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Erste Opfer des Mindestlohns

#1 von ossi1 ( gelöscht ) , 29.09.2014 21:55

Tip Werbeverlag kündigt 55 000 Zustellern.

ossi1

RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#2 von Hansrudi , 29.09.2014 23:00

Und ? Als ob das nun echte Vollzeitarbeitsplätze , mit Löhnen von denen man die Familie ernähren kann , gewesen wären ! Wer hat denn sowas ausgetragen Kinder, Rentner etc. . Außerdem , wer hat den Werbemüll wirklich gelesen ? Beim Großteil der Menschn landet sowas ungelesen im Altpapier !

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#3 von Schlawine , 30.09.2014 06:56

Genau ! Bei uns steht die Altpapiertonne direkt neben dem Briefkasten da muss man den Mist nicht erst noch ins Haus tragen


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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#4 von ossi1 ( gelöscht ) , 30.09.2014 09:57

Inwieweit solche Jobs sinnvoll sind, liegt im Auge des Betrachters.

Auch der Tip-Verlag wird sich überlegt haben, warum er 56000 Zusteller bisher bezahlt hat. Verdi spricht von der größten Massenentlassung in der Geschichte der Bundesrepublik. Für viele dieser Menschen sei das Prospekte-Austragen die einzige Möglichkeit, etwas Geld zu verdienen, vermutet Verdi.

Dass bei dem gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde die ganze Sache sich nicht lohnt, ist doch die zentrale Aussage. Der Teil von den 56000, der H4 berechtigt sind, sitzt nun den ganzen Tag zuhause rum und wird voll alimentiert und kann sagen "Vielen Dank für den Mindestlohn", der andere Teil muß sich halt was neues suchen. Tips dazu haben schlawine und hans-rudi sicherlich vorrätig.


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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#5 von Smithie23 , 30.09.2014 10:00

Vor allem ist ja die Rede davon das in Subunternehmen auszulagern - die werden in Dt. ab 2015 ebenfalls 8,50 € zahlen, also kann es nicht direkt mit dem Mindestlohn zusammenhängen. Natürlich ist dieser Zusatzverdienst für die Meisten sicherlich wichtig, aber es ist keine sozialvers. pflichtige Arbeit !

Zitat

Außerdem , wer hat den Werbemüll wirklich gelesen ? Beim Großteil der Menschn landet sowas ungelesen im Altpapier !



Ich hab mich mal mit Jemandem von früher unterhalten, der mir bestätigte, dass es Leute gibt - vor allem wohl aufn Dorf - die am Wochenende PÜNKTLICH ihre kostenlose Werbung haben wollen und sich sogar beschweren, wenn es nicht PÜNKTLICH frühs im Briefkasten liegt - wie gesagt, es ist KOSTENLOS !!!!! Ganz egal, ob im warmen Hochsommer oder bei -20 Grad im Winter, wo kaum geräumt ist, der oder die Arme hat gefälligst pünktlich die Werbung abzuliefern. Natürlich in einwandfreiem Zustand, auch wenns in Strömen regnet ! (So O-Ton der Person)

Das ist Sklaventreibermentalität der höhsten Güte. Nur das der Sklaventreiber nicht Der ist, bei dem man angestellt ist, weil der lt. Aussage bei schlechtem Wetter und Verzögerung Verständnis zeigt, sondern der Kunde, der nichtmal dafür bezahlt !!

@ossi1: Du machst einen kapitalen Fehler ! Du willst jetzt den Leuten weißmachen, der Mindestlohn sei falsch und damit werden wieder Ängste geschürt.


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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#6 von ossi1 ( gelöscht ) , 30.09.2014 10:31

Zitat von Smithie23 im Beitrag #5


@ossi1: Du machst einen kapitalen Fehler ! Du willst jetzt den Leuten weißmachen, der Mindestlohn sei falsch



Ob der Mindestlohn 'falsch' ist, muß sich an objektiven Kriterien fest machen.

