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RE: Fachkräftemangel

#181 von altberlin ( gelöscht ) , 08.05.2013 19:43

Am Ende sitzen sich alle den Allerwertesten am Computer breit, entwerfen, projektieren, und es gibt niemanden mehr, der das in die Praxis umsetzt.

Ich bezog mich auf diese Worte:
"Gelerntes lässt sich immer branchenfremd verwenden/übertragen ",
was ich doch für etwas weit hergeholt halte. Sicher gibt es Unterrichtsfächer in der Berufsausbildung, die allgemein üblich und berufsübergreifend
sind, die sind aber nicht unbedingt berufsrelevant, sondern dienen mehr dem Allgemeinwissen.
In jedem Falle ist eine fachlich orientierte Weiterbildung erforderlich, wenn der erlernte Beruf für die Katz ist.

Bei unserem verkrampften Bildungs- und Wirtschaftssystem, in dem die Schulabschlüsse der einzelnen BL schon zu Problemen führen können, in dem ausländische
Fachkräfte, teilweise Akademiker, Arbeiten weit unter ihrer Qualifikationverrichten müssen, obwohl sie in ihrem Job gebraucht werden, stimmt einiges nicht.
Ich kenne persönlich solche Fälle, man kann nur den Kopf schütteln.
Da frage ich mich doch ehrlich, warum dann bestimmte Berufsgruppen aus Indien und anderswo so hoffiert werden. Die sind genau so gut ausgebildet oder besser als
die einheimischen Fachleute, die in überfüllten Hörsäälen studiert haben und anschließend händeringend eine Festanstellung suchen ?
Heute sind doch Jahresverträge Mode, gilt das auch für angeworbene Fachkräfte aus aller Welt oder weiß man da genau, das die in Ordnung sind ?

Der angebliche Fachkräftemangel ist eine große Lüge und eine Alibiveranstaltung für vernachlässigte, weil teure Ausbildung im eigenen Land.
Wenn sich die Unternehmen aus der Verabtwortung stehlen und nur an die (Aktien)-gewinne denken anstatt in Ausbildung zu investieren, ist es beschämend.

.


vorwärts immer, rückwärts nimmer
E.H.

altberlin

RE: Fachkräftemangel

#182 von joesachse , 08.05.2013 21:03

Es gibt viele Dinge, die man in der Berufsausbildung und dann im Beruf lernen kann:
Spaß an der Arbeit, struturiertes Herangehen an Aufgaben, erst denken dann tun, Ehrgeiz, Zielstrebigkeit, den Umgang mit Problemsituationen,...
Diese Sachen sind allevon Fach unabhängig und helfen im Berufsleben in allen Berufen weiter.
Gerade in der IT gibt es ja extrem viele Quereinsteiger,und vieleunterscheiden sich genau in diesen Punkten.
Wer beispielsweise das Zeug zu einem guten Dienstleister hat, kann dies in vielen Bereichen machen. Fachwissen kann man sich aneignen.


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RE: Fachkräftemangel

#183 von michaka13 , 09.05.2013 11:05

Buhli schrieb.

Zitat
Hallo Michaka, mal sehen ob ich Dir eine zufrieden stellende Antwort geben kann.


Kannst Du nicht. Denn Du bist in Deinem Beitrag in keinster Weise auf meine Fragen aus Beitrag 143 eingegangen. Gerne zur Erinnerung noch mal meine Fragen:

Zitat
Wie sollte eine Regulierung der Ausbildung seitens des Staates in der Praxis aussehen? Hast Du Dir darüber schon mal Gedanken gemacht? Soll Papa Staat jetzt festlegen, wieviele Jugendliche von welchem Umternehmen in einem bestimmten Beruf ausgebildet werden? Unabhängig davon, ob das einzelne Unternehmen die finanziellen Mitel für eine Ausbildung hat und ob gerade dieses Unternehmen Arbeitskräfte benötigt? Inwiefern ist es möglich auf die einzelnen, individuellen Wünsche und Interessen des zukünftigen Auszubildenden Rücksicht zu nehmen? Nicht jeder ist nämlich für jeden Beruf geeignet. Der eine aus gesundheitlichen Gründen, dem anderen fehlt schlich das Interesse am dann zugewiesenen Beruf.



