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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#46 von Smithie23 , 06.10.2014 21:15

Zitat von joesachse im Beitrag #45
Wein Du niemanden finden wirst, der das für 8,50€ macht. Vieleicht jemanden für 18,50€, aber der ist nicht so gut, oder jemanden für 30€, der auch nicht besser ist.


Warum ist der für 18,50 € oder 15 € nicht so gut, wie der für 20 € ? Es kommt ja auch auf die individuellen Geschicke an.

Wäre ich arbeitslos, dann würde ich, bevor ich zum Amt muss, für 8,50 € auch eine Tätigkeit machen. Zumal ich von 8,50 € nicht so weit entfernt liege. Durch die Einführung des Mindestlohnes kann auch Folgendes passieren: Vielleicht werden einige Menschen ihren Job wechseln, wenn sie das gleiche Geld für weniger stressige/anstrengende Arbeit bekommen. Dann müssen andere Berufszweige eben wieder durch entsprechende Bezahlung ihren Beruf wieder attraktiver machen.


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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#47 von joesachse , 06.10.2014 21:28

Zitat von Smithie23 im Beitrag #46
Es kommt ja auch auf die individuellen Geschicke an.

Auch, aber primär kommt es darauf an, seine Leistung angemessen zu verkaufen. Wenn ich einem Kunden sage, dass ich normalerweise für 40€ arbeite, aber er einen Sonderpreis von 25€ bekommt, dann wird sich der Kunde besser fühlen, als wenn ich ihm einen Preis von 20€ einfach so nenne. Natürlich immer vorausgesetzt, das Ergebnis ist in Ordnung.

Wenn aber dann der Kunde für 25€ mit meiner Leistung sehr zufrieden ist, dann wird er mich weiterempfehlen. Und wenn ich dann auch noch bei den Empfehlungen für 25€ einen guten Job mache, dann wird er seine Entscheidung verteidigen, nicht jemanden für 20€ genommen zu haben.


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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#48 von Hansrudi , 06.10.2014 21:30

Zitat von Smithie23 im Beitrag #46
Zitat von joesachse im Beitrag #45
Wein Du niemanden finden wirst, der das für 8,50€ macht. Vieleicht jemanden für 18,50€, aber der ist nicht so gut, oder jemanden für 30€, der auch nicht besser ist.


Warum ist der für 18,50 € oder 15 € nicht so gut, wie der für 20 € ? Es kommt ja auch auf die individuellen Geschicke an.

Wäre ich arbeitslos, dann würde ich, bevor ich zum Amt muss, für 8,50 € auch eine Tätigkeit machen. Zumal ich von 8,50 € nicht so weit entfernt liege. Durch die Einführung des Mindestlohnes kann auch Folgendes passieren: Vielleicht werden einige Menschen ihren Job wechseln, wenn sie das gleiche Geld für weniger stressige/anstrengende Arbeit bekommen. Dann müssen andere Berufszweige eben wieder durch entsprechende Bezahlung ihren Beruf wieder attraktiver machen.




Das wollen gerade wieder welche , die nächsten Tage ....

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#49 von Smithie23 , 06.10.2014 21:36

Ich war begeistert, dass die DHL Leute vom Flughafen HAL-LPZ sich auch in großer Menge organisiert haben und auch etwas rausholen konnten. Jetzt muss noch bei Amazon endlich mal was passieren !

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#50 von Hansrudi , 07.10.2014 18:28

Was muß denn passieren ?

Die Leute rennen den Gewerkschaften nicht mehr blindlinks hinterher , besonders dann wenn sie für andere streiken sollen und nur Mittel zum Zweck als Streikmacht sind .

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#51 von ossi1 ( gelöscht ) , 07.10.2014 22:04

Zitat
Burger King GmbH will sich künftig nicht mehr an Tarifverträge halten. Die GmbH, die als Franchisenehmer 91 Burger-King-Restaurants in West- und Süddeutschland betreibt, kündigte am Mittwoch zum 31. März 2015 die Mitgliedschaft im Bundesverband der Systemgastronomie (BdS), der derzeit mit der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) über einen neuen Tarifvertrag unter Berücksichtigung des Mindestlohns verhandelt.



http://www.berliner-zeitung.de/wirtschaf...0,28590420.html

Wozu noch das Brimborium von Tarifverhandlungen, sagt Burger King, wenn der Gesetzgeber ohnehin den Lohn vorschreibt.
Künftig braucht man keinen Tarifvertrag, künftig wird man den gesetzlichen Mindestlohn zahlen und keinen Cent mehr. Und wenn sich für den Franchiser die Burger King Bude wegen des Mindestlohns nicht mehr lohnt, wird einfach dicht gemacht.

