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RE: Zukunft des Kapitalismus?

#61 von joesachse , 23.04.2008 23:08

Hallo Wello, andere Länder geben hier durchaus Ansatzpunkte. In Deutschland und der EU setzt sich ja gerade ein Neoliberalismus durch, der die Gesetze des Marktes als Allheilmittel predigt und diese mit aller Gewalt durchsetzen will.
In Frankreich und Italien ist der Staat durchaus noch Eigentümer wichtiger großer Unternehmen, oder er hat zumindest die entscheidende Mehrheit.
Dieses Thema Privatisierung ist ja gerade ein Thema, welches in ganz Europa seit Jahren heiss diskutiert wird.
In Deutschland gilt die Privatisierung der Telekom als Erfolgsmodell, währen in den meisten anderen Bereichen (Gesundheitswesen, Transport u.a.) die Privatisierung eher Nachteile für die Gemeinschaft bringt. Gemeinschaftseigentum oder Staatseigentum ist ja durchaus real.
Habe zufällig einen interessanten Artikel eines Schweizers gefunden:

http://www.idheap.ch/idheap.nsf/0/addac9...vatisierung.pdf

Interessante Aufstellung der Vor- und Nachteile einer Privatisierung (und damit des Privateigentums generell, soweit es sich nicht auf den eigentlichen Vorgang der Privatisierung bezieht)

Gruß
JoeSachse

 
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RE: Zukunft des Kapitalismus?

#62 von WELLO , 23.04.2008 23:20

Zitat von queeny
Es ist leider die Praxis, dass der Mensch (also wir), ausgebeutet werden will!! Wir Arbeitnehmer (mittlere und kleine Einkommen - also die Masse)schuften für den/die Firmeninhaber, können uns dann bestenfalls noch ein kleines Häusle, natürlich subventioniert vom Staat, bauen und noch ein kleines Autochen vor die Tür stellen. Bald wirds wohl fast nur noch stehen, weil Spritpreise unbezahlbar. Strom, Mieten usw. steigen und steigen.......Na und unser lieber Staat grabscht mit stinkenden Händen nach unseren Löhnen und Gehältern!! Unseren Chefs und Vorständen wie gehts denen? Müssen die auch darüber spekulieren, wovon die nächste Autoreparatur bezahlt wird? Müssen die auch Billigurlaub in der Türkei und anderswo buchen?? .....Die Liste lässt sich beliebig verlängern! Wann wirds hier knallen??


Hallo queeny,
Du schilderst genau unsere allgemeine Situation - die Aufspaltung der Menschen in "geborene Herrenmenschen" und "Sklaven". Das ist aber eine sehr lange Geschichte - vermutlich sind diese Verhaltensweisen schon fast genetisch fixiert, seit den alten Ägyptern bis zur offiziellen Aufhebung der Leibeigenschaft 1865 in Russland. Aber diese Verhaltensmuster leben erst mal fort - die geborenen Herrenmenschen maßen sich mit der "größten Selbstverständlichkeit an, über die Sklaven - sprich Arbeitnehmer - zu verfügen, und die Sklaven sind es gar nicht anders gewöhnt, entsprechend behandelt zu werden; deren Motivierungen werden tagtäglich von TV, Werbung und Hollywood vorgegeben ("das ist "angesagt", das MUSST du haben, sonst bist du "out"...).

Aber es wäre Unsinn, wollte nun jeder anstreben, wie ein Schlossherr, Filmstar oder Ölscheich leben zu wollen; auch Bankdirektor wäre nicht unbedingt erstrebenswert, genauso wenig wie Kanalarbeiter. Aber was denn??

Erst mal müssten wir uns alle als freie, unabhängige Menschen begreifen und so gegenseitig respektieren. Zum anderen fehlt uns ein Bewusstsein und damit eine Kultur, unsere ureigensten Bedürfnisse zu ergründen und durchzusetzen, schon von Kindheit an. Und wir bräuchten Firmen, die anteilsmäßig allen Mitarbeitern gehören, da wäre es nicht möglich, jemanden "auszubeuten". (Im Gegensatz zu Billiglohnfirmen, die derzeit völlig zu Recht "angeschossen" werden!)