Hier Deine komplette Antwort: Fachkräftemangel (11)

Entschuldigung. Eine Aussage hast Du doch getroffen:

Zitat
Deine Argumente auf meine Firma bezogen, sind komplett daneben, weil bei mir nicht anwendbar.

Das finde ich höchst interessant. Da wird vehement nach Regulierung geschrien, aber doch bitte nicht für sich selbst. Die anderen sollen sich gefälligst dem Regulierungswahn unterwerfen, nur für einen selbst dürfen diese Regeln nicht gelten. Du bist Unternehmer. Und damit gelten die von Dir geforderten Regulierungen auch für Dich. Warum solltest gerade Du, von der von Dir geforderten Regulierung ausgenommen sein?

Ebenso kannst oder willst Du Joesaches Frage nicht beantworten:

Zitat
Lieber keine als ne falsche Ausbildung?

Eine Behauptung aufstellen ist eben leicht. Diese auch mal zu begründen oder einfach auf den Beitrag des Diskussionspartners einzugehen, ist Dir bis heute noch nicht gelungen. Statt dessen kommst Du mit immer neuen Geschichten und "Argumenten".

Ebenso wie viele andere hier im Forum, sehe ich (noch) keinen flächendeckenden Fachkräftemangel. Regional, z.B. in Ballungszentren der Industrie, oder in bestimmten Berufsgruppen, wird es ihn sicher geben. Doch man darf auch nicht den Blick in die Zukunft vergessen. Stichwort demografischer Wandel. Wir werden immer älter, die Zahl der Rentner steigt. Bereits heute gibt es rund 20 Millionen Rentner in unserem Land.

http://www.tagesschau.de/inland/faqrente102.html

Vermutet wird, das die Zahl der Rentner in den kommenden Jahren noch steigen wird, während die Zahl der Menschen im arbeitsfähigen Alter abnehmen wird. Wir Deutschen bekommen einfach zu wenig Kinder. Wenn sich diese Entwicklung in den nächsten 10-20 Jahren fortsetzt, dann werden wir in Deutschland mit größter Wahrscheinlichkeit in der Zukunft ein Arbeitskräfte-/Fachkräfteproblem bekommen. Und hier gilt es jetzt gegenzusteuern. Die Lösung des Problems kann aber nicht sein, das der Staat mit einem Wust von Gesetzen und Verordnungen den Ausbildungsmarkt reguliert. Nein, es muß bei den Kleinkindern losgehen. Bessere Betreungsmöglichkeiten für Kleinkinder, Schutz von Eltern vor Benachteiligung in der Firma, flexiblere Arbeitszeiten, usw. Langsam setzt ja auch ein Umdenken ein, leider etwas zu langsam. Stichwort Ganztagsschulen, Kleinkinderbetreuung u.ä. Doch müssen hier alle an einem Strang ziehen. Bund, Länder und Kommunen ebenso wie die Arbeitgeber. Wenn das mal gelingt, dann ist dies meiner Meinung nach ein sehr guter Weg, um einem Fachkrätemangel in der Zukunft vorzubeugen.

Joesachse schrieb:

Zitat
Spaß an der Arbeit, struturiertes Herangehen an Aufgaben, erst denken dann tun, Ehrgeiz, Zielstrebigkeit, den Umgang mit Problemsituationen,...
Diese Sachen sind alle von Fach unabhängig und helfen im Berufsleben in allen Berufen weiter.