Dass ein Mindestlohn, der höher ist als die Produktivität des betreffenden Arbeitsplatzes, zum Wegfall des Arbeitsplatzes führt, müßte auch einleuchten, wenn man nicht Betriebswirtschaft studiert hat. Denn bei einem gesetzlich/administrativ festgelegten Mindestlohn muß irgendjemand da sein, der im Falle der Unwirtschaftlichkeit des Arbeitsplatzes die Differenz vom Erwirtschafteten zum Mindestlohn bezahlt. Bisher tat dies der Steuerzahler. Weil ALG2 faktisch der Mindestlohn war und Löhne darunter vom Steuerzahler aufgestockt wurden.

Einen Unternehmer wirst du allerdings dafür nicht finden, denn dem ginge es wie Unserer Republik, er wäre bald pleite. Denn auch dort leistete man sich 'Mindestlöhne' die nicht erwirtschaftet wurden, es wurde seit Jahren mehr verbraucht als produziert. Da überlegten die Genossen von der Stasi, ob sie nicht den ganzen VEB-Laden den Russen übergeben sollten.


http://www.welt.de/politik/article344004...eht-Pleite.html

In einer staatlichen Kommandko-Wirtschaft geht auf Sicht der Staat Pleite, in einer Marktwirtschaft geht das Unternehmen Pleite. Man kann ja der Meinung sein, um solche Unternehmen ist es 'nicht schade'. Und um die daran hängenden Arbeitsplätze auch nicht. Nur die Auswirkungen sollte man schon feststellen dürfen.


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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#7 von Hansrudi , 30.09.2014 11:37

@ Smithie23 ,

der Mindestlohn ist auch falsch ! Aber das wirst du erst begreifen , wenn du einmal über 20 Jahre in der Endlohnstufe arbeitest und dir dann jedesmal vorgehalten wird , das deinen Job auch junge , dynamische, flexible , kerngesunde Menschen , mit befristeten Arbeitsvertrag, für Mindestlohn, machen und noch Danke sagen , das sie arbeiten dürfen .

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#8 von Smithie23 , 30.09.2014 12:45

Dann bekommen die jungen, flexiblen, dynamischen Leute wenigstens 8,50. Sonst würde man mich oder Andere auch für 6 euro Kräfte mich ersetzen lassen ...


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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#9 von ossi1 ( gelöscht ) , 30.09.2014 13:26

Zitat von Smithie23 im Beitrag #8
Dann bekommen die jungen, flexiblen, dynamischen Leute wenigstens 8,50.


Das gilt nur für die, deren Arbeitsplatz erhalten bleibt.

In Frankreich hat man schon seit Jahren Erfahrungen mit einem vergleichsweise hohen Mindestlohn. Ein französischer Wissenschaftler faßt die Erfahrungen so zusammen:

Zitat
Die Festlegung eines Mindestlohns schließt die am geringsten qualifizierten und entsprechend unproduktivsten Arbeitnehmer vom Arbeitsmarkt aus und führt durch die Arbeitslosigkeit schließlich zu noch größeren Gehaltseinbußen und Armut. Jugendliche mit Migrationshintergrund sind dabei die häufigsten Opfer: Die Arbeitslosigkeit liegt bei ihnen in Frankreich bei 40%. Die Unruhen, die Frankreich 2005 erschüttert haben, waren kein Zufall, und die bis zum heutigen Tag bestehenden Spannungen in den französischen Vorstädten sind nicht zuletzt auf den starren Arbeitsmarkt und gerade auch den Mindestlohn zurückzuführen.



http://www.ebs-paris.com/recherche-docum...documents_8.pdf


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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#10 von Ilrak , 30.09.2014 15:59

Man könnte nun ganz ketzerisch fragen : " Warum qualifizieren die sich nicht ein wenig, um wieder Zugang zum Arbeitsmarkt zu haben ? "


Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen.

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#11 von altberlin ( gelöscht ) , 30.09.2014 17:27

Zitat von ossi1 im Beitrag #1
Tip Werbeverlag kündigt 55 000 Zustellern.


