)

#4 von ossi1 ( gelöscht ) , 24.09.2014 17:32

Zitat von henry77 im Beitrag #1


Interessant zu lesen auch die Rolle der Oligarchen, die übrigens in Russland lt. Kai Ehlers in die Pflicht genommen wurden


Ich weiß zwar nicht wer "Kai Ehlers" ist, beim Googeln heißt es, er hatte irgendwie mit dem "Kommunistischen Bund" zu tun, einer westdeutschen K-Gruppen-Politsekte, ebenso, wie der vom geehrten ehemaligen NVA-Propagandisten in seinem Eingangsposting genannte K-Gruppen-Mann Knut Mellenthin hatten die beiden Herren schon in der Alt-BRD zielsicher die fortschreitende „Faschisierung“ von Staat und Gesellschaft diagnostiziert.

Manche lernen mit dem Alter ja dazu, doch von richtig 'Überzeugten' kann man das nicht immer erwarten, und entsprechendes Gebräu von Ehlers und Mellenthin wird nun vom Genossen der SED-Armee verbreitet, dem es kurioserweise während seines Berufslebens bei Höchststrafe verboten gewesen wäre, zu seinen neuen Mentoren auch nur locker Kontakt aufzunehmen.

Doch zurück zur Behauptung von Ehlers, Putin habe die Oligarchen "in die Pflicht genommen".

Es ist sicherlich richtig, daß Putin einige ausgebootet und einen auch jahrelang in den Knast gesteckt hat. Doch das was dann unter Putin entstand dürfte gesellschaftlich nicht weniger Schaden anrichten.

Zitat
Bis auf zwei weitere Oligarchen, den einstigen Putin-Förderer Boris Beresowski und den Medienmagnaten Wladimir Gussinski, sind alle anderen Superreichen aus der Jelzin-Zeit bis heute bestens im Geschäft und müssen nicht einmal Fragen nach der nebulösen Herkunft ihres Vermögens fürchten: Allen voran Roman Abramowitsch, der Eigner des FC Chelsea.

Politisch haben viele – aber nicht alle – der alten Oligarchen zwar an Einfluss verloren, und Putin forderte von ihnen Zurückhaltung im Gegenzug dafür, dass er ihre Geschäfte nicht störte oder weiter förderte. Dafür ist aber eine neue Oligarchen-Kaste entstanden aus Vertrauten des Präsidenten, vor allem aus dem früheren KGB. Männer wie Putins Datschen-Nachbar Juri Kowaltschuk, sein Freund Gennadi Timtschenko, sein Judo-Partner Boris Rotenberg und zahlreiche andere wurden von mittelmäßigen Geschäftsleuten zu einflussreichen Magnaten mit gigantischen Vermögen, die heute über Russlands Schicksal bestimmen.

De facto ist die Zahl der Oligarchen unter Putin gestiegen, und die „Aufsteiger“ in den elitären Zirkeln aus den Geheimdienste haben den „Alteingesessenen“ in Sachen politischer Einfluss beerbt; die Clans bzw. ihre Anführer bilden heute eine Art modernes Politbüro und sind an allen wichtigen Entscheidungen beteiligt. Kritiker klagen zudem, dass viele Firmen formell zwar in staatlichem Besitz sind, tatsächlich aber von Männern aus Putins Umfeld wie seinen früherer Vorzimmer-Chef Igor Setschin kontrolliert werden, und die Gewinne de facto privatisiert werden – etwa über Verträge mit dubiosen Mittlerfirmen oder durch den Verkauf von Rohstoffen zu verbilligten Preisen.





http://www.focus.de/politik/ausland/tid-...aid_833805.html


ossi1
zuletzt bearbeitet 24.09.2014 17:56 | Top

RE: "Ein Spiel mit dem Feuer" - Peter Strutynski (Hg.)

#5 von ossi1 ( gelöscht ) , 25.09.2014 08:43

Will man sich über den Zustand von Rußland wirklich ein Bild machen, sollte man nicht auf die versprengten Reste von westdeutschen K-Gruppen-Sekten-Figuren zurückgreifen, die sich damals und heute ihre Welt etwas zurechtfantasieren und die hier im Forum von einem ehemaligen hauptberuflichen SED-Propagandisten nahegebracht werden möchten.

Da würde ich beispielsweise eher den ukrainisch-russischen Schriftsteller Michail Schischkin sehen, der in "Einem Brief an Europa" anläßlich der Frankfurter Buchmesse die Situation in Russland so sieht:

Zitat
Es gibt ein universelles Rezept zur Rettung einer Diktatur: Man muss sich einen Feind schaffen. Es braucht einen Krieg. Der Kriegszustand ist das Lebenselixier eines Regimes. In der patriotischen Ekstase vereint sich die Bevölkerung mit ihrem „nationalen Anführer“, und alle Unzufriedenen kann man des „nationalen Verrats“ beschuldigen.
Vor unseren Augen wandelte sich das russische Fernsehen von einem Mittel der Unterhaltung und Verblödung zu einer Massenvernichtungswaffe. Journalisten wurden zu einer besonderen Art von Truppe, vielleicht zur wichtigsten überhaupt, mehr wert als die strategischen Raketentruppen. Im Gehirn der Zombie-Nation festigte sich das Weltbild: Die Ukrofaschisten, die den Willen des Westens vollstrecken, führen einen Vernichtungskrieg gegen die „russische Welt“...
Warum schreibt der Vater eines Fallschirmspringers, der ohne Beine aus der Ukraine nach Russland zurückgekommen ist, auf Facebook: „Mein Sohn ist Soldat, er hat seine Befehle ausgeführt, deshalb handelt er, egal, was mit ihm passiert, richtig, und ich bin stolz auf ihn“? Das menschliche Bewusstsein verbietet sich den Gedanken, dass dein Sohn loszog, sein Brudervolk umzubringen, und nicht bei der Verteidigung seines Vaterlandes vor realen Feinden zum Krüppel wurde, sondern wegen der panischen Furcht eines mittelmäßigen Oberstleutnants, der Angst hat, seine Macht zu verlieren, und wegen der Ambitionen eines Haufens von Dieben und Veruntreuern von Staatsgeldern, die seinen Thron umschwärmen. Wie soll man auch zugeben, dass das eigene Land, die eigene Heimat der gemeine Aggressor ist und der eigene Sohn – ein Faschist? Die Heimat steht doch immer auf der Seite des Guten. Wenn Putin deshalb seinem Land ins Gesicht lügt, so wissen alle, dass er lügt, und er weiß selbst, dass es alle wissen, aber seine Wählerschaft ist mit seinen patriotischen Großlügen einverstanden.



http://www.tagesspiegel.de/kultur/ein-ru...h/10750986.html


ossi1
zuletzt bearbeitet 25.09.2014 09:01 | Top

RE: "Ein Spiel mit dem Feuer" - Peter Strutynski (Hg.)

#6 von Ilrak , 25.09.2014 20:08

Das kann man aber auch umgekehrt deuten - mit Russland als notwendigerweise geschaffenen Feind ...
Die permanente Entspannungspolitik nervt manche Leute ganz schön, nüscht zu verdienen,
und als Mann kann man sich auch nicht so recht beweisen. Könnte ich mir vorstellen.


Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen.

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zuletzt bearbeitet 25.09.2014 | Top

   

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