Hier stimme ich Joesachse in allen Punkten zu und möchte seine Aufzählung noch ergänzen. Sozialverhalten, Integration ins Team. Das wird leider allzuoft vergessen. Ich habe in meinem Berufsleben manchen Top-Arbeiter kennengelernt, der aber menschlich gesehen ein absolutes Ar...loch war! Diese Teamarbeit, das Einfügen in eine Gruppe, müssen viele junge Menschen erst mal lernen. Mancher hat hier oftmals große Probleme. So ist jedenfalls die Erfahrung, die ich im Umgang mit jungen Leuten im Berufsleben gemacht habe.

Ich arbeite in einer Firma, die pneumatische und elektrische Werkzeuge samt Zubehör herstellt und weltweit vertreibt. Wir sind ein kleines Unternehmen von gut 30 Mitarbeitern und haben uns auf ein sogenanntes Nischenprodukt spezialisiert. Ich bin Bereichsleiter Lager, Logistik und Fertigung. Wirklich Ahnung von dieser Tätigkeit hatte ich bei meiner Einstellung nicht, da ich absolut branchenfremd war. Wichtige Einstellungskriterien waren Teamfähigkeit, Führungsqualitäten und Organisationstalent. Dinge die ich in meinen vorherigen Tätigkeiten bei der Bundeswehr, als Vorarbeiter in einem Handwerksbetrieb und als Selbständiger erlernt habe und täglich unter Beweis stellen mußte. Ohne diese dort erlernten Fähigkeiten, hätte ich meine heutige Arbeitsstelle nie bekommen. Heißt, ich profitiere heute von den Fähigkeiten, welche ich mir in einer völlig fremden Branche angeeignet habe. Das nötige Fachwissen habe ich mir zum Teil mit Hilfe unseres Juniorchefs und Betriebsleiters angeeignet, hauptsächlich aber im intensiven Selbststudium. So wie mir geht es vielen Menschen, die in einer berufsfremden Branche arbeiten. Sie profitieren oftmals von dem Wissen und den Fähigkeiten vorheriger, auch branchenfremder Ausbildung und Tätigkeit. Schon deshalb ist eine Ausbildung in meinen Augen immer eine gute Grundlage, auch wenn man später beruflich etwas völig anderes macht.

Hier wurde auch oft geäußert, das ein Fachkräfte- oder Arbeitskräftemangel in einzelnen Unternehmen an der schlechten Bezahlung liegt. Dem kann ich nur bedingt zustimmen. Eine gute Bezahlung ist natürlich ein sehr wichtiges Kriterium bei der Wahl eines Arbeitsplatzes. Und es ist auch richtig, das Unternehmen die schlecht zahlen, viel größere Probleme bei der Besetzung von Arbietsplätzen haben. Aber die Bezahlung ist nicht alles. Auch ein gutes Arbeitsklima und vernünftige Arbetszeiten sind wichtig. Bei uns wird verhältnismäßig gut bezahlt. Nehmen wir die niedrigste Lohngruppe, die Helfer. Produktionshelfer fangen bei uns mit 14.- € die Stunde an. Einfache Helfertätigkeiten in der Fertigung werden anfangs mit 13,- € die Stunde entlohnt. Es gilt eine sechsmonatige Probezeit, danach gibts eine pauschale Erhöhung von 1,- € die Stunde. Es gibt Urlaubs- und Weihnachtsgeld, jeder Angestellte hat 30 Tage Urlaub, vermögenswirksame Leistungen werden gezahlt. Überstunden werden grundsätzlich in dem Monat gezahlt, in dem sie anfallen. Zuzüglich 25 % Zulage. Nicht die schlechtesten Bedingungen, wie ich finde. Trotzdem hatten wir Probleme neue Arbeitskräfte zu finden, vor allem im genannten Helferbereich. Bei uns liegt das meiner Meinung nach an den starren, langen Arbeitszeiten und an der meißt eintönigen Arbeit. Die wöchentliche Regelarbeitszeit beträgt 41 Stunden. Montag - Donnerstag von 07.00 - 17.00 Uhr, incl. Frühstücks- und Mittagspause von insgesamt 1 Stunde. Freitags wird von 07.00 - 12.15 Uhr gearbeitet, incl 15 min Frühstückspause. Für die meißten unserer Leute, u.a. für mich, bedeutet das ca 05.00 Uhr aufstehen, 06.00 Uhr Fahrt zur Arbeit, nach Feierabend ist man oft erst, dank der katastrophalen Verkehrslage im Großraum Köln-Bonn, nach 18. 00 Uhr zu Hause. Zur eintönigen Arbeit. Wer beispielsweise 9 Stunden am Tag an der Stanzmaschine sitzt, legt ein Produkt in die Stanze ein, betätigt die Fußschaltung und entnimmt das Produkt. Dieser Vorgang wiederholt sich jeden Tag ca. 3.000 mal. An Eintönigkeit kaum zu überbieten. Aufgrund dieser 2 Sachen, haben einige Neueinstellungen schon nach wenigen Tagen, bzw. Wochen das Handtuch geschmissen und haben wieder aufgehört. Hier denke ich, das es nicht an der Bezahlung liegt, sondern eher an der Arbeitszeit und der Tätigkeit.