Und nochmal ein Wort zu Marx - er war in der Tat ein kluger Kopf, aber natürlich nicht unfehlbar, sonst wäre er ja der Papst...! Und selbst der bildet sich das nur ein. Und so vermute ich mal, dass er schon sehr genau wusste, was er mit "Diktatur des Proletariats" meinte. Es ist bestimmt in einem seiner dicken Wälzer genau erläutert. Ein "bisschen Diktatur" geht so wenig wie "ein bisschen schwanger" oder ein "bisschen tot"! Lenin hat das genau gewusst, Stalin ebenso. Was haben wir in Kuba, Nordkorea?? Was hatten wir in Kambodscha unter Pol Pot?? Was werden wir in Venezuela unter Chavez bekommen?? Brauchen wir wirklich noch weitere Proben aufs Exempel??? Wenn schon die Theorie nicht stimmt, kann die Praxis erst recht nix besseres erwarten lassen.

Und dass man erst einen "neuen Menschen" braucht, damit er in die Theorie passt, zeigt noch einmal die Realitätsferne der Theorie auf. Das ist ja auch wieder wie beim Papst: "das Leben hat sich Doktrin anzupassen"! Die Nazis wollten das übrigens auch, einen neuen Menschen züchten! Stichwort "Lebensborn"...!
Sollte man nicht umgekehrt den Menschen besser verstehen und die Praxis nach seinen Bedürfnissen ausrichten?? Aber dazu muss man erst mal diese verstehen...


Gruß Wello

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RE: Zukunft des Kapitalismus?

#63 von queeny , 24.04.2008 10:49

Hallo meine lieben Kritiker! Ich möchte für mich das Thema "Zukunft des Kapitalismus" mit diesem Beitrag beenden. Jeder hat seine eigene Sicht der Dinge. Ich bin nur etwas verwundert, dass beispielsweise "Erschaffung eines neuen Menschen" (Lebensborn!) hier genannt wird. Habe ich was davon geschrieben? Mitnichten! Ich habe lediglich meinen "eigenen" Standpunkt vertreten und mit dem perfekten Menschen meine ich nur die Perfektion des Geistes!! Sonst nichts. Das hat mit "Lebensborn" absolut gar nichts zu tun. Um den "perfekten Geist" zu erhalten bedarf es vieler Komponenten. Angefangen beim freigeistigen Elternhaus, das schon von klein auf gute ideelle Werte vermittelt über eine sehr gute Schulbildung, wobei es klar ist, dass nicht jedes Kind die Fähigkeiten hat beispielsweise ABITUR zu machen, bis hin zu einer sehr guten Berufsausbildung, zu der selbstverständlich auch ein Studium zählen kann. Damit wäre ein sehr guter Grundstein gelegt für eine "bessere" Gesellschaftsordnung. Und schon bin ich wieder bei Theorie und Praxis! Bis zu "Gesellschaftsordnung" (vorletzter Satz) das ist die Theorie! Die Praxis sieht anders aus. Auch wenn wir hier zu diesem Thema heiß dikutieren, so ist es uns doch nur möglich, in dieser kleinen Keimzelle - der Familie - zu agieren und unserem Nachwuchs solche guten ideellen Werte vermitteln sollten. Und der jungen Generation dies dann auch vorleben! Tun wir das?? Ich habe versucht meinen Söhnen gute ideelle Werte zu vermitteln. Leider hat das nicht hundertprozentig geklappt. Beim Kleinen geht das in Ordnung, jedoch beim Großen ist das eine andere Sache, denn die höchste Wertigkeit in seinem Leben hat das Geld! Die Arbeit beispielsweise muss für ihn keinen Spass machen, die Hauptsache ist, dass die "Kohle" stimmt. Für mich ist das anders, denn ich muss Spass an der Arbeit haben. Zum Glück macht mir meine Arbeit tatsächlich Spass und nebenher verdiene ich so "einigermassen" und auch die männlichen Kollegen haben nicht mehr Gehalt als ich. Für mich persönlich ist es auch nicht erstrebenswert Reichtümer anzuhäufen usw. Jedoch für viele andere jedoch schon! Und um noch mal auf "das Merkel" zurückzukommen, habe ich in diesem Forum schon mal deutlich meine Meinung zu diesem Blockflötenwendehals abgelassen. Für mich ist diese Person ebenso wie die CDU es nicht wert, mich weiter damit zu befassen. Na, bin nun ein bisschen weit vom Kurs "Marx" abgewichen. Ich wurde 1978 exmatrikuliert, weil ich in einer ML (Marxismus/Leninismus) Abschlußarbeit zwar richtige Schlußfolgerungen im Sinne unserer Mentoren (Partei !!!)gezogen habe, da ich jedoch unter die Arbeit geschrieben hatte, dass der vorangegangene Text nur Theorie ist und mit der heutigen (1978) Zeit gar nichts zu tun hat, weil.........; also wurde ich da geschasst. Was für'n Glück für mich, dass ich wenigstens Beruf und Meisterbrief in der Tasche hatte! Das war es nun zu diesem Thema für mich. Und nichts für ungut. Ist voll in Ordnung mit "PRO UND KONTRA". Liebe Gruss. Rebekka