Auch beim Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) fallen künftig einige Durchsteller- und gelegentliche Verhandler-Jobs weg.

Und die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) guckt in die Röhre, sie wird wegen des gesetzlichen Mindestlohn als Tarifpartner nicht mehr benötigt und sie wird wohl auch bei Fortsetzung des Trends auf etliche Hauptberufliche in der Zentrale verzichten müssen.

Ob sich das Frau Nahles so vorgestellt hat?


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zuletzt bearbeitet 07.10.2014 22:11 | Top

RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#52 von joesachse , 07.10.2014 22:42

Zitat von ossi1 im Beitrag #51
Wozu noch das Brimborium von Tarifverhandlungen, sagt Burger King, wenn der Gesetzgeber ohnehin den Lohn vorschreibt.
Künftig braucht man keinen Tarifvertrag, künftig wird man den gesetzlichen Mindestlohn zahlen und keinen Cent mehr.

Das ist Deine Interpretation, die aber so nirgendwo im zitierten Artikel steht. Dagegen steht im Artikel, dass Burger King schon bisher dadurch aufgefallen ist, dass Tarifverträge ausgehebelt wurden und dass Arbeitnehmervertreter gekündigt wurden und dass deshalb einige Prozesse gegen das Unternehmen laufen und liefen.
Aber es verwundert hier natürlich niemanden, dass Du diesen Sachverhalt hier mißbrauchst, um den Mindestlohn schlecht zu machen.
Ist es nicht eher so, dass gerade wegen so unsozialer Arbeitgeber wie im von Dir zitierten Artikel beschrieben der Mindestlohn dringend nötig ist???


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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#53 von ossi1 ( gelöscht ) , 07.10.2014 23:57

OK, steht nicht so da, aber kann man sich an fünf Fingern abzählen.

Feststeht, daß Burger King während laufender Tarifverhandlungen "über einen neuen Tarifvertrag unter Berücksichtigung des Mindestlohns" zwischen NGG und BdS den Stecker gezogen hat, und dadurch Burger King nicht mehr tariflich gebunden ist. Die Friedenspflicht ist dadurch erloschen und Burger King muß lediglich die bestehenden Arbeitsverträge weiter wie bisher bedienen, Neueinstellungen könnten neu serviert werden.

Wenn du meinst, daß Burger King dann trotzdem locker über dem Mindestlohn zahlen wird, möchte ich dir diese Zuversicht nicht nehmen.

Natürlich könnte die NGG als zuständige Gewerkschaft dieser Branche Burger King zu Verhandlungen zum Abschluss eines Haustarifvertrags auffordern, was bei dem schlechten gewerkschaftlichen Organisationsgrad bei den Bouletten-Bratern vermutlich nicht mehr bringen wird als den gesetzlichen Mindestlohn.

Ungeachtet moralinsaurer Vorhaltungen führt in diesem Fall der gesetzlich administrierte Mindestlohn zur Tarifflucht und in weiten Teilen der System-Gastronomie vermutlich zu tariflosen Arbeitsverhältnissen. Der BdS-Chef jedenfalls hat dafür kein Verständnis, wenn sich, wie er meint "einzelne Mitglieder der zwingenden Tarifbindung und der starken Wertegemeinschaft entziehen wollen."

Deswegen können wir zufrieden sein, denn Wallraff hat gesagt, McDonald’s habe seit Jahren "die besseren Standards" als Burger King.
Ob die von Wallraff eingestrichenen Honorare bei McDonald's diese Erkenntnisse beflügelten, kann ich natürlich nicht sagen.


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zuletzt bearbeitet 08.10.2014 00:12 | Top

RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#54 von Gogelmosch , 08.10.2014 07:09

Zitat von Smithie23 im Beitrag #49
Jetzt muss noch bei Amazon endlich mal was passieren !

Bei Amazon wird nichts passieren. Wenn die ihr neues Zentrum in der Tschechei fertig
haben, machen die den Laden hier zu. Die dort arbeiten auch für weniger Geld und das
lassen sich die Bosse nicht entgehen.


Wer sagt: „Hier herrscht Freiheit“, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht!

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#55 von Smithie23 , 08.10.2014 11:23

Burger King ist sowieso ein schlechtes Beispiel bei der Diskussion - vor allem die Zustände der Holding mit ihren Filialen und Nord und Westdt. Aber wenn es heisst "dann wird dicht gemacht" wollen dann die Oberen quasi "Geschäftsaufgabe wegen Mindestlohn" betreiben und sich selber ihrer Existenz berauben ? Manche Arbeitgeber werden sich noch umsehen, wenn die Belegschaft aufgrund des Mindestlohnes sich überlegt nicht woanders zu arbeiten, wo das Geld gleich oder besser ist, wenn Mindestlohn sowieso kommt. Dann sollte man wohl wirklich überlegen nicht auch mal MEHR als 8,50 zu zahlen, wenn man Leute halten will.