Ich wünsche allen Foristen einen ruhigen und schönen Feiertag, besonders den Herren unter Euch,


micha


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RE: Fachkräftemangel

#184 von joesachse , 09.05.2013 11:18

@micha, vielen Dank für Deinen Beitrag,dem kann ich voll zustimmen. Wenn das Einkommen zum Leben reicht, werden ganz schnell andere Kriterien wichtig. Ich habe es mehrmals erlebt, dass gut bezahlte Fachkräfte,die bei einem Systemhaus (nicht bei meinem Arbeitgeber) zwar viel Arbeit und Stress, aber sicher auch gute Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten hatten dann zu öffentlichen Arbeitgebern gewechselt sind mit weniger Einkommer und weniger Chancen, dieses zu steigern, aber mit einem deutlich sicherern Arbeitsplatz und deutlich weniger Streß. Ich halte es für nachvollziehbar, gehöre aber selbst eher zu denen, die sich mit einem gewissen Streß durchaus wohl fühlen und dies eher als Herausforderung sehen und die Dankbarkeit der Kunden nach gelösten Problemen und überstandenen Krisen verbunden mit der finanziellen Würdiung der Leistungen zu schätzen wissen.


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RE: Fachkräftemangel

#185 von mutterheimat , 09.05.2013 16:56

Ich gebe michaka nur bei wenigen Dingen Recht. Genau so wie ich Joe schon etwas von Anhängerinseraten geschrieben habe, ist das auch allgemein zu sehen. Seine Firma schafft das nicht, das umzusetzen. Das wird ihr, auf die eine, oder andere Weise, auf die Füße fallen. Und genau so ist das in vielen anderen Branchen. Viele sind ausgewandert in andere Staaten und nun fehlen sie. Dafür haben wir nun reihenweise Leute, welche ihre Finger und Zehen nicht abzählen können. Vom 1+1 Rechnen ganz zu schweigen. Dazu kommt das bekannte Thema fehlender Berufserfahrung, weil man die nur durch Beulen und Dellen, auf die Finger gehauen, Viren eingefangen, auf Trojanern aufgesessen, etc. erfahren kann. Aber das verstehen die Firmenchefs nur ganz selten. Die Lehre beginnt nach der Lehre und kann nur unter der Überschrift, Praxis, zu finden sein, WENN MAN DIE CHANCE DAZU BEKOMMT. Und dieser letzte Satz ist das entscheidende Manko in der gesamtem Wirtschaft im Moment und in der nächsten Zeit.


