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Macht und Verantwortung der Medien

#1 von joesachse , 17.03.2007 21:55

Ich eröffne dieses Thema, um hier über die Macht, die Verantwortung und den Einfluss der Medien zu diskutieren. Anlass dazu sind die aktuellen Meldungen über die bevorstehende Klimakatastrophe.

Die Freiheit der Medien spielt für unsere Demokratie eine existenzielle Rolle, dies ist unbetritten. Gleichzeitig aber nimmt die Macht der Medien immer mehr zu und die Qualität der Medien immer mehr ab.
Grundlegende journalistische Prinzipien werden permanent verletzt: Sachliche und wertungsfreie Informationen und davon klar getrennt die Kommentare, dies gibt es immer weniger (ich rede hier nicht von der Bildzeitung...).

Die Erkenntnisse über die gegenwärtige Erderwärmung und die Diskussionen um ihre Ursachen waren vor einem Jahr schon genau so bekannt wie heute. Aber vor einem Jahr hatten wir Kälterekorde und Schneerekorde, da verkaufen sich diese Erkenntnisse schlecht und werden viel kritischer hinterfragt, als dies in diesem Winter der Fall ist.

Die Medien wollen Skandale: Gammelfleischskandal, politische Skandale, Aclylamid, Cholesterin-Hysterie, Wirtschaftprognosen, Unwetter, all das sind nur einige Beispiele. Mit diesen Meldungen stimmen die Auflagen und damit die Werbeeinnahmen.
Schlecht recherchierte, spekulative und sprachlich mangelhafte Artikel und Meldungen häufen sich.
Natürlich gibt es da Ausnahmen, aber ich würde mir wünschen, wenn diese Ausnahmen die Regel wären.

Wie soll das weiter gehen?? Ich habe Angst davor, dass der Einfluss der Medien so groß wird, dass wir nicht mehr wissen, wie wir dieser Matrix entkommen können.

Wie seht Ihr das????

Gruß
JoeSachse

 
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RE: Macht und Verantwortung der Medien

#2 von Schmusekatze , 18.03.2007 09:58

Hallo JoeSachse,
ich halte es eigentlich so, wie ich es früher gemacht habe. Damals haben wir wenig erfahren und mußten uns eine eigene Meinung bilden. Heute erfahren wir viel zu viel und da kann man auch nicht immer alles glauben, was gesagt wird. Darum bilde ich mir meine eigene Meinung und laß die anderen Leute doch reden. Etwas Wahrheit ist immer dabei aber auch viel Schwachsinn.
Wer selbst einen gesunden Menschenverstand hat, wird nicht auf alles hören, was die Medien von sich geben. Jeder Mensch hat eine eigene Meinung und die muß nicht immer mit der Mehrheit übereinstimmen. Soetwas müssen wir "gelernte DDR-Bürger" doch kennen. Haben wir damals immer die Wahrheit erfahren und wieviel davon war wirklich die Wahrheit?? Die Reizüberflutung in den Medien ist groß und wer sich damit überrollt fühlt denkt nicht mehr nach. Aber sind wir da nicht selber Schuld? Niemand sollte sich darauf verlassen, daß einem die ganze Wahrheit gesagt wird, jeder Mensch hat einen eigenen Verstand und der sollte eingesetzt werden.
So halte ich es jedenfals, denn die ganzen Wirtschafts- oder Politischen Sendungen können mir doch gestohlen bleiben, durch reden wird auch nichts anders, egal was für ein Thema mal wieder dran ist!!!

 
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RE: Macht und Verantwortung der Medien

#3 von joesachse , 19.03.2007 14:12

In Antwort auf:
Darum bilde ich mir meine eigene Meinung und laß die anderen Leute doch reden. Etwas Wahrheit ist immer dabei aber auch viel Schwachsinn.


Genau der letzte Satz in diesem Zitat ist meiner Meinung nach falsch. Darauf bauen Medien wie Bild & Co.
Es gibt genügend Beiträge, die sind einfach nur gelogen, erfunden oder die falsche Interpretation von Aussagen, Dokumenten, wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Deshalb gehört die Erziehung zum kritischen Umgang mit den Medien heute zu einem der wichtigsten Bildungsziele.

Gruß
JoeSachse

 
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RE: Macht und Verantwortung der Medien

#4 von Karli ( Gast ) , 19.03.2007 19:50

Wobei man sagen muß , daß plumpe Lügen schnell entlarvt werden.
Undurchschaubar soll das Geflecht aus Halbwahrheiten , irgendwelchen Thesen ,
aus dem Zusammenhang gerissener Sachen und unüberprüfbarer Behauptungen .
Wenn ich nur an den Hype um die RAF-Veteranen denke . Kinderschänder laufen
auch frei rum , um eine neue Chance zu bekommen . Die haben sich aber nur an Kindern vom Fußvolk vergriffen
und nicht an Bonzen ....

Karli

Karli

RE: Macht und Verantwortung der Medien

#5 von joesachse , 19.03.2007 21:38

In Antwort auf:
Wobei man sagen muß , daß plumpe Lügen schnell entlarvt werden.