 
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RE: Zukunft des Kapitalismus?

#64 von WELLO , 24.04.2008 20:43

Oha - die Wellen schlagen hier hoch, aber das ist ja völlig ok. Wie langweilig wär' das Leben, wenn wir alle gleich wären oder die gleiche Meinung hätten!
@queeny: den "neuen Menschen" hast Du nicht explizit erwähnt, aber der sollte ja wohl bei den Roten wie den Braunen den "alten" Menschen ersetzen, weil er den jeweiligen Ideologen nicht in den Kram passte. Vom Inhalt her verschieden, von der Methodik verblüffend ähnlich.
@joe sachse: sehr interessanter link, lese ich gerade durch - danke! Man kann sicher weder den Markt noch den Staat als Allheilmittel für die Fehler der jeweils anderen Gruppierung einsetzen. Komme drauf zurück.

Gruß Wello

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RE: Zukunft des Kapitalismus?

#65 von queeny , 24.04.2008 23:59

Hi Wello! Hast ja Recht, bin wohl ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen, aber dieses "Lebensborndingens" hat mich ein bisserl durcheinandergebracht. Nix für ungut. Bis dann mal wieder. Und hoffentlich 'ne heiße Diskussion. Gruss. Rebekka

 
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RE: Zukunft des Kapitalismus?

#66 von lutzi , 30.04.2008 20:03

ich glaube hier über "lebensborn" zu reden kann einigermassen mühselig werden, dann kann man noch die "dianetik" von ron hubbart diskutieren und schon haben wir ein ganz neues thema und ein sehr komplexes was sicherlich mit der zukunft des kapitalismus entfernt etwas zu tun hat aber ich denke dann nehmen wir lieber ihn als kleineres übel...,


grüssle vom lutzi

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RE: Zukunft des Kapitalismus?

#67 von joesachse , 23.10.2008 21:19

Nachdem wir hier bisher diskutiert haben, das der Marxismus mit der Theorie des gesellschaftlichen Eigentums und der Diktatur des Proletariats keine Alternative zum Kapitalismus darstellt, sollten wir die aktuellen Ereignisse, quasi den Zusammenbruch des kapitalistischen Finazsystems, als Anlass nehmen, auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen.
Die jetzige Krise wird immer wieder als ein Versagen von Menschen dargestellt, aber meiner Meinung nach ist es einfach das Versagen des Systems.