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RE: Fachkräftemangel

#186 von Smithie23 , 09.05.2013 23:56

@michaka13: Deine Aufzählung, was es bei dir auf Arbeit so alles gibt, würde in meiner Region sicher auch Derjenige machen,der vielleicht anders - oder überqualifiziert ist. Es zählt das Geld - und da ist es vielen Leuten egal, ob sie aus der Branche kommen - Hauptsache nen Job. Bevor mir Hartz4 drohen würde, würde ich liebend gern auch einen Job im Lager oder unterm freien Himmel machen, anstatt vorm Bildschirm. Und das ihr Freitag 12:15 Feierabend habt, ist in der heutigen Zeit - wenn man nicht gerade Beamter oder öffentl. Dienst ist - keine Selbstverständlichkeit. Selbst der Samstag ist auch nichtmehr das was er mal war. Eure festen Zeiten verschaffen den Leuten eine gewisse Planungssicherheit.


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RE: Fachkräftemangel

#187 von delta , 10.05.2013 08:51

Wenn ich mir das hier so durchlese müsste es eigentlich keine probleme am Arbeitsmarkt/ Fachkräftemangel geben.
michaka und joesachse loben ihre Firma in den höchsten Tönen bis auf die Tatsache das der vermeintliche
Arbeitnehmeraspirant nicht willens ist......

michaka wenn Leistung und Klima stimmen müssen wohl die Leute keine lust am Arbeiten haben.......mir scheint
aber das trotzdem an den Auswahlkriterien der Einstellung eines Arbeitssuchenden vielleicht zu hoch ist.......
Für Fliesbandarbeit brauch ich nur wenig Geist um den job zu erledigen...hab ich aber einen Beruf erlernt und
auch sonst noch einiges auf die Latte, dann kann dieser Job natürlich nicht befridigen......nun ist meine Frage....
Gibt es nur diesen einen Arbeitschritt/Produkt in deiner Firma wie du Ihn beschrieben hast oder gibt es meherere
Arbeitschritte und Produkte so das der Arbeitnehmer auf alle Arbeitsschritte und Produkte rollierend tätig sein
kann um der Eintönigkeit zu enfliehen.......wenn dann noch das gelobte Gehalt und die tolle Kollegenstimmung
stimmt, müsste es ein toller Job sein. Natürlich würde eine etwas flexsieblere Arbeitszeit vielleicht besser sein
aber das müsste doch im griff zu kriegen sein, auch ein Chef sollte beweglich sein.
Vielleicht wäre mal eine echte Analyse von nöten um fest zu stellen woran der mangel wirklich liegt.
Die nicht willens oder abspringenden kollegen einfach mal fragen, warum sie den job nicht annehmen wollen oder weiter
Arbeiten wollen. Vermutungen helfen da wenig. Was einen selbst gefällt muß nicht zwangsläufig anderen gefallen.

Übrigens: von Ganztagsschulen und Kitas halte ich nicht all zu viel. Ich bin der Meinung Familie ist Familie und alles
andere ist Fremderziehung und dafür brauche ich keine Kinder....Kinder sind etwas ganz persönliches....dann kann man sich
auch Batteriehennen zulegen die am laufenden Band Kinder gebären die man dann in Zuchtanstalten ranzieht. Ich sehe das
Problem eher im der Götzengleichen anbetung des Kapitals auf kosten der Menschlichkeit das als Humankapital voll
ausgebeutet wird. Wer nicht mithalten kann wird als kollateralschaden zurückbleiben müssen und sein dasein in Armut friesten
müssen...siehe die ansteigende Arbeitslosigkeit ind den EU-staaten die nichts mit Kinderlosigkeit zu tun hat. Auch mit
der Produktivetät nicht. Es gibt nicht, was es nicht gibt...was ich als Verbraucher auf den markt nicht bekommen könnte
Das einzige was vielen Menschen fehlt ist das Geld......und den Sinn für das Leben......


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

delta  
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RE: Fachkräftemangel

#188 von Smithie23 , 10.05.2013 10:12

Ich als DDR Kind sehe das mit Kinderbetreuung und Kita natürlich ganz anders. es ist nunmal Realität, dass in den meisten Fällen BEIDE Elternteile arbeiten müssen. Außerdem ist Kita oder Kindergarten unerlässlich für eine normale Entwicklung des Kindes.