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#56 von Gogelmosch , 08.10.2014 15:10

Ich glaube fast, daß die Wirtschaft noch mehr in Osteuropa und Asien investieren,
als hier. Eines Tages sind wir nur noch Dienstleister. Es kommen jetzt schon fast
80% aller Waren aus dem Ausland.
Oder es kommt noch schlimmer. Nämlich daß deutsche AN auf der Straße liegen und
hier Ausländer für wenig Gehalt arbeiten.
Was m.M. nach nur noch helfen könnte, wäre diesen Staat mit all seinen verworrenen
Strukturen aufzulösen und ein halbes Jahr später neu zu gründen ohne den
etablierten Parteien Platz zu bieten. Vielleicht entsteht dann ein völlig neuer
Staat mit mehr Volksbestimmung. So kanns aber auf keinem Fall weitergehen. Jetzt
müsste die Reißleine gezogen werden, sonst gibts einen harten Aufschlag.


Wer sagt: „Hier herrscht Freiheit“, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht!

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#57 von Smithie23 , 08.10.2014 15:14

Das ist sicher eine Seite der Medaille - vor allem muss ein Umdenken stattfinden - bei allen Deutschen, dass Dienstleistung nicht zum Nulltarif und selbstverständlich ist. Auch den Wirtschaftsbossen muss Einhalt geboten werden. Man kann es heute den Arbeitnehmern nichtmehr klar machen, dass die Firma sparen muss, aber aller 2 Jahre ein fetter Dienstwagen angeschafft werden muss. Liebe Unternehmer, wenn ihr statt 10.000 "nur" 6.500 € im Monat bekommt, dann ist das Unternehmen und besonders IHR nicht in wirtschaftlicher Lebensgefahr !!!

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#58 von Gogelmosch , 08.10.2014 17:11

Doch! Schon der Verlust eines einzigen Teuros, bringen die arme Sau in Existenznot.
10.000.- sind die unterste Schmerzgrenze. Weiter nach oben gibts keine Schmerzen
mehr. 120.000.- im Jahr, na fürn kleinen Urlaub in der Südsee reichts gerade so.
Man gönnt sich ja sonst nichts.


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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#59 von ossi1 ( gelöscht ) , 08.10.2014 19:13

Zitat von Gogelmosch im Beitrag #56

Was m.M. nach nur noch helfen könnte, wäre diesen Staat mit all seinen verworrenen
Strukturen aufzulösen und ein halbes Jahr später neu zu gründen ohne den
etablierten Parteien Platz zu bieten. Vielleicht entsteht dann ein völlig neuer
Staat mit mehr Volksbestimmung. So kanns aber auf keinem Fall weitergehen. Jetzt
müsste die Reißleine gezogen werden, sonst gibts einen harten Aufschlag.


Dieses Jahr wollen so viele kommen wie noch nie in dieses furchtbare Land.

Gerade in den Nachrichten: Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland und Spanien über 50%, Deutschland 7 %.

Erzähl doch mal, welches Land dir bei deinen 'Reformen' vorschwebt und was eine 'Volksabstimmung' ist und welche 'Strukturen' aufzulösen wären und wie das mit dem 'neuen Staat' dann funktionieren soll.


ossi1
zuletzt bearbeitet 08.10.2014 19:17 | Top

RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#60 von Smithie23 , 08.10.2014 19:18

Zitat von Gogelmosch im Beitrag #58
Doch! Schon der Verlust eines einzigen Teuros, bringen die arme Sau in Existenznot.
10.000.- sind die unterste Schmerzgrenze. Weiter nach oben gibts keine Schmerzen
mehr. 120.000.- im Jahr, na fürn kleinen Urlaub in der Südsee reichts gerade so.
Man gönnt sich ja sonst nichts.



Weil die "Realitäten" mancher Leute dermaßen abdriften, dass sie den Bezug zu der breiten Masse da draußen total verlieren.

Und was dabei noch fast genau so schlimm ist: viele Leute vernichten z.Z. ihr Gespartes, weil es kaum noch etwas mit 1,xx % gibt !! Das heisst, viele Gutverdiener haben nicht nur unverhältnismäßig viel Kohle, sondern sie verbrennen es auch noch, anstatt mal über den Tellerrand mit Sparbuch und Bundesanleihen zu schauen. Da kann man auch ne 0% Ratenfinanzierung machen und sich was leisten, wie z.B. ne Couch, einen PC einen Fernseher !!


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zuletzt bearbeitet 08.10.2014 | Top

   

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