Gewerkschafter spekulierten am Donnerstag, ob sich Kaufland auch wegen des gesetzlichen Mindestlohns von den Beschäftigten trennt, obwohl für Zusteller eine Ausnahme-Regelung gilt. Sie haben erst ab 2017 Anspruch auf 8,50 Euro pro Stunde. Im kommenden Jahr müssen sie lediglich 6,38 Euro erhalten. Eine Kaufland-Sprecherin wies diese Vermutung zurück: „Diese Entscheidung steht in keinem Zusammenhang mit dem gesetzlichen Mindestlohn.“
http://www.ksta.de/wirtschaft/tip-verlag...8,28530034.html


vorwärts immer, rückwärts nimmer
E.H.

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#12 von Smithie23 , 30.09.2014 18:22

Zitat von Ilrak im Beitrag #10
Man könnte nun ganz ketzerisch fragen : " Warum qualifizieren die sich nicht ein wenig, um wieder Zugang zum Arbeitsmarkt zu haben ? "


man kann genau so ketzerisch Fragen: Wer sagt, wer 8,50 € Wert ist und wer nicht. Vielleicht sind viele Geringqualifizierte auch die 8,50 € Wert oder sogar darüber hinaus ?? Es wird immernur gesagt in einem Tenor: Geringqualifizierte sind nicht Wert Mindestlohn zu bekommen. BASTA ! Das ist für mich Neo-Liberaler Mist und ich bin nun kein glühender Sozialist oder Kommunist. Produktivität misst man am Ergebnis und Zahlen und nicht daran, wer wo herkommt und wer welchen Abschluss hat.

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#13 von Paule , 30.09.2014 22:10

Zitat von ossi1 im Beitrag #6
Dass ein Mindestlohn, der höher ist als die Produktivität des betreffenden Arbeitsplatzes, zum Wegfall des Arbeitsplatzes führt, müßte auch einleuchten, wenn man nicht Betriebswirtschaft studiert hat. Denn bei einem gesetzlich/administrativ festgelegten Mindestlohn muß irgendjemand da sein, der im Falle der Unwirtschaftlichkeit des Arbeitsplatzes die Differenz vom Erwirtschafteten zum Mindestlohn bezahlt. Bisher tat dies der Steuerzahler. Weil ALG2 faktisch der Mindestlohn war und Löhne darunter vom Steuerzahler aufgestockt wurden.

....

In einer staatlichen Kommandko-Wirtschaft geht auf Sicht der Staat Pleite, in einer Marktwirtschaft geht das Unternehmen Pleite. Man kann ja der Meinung sein, um solche Unternehmen ist es 'nicht schade'. Und um die daran hängenden Arbeitsplätze auch nicht. Nur die Auswirkungen sollte man schon feststellen dürfen.


Das verstehe ich mal so: die Unternehmen dürfen nicht pleite gehen, um die Arbeitsplätze zu erhalten, der Staat aber schon, da dieser zur Erhaltung der Arbeitsplätze diese subventioniert?

Liest Du eigentlich manchmal den Käse, den Du schreibst?

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#14 von Smithie23 , 30.09.2014 22:48

Subventionierung von Arbeitnehmern durch den Staat ist sowas von pervers und unnormal und nur Schmarotzertum, was den gläubigen Schäfchen immer als Normalität verkauft wird. Es ist nichtmal soziale Marktwirtschaft !

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#15 von ossi1 ( gelöscht ) , 30.09.2014 23:15

Zitat von Smithie23 im Beitrag #14
Subventionierung von Arbeitnehmern durch den Staat ist sowas von pervers und unnormal



Willst du keine Subventionierung, mußt du sagen, jeder muß sehen wo er bleibt. Der Staat hält sich dann ganz raus. Es gibt dann keine Stütze, kein Kindergeld und kein Wohngeld. Wie halt in Italien. Und wohl bei 90 % der Menschheit.

Aber dann wärest du wohl der Erste der am meisten jammert, gelle?

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