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RE: Fachkräftemangel

#189 von Daneel , 10.05.2013 11:03

Zitat von Smithie23 im Beitrag #186
Und das ihr Freitag 12:15 Feierabend habt, ist in der heutigen Zeit - wenn man nicht gerade Beamter oder öffentl. Dienst ist - keine Selbstverständlichkeit. Selbst der Samstag ist auch nichtmehr das was er mal war. Eure festen Zeiten verschaffen den Leuten eine gewisse Planungssicherheit.

Du und deine Klischees, wußtest du das Beamte in der Regel eine Wochenarbeitszeit von 41 Stunden haben und zu unentgeltlicher Rufbereitschaft verpflichtet sind? Hier mal die Öffnungszeiten vom Bürgeramt Halle (Saale):
Mo. 08.00 - 16.00 Uhr
Di. 08.00 - 19.00 Uhr
Mi. 08.00 - 12.00 Uhr
Do. 08.00 - 19.00 Uhr
Fr. 09.00 - 15.00 Uhr
Sa. 09.00 - 12.00 Uhr

....

 
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RE: Fachkräftemangel

#190 von nüscht , 10.05.2013 11:08

An den Öffnungszeiten würde ich nicht automatisch
auf die Anwesenheit der Beamten schließen.
Außerdem hast du die Mittagspausen vergessen.


Lächele und winke, denn du kannst sie nicht alle töten.
Aber du kannst sie so irritieren, daß sie vor einen Bus laufen.

nüscht  
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RE: Fachkräftemangel

#191 von Daneel , 10.05.2013 11:22

Zitat von Smithie23 im Beitrag #188
Außerdem ist Kita oder Kindergarten unerlässlich für eine normale Entwicklung des Kindes.

Da gehe ich mit dir konform, da dort die Grundlagen der Sozialkompetenz gesät werden.

 
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RE: Fachkräftemangel

#192 von Schlawine , 10.05.2013 11:58

Die Grundlagen der Sozialkompetenz werden zu Hause gesät. Was da versäumt wird können Kindergärten auch nicht ausgleichen.
Das heißt jetzt nicht dass ich gegen Kindergärten bin. Meine drei haben ihn auch besucht. Gehört auch schon wieder gar nicht zum eigentlichen Thema aber das konnte ich jetzt nicht einfach so stehen lassen......


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Harald Zindler, dt. Umweltaktivist, 1981 Mitbegründer Greenpeace Deutschland

 
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RE: Fachkräftemangel

#193 von mutterheimat , 10.05.2013 12:40

Etwas, was hervorragend hierher gehört, insbesondere unter dem Spezialthema, Fachkräftekompetenz, ist beim Arbeitsamt zu finden. Leute, welche nicht wissen, wie man den Begriff Arbeitsplatzüberprüfung (Aktualität und Gültigkeit) schreibt, sollten sich dort bewerben. So inkompetent wie der/die eine aussieht, so inkompetent ist der/die andere. Dort muß man nichts können, außer Bleistift schwingen und Blödsinn schreiben. Des weiteren sind die Ladenöffnungszeiten recht interessant. "Hervorzuheben" sind auch die Erreichbarkeiten der zuständigen Leute, wenn es, beispielsweise, um kurzfristige Entscheidungen geht. Ganz besonders zu empfehlen sind gegebene Informationen, welche, bedauerlicherweise, unter den Tisch fallen/gefallen sind und dann zu Sperrzeiten führen. Man hat sich nicht beworben, heißt es dann lapidar. Die Geschwindigkeit, mit der Widersprüche bearbeitet werden, oder andere Dinge entschieden werden, sucht ihresgleichen. Eventuell ist es nun, für den Leser angebracht, diese Zeilen etwas zu übersetzen. Ganz besonders aus Richtung der eigenen Erfahrung mit diesem Laden und dem Fachkräftemangel/Fachkräftekompetenz.