Natürlich auch wieder ein spannender Link für lange Winterabende (13 Seiten, sorry, aber die Beschreibung ist meiner Meinung nach schon excellent und sogar spannend):

http://www.wirkstattbasel.ch/Downloads/FEDGriffin.pdf

Viel Spaß mit der Lektüre, wie heute Geld erschaffen wird.

Gruß
JoeSachse

 
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RE: Zukunft des Kapitalismus?

#68 von WELLO , 29.10.2008 14:17

Hallo Joe,

zu diesem Thema habe ich zufällig einen Film gefunden, der als Ergänzung gut zu diesem Thema passt:

http://www.kultkino.ch/kultkino/besonderes/grundeinkommen

Hier ist nicht so sehr die (Schnaps-)Idee des bedingungslosen Grundeinkommens interessant, sondern die Geschichte und der Charakter des Geldes. Auch was für lange Winterabende.

Gruß Wello

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RE: Zukunft des Kapitalismus?

#69 von joesachse , 25.01.2009 21:43

Habe mir aus aktuellem Anlaß das ganze Thema noch mal rein gezogen. Ist ja aktueller denn je. In den Medien wird immer wieder dir Gier der Banken und Investoren als Ursache der jetzigen Krise genannt, dabei ist dies doch geradezu lächerlich. Das Finanzsystem in seiner aktuellen Ausprägung ist zusammengebrochen und hat versagt. Dies liegt nicht an der Gier, sondern am System. Fehlende staatliche Regulierungen und das Nichtvorhandensein systemimmanenter Regulatorien haben zu diesem Zusammenbruch geführt. Im Moment versuchen es die Regierungen der Welt zu reparieren, es ist aber noch nicht zu erkennen, ob und wie sich dieses Finanzsystem grundlegend ändern wird.
Dieses System stellt aber ja die Grundlagen für die Bewegung des Kapitals dar, und deswegen ist die Zukunft dieses Systems wesentlich für die Zukunft unserer Gesellschaft.
Deshalb habe ich das Thema wieder "ausgebuddelt", in der Hoffnung, hier weiter interessante Diskussionen dazu zu führen.

Und für die "Neulinge": Die Lektüre dieses Themas von Anfang an ist meiner Meinung nach empfehlenswert.

Schönen Abend noch
JoeSachse


Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)

 
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RE: Zukunft des Kapitalismus?

#70 von DeutschLehrer , 25.01.2009 22:02

@Joesachse,
Du mußt aber viel Zeit haben, wenn Du Dir das ganze Thema "noch mal reingezogen hast". Ich hab's mal im Schnelldurchlauf probiert. Sicher ist die Gier der Menschen ein Problem und das daraus resultierende System. Alternativ bleibt nur eine (irgend wie vernünftige ?) Diktatur. Das Werner'sche Grundeinkommen ist eine rechnerisch hochinteressante Ergänzung zum bestehenden System und wenn man's nachrechnet, gar nicht so utopisch, wie Wello meint.

Gruß DL

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RE: Zukunft des Kapitalismus?

#71 von DeutschLehrer , 25.01.2009 22:35

Wenn man wirklich nach etwas anderem sucht, muß man "das Geld" in Frage stellen. Es gibt solche regionale Ansätze mit Lokalwährungen, die keine Zinsen erwirtschaften, sondern täglich weniger werden. Das sind wahrscheinlich die Denkansätze der Zukunft

Gruß DL

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RE: Zukunft des Kapitalismus?

#72 von tommes , 25.01.2009 23:18

Zitat von DeutschLehrer
Wenn man wirklich nach etwas anderem sucht, muß man "das Geld" in Frage stellen.


Zu diesem Thema hat Wega vor einiger Zeit einen sehr interessanten Film gepostet:
http://video.google.de/videoplay?docid=6433985877267580603

thomas

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RE: Zukunft des Kapitalismus?

