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RE: Minderheiten des Ostens

#16 von kalteschnauze , 12.09.2011 22:51

was ist denn brauchtum? zählen da nur trachtenvereine, volkssingegruppen, maibaumfeiern, oktoberfest, altes überliefertes von früher? vielleicht "überlebte" sich auch vieles. ich zähle spez. für die ddr auch damals zeitgemässes dazu, auch wenns ideologisch entsprechend eingefärbt war. kindertagsfeiern, jugendweihe, aufwendige schulanfängerfeten, dann frauentagsfeiern, kleingartenfeten... hmm wo wird denn ausser in bayern heute noch großartig althergebrachtes brauchtum gepflegt. am we siehste hier viele leute in trachten am we, die eben für den ausflug in die berge (naja nicht zum kraxeln) sich fein machen in tracht, es gibt in bad tölz das leonardifest, in augsburg das friedensfest (die einzige stadt deutschlands, die ein eignenes fest für den frieden hat und auch einen extra feiertag), dann zur zeit die viehscheid (die rindviecher die von den almen ins tal gebracht werden mit ner art festivität verbunden). kannst ja auch den modernsten brauchtumsaspekt sehen, das unsägliche halloween.


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RE: Minderheiten des Ostens

#17 von Smithie23 , 12.09.2011 23:00

Der Begriff "Brauchtum" ist dermaßen dehnbar. Halloween erfreut sich immer größerer Beliebtheit, was ich gar nicht schlimm finde, auch wenn es nicht "typisch Deutsch" ist. Für Jemanden, der im Osten aufgewachsen ist, ist Halloween wahrscheinlich genau so fremdartig, wie die ganzen Veranstaltungen in Bayern.

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RE: Minderheiten des Ostens

#18 von Buhli , 13.09.2011 00:20

Als ich letztes Jahr beim Osterreiten in Bautzen war, konnte ich lesen, daß dieser Brauch in den 70ern eingefroren wurde und erst nach der Wende wieder richtig auf lebte. www.osterreiten.de Konnte allerdings über diesen Link nichts entdecken.


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RE: Minderheiten des Ostens

#19 von Atze , 13.09.2011 12:29

@Pepe

Schwule in der DDR?

Die gab es ganz sicher aber wurden diese unterdrückt? Mir ist davon nichts bekannt, was nicht heißen soll, dass es das nicht gegeben haben mag.
Es gibt immer und überall "Schwulenhasser". Aber das sind, meiner Meinung nach Menschen, die selber keinen hoch bekommen und auch sonst eher die Anzahl ihrer Gehirnwindungen auf einem Zettel in der Hosentasche mit sich tragen, damit sie belegen können, dass sie überhaupt Hirn haben.

Für mich war das keine Minderheit, die man als Volksgruppe versteht. Es gab in der DDR keinen § 175 wie in der Bundesrepublik, der dann dort aber auch abgeschafft wurde. In der NVA spielte das meiner Meinung nach keine Rolle, lieber Pepe.

In den US-Streitkräften werden Bürger die gleichgeschlechtlich ausgerichtet sind, nicht zum Dienst zugelassen. Sowas gab es in der DDR nicht.

Gruß


Wenn man Dummheiten macht, sollen diese wenigstens gelingen.

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RE: Minderheiten des Ostens

#20 von delta , 13.09.2011 12:34

Hassen ist der falsche Ausdruck, wohl eher für mich eine unapetittliche Angelegnheit
vor allem wenn es in der Öffentlichkeit gezeigt wird.


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Minderheiten des Ostens

#21 von heiner ( gelöscht ) , 13.09.2011 15:38

Kann mich aus Kindertagen noch gut an den Brauch "Vogelhochzeit" der Sorben erinnern. Mehr wurde uns aber nich wirklich über Traditionen + Bräuche beigebracht. War ja auch im Osten eher nicht so erwünscht. Ach ja, nur so zur Info - ich komme ursprünglich aus Mecklenburg, also aus der anderen Ecke Ostdeutschlands.


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RE: Minderheiten des Ostens

#22 von peppe , 13.09.2011 16:07

Für mich war das keine Minderheit, die man als Volksgruppe versteht. Es gab in der DDR keinen § 175 wie in der Bundesrepublik, der dann dort aber auch abgeschafft wurde. In der NVA spielte das meiner Meinung nach keine Rolle, lieber Pepe.
Ach nee und wieso haben sich so viele bei der NVA diesbezüglich umgebracht .......inkl andre die nicht mit den ossistandart mitgehalten haben



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RE: Minderheiten des Ostens

#23 von Buhli , 13.09.2011 23:20

Peppe,wenn ein Paragraph abgeschafft wird, ändern sich Menschen sich die Menschen doch auch nicht sooooo schnell. Warum haben die Menschen noch immer ein unappetitliches Gefühl bei diesem Thema? Warum und von wem, werden Mütter die ihre Kinder in den Kindergarten schaffen, immer noch als Rabenmütter bezeichnet?