Wenn Du mal auf http://www.bildblog.de vorbeischaust und mitbekommst, dass da mehrmals wöchentlich plumpe Lügen entlarvt werden und gleichzeitig daran denkst, dass die mehrzahl der Bild-Leser sicherlich Bild glaubt und sicherlich nicht bildblog.de liest, dann musst Du erkennen, dass in unserer Medienlandschaft auch plumpe Lügen erfolg haben.

Joesachse

 
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RE: Macht und Verantwortung der Medien

#6 von jutta , 19.03.2007 23:42

Danke Joesachse, den Link dieser Seite wollte ich auch hier reinsetzen. Ich schau da regelmässig rein, schon interessant. Die Auflagenhöhe dieses Blattes spricht für sich, die Leute wollen verarscht werden...sorry aber anders kann ich es nicht ausdrücken.

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RE: Macht und Verantwortung der Medien

#7 von mathias , 20.03.2007 00:18

*schmunzel*
Die bild kaufen ehr männer, wegen den sexy bildern, und weniger wegen den Inhalten

Was mich da noch mehr nervt ist, was die öffentlich/rechtlichen bieten, und ich das auch noch mit meinen GEZ-gebühren finanzieren muss
Ich oute mich mal ein als einer der bösen "Killerspiele Spieler" (der mit den Alten Atari anfing, dann bei Super Mario landete, und nun mit World of Warcraft weiter macht ), und brauch dann wohl nichts mehr weiter zu sagen, oder ?
Den da merken wir, die wir uns mit der materie auskennen, dass doch ziemlich stark..

Wenn man damit nicht auch interessante Sendungen finanzieren würde, und nicht nur plumpe medienkampangen, dann würde ich mich wohl weigern, die noch länger zu zahlen!

Aber ansonsten kann ich dir zustimmen, dass ich das langsam auch bedenklich finde..


Spürst du es in dir? Wie uns das Leben erfüllt mit Glück? Wir alle sind hier zu leben unser Geschick. Sing ein Lied! Vergiss die Sorgen, wenn ein Tag zu Ende ist! Komm vertrau auf morgen, weil das Leben es uns verspricht!

Es war einmal..das Leben

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RE: Macht und Verantwortung der Medien

#8 von joesachse , 21.03.2007 16:19

In Antwort auf:
Was mich da noch mehr nervt ist, was die öffentlich/rechtlichen bieten, und ich das auch noch mit meinen GEZ-gebühren finanzieren muss
Ich oute mich mal ein als einer der bösen "Killerspiele Spieler" (der mit den Alten Atari anfing, dann bei Super Mario landete, und nun mit World of Warcraft weiter macht ), und brauch dann wohl nichts mehr weiter zu sagen, oder ?
Den da merken wir, die wir uns mit der materie auskennen, dass doch ziemlich stark..


Was hat das mit öffentlich/rechtlich zu tun? Die bieten immer noch das informativste und unterhaltendste Programm.
Das Problem, dass man prinzipiell Meinungsäußerungen und Zitate von angeblichen oder sogar wirklichen Experten kritisch hinterfragen muss, ist unbestritten. Dann kommen noch Journalisten und Politiker, die von der Materie noch weniger verstehen, und schon ist die Volksverdummung perfekt (und das nicht immer willentlich). Das Thema Actionspiele ist da sicherlich genau so ein Thema wie Klima, Ernährung, Gesundheit u.a.

Gruß
JoeSachse

 
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RE: Macht und Verantwortung der Medien

#9 von Mäulchen ( gelöscht ) , 23.03.2007 09:51

Worüber regt Ihr Euch eigentlich so auf. Wenn es Euch so stört, dann lest oder guckt es Euch doch nicht an.
Als Kinder haben wir Märchenbücher vorgelesen bekommen und heute sind wir älter und auch die Märchen werden anders. Was hat sich denn da groß verändert?
Jeder sollte sich selber ein Bild machen und wer es glauben will, na dann....
Schon mal was von Meinungsfreiheit gehört? Ach ja, die gab es ja bei uns nicht, also wieso können wir die denn da kennen!!

Mäulchen

RE: Macht und Verantwortung der Medien

#10 von ossipower , 23.03.2007 11:50

hallo der meinung bin ich auch jeder sollte für sich leben und endscheiden was er glaubt oder nicht .jeder hat seine eigne meinung über irgend ein thema was auch gut so ist .und die medien puschen alles nur auf (oder wollen die leute das doch etwa hören lesen ?)

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RE: Macht und Verantwortung der Medien

#11 von joesachse , 23.03.2007 21:17

@Mäulchen: Beinhaltet für dich die Meinungsfreiheit das Recht auf Lüge? Oder gilt es nicht doch in der menschlichen Gesellschaft Wahrhaftigkeit als ein grundlegender Konsens im Umgang miteinander?
Jeder darf glauben, was er will, aber nicht jeder darf Lügen, wie er will!!! Für Politiker und Medien gibt es kein Recht auf Lüge

@ossipower: Aus den Meinungen resultieren Taten!! Die Selbstmordattentäter in Palestina werden dazu nicht gezwungen, die machen das aus Überzeugung, ihre Meinungen werden zur Tat. Und wohin Manipulation führt, haben wir in der deutschen Geschichte ja schon oft genug erlebt, nicht zuletzt in der DDR. Die menschliche Meinung ist (leider) nicht so selbstbestimmt, wie manche Idealisten glauben.