#73 von WELLO , 25.01.2009 23:21

Zitat von DeutschLehrer
Wenn man wirklich nach etwas anderem sucht, muß man "das Geld" in Frage stellen. Es gibt solche regionale Ansätze mit Lokalwährungen, die keine Zinsen erwirtschaften, sondern täglich weniger werden. Das sind wahrscheinlich die Denkansätze der Zukunft
Gruß DL


...nur, weil Karl Marx das Geld verteufelt hat? Man entziehe einem Schwerkranken das Blut und rede ihm ein, er werde dadurch gesund...
Wie das geht, sehen wir ja gerade - die Wirtschaft klagt, dass es Kreditprobleme gebe, weil die Banken knauserig geworden sind. So wird die Realwirtschaft heute schon gedrosselt, weil die Kredite knapp werden, trotz extrem niedriger Zinsen.

Nicht das Geld ist das Übel, sondern das Unvermögen mancher Leute, damit umzugehen! Raffzähne und Zocker hat es in allen Gesellschaften gegeben - Missbrauch ist aber kein Beurteilungsmaßstab für die eigentliche Funktion des Geldes. Da ist es egal, ob Regional- oder Landeswährung. Oder: was machst Du, wenn einer mit 'ner Lokalwährung 'rumzockt und Betrügereien veranstaltet?

Ich weiß, da gab es ein Experiment in Österreich mit einer Regionalwährung in den zwanziger oder dreißiger Jahren. Ein Bürgermeister koppelte die Kreditvergabe mit bestimmten Bedingungen und einer frisch eingeführten Regionalwährung, um die lokale Wirtschaft anzukurbeln. Hätte auch mit normalen Schillingen und den gleichen Kreditbedingungen funktioniert! Hier wurde ja extra Geld in die regionale Wirtschaft hineingepumpt und ihr nicht etwa entzogen...! Der brave Bürgermeister wurde von kurzsichtigen Beamtenseelen leider abgewürgt. Hätten sie ihn doch gelassen und seine Währung großzügig in Schillinge getauscht...

Gruß Wello

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RE: Zukunft des Kapitalismus?

#74 von DeutschLehrer , 26.01.2009 09:54

"Da ist es egal, ob Regional- oder Landeswährung. Oder: was machst Du, wenn einer mit 'ner Lokalwährung 'rumzockt und Betrügereien veranstaltet?"

Diese Regionalwährungen schränken die Möglichkeiten des Zockens ein - und das ist der Ansatz, den Charakter des Geldes ändern, denn den Charakter der Menschen zu verändern scheint ja ungleich schwerer !

Gruß DL

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RE: Zukunft des Kapitalismus?

#75 von joesachse , 26.01.2009 18:13

Zitat von WELLO

Nicht das Geld ist das Übel, sondern das Unvermögen mancher Leute, damit umzugehen! Raffzähne und Zocker hat es in allen Gesellschaften gegeben - Missbrauch ist aber kein Beurteilungsmaßstab für die eigentliche Funktion des Geldes.


Genau darauf wollte ich hinaus. Das Geld ist einerseits ein grundlegendes Werkzeug im Verteilungsprozess und andererseits bei der Akkumulation von Kapital, generell bei der Bewegung von Kapital. Deswegen stimme ich Dir zu, dass das Geld elementar notwendig ist und auch nicht die Wurzel des Übels. Aber es ist auch nicht das Versagen und die Gier einzelner Leute. Meiner Meinung nach ist das System, wie die Banken mit Unterstützung des Staates Geld erschaffen eines der Hauptprobleme.
Denn dieses System birgt genau die Risiken, die jetzt zugeschlagen haben: Wenn das Wachstum aus irgendwelchen Gründen nicht funktioniert, dann bricht dieses System zusammen.
Das ist meiner Meinung nach eine grundlegende Veränderung nötig, allerdings fehlen mit die Ideen, wie diese praktikabel aussehen könnte.

Viele Grüße
JoeSachse


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