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RE: Minderheiten des Ostens

#24 von peppe , 14.09.2011 10:55

Buhli ich habe doch zu den Thema mal vor langer Zeit schon geschrieben es ist wie mit den Sockenfarbe anpassung; Will nicht noch mal ins detail gehen sonst bekomme ich wieder paar hinter die Löffel



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RE: Minderheiten des Ostens

#25 von reporter , 14.09.2011 11:16

Zitat von peppe
Für mich war das keine Minderheit, die man als Volksgruppe versteht. Es gab in der DDR keinen § 175 wie in der Bundesrepublik, der dann dort aber auch abgeschafft wurde. In der NVA spielte das meiner Meinung nach keine Rolle, lieber Pepe.
Ach nee und wieso haben sich so viele bei der NVA diesbezüglich umgebracht .......inkl andre die nicht mit den ossistandart mitgehalten haben


Bei den Schwulen war es so, wie mit vielen anderen Sachen in Unserer Republik.

Es gab das Offizielle und es gab das Faktische. Offiziell demonstrierte man Toleranz und faktisch belegt der „Schwulenverband in Deutschland e. V.“ in einer vom Berliner Senat in Auftrag gegebenen Studie

Zitat
daß das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) sogenannte „Rosa Listen“ über mehr als 4000 homosexuelle Männer und Frauen führte. Anhand dieser Listen wurden vor allem Schwule systematisch schikaniert, kriminalisiert und für krank erklärt. Unter den Betroffenen: Transvestit Charlotte von Mahlsdorf, 65, im letzten Jahr mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.



http://www.focus.de/politik/deutschland/...aid_142026.html

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RE: Minderheiten des Ostens

#26 von Smithie23 , 14.09.2011 11:33

Im Westen war es eigentlich nicht viel anders - nur wurde da weniger vom Staat, als mehr von der konservativen Bevölkerung, gemobbt. Homosexualität wurde auch dort als Krankheit angesehen.

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RE: Minderheiten des Ostens

#27 von altberlin ( gelöscht ) , 14.09.2011 19:00

Charlotte von Mahlsdorf hat die kurzzeitige Drangsalierung durch die DDR schadlos überstanden, selbst ihr Museum durfte sie behalten und weiterführen. Erst in der freien Bundesrepublik Deutschland ging es ihr dank demokratisch geduldeter Neonazis an den Kragen, uns sie zug nach Schweden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Charlotte_von_Mahlsdorf

Hier hat die BRD eindeutig mehr (negativ) gepunktet.


.

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RE: Minderheiten des Ostens

#28 von Monarde , 14.09.2011 20:11

ist eigentlich bekannt, dass die jungs (und mädels) sich das nicht selber aussuchen, sondern, dass das sexualverhalten schon in der pränatalen phase festgelegt wird? stehen in einem bestimmten entwicklungsstadium nicht genügend geschlechtsspezifische hormone zur verfügung (ausgelöst durch z.b. stress in der schwangerschaft), dann kann ... ob allerdings für mobbing und hass alles angersgeartete auch in erster linie hormone verantwortlich zu machen sind, konnte ich noch nicht erfahren ...

gruß, m.


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RE: Minderheiten des Ostens

#29 von altberlin ( gelöscht ) , 14.09.2011 20:35

Interessant wäre doch, mal zu erfahren, wie sich die Anzahl dieser Menschen entwickelt. Ich war zufälliger Zuschauer beim CSD in Stuttgart, und es ist erschreckend, wieviele junge Menschen zu dieser Scene gehören.
Da sind doch Geburtendefizite gar kein Wunder mehr.


.

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RE: Minderheiten des Ostens

#30 von reporter , 14.09.2011 20:38

Zitat von altberlin
Charlotte von Mahlsdorf hat die kurzzeitige Drangsalierung durch die DDR schadlos überstanden, selbst ihr Museum durfte sie behalten und weiterführen. Erst in der freien Bundesrepublik Deutschland ging es ihr dank demokratisch geduldeter Neonazis an den Kragen, uns sie zug nach Schweden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Charlotte_von_Mahlsdorf

Hier hat die BRD eindeutig mehr (negativ) gepunktet.


.



Ob die Neonazis, die 1991 eines der Feste der Charlotte von Mahlsdorf in Ostberlin überfielen, mit der 'BRD' in Zusammenhang zu bringen sind. müßte genauer recherchiert werden. Bekanntlich war auch ein Ergebnis der Wiedervereinigung ein Schwung neuer Ostberliner Neonazis, die sich ja auch heute noch dort in der Gegend um den Bahnhof Lichtenberg tummeln.

Beim Zitieren aus Wikipedia hast du dann diese Textpassagen 'vergessen':

Zitat
1974 kündigten DDR-Behörden an, das Museum mit den Ausstellungsstücken verstaatlichen zu wollen, worauf Charlotte von Mahlsdorf begann, ihren Besitz an die Besucher zu verschenken.
..
Durch das Engagement der Schauspielerin Annekathrin Bürger und des Rechtsanwalts Friedrich Karl Kaul (und möglicherweise auch durch die Verpflichtung als Inoffizieller Mitarbeiter des MfS) konnte die Aktion jedoch 1976 beendet werden und Charlotte durfte das Museum behalten.
..
1992 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz.

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