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RE: Fachkräftemangel

#194 von Buhli , 10.05.2013 13:12

Michaka, wie kommst Du darauf, dass ich von den Regulierungen ausgenommen werden will? Wenn sie auf mich und mein Unternehmen anwendbar sind, sollten diese Regularien auch für mich gelten. Nur bewege ich mich mit meinen Umsatsgrössen noch nicht einmal auf Höhe der Gewerbesteuer. Die fällt bei 100000 € an. So mein aktueller Kenntnisstand. Genügt das als Antwort?
Unternehmen die Kräfte suchen, gehören mit Sicherheit nicht zu den die kein Geld für Ausbildung aufbringen können. Eher nicht wollen. Kann sein das es Ausnahmen gibt. Die stehen aber auch nicht zur Debatte, weil nur Ausnahmen. Staatliche Förderung gibt es ja auch noch. Diese hab ich genutzt. Nicht um Geld zu verdienen, sondern um einen Langzeitarbeitslosen aus diesem Teufelskreis zu holen. Meine Geschäftsdaten wollten die damals auch haben. Fand ich richtig. Somit konnte "Vater Staat" sehen, dass sich das Beschäftigungsverhältnis nur auf die Ausbildungszeit beschränken konnte. Er wurde ja nicht als Lehrling mit 400,- oder 600,- nach Hause geschickt. Einzelhandelstarif sollte es schon sein. Auch von meiner Seite war das gewünscht. Es gab auch Kontrollen durch die unterschiedlichen Ämter. Fand ich gut.
Du hast ja genau an Deinem eigenen Beispiel bestätigt, was Mutterheimat und ich ansprach. ERFAHRUNG. Wie kann man die sammeln, wenn die jungen Leute von vornherein durch skrupellose Unternehmer ihrer Chance beraubt werden. Denn die interessiert doch die Zukunft dieser jungen Leute nicht. Um das besser in den Griff zu bekommen, ist Vater Staat gefragt.
Flächendeckenden Mangel sehe ich auch nicht. Man sollte abe auch mal fragen welche Fachkräfte völlig Branchenfremd tätig sind, obwohl sie gerne in ihrem erlernten Beruf tätig wären. Meiner Frau ging es ja so. Weil gelernt und Meister nur Ablehnungen. Dämmert da auch bei Dir was? Die Mangeldiskusion ist für mich nur eine Diskussion die die Ausbildungskosten auf die Steuerzahler abwälzen soll. Der Kollege Hundt hat das sogar im Klartext von Mutti gefordert. Durch diese Forderung muß erst mal den Unternehmen die nicht ausbilden wollen, klar gemacht werden, in welcher Verantwortung sie überhaupt stehen. Wenn das gelingt, haben vielleicht auch Fachkräfte die es wollen, wieder eine Chance ihren erlernten Beruf auszuüben.
Daneel, die Saat für Sozialkompetenz durch Kindergärten usw.ist bei unserer Einkindgesellschaft dringend notwendig. Auf das "zu Hause" geht das nicht zu beschränken. Auch ein Großteil der heutigen Eltern waren Einzelkinder. Der Anteil ist im Westen Gesellsaftsordnungsbedingt höher.


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Fachkräftemangel

#195 von Smithie23 , 10.05.2013 13:36

Zitat von Daneel im Beitrag #189

Du und deine Klischees, wußtest du das Beamte in der Regel eine Wochenarbeitszeit von 41 Stunden haben und zu unentgeltlicher Rufbereitschaft verpflichtet sind? Hier mal die Öffnungszeiten vom Bürgeramt Halle (Saale):
Mo. 08.00 - 16.00 Uhr
Di. 08.00 - 19.00 Uhr
Mi. 08.00 - 12.00 Uhr
Do. 08.00 - 19.00 Uhr
Fr. 09.00 - 15.00 Uhr
Sa. 09.00 - 12.00 Uhr

....




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