JoeSachse

 
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RE: Macht und Verantwortung der Medien

#12 von Jörg , 21.05.2007 15:49

Hallo Joe und alle anderen,

das Schlimmste was uns passieren kann ist eine Gleichschaltung aller Medien. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob dies nicht schon jahrelange Praxis ist. (Bruno der Bär, Knut der Eisbär usw.) Versuch mal bei der dpa (Deutsche Presse Agentur) oder beim Axel-Springer Verlag (ca. 80% aller Druckmedien) eine Meldung zu platzieren, die nicht ins Konzept passt. Es ist immer ein Problem, wenn Einzelne über das größte Stück vom Kuchen verfügen. Dies ist im Internet leider heute nicht anders, oder welches Betriebssystem nutzt du und welche Startseite nutzen die Deutschen am liebsten? Es ist wirklich gut, wenn sich jeder mal darüber Gedanken macht wo das hin führt.


Jörg

PS: Es leben freie Blogs, freie Foren und freie Wikisysteme.

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RE: Macht und Verantwortung der Medien

#13 von Jörg , 21.05.2007 16:00

Weil ichs grad noch in der Überschrift gelesen habe. Das Wort "Verantwortung". Diese Verantwortung haben nicht die Medien sondern jeder für sich mit seinem Gewissen. Die Medien haben keine Schuld, den wer die Schuld hat, der hat auch die Macht. Insofern liegt die Schuld, die Macht und die Verantwortung einzig und allein im Bewusstsein der Einzelperson. Mich stört aber die ständige Pauschalisierung. Ein Busfahrer macht nen Unfall und schon sind gleich alle Busfahrer in der Kritik. Ein Jugendlicher säuft sich ins Koma und schon sind alle Jugendlichen Säufer. Die Verhältnisse stimmen einfach nicht. Besser wäre immer eine prozentuelle Angabe. Fiktives Beipsiel: 0,03 Prozent aller Jugendlichen lagen schon wegen Alkohol im Koma, dies bedeutet folgerichtig 99,97 Prozent aller Jugendlichen lagen noch nie wegen Alkohol im Koma.

Prost


Jörg

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RE: Macht und Verantwortung der Medien

#14 von Buhli , 21.05.2007 20:30

Das kann ja auch auf die Arbeitslosen abgeleitet werden. 10% Arbeitslose der arbeitsfähigen Bevölkerung. Bedeudet das nicht auch, daß 90% in Lohn und Brot stehen? Auch wenn sie rumstehen. Die Arbeitslosen wollen doch gar nicht arbeiten. Kommt Euch der Satz nicht bekannt vor? Diese 1-2% die wirklich nicht wollen gabs ja schon im Mittelalter genauso wie in unserer DDR. Die wird es auch weiterhin geben. Und die "repräsentieren" das ganze. Schade nur, daß das noch nicht bei den Medienmachern angekommen ist. Oder doch, und die sind wirklich gleichgeschaltet?


Buhli

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RE: Macht und Verantwortung der Medien

#15 von tommes , 21.05.2007 21:36

Für mich ist es oft auch sehr erschreckend, wie leicht sich ein großer Teil der Bevölkerung u.a. von Beiträgen der "Bild" beeinflussen lässt und dann, abgelenkt von den eigentlichen Problemen der Welt oder von Deutschland, sich nur über diese Themen unterhalten und den den Kopf zerbrechen. Das Schlimme ist, dass nicht nur triviale Tageslektüren Meinungen manipulieren, sondern auch renommierte Zeitungen, wie z.B. "Die Welt" (konservative und ostfeindliche Berichterstattung), oder auch die "Sächsische Zeitung" (zu 40% im Besitz der SPD und linkslastig) ihre Stellung am Markt ausnutzen.

Deshalb bezahle ich gern meine GEZ-Gebühr und lobe mir die relativ unabhängige Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender und informiere mich lieber bei freien Internetportalen. Auf welches Niveau z.B. Fernsehnachrichten sinken können, kann man bei RTL2 um 20Uhr sehen. Ein gesunde Maß an Skepsis gegenüber Medien müsste man sich normalerweise noch erhalten haben. Meine Familie hatte damals "Westverwandschaft", bei Überreichweiten "Westfernsehen" und ich habe einen großen Teil meiner Kindheit in einem privat gebliebenen Unternehmen verbracht und denke gelernt zu haben, nicht Alles zu glauben - egal von welcher Seite es kommt. Leider wählen zu wenige Menschen den Weg, scheinbar feststehende "Fakten" zu hinterfragen und gehen den leichteren Weg des "Glaubens" und rennen Meinungen hinterher.

Es sollten mehr Leute geben, die sich nicht mit den Gegebenheiten abfinden und etwas für eine Verbesserung tun (ich nehme mich da nicht aus) und in Portalen wie diesem oder z.B. bei http://diegesellschafter.de/ mitwirken.

Thomas

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