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RE: Guter Westen - böser Osten

#136 von Renarde ( Gast ) , 10.04.2008 18:47

Na gut, wenn du es so siehst. Ich bin aber nach wie vor der Meinung, dass der größte Teil der DDR Bevölkerung keine reformierte DDR sondern ein vereinigtes Deutschland wollte.
Außerdem gng man wohl auch mit ganz anderen Erwartungen heran als in den ehemaligen Ostblockstaaten.

Aber du hast Recht, es ist müßig, darüber noch zu diskutieren. Ich bin jedenfalls froh, dass es SO gekommen ist!


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Gruß, Retarde

Renarde

RE: Guter Westen - böser Osten

#137 von mathias , 10.04.2008 18:59

Zitat von Renarde
Na gut, wenn du es so siehst. Ich bin aber nach wie vor der Meinung, dass der größte Teil der DDR Bevölkerung keine reformierte DDR sondern ein vereinigtes Deutschland wollte.
Außerdem gng man wohl auch mit ganz anderen Erwartungen heran als in den ehemaligen Ostblockstaaten.

Aber du hast Recht, es ist müßig, darüber noch zu diskutieren. Ich bin jedenfalls froh, dass es SO gekommen ist!


Das kann man vermutlich unterschreiben, denn spätestens als sich die Bonnerrepublik einmischte, waren alle chancen für eine transformation vorbei, dass man dann nicht mal auf BRD/Bonnerseite die marktwirtschaft verstand, ist wiederum eine Ironie der Geschichte, an der Wir bis heute alle noch knabbern...

Aber man könnte zumindest darüber reden, wie eine Transformation hätte theoretisch aussehn können, denn das Thema an sich ist spannend, und vermutlich gehn da die Meinungen soweit auseinander, wie wohin es mit Deutschland allgemein gehn sollte


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RE: Guter Westen - böser Osten

#138 von Buhli , 10.04.2008 22:41

Na Endlich ist dieses Thema wieder vorn. Renarde, hast Du schon vergessen welche Motive das DDR-Volk hatte, als es die Montagsdemos durzog? Von Wiedervereinigung keine Spur. Selbst die Flüchtlinge sind nicht aus diesem Grunde weg. Die wollten doch auch nur weg, weil es in der Führungsriege kein Umdenken gab. Zumindest die meisten. Die, die aus materiellen Gründen weg sind, haben auch heute noch ihre Probleme. Die Wiedervereinigung hat nur was mit der gesamtdeutschen Vorkriegsgeschichte zu tun. Sonst garnix. Alles andere ist nur vorgeschobenes Motiv. Ich lass die Bundis mal in dem Glauben der "Wiedervereinigung". Die feindliche Übernahme durch die DDR, wird allerdings immer deutlicher Erkennbar.
Mathias gibt auch meine Gedanken ganz gut wieder. Der Rest des Ostblockes war viel kaputter als die DDR. Nur die hatten das Glück, daß da keine Treuhand wüten konnte.


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RE: Guter Westen - böser Osten

#139 von Renarde ( Gast ) , 10.04.2008 22:45

Ja, so hat halt jeder seine Sicht auf die Dinge, die da waren!
Nee, mein(e) Liebe(r), vergessen habe ich nichts. Ich kann nur von mir, meinen Verwandten und Bekannten ausgehen.


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RE: Guter Westen - böser Osten

#140 von mathias , 11.04.2008 00:15

@Buhli:

Wir müssen das aber nüchtern und sachlich sehn!
Der Transformationsprozess in den anderen Ostblockstaaten lief weder Linear ab, und war vermutlich nicht weniger drastisch, als das, was bei uns die treuhand fabrizierte. Denn auch bei uns, hätte es auch ohne die Treuhand, massenweise Privatisierungen, und Sanierungsprozesse mit derber Arbeitslosigkeit gegeben. Auch Geldpolitisch und Sozial hätte es ebenso drastische verwerfungen gegeben, denn auch wir hätten uns vor dem Problem der Inflation wieder gefunden.
Zwar hätte das auch sehr viele chancen geboten, aber wir hätten die gleichen probleme wie jetzt, und zwar auch, dass eben viele Abwandern.

Was es natürlich nicht gegeben hätte, und was vermutlich am schwersten wiegt, sind die vielen Aufwertungssprünge der Währung, und das bei einer Wirtschaft, die unter diesen Gesichtspunkten nicht wettbewerbsfähig ist.
Denn die Treuhand, und Privatisierungen waren ja nicht das Fatale, sondern die Einführung der D-Mark, und dann noch schlimmer, des Euro.
Vergewissert man sich der Tatsache, dass die DDR-Mark, Aluchips eigentlich 3:1, bis 4:1 regulär gegenüber der D-Mark wert waren, und das selbst die D-Mark nur 2:1 an Wert zum Euro hat, wir also erst einen Sprung von 4:1 und dann nochmal 2:1 machten, und uns nun wundern, dass unsere Wirtschaft nur begrenzt damit halten konnte, und viele das nicht überlebten, muss schon derb seine Augen verschließen..

Den ein Blick nach Polen, und dem Zloty zeigt, wo unsere eigentliche Währung stehn müßte, nämlich bei 3:1 zum Euro, und dann hätten wir Geldpolitisch schon eine Gute Währung, denn der Zloty hat sich ordentlich gemausert

Sumar Sumarum, es wäre sicherlich sehr hart gewesen, aber dennoch machbar.


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RE: Guter Westen - böser Osten

#141 von Renarde ( Gast ) , 11.04.2008 10:48

Zitat von Renarde
Ich habe mal in alten Beiträgen geschmökert und musste feststellen, dass doch schon sehr nteressante Diskussionen geführt wurden, zwar fast immer mit dem Tenor....guuut, ich bin ja schon ruhig. Jedenfalls bin ich auf einen Beitrag von einem gewissen Thor/Torsten gestoßen, wo er dies hier geschrieben hat:
Die DDR hätte sich refomieren können, aber nach dem Wahlergebnis am 18. März 1990 war das nicht mehr möglich und ich konnte mir Lothar de Maizière auch nicht als radikalen Reformer der DDR vorstellen.
Leute, Leute, WIE bitteschön hätte die DDR sich denn nur reformieren sollen, in dem Zustand, in dem sie zum Mauerfall war? Ich war zum Mauerfall knapp 46 (hoffentlich sagt mir jetzt nicht jemand, ich sei zu alt für dieses Forum) und bilde mir ein, die damalige Situation schon recht gut einschätzen zu können. Die DDR war wirtschaftlich und politisch dermaßen am Ende, da hätten auch Reformen und ein anderes Wahlergebnis nichts genützt.
Ich weiß nicht, ob der Torsten noch aktiv ist und er mir meine Frage selbst beantworten kann. Aber diese Aussage hat mich doch ein bisschen geschockt, muss ich sagen.




Nur der Richtigkeit halber.........
Gestern scheint absolut nicht mein Tag gewesen zu sein. Erst konnte ich nicht bs 3 zählen und dann mache ich mich hier auch noch um 10 Jahre älter. Junge , Junge.........

Tschuldigung, aber das musste ich noch loswerden.


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RE: Guter Westen - böser Osten

#142 von elena52 ( Gast ) , 11.04.2008 15:49

Oh weia, Renarde, so ein Malheur aber auch, dann wären wir beide ja ca. gleich alt gewesen! In dem Alter noch geradeaus denken oder gar schreiben können, ist schon nicht einfach....das wirst du in 10 Jahren schon sehen.


MfG
elena

elena52
zuletzt bearbeitet 11.04.2008 15:54 | Top

RE: Guter Westen - böser Osten

#143 von Renarde ( Gast ) , 11.04.2008 16:46

Wenn ich jetzt schon so zerstreut bin, wage ich gar nicht, 10 Jahre weiter zu denken.......weiter beim Stammtisch....Zumüllgefahr


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RE: Guter Westen - böser Osten

#144 von Sweety ( Gast ) , 11.04.2008 17:05

Wen sagst Du das Renarde, Was ich nicht vergesse, vergißt mein Mann. Manchmal können wir uns dann ergänzen.


Sweety

RE: Guter Westen - böser Osten

#145 von Buhli , 11.04.2008 20:54

Matti, das mit dem sachlich sehen, ist richtig. Aber die die DDR hätte auch ohne die Wiedervereinigung ihr Ding gemacht. Es klingt immer so, als ob ohne die BRD gar nix geht. Es blieb nur die Hand des großen Bruders. Was soll der Scheiß? Na und, da wäre es eben so holprig wie im Rest des Ostblockes gelaufen. So holprig wie die hätte sich die DDR auch reformiert. Wirtschaftlich. Darum ging es allerdings gar nicht. In erster Linie wollte das DDR-Volk eine politische Reform. Der Rest wäre auch so gekommen. Vielleicht wäre es nur so holprig wie bei den Tschechen gelaufen. Die waren in der Wirtschaftsstärke etwa auf DDR-Niveau. Was solls? Es ist erst mal für die DDR gelaufen. Für die BRD scheint der Reformprozeß erst richtig zu beginnen. Gerade werden in Bayern 400 Neoplankräfte frei. Den wurden 200 Arbeitsplätze im Vogtland angeboten. Ratet mal wieviele sich dafür gemeldet haben.


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RE: Guter Westen - böser Osten

#146 von mathias , 12.04.2008 12:09

Zitat von Buhli
Matti, das mit dem sachlich sehen, ist richtig. Aber die die DDR hätte auch ohne die Wiedervereinigung ihr Ding gemacht. Es klingt immer so, als ob ohne die BRD gar nix geht. Es blieb nur die Hand des großen Bruders. Was soll der Scheiß? Na und, da wäre es eben so holprig wie im Rest des Ostblockes gelaufen. So holprig wie die hätte sich die DDR auch reformiert. Wirtschaftlich. Darum ging es allerdings gar nicht. In erster Linie wollte das DDR-Volk eine politische Reform. Der Rest wäre auch so gekommen. Vielleicht wäre es nur so holprig wie bei den Tschechen gelaufen. Die waren in der Wirtschaftsstärke etwa auf DDR-Niveau. Was solls? Es ist erst mal für die DDR gelaufen. Für die BRD scheint der Reformprozeß erst richtig zu beginnen. Gerade werden in Bayern 400 Neoplankräfte frei. Den wurden 200 Arbeitsplätze im Vogtland angeboten. Ratet mal wieviele sich dafür gemeldet haben.


Ich glaube die meisten habe keine Ahnung, was da noch an reformprozeß auf sie zu rollt ;)
Wir haben den schon fast komplett hinter uns, und sind mittlerweile so wettbewerbsfähig, dass wir uns hier keine sorgen machen müssen. Warum auch? 17 Jahre Strukturwandel schaffen da eine dicke Haut, aber was ich in der hinsicht sehe ist, dass sie uns ja immernoch für ihren jetzigen Strukturwandel verantwortlich machen könnten, auch wenn es ehr umgedreht läuft, und die WV dafür sorgte, dass der nötige wandel nach hinten geschoben wurde..

Aver mal schauen

PS:
Im Aktuellen bereich gibt es zu Neoplan